Houzzbesuch
Ein Haus mit Innenhof völlig neu gedacht
Dank gewagter moderner Elemente wird dieses alte viktorianische Haus zu einem inspirierenden Raum voller Charakter
Bei den Architekten Seán McAlister und Stephen Mackie von Pencil & Brick dreht sich alles darum, „aufregende Räume und Strukturen“ zu schaffen. Und genau deswegen war das Eigentümerpaar dieses heruntergekommenen viktorianischen Hauses von den Experten sofort überzeugt. Das Haus war verfallen und stark renovierungsbedürftig. Zusätzlich wünschte sich das Paar mehr als nur einen simplen Anbau für mehr Platz. „Sie wollten ein Haus mit Charakter“, so McAlister. „Deshalb baten sie uns, einige Ideen zu entwickeln, die ihr Haus einzigartig machen würden.“
Das Architektenteam wollte kühne, moderne Akzente setzen und gleichzeitig die originalen viktorianischen Elemente des Gebäudes hervorheben. „Das Haus vereint zwei verschiedene Stilrichtungen“, so McAlister. „Wir haben versucht, wertvolle Details wie die Fenster und das Gesims zu bewahren und dem Ganzen dennoch einen modernen Anstrich zu verleihen.“
An der Rückseite des Hauses schufen die Architekten einen gewölbten Säulenvorbau im viktorianischen Stil. Bei diesem Element ließen sich die beiden von der Arbeit des einflussreichen spätgeorgianischen Architekten Sir John Soane inspirieren, der auch eine nahe gelegene Kirche entworfen hatte. Der schräge Bereich neben dem Säulenvorbau ist mit einer goldenen Verkleidung versehen und unterhalb des Fensters durch einen Tresen ergänzt worden.
Als Hommage an die Eigentümer:innen weisen die beiden Bögen abgeschrägte Kanten in Höhe der Schultern auf: für ihn auf der rechten und für sie auf der linken Seite.
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An der Rückseite des Hauses schufen die Architekten einen gewölbten Säulenvorbau im viktorianischen Stil. Bei diesem Element ließen sich die beiden von der Arbeit des einflussreichen spätgeorgianischen Architekten Sir John Soane inspirieren, der auch eine nahe gelegene Kirche entworfen hatte. Der schräge Bereich neben dem Säulenvorbau ist mit einer goldenen Verkleidung versehen und unterhalb des Fensters durch einen Tresen ergänzt worden.
Als Hommage an die Eigentümer:innen weisen die beiden Bögen abgeschrägte Kanten in Höhe der Schultern auf: für ihn auf der rechten und für sie auf der linken Seite.
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„Zunächst haben wir für unsere beiden erwachsenen Kunden einen Torbogen geschaffen. Dann kam während der Bauarbeiten ihr Baby zur Welt, und wir haben uns kurzerhand entschlossen, auch noch einen kleineren Torbogen zu integrieren“, erklärt uns McAlister. „Alle Ziegel sind von Hand zugeschnitten und es gibt keine versteckte Struktur. Es handelt sich um einen echten Torbogen, der sein eigenes Gewicht trägt.“
Das Ehepaar liebt Kunst und wollte zwei Kunstwerke in den Fokus des Küchendesigns rücken. McAlister und sein Team schufen an einer Wand in der Küche Platz zum Aufhängen der Kunstwerke und fügten darüber ein Oberlicht mit freiliegenden Dachsparren ein. Die Bilder werden tagsüber von natürlichem Licht und am Abend von Wandleuchten angestrahlt.
Da das Paar gerne kocht und Gäste empfängt, hat McAlister die Küche so gestaltet, dass mehrere Personen darin bequem verweilen können. „Deshalb ist die Insel auch so riesig“, erklärt er. „Hier kann man gemütlich sitzen und ein Glas Wein trinken, bevor man sich in den Essbereich begibt.“
Mit Messinggriffen versehene Einbauschränke in kräftigem Türkis bringen Farbe ins Spiel, während der Rest des Raums die Kunstwerke für sich sprechen lässt.
Mit Messinggriffen versehene Einbauschränke in kräftigem Türkis bringen Farbe ins Spiel, während der Rest des Raums die Kunstwerke für sich sprechen lässt.
Die Küche und der Essbereich sind durch eine getischlerte Wand mit einem rechteckigen Durchgang einerseits und einem Bogen andererseits getrennt. „Wir haben diesen Teil als ‚Schwelle‘ bezeichnet“, so McAlister. „Das Besondere daran sind die zwei Oberlichter in der Decke, unter denen man hindurchgeht und die ein kühleres Licht einfallen lassen. Hier geht es darum, den Blick durch das Glas auf den Innenhof einzurahmen“.
Innerhalb des getischlerten Durchgangs schuf das Team eine Vorratskammer mit viel Platz für Lebensmittel, ein Gehäuse für die Kühl-Gefrier-Kombination und Schränke für Gläser.
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Um das sanfte Tageslicht im Durchgang in den Abendstunden nachzuahmen, haben die Architekten weit oben in der Nähe der Oberlichter (gerade außerhalb des Bildausschnitts) kugelförmige weiße Lampen angebracht. „Es geht darum, diesen mystischen Lichteinfall zu bewahren“, sagt McAlister.
Der gewagteste Teil des gesamten Entwurfs ist der von Glaswänden umschlossene mittige Innenhof: Er lässt enorm viel Licht herein und schafft vom Essbereich aus einen herrlichen Blickpunkt. „Dieser Bereich ist wie ein Bühnenbild, ein Theaterstück“, so McAlister. „Im Innenhof gibt es außerdem einige Wandleuchten, die das Mauerwerk nachts schräg anleuchten.“
Gegenüber vom Essbereich auf der anderen Seite des Hofes befindet sich das Klavierzimmer, das das Team mit einem Erkerfenster versehen hat. „Von außen sieht es aus wie ein vorstehender Glaskasten. Aber auf der Innenseite befindet sich eine Sitzgelegenheit“, erklärt McAlister. „Es handelt sich hierbei um ein sehr modernes Stück mit einer überaus detaillierten Struktur. Die Wand, aus der dieser Bereich herausragt, stammt dabei aus der Zeit um 1800.“
Gegenüber vom Essbereich auf der anderen Seite des Hofes befindet sich das Klavierzimmer, das das Team mit einem Erkerfenster versehen hat. „Von außen sieht es aus wie ein vorstehender Glaskasten. Aber auf der Innenseite befindet sich eine Sitzgelegenheit“, erklärt McAlister. „Es handelt sich hierbei um ein sehr modernes Stück mit einer überaus detaillierten Struktur. Die Wand, aus der dieser Bereich herausragt, stammt dabei aus der Zeit um 1800.“
Der Grundriss zeigt, wie sich der Innenhof in das Erdgeschoss einfügt.
Eine weitere architektonische Besonderheit ist der ungehinderte Blick von der Vorderseite des Hauses in den Garten. „Es gibt sieben Glasscheiben, durch die man hindurchschaut, aber man hat eine uneingeschränkte Sicht“, sagt McAlister.
Für einen größeren Flur, in dem der Kinderwagen problemlos untergebracht werden kann, zwackten die Architekten Platz vom Wohnzimmer ab. Dieses wurde dadurch etwas kleiner, dafür behaglicher. „Es ist kompakt, aber gemütlich und der ideale Ort, um sich zu entspannen“, erklärt McAlister.
Die Rückseite des Hauses ist nach Süden ausgerichtet, sodass viel Tageslicht einfällt.
Die Räume im Erdgeschoss sind großzügig dimensioniert und mit originalen Details aus der Viktorianischen Zeit versehen. Im Obergeschoss sind die Decken niedriger und die Räume schlichter gehalten.
Dadurch ist eine modernere Gestaltung möglich gewesen. Das Paar entschied sich hier für markante Möbel und bunte Wände, wie das Senfgelb im Elternschlafzimmer.
Das Badezimmer ist einfach, aber geräumig und bietet genug Platz für eine Badewanne und eine begehbare Luxusdusche. Die schwarze Duschabtrennung und der schwarze Fensterrahmen greifen die schwarzen Elemente im Erdgeschoss auf und tragen dazu bei, das gesamte Design zu vereinen.
Die Arbeiten dauerten etwa neun Monate. McAlister und sein Team waren sowohl für den Bau als auch für die Planung verantwortlich. „So können wir die Qualität gewährleisten“, erklärt er. Das Paar ist überglücklich mit dem Ergebnis.
„Ich denke, das Projekt war schon ziemlich gewagt. Es gab keinerlei Vorlage für die Terrasse, wir haben hier also gewissermaßen Pionierarbeit geleistet. Aber das Projekt zeigt auch, was man erreichen kann, wenn Kunden sich für Kunst und Architektur interessieren“, so McAlister.
Auf die Frage, was ihm in diesem Erweiterungsbau voller origineller und inspirierender Elemente am besten gefällt, antwortet er: „Ich liebe das natürliche Licht, das durch die versteckten Oberlichter einfällt, und das Mauerwerk des Säulenvorbaus. Aber ich denke, es ist vor allem die wunderschöne Sequenz an eingerahmten Blickwinkeln, die dieses Projekt so besonders macht.“
Auf die Frage, was ihm in diesem Erweiterungsbau voller origineller und inspirierender Elemente am besten gefällt, antwortet er: „Ich liebe das natürliche Licht, das durch die versteckten Oberlichter einfällt, und das Mauerwerk des Säulenvorbaus. Aber ich denke, es ist vor allem die wunderschöne Sequenz an eingerahmten Blickwinkeln, die dieses Projekt so besonders macht.“
Hier wohnt: ein Paar mit einem Teenager und einem Kleinkind
In: einem viktorianischen Reihenhaus in Southwark, London
Expertise von: Seán McAlister und Stephen Mackie von Pencil & Brick
„Die Erweiterung wurde im Grunde um das existierende Gebäude herum gebaut“, so McAlister, „und beinhaltete den Abriss des zweistöckigen hinteren Auslegers, der im Anschluss durch etwas Neues ersetzt wurde.“
Eines der Schlüsselelemente des Entwurfs war ein mittiger Innenhof. Die Nähe zu einem Naturschutzgebiet und denkmalgeschützten Gebäuden bedrohte die Projektidee zunächst. Am Ende war die Planungsbehörde von der architektonischen Qualität des Projekts jedoch sehr beeindruckt und die Arbeiten konnten beginnen.