Dreh- und Angelpunkt: Die wundersame Verwandlung eines Wandregals
Dieses Bücherregal verdreht uns den Kopf: Es ist Wand, Stauraum – und irgendwie ein Spielzeug, das mit cleverem Drehmechanismus bezaubert
Mitchell Parker
21. Januar 2022
Jedem, der auf nur wenigen Quadratmetern haust, fehlen zwei Dinge: Stauraum und etwas Privatsphäre, wenn Gäste übernachten. Der australische Architekt Ben Milbourne fand eine Lösung für beide Probleme: Ein flexibles, deckenhohes Bücherregal, das nicht nur viel Stauraum für alle möglichen Besitztümer bietet, sondern – und das ist der Clou – über sechs schwenkbare Elemente verfügt. In geschlossenem Zustand schaffen sie als Raumteiler mehr Privatsphäre, geöffnet tragen sie zu mehr Tageslicht und einer freieren Sicht bei. Nicht zu vergessen: das herrliche Gefühl einer Geheimtür!
Fotos: TM Photo
Die etwa 60 Quadratmeter kleine Wohnung befindet sich in einer ehemaligen Lagerhalle im Zentrum von Melbourne und war ursprünglich ein Atelier. Die wundersame Regalwand ist ein Gemeinschaftsprojekt von Milbourne und seiner Bekannten Leyla Acaroglu, die in dieser Wohnung lebt und Inhaberin des Lifestyle-Beratungsunternehmens Eco Innovators ist.
Fotos: TM Photo
Die etwa 60 Quadratmeter kleine Wohnung befindet sich in einer ehemaligen Lagerhalle im Zentrum von Melbourne und war ursprünglich ein Atelier. Die wundersame Regalwand ist ein Gemeinschaftsprojekt von Milbourne und seiner Bekannten Leyla Acaroglu, die in dieser Wohnung lebt und Inhaberin des Lifestyle-Beratungsunternehmens Eco Innovators ist.
Im geschlossenen Zustand erstreckt sich das deckenhohe Regal über die gesamte Zimmerbreite und trennt so das Schlaf- vom Wohnzimmer. Sieht aus wie eine normale Bücherwand, oder?
Doch die sechs oberen Elemente sind schwenkbar, so dass Acaroglu das Wohnzimmer zum Schlafzimmer hin öffnen kann.
Wenn sie Gäste hat, kann sie ihr Schlafzimmer für mehr Privatsphäre hinter dem Regal verschwinden lassen.
Ist sie alleine in der Wohnung, öffnet sie das Regal, sodass der gesamte Raum heller und luftiger erscheint.
Eine Verriegelung hält die Elemente sicher in der jeweils gewünschten Position. Manchmal stellt sie die Elemente auch kreuz und quer – das „Gesicht“ der Wohnung lässt sich im Handumdrehen verändern!
Eine Verriegelung hält die Elemente sicher in der jeweils gewünschten Position. Manchmal stellt sie die Elemente auch kreuz und quer – das „Gesicht“ der Wohnung lässt sich im Handumdrehen verändern!
Die Entwicklung des Drehmechanismus hat einige Monate gedauert. Acaroglu und Milbourne entschieden sich am Ende für eine Konstruktion, die im Grunde eine größere Version eines Drehtellers ist: Auf der Unterseite der sechs hohlen Paneele befindet sich jeweils eine 30 Zentimeter große Drehscheibe, während ein Stift an der Oberkante dafür sorgt, dass sie nicht verrutschen können. Mithilfe eines Möbeldesigners konnte das neue Möbelstück vor Ort an nur einem Tag aufgebaut werden.
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Nachhaltigkeit war ein wichtiges Thema bei dem Projekt. Alle Materialien sind entweder recycelt oder wurden irgendwo gefunden. In seinem früheren Leben war das Holz ein mit Graffiti besprühter und Plakaten beklebter Bauzaun, der eigentlich entsorgt werden sollte. Das Team nahm das Sperrholz vom Fleck weg mit.
Man sieht immer noch verwaschene Graffiti- und Klebereste auf dem Holz. Streetart und Plakate wurden sorgfältig versiegelt. Das Regalsystem nennt das Team übrigens „UnWaste Bookcase“ (auf Deutsch in etwa: Anti-Müll-Regal).
Man sieht immer noch verwaschene Graffiti- und Klebereste auf dem Holz. Streetart und Plakate wurden sorgfältig versiegelt. Das Regalsystem nennt das Team übrigens „UnWaste Bookcase“ (auf Deutsch in etwa: Anti-Müll-Regal).
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nicht mit Schwung drehen sonst fällt einiges runter
Nun ja, eine ganz putzige Idee.
Auf mich wirken die Elemente, wenn sie quer in den Raum hinein geöffnet sind, eher unruhig. Auch scheint die Nutzung der Regale durch deren Funktionsvorgabe - jederzeit drehbar zu sein - ziemlich eingeschränkt zu sein.
Vielleicht werden deshalb viele „leichte“ Einzelteile, die ausgestellt?
Ob der Effekt den ganzen Aufwand lohnt?
Grundsätzlich finde ich es aber gut, auch mal Neues Auszuprobieren … möglicherweise dann zu modifizieren.