Houzzbesuch
Ein buntes Haus in Neuseeland – gebaut aus einfachen Materialien
Farbe, Maßanfertigungen und ein bunter Stilmix verleihen diesem schlichten Haus eine gute Portion Verspieltheit
Eines ist sicher: Dieses Haus strotzt nur so vor Energie. Hier trifft jeansblaues Fensterglas auf knallrote Fensterrahmen, und die treten in einen verspielten Dialog mit Außenwandpaneelen in Türkisblau. Das Haus selbst ist eher schlicht gebaut. Um die hohen Kosten für Einebnungsarbeiten zu sparen, wurde es auf Pfählen errichtet. Außerdem ist es mit einer günstigen Sperrholzverkleidung und pflegeleichten, doppelverglasten Aluminiumfenstern ausgestattet. Bunt und dennoch schlicht – Bewohnerin Sharon Skylark und ihr Hund fühlen sich hier pudelwohl.
Zum ersten Mal in ihrem Leben konnte Skylark in diesem neuen Zuhause alles so gestalten, wie sie es wollte. Aus dem vorherigen Ferienhaus übernahm sie die offene Raumaufteilung. Neu hinzu kamen ihr Wunsch nach Raum für Kreatives und jede Menge praktische Lösungen.
Das 2015 fertiggestellte Haus besteht aus zwei offenen Bereichen: Küche und Wohnzimmer auf der einen und Schlafzimmer auf der anderen Seite. In der Mitte befindet sich ein Atelier, in dem Skylark mehrere Schreibtische nebeneinander gestellt hat, jeweils für ein kreatives Hobby. Alle drei Bereiche sind mit Klapp- und Schiebefenstern mit einem weiten Blick nach Norden ausgestattet. Im hinteren Teil des Hauses befinden sich Badezimmer und Hauswirtschaftsraum.
Das 2015 fertiggestellte Haus besteht aus zwei offenen Bereichen: Küche und Wohnzimmer auf der einen und Schlafzimmer auf der anderen Seite. In der Mitte befindet sich ein Atelier, in dem Skylark mehrere Schreibtische nebeneinander gestellt hat, jeweils für ein kreatives Hobby. Alle drei Bereiche sind mit Klapp- und Schiebefenstern mit einem weiten Blick nach Norden ausgestattet. Im hinteren Teil des Hauses befinden sich Badezimmer und Hauswirtschaftsraum.
Die Terrasse verbindet die zwei nach Norden ausgerichteten Bereiche des Hauses. Hier sitzt Skylark jeden Tag und spielt Sudoku, immer mit Pudel Pearl an ihrer Seite. Alles hier zeugt von ihren Do-it-yourself-Fähigkeiten: Die Patchwork-Kissen hat sie selbst genäht, und der pinke Hocker erstrahlt bereits zur Hälfte im neuen Lack Resene Scrumptious.
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Die Bauzeit des 104 Quadratmeter großen Hauses betrug sechs Monate und gestaltete sich dank der angenehmen Zusammenarbeit mit Bauherrn Steve Fox weitestgehend stressfrei. „Bei mir in der Straße steht sein eigenes Haus. Es ist schlicht, aber dennoch solide gebaut, und das hat mir gefallen. Auf einem Werbeschild stand, dass er selbst Bauunternehmer ist, also habe ich ihn kontaktiert“, erzählt Skylark. „Gut fand ich auch, dass er bei jeder Änderung während des Bauprozesses klar kommuniziert hat, was sie finanziell für mich bedeutet.“ Zwar gab es nur wenige Abänderungen, aber eine war besonders ungewöhnlich: Sie einigten sich darauf, das WC auf ein Podest zu stellen, damit man sich wie auf einem Thron fühlt und genau die richtige Höhe hat, um aus dem Fenster in die weite Landschaft zu schauen.
Skylark liebt es, Mosaike anzufertigen. Für dieses auf dem Treppenabsatz hat sie zerbrochene Teile ihrer Porzellansammlung verwendet. Es heißt sowohl Besucherinnen und Besucher als auch offenbar „Engel“ in ihrem Haus willkommen.
Der rote Lampenschirm über dem Esstisch in von Lighting Plus in Taupo, und den handgeknüpften Läufer fand Skylark in einem Geschäft in Wellington. „Ich sah ihn zufällig im Vorbeigehen. Ich notierte mir die Maße, schaute zu Hause, ob er passt, und siehe da, er passte. Ein paar Tage später kam er mit der Post“, erzählt sie. Sie liebe diesen Läufer wegen seiner wunderschönen Farben und für seine Unperfektheit, „die Kanten sind sogar ein bisschen schief und krumm“.
90 Prozent aller Fenster im Haus blicken nach Norden auf die dicht bewachsenen Hügel des Nationalparks Rangitukua Scenic Reserve. Dank der Fliegengitter kann Skylark die schmalen Kippfenster fast das ganze Jahr über offen lassen.
In Skylarks Garten wächst jede Menge Gemüse, darunter Tomaten, Kürbis, Zucchini, Gurke und Lauch, außerdem finden sich hier alle möglichen Obstsorten und Blumen. Während des Houzzbesuchs plauderte sie fröhlich, während sie Zucchinipuffer aus selbst geernteten Zucchinis zubereitete.
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Der Fußboden im gesamten Haus ist aus Sperrholz-Dielen, die Skylark seidenmatt lackieren ließ. Für Abwechslung sorgen die unterschiedlich großen Teppiche in verschiedenen Designs, die sie, bis auf den rechteckigen Läufer im Eingangsbereich, neu gekauft hat. Letzteren fand sie in einem gemeinnützigen Secondhandladen in Taihape. Skylark ließ ihn in Taupo lediglich neu säumen.
Im Wohnzimmer hat Skylark unterschiedliche Stühle und Hocker um die einzige Heizquelle im Haus gruppiert: einen neuseeländischen Ofen mit Kochfunktion von Wagener. Das Feuer ist mit einer Wassertasche verbunden, die in einem Wäscheschrank untergebracht ist. Er erwärmt das Wasser und hat die Größe eines Ankleidezimmers. Im Winter kocht Skylark fast ausschließlich auf dieser zentralen Heizmöglichkeit.
Den Strom liefern Solarzellen auf dem Dach. Überschüssige Energie wird in das Netz des nationalen Strombetreibers gespeist, wofür Skylark Geld bekommt. Zur Sicherheit hat sie noch einen mit Erdgas betriebenen Durchlauferhitzer, der vor allem zum Einsatz kommt, wenn Gäste da sind.
Den Strom liefern Solarzellen auf dem Dach. Überschüssige Energie wird in das Netz des nationalen Strombetreibers gespeist, wofür Skylark Geld bekommt. Zur Sicherheit hat sie noch einen mit Erdgas betriebenen Durchlauferhitzer, der vor allem zum Einsatz kommt, wenn Gäste da sind.
Skylarks üppiger Garten beschert ihr das ganze Jahr über Blumen. So kann sie immer mehrere Sträuße im Haus verteilen. Die Wände zieren über 100 Kunstwerke, die Skylark entweder besonders am Herzen liegen oder ihr optisch gut gefallen. Für die Wandverkleidung kam nur Sperrholz infrage – zum einen, weil es praktisch ist, und zum anderen, „weil man daran alles kinderleicht mit einem Hammer aufhängen kann“.
Maler Gordon Fraser war einer der Hauptakteure in Skylarks Team. Gemeinsam haben sie alles bis ins kleinste Detail abgesprochen – so auch die Entscheidung, sämtliche inneren Türrahmen türkis zu streichen, damit sich das Gelb der Türen besonders schön abhebt. „Farben machen gute Laune und sorgen für Pepp“, sagt sie dazu. „Es wird einfach nie langweilig, denn die Kombinationsmöglichkeiten sind schier unendlich. Farben machen mich einfach glücklich.“
Skylark sammelt außerdem alle möglichen Objekte, wie Tierschädel, Tücher, Stühle, Herzen und Engel. In ihrem Schlafzimmer etwa hat sie eine kleine Gruppe Herzen aufgehängt. „Ich halte nicht aktiv Ausschau nach Gegenständen oder Kunstwerken“, erzählt sie. „Ich warte einfach, bis etwas meinen Weg kreuzt. Manchmal ist es ein Geschenk, ein anderes Mal entdecke ich etwas Schönes in einem Secondhandladen oder in einer Galerie.“
Skylarks Küchenschubladen sind eine reine Wonne: Sie sind bis oben hin voll mit handbemaltem und antikem Porzellangeschirr, darunter auch das ein oder andere Unikat.
Der Hängeschrank mit Glasfront ist mit vielen verschiedenen Tee- und Kaffeetassen bestückt und ein echter Hingucker. Skylark hat sich nicht bewusst dafür entschieden, Porzellangeschirr zu sammeln, sondern ist einfach ihrer Liebe für das Einzigartige gefolgt. „Ein bunter Geschirr-Mix ist viel interessanter“, findet sie. „Wozu brauche ich gleiche Tassen und Teller, wenn ich unterschiedliche haben kann?“
Skylark kleidet sich auch gern bunt und verlässt das Haus nur selten ohne Lippenstift. Einen Großteil ihrer Kleidung näht sie selbst. Jedes Teil ist Ausdruck ihrer Fröhlichkeit.
Ihre Tuch- und Schmucksammlungen im Eingangsbereich sind ein echter Blickfang. Darunter befinden sich auch ihre Glasperlenketten, die sie bei einem Workshop in Whanganui selbst angefertigt hat. Bei dem sogenannten Wickelglas-Verfahren wird das Glas mithilfe eines Brenners geschmolzen.
Die Basis für das leuchtende Zusammenspiel der Farben in ihrem Haus ist unbehandeltes Holz. Als junge Mutter und Hausfrau konnte sich Skylark die Möbel, die sie damals gern gehabt hätte, nicht leisten. Also ließ sie sich an der Abendschule von Tischlergeselle Merv Ogg in Holzbearbeitung ausbilden.
„Er fragte mich, ob ich einen Holzlöffel machen will, und ich sagte, dass mir drei Setztische lieber wären“, erzählt Skylark. „Er hatte eine tolle Werkstatt. Die Maschinen und Werkzeuge waren gut in Schuss und richtig scharf. Er hat noch die alte Schule unterrichtet, mit viel Respekt vor dem Baustoff Holz ebenso wie vor unseren Arbeiten.“
„Er fragte mich, ob ich einen Holzlöffel machen will, und ich sagte, dass mir drei Setztische lieber wären“, erzählt Skylark. „Er hatte eine tolle Werkstatt. Die Maschinen und Werkzeuge waren gut in Schuss und richtig scharf. Er hat noch die alte Schule unterrichtet, mit viel Respekt vor dem Baustoff Holz ebenso wie vor unseren Arbeiten.“
Viele Jahrzehnte später hat sich Syklark ihr neues Zuhause mit ihren Wunschmöbeln aus aufgearbeitetem, einheimischem Holz eingerichtet und jedem einzelnen Stück einen ganz besonderen Platz zugewiesen. „Ich habe für meine Möbel kleine Papiermodelle ausgeschnitten und sie anschließend auf einem Grundriss angeordnet, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich alle gut in die Räume passen“, erzählt sie. „An die großen Stücke habe ich sogar Rollen montiert, damit ich sie verschieben kann, vor allem, wenn Gäste da sind.“
Eigentlich hatte in Skylarks Haus viel mehr Holz zum Einsatz kommen sollen. „Als ich mit dem Möbelbau begann, fing ich an, Holz zu sammeln. Gelagert habe ich es im Schuppen auf unserem Bauernhof in Taumarunui. Auf einem meiner Streifzüge fand ich eine riesige Menge Rimu-Eibe – das war genug für eine ganzes Leben. Leider wurde das Holz im Laufe der Jahre von einem Holzwurm befallen und damit unbrauchbar.“ Man spürt immer noch ihr Bedauern darüber, dass sie für die Stalltür hat neues Holz auftreiben müssen.
Am Ende dieses Houzzbesuchs sind wir satt und glücklich über so viel Gastfreundschaft. Skylark wünscht uns nur das Beste: „Mögen euch die Engel segnen an diesem wunderschönen Herbsttag.“ Ihr Zuhause ist ein Geschenk, für sie selbst, aber auch für ihre Gäste, denn hier kann man erleben, wie authentische und zutiefst persönliche Inneneinrichtung aussehen kann.
Was gefällt Ihnen an diesem Haus besonders? Erzählen Sie uns davon, liken Sie den Beitrag, speichern Sie Ihre Lieblingsfotos und diskutieren Sie mit!
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Auf einen Blick
Hier wohnt: Sharon Skylark mit ihrem Pudel Pearl
In: Kuratau, am westlichen Ufer des Lake Taupo, Neuseeland
Bauherr: Steve Fox
Maler: Gordon Fraser
Das Grundstück befindet sich an einem Bergkamm oberhalb von Kuratau und dem benachbarten Omori, beides Urlaubsregionen am Ufer des Lake Taupo. Kleine Wege verbinden den Kuratau River mit dem See und den vielen gewundenen Straßen. Sharon Skylark kennt die Gegend gut. Bevor sie aus Taumarunu hierher zog, hatte sie rund 40 Jahre lang ein 1967 in Kuratau errichtetes Ferienhaus von Verwandten genutzt. Im Jahr 2000 baute sie dann zusammen mit ihrem Mann in Omori nahe der Bootsrampe ihr eigenes Ferienhaus.
Skylark liebt es, in dieser Gegend spazieren zu gehen. Auf einem ihrer Spaziergänge auf dem Bergkamm entdeckte sie eines Tages die neuen Parzellen, die gerade zum Verkauf standen. Für sie stand damals fest: Sollte sie je noch einmal ein Haus bauen, dann auf einem dieser Grundstücke oberhalb des Flusses. Und wie das Leben so spielt, zog sie schließlich ganz in das Ferienhaus nach Omori, dass für sie und ihren Pudel allerdings viel zu groß war. Ein neues Haus musste her. Und wo das stehen sollte, wusste sie zu diesem Zeitpunkt ja bereits.
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