Houzzbesuch
Ein Familienvater verbindet offene Räume zum Zuhause für vier
Ein Architekt war am Bau des Wohnkomplexes in Moskaus aktiv beteiligt. Nun wohnt er mit seiner Familie selbst darin
Die Familie führt einen gesunden Lebensstil. Alle lieben lange Spaziergänge und Radtouren. So war der erste Gedanke: ein Haus auf dem Land als neues Zuhause. Allerdings müssten sie dann die Dynamik der Metropole aufgeben. Die Familie entschied sich für die Stadt. Grigorios und seine Frau Aljona suchten nach einer Wohnung mit guter Infrastruktur, aber abseits des Trubels. Den Ausschlag für die jetzige Wohnung gaben die Nähe zum Botanischen Garten sowie zur U-Bahn: Grigorios arbeitet im Zentrum und will nicht zu viel Zeit auf dem Weg ins Büro verschwenden.
Im Bild: Grundriss der Wohnung
Das großzügige Areal ist entstanden, weil zwei Wohnungen zusammengelegt wurden. Das war zur Zeit der Bauphase kein Problem, weil einfach einige Wände nicht errichtet wurden wie ursprünglich vorgesehen. So hat die Wohnung auf der Südseite einen Panoramablick auf den Botanischen Garten. Und dank des länglichen Grundrisses war alles leicht ausbaubar: Alle Räume und Funktionszonen sind linear angeordnet.
Das großzügige Areal ist entstanden, weil zwei Wohnungen zusammengelegt wurden. Das war zur Zeit der Bauphase kein Problem, weil einfach einige Wände nicht errichtet wurden wie ursprünglich vorgesehen. So hat die Wohnung auf der Südseite einen Panoramablick auf den Botanischen Garten. Und dank des länglichen Grundrisses war alles leicht ausbaubar: Alle Räume und Funktionszonen sind linear angeordnet.
Die Eigentümer wollten einen offenen, hellen Innenraum mit einem Minimum an Fluren schaffen. Das hat weitestgehend geklappt: Lediglich ein Flur führt vom Wohn-Esszimmer zu den beiden Kinderzimmer und dem Kinderbad. Um den Flur maximal zu nutzen, entwarf Grigorios ein 13 Meter langes Schranksystem aus Einbauschränken und einer integrierten Küchenzeile. Es beginnt am Eingang und erstreckt sich entlang des Flurs über die Wohnküche bis zum Schlafbereich der Eltern. Die Fronten sind äußerst schlicht gestaltet. Alle Möbel wurden nach Skizzen des Eigentümers hergestellt.
Innenarchitektin Anna Korkina vom Büro GAFA-Architektenbüros half den Eigentümern bei der Gestaltung der Wohnung. Die Bewohner wünschten sich eine natürliche Oase einer Stadtwohnung. Mit natürlichen Tönen, Texturen und Materialien berücksichtigte Anna Korkina bei der Gestaltung die Naturliebe der Besitzer. Um alle Räume optisch miteinander zu verbinden, verwendete sie in allen Räumen die gleichen Farben und Materialien.
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Die Wände wurden in Grau- und Weißtönen gestrichen, für den Boden wurde Parkett aus Natureiche gewählt. Auf Deko wurde weitgehend verzichtet (die Besitzer schätzen den Minimalismus), aber es ging nicht ohne Akzente. Die Blautöne von Polstern und Textilien verweisen auf die Heimat von Grigorios, der vom Mittelmeer stammt.
Der Grundriss zeigte, dass die Hauptzimmer mit Fenstern ausgestattet sind, die Funktionsbereiche wie Bäder und Küche in den Tiefen des Raumes. Um das Problem des fehlenden natürlichen Lichts in der Küche zu lösen, wurde der Kochbereich mit dem Wohnzimmer zu einem Raum kombiniert.
Die Einbauten für die Küchenzeile sehen sehr leicht aus und sind gleichzeitig so funktional wie möglich: Haushaltsgeräte verschwinden hinter den Türen, es gibt viel Stauraum. Die Nussbaumfronten der Oberschränke bilden einen Kontrast zur kühl wirkenden Arbeitsplatte aus Quarz. Beide Materialien unterstreichen die Verbindung zur Natur.
Lesen Sie auch: Tipps für die Kombination verschiedener Küchenfronten
Die Einbauten für die Küchenzeile sehen sehr leicht aus und sind gleichzeitig so funktional wie möglich: Haushaltsgeräte verschwinden hinter den Türen, es gibt viel Stauraum. Die Nussbaumfronten der Oberschränke bilden einen Kontrast zur kühl wirkenden Arbeitsplatte aus Quarz. Beide Materialien unterstreichen die Verbindung zur Natur.
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Über der Essgruppe hängen handgefertigte Lampen. Sie erinnern an japanische Origami. Dank ihrer unterschiedlichen, luftigen Formen, aber ihres einheitlichen Stils entschärfen sie das minimalistische Interieur.
Problem und Lösung: Vertikale Betonvorsprünge gibt es in der ganzen Wohnung. Die Eigentümer beschlossen, sie nicht verstecken. Das hätte bedeutet, Platz zu verlieren. Sie wurden stattdessen verputzt und gestrichen.
Problem und Lösung: Vertikale Betonvorsprünge gibt es in der ganzen Wohnung. Die Eigentümer beschlossen, sie nicht verstecken. Das hätte bedeutet, Platz zu verlieren. Sie wurden stattdessen verputzt und gestrichen.
Das Arbeitszimmer ist einerseits Teil der Wohnküche und andererseits ein eigenständiger Raum von 12 Quadratmetern. Für mehr Privatsphäre kann es mit einer schiebbaren Trennwand geschlossen werden. Der Arbeitsplatz erstreckt sich entlang des Fensters und scheint in der Luft zu schweben, obwohl die Schreibtischplatte aus massiver Eiche gefertigt ist. Auf engstem Raum ist sogar Platz für Regale. Und manchmal wird hier der Fahrradergometer aufgestellt.
Im geöffneten Zustand sind die Trennwände nicht sichtbar. Sie verschwinden in den Wänden (siehe zwei Fotos weiter oben). Um einen leichten Zonierungseffekt zu erzeugen, genügt es, sie ein wenig zuzuschieben.
Die Glastüren erzeugen auch im geschlossenen Zustand das Gefühl von Weite.
Die verglaste Trennwand wird durch lichtdurchlässige Vorhänge ergänzt. Wenn im Büro mehr Privatsphäre nötig ist, werden sie einfach zugezogen.
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Hinter dem Arbeitsbereich befindet sich das Schlafzimmer der Eltern. Für die Wandverkleidung wählten die Eigentümer die gleichen Nussbaumpaneele wie für die Küchenfronten: Bei geöffneter Schlafzimmertür sind diese gut sichtbar. Das Bett ist eine Spezialanfertigung.
Auf der anderen Seite der Wohnung befinden sich die Kinderzimmer. Die Möbel dort sind nicht von der Stange, sondern von Grigorios Gavalides entworfen und vom Schreiner gefertigt. Schreibtisch, Schränke, Sitzbank und Schlafplätze sind aus einem Guss. Die Farbgebung aus den anderen Räumen setzt sich auch in den Kinderzimmern fort.
Nach Ansicht von Innenarchitektin Anna muss man bei jedem Projekt Opfer lassen. In dieser Wohnung wurde die ursprüngliche Deckenhöhe von drei Metern auf 2,75 gesenkt, u. a. für zusätzlichen Schallschutz sowie Klimatisierung der Räume. Jedoch kann in kleinen Räumen wie dem Badezimmer, das auch das Raum- und Wohlgefühl verbessern. Die Wände im Badezimmer sind aus Naturschiefer.
Das zweite Badezimmer ist ebenfalls in Naturtönen gestaltet und mit umweltfreundlichen Materialien ausgestattet. Hier gibt es zwei Waschbecken. Es ist leicht zu erraten, dass es sich hierbei um das Kinderbadezimmer handelt. Die Waschtische mit Staufächern und der Spiegelschrank wurden ebenfalls vom Schreiner auf Maß angefertigt.
Hier wohnt: Architekt Grigorios Gavalides mit seiner Frau Aljona und den beiden Söhnen, vier und sechs Jahre
Auf: 120 Quadratmetern
In: Green Park Residence, Moskau
Experten: Grigorios Gavalides, Anna Korkina von GAFA Architects
Fotos: Evgeny Evgrafov