Architektur
Ein Holzhäusle im Schrebergarten mit Wienerwald-Blick
Auf kleinem Raum schuf der Architekt traumhafte Ausblicke in einem Passivhaus ohne Zwischenwände und Stützen
Der Architekt Thomas Moosmann hat 2014 diesen Neubau in Holzmassivbauweise in einem Kleingarten am Wienerwald gebaut. Das Besondere: Das Haus wird von einer Pergola-Konstruktion aus Holz eingehüllt, das Gerüst für die Kletterpflanzen dient als Sichtschutz. Und: Im Garten liegt ein Biotop mit Pool und Terrasse sowie eine weitere Lounge-Terrasse im mittleren Geschoss.
Hanglage komplett nutzen
Auf dem 30 mal 10 Meter langen Grundstück stand das alte Kleingartenhaus (mittig) das abgerissen wurde. Die Lage und der Ausblick auf die umliegenden Weinberge fand der Architekt perfekt. Diese Hanglage wollte der Architekt für seinen Neubau nutzen und schuf ein Passivhaus, das in den Hang hineingebaut wurde: mit drei Geschossen, einem Pool, zwei Terrassen.
Auf dem 30 mal 10 Meter langen Grundstück stand das alte Kleingartenhaus (mittig) das abgerissen wurde. Die Lage und der Ausblick auf die umliegenden Weinberge fand der Architekt perfekt. Diese Hanglage wollte der Architekt für seinen Neubau nutzen und schuf ein Passivhaus, das in den Hang hineingebaut wurde: mit drei Geschossen, einem Pool, zwei Terrassen.
Von allen Seiten begrünt
Das Flachdach überspannt den Autoabstellplatz, rechts daneben liegt der Eingangsbereich. Drumherum bieten Grünpflanzen einen natürlichen Sichtschutz für die Privatsphäre.
Das Flachdach überspannt den Autoabstellplatz, rechts daneben liegt der Eingangsbereich. Drumherum bieten Grünpflanzen einen natürlichen Sichtschutz für die Privatsphäre.
Eingangsbereich mit Sitzbank
Die Stufen führen hinauf zur unteren Terrasse mit dem dazugehörigen Pool und zur Haustür. „Die in Beton eingebauten Tragbalken sind aus schwarz lackiertem Flachstahl, die die Holzbalken verstärken“, erklärt Moosmann.
Die Stufen führen hinauf zur unteren Terrasse mit dem dazugehörigen Pool und zur Haustür. „Die in Beton eingebauten Tragbalken sind aus schwarz lackiertem Flachstahl, die die Holzbalken verstärken“, erklärt Moosmann.
Unter Tage
Die Rampe führt zur schwarzen, drei Meter hohen Haustür und direkt in den Wohnbereich, der zu Dreiviertel in der Erde liegt. „Damit wurde der Wohnraum sozusagen in den Hang eingebettet“, sagt der Architekt. Er konnte die baulichen Vorgaben bis zum Maximum ausnutzen.
Die Rampe führt zur schwarzen, drei Meter hohen Haustür und direkt in den Wohnbereich, der zu Dreiviertel in der Erde liegt. „Damit wurde der Wohnraum sozusagen in den Hang eingebettet“, sagt der Architekt. Er konnte die baulichen Vorgaben bis zum Maximum ausnutzen.
Grüner Sichtschutz
Die Grundintention von Thomas Moosmann war, einen „grünen Mantel“, eine grüne Abtrennung als Sichtschutz zu den Nachbarn zu schaffen, mit wildem Wein, Bambus und Rosen. Der Naturpool ist 6 mal 3 Meter lang. „Der natürliche Pool ist wie ein kleiner See, in dem man reinhüpft“, sagt der Architekt. Die quer gespannten Seile halten im Sommer Sonnensegel.
Die Grundintention von Thomas Moosmann war, einen „grünen Mantel“, eine grüne Abtrennung als Sichtschutz zu den Nachbarn zu schaffen, mit wildem Wein, Bambus und Rosen. Der Naturpool ist 6 mal 3 Meter lang. „Der natürliche Pool ist wie ein kleiner See, in dem man reinhüpft“, sagt der Architekt. Die quer gespannten Seile halten im Sommer Sonnensegel.
Biotop mit Naturpool
Der neben dem Pool liegende zehn Quadratmeter große Regenerationsbereich dient als Biotop für das Poolwasser. „Dabei wird das Wasser in die tiefe Kiesschicht gepumpt, wo es von Mikroorganismen gereinigt wird“, erläutert Moosmann, „man braucht kein Chlor zum Desinfizieren. Das ist sehr praktisch“. Für die Holzleisten im Außenbereich hat der Architekt sibirische Lärche genutzt, die hervorragend den Witterungsverhältnissen trotzt.
Der neben dem Pool liegende zehn Quadratmeter große Regenerationsbereich dient als Biotop für das Poolwasser. „Dabei wird das Wasser in die tiefe Kiesschicht gepumpt, wo es von Mikroorganismen gereinigt wird“, erläutert Moosmann, „man braucht kein Chlor zum Desinfizieren. Das ist sehr praktisch“. Für die Holzleisten im Außenbereich hat der Architekt sibirische Lärche genutzt, die hervorragend den Witterungsverhältnissen trotzt.
Lichter setzen Akzente
Die Lichter am Pool und im Eingangsbereich schaffen in den Abendstunden eine spezielle Atmosphäre.
Die Lichter am Pool und im Eingangsbereich schaffen in den Abendstunden eine spezielle Atmosphäre.
Raumaufteilung je Geschoss
In jedem Geschoss befindet sich ein flexibler Raum mit einem kleinen Bad. Das Wohnzimmer befindet sich ganz unten, am Hang im Kellergeschoss mit großen Terrassenfenstern. Im mittleren Geschoss liegt das Kinderzimmer, ganz oben das Elternschlafzimmer.
In jedem Geschoss befindet sich ein flexibler Raum mit einem kleinen Bad. Das Wohnzimmer befindet sich ganz unten, am Hang im Kellergeschoss mit großen Terrassenfenstern. Im mittleren Geschoss liegt das Kinderzimmer, ganz oben das Elternschlafzimmer.
Blick über die Weinberge
Im mittleren Geschoss hat der Architekt eine Wohnterrasse als Lounge gebaut mit einem natürlichen Sonnenschutz und einem herrlichen Ausblick auf die Weinberge.
Im mittleren Geschoss hat der Architekt eine Wohnterrasse als Lounge gebaut mit einem natürlichen Sonnenschutz und einem herrlichen Ausblick auf die Weinberge.
Verschiebbare Wände
„Die flexible Nutzung der Räume war ein wichtiger Aspekt bei der Planung“, sagt Moosmann. Durch die Schiebewände könne die Bewohner die Raumnutzung verändern. „Doch dadurch ist es auch hellhöriger als mit eingezogenen Wänden“, sagt der Architekt. Hier im Bild ist das Kinderzimmer, das sich neben der oberen Terrasse, mittig im Haus befindet.
„Die flexible Nutzung der Räume war ein wichtiger Aspekt bei der Planung“, sagt Moosmann. Durch die Schiebewände könne die Bewohner die Raumnutzung verändern. „Doch dadurch ist es auch hellhöriger als mit eingezogenen Wänden“, sagt der Architekt. Hier im Bild ist das Kinderzimmer, das sich neben der oberen Terrasse, mittig im Haus befindet.
Zen-Stil im Innenbereich
Ganz oben befindet sich das Schlafzimmer. Unter dem Bett sind eingebaute Schubkästen, an der Wand wurden Schränke mit Apothekerauszügen vom Schreiner eingebaut.
Ganz oben befindet sich das Schlafzimmer. Unter dem Bett sind eingebaute Schubkästen, an der Wand wurden Schränke mit Apothekerauszügen vom Schreiner eingebaut.
Wandspiegel vergrößern den Raum
Architekt Moosmann: „Wir wollten mit dem Wandspiegel den Raum vergrößern. Dass wir dadurch auch den Ausblick vergrößern, war ein glücklicher Zufall.“ Der Architekt warnt jedoch auch vor zu vielen Spiegeln. Dies könnte irritieren, und ist nicht immer angebracht.
Architekt Moosmann: „Wir wollten mit dem Wandspiegel den Raum vergrößern. Dass wir dadurch auch den Ausblick vergrößern, war ein glücklicher Zufall.“ Der Architekt warnt jedoch auch vor zu vielen Spiegeln. Dies könnte irritieren, und ist nicht immer angebracht.
Eingebautes Minibad
Gerade einmal vier Quadratmeter hat dieses Bad mit Dusche.
Gerade einmal vier Quadratmeter hat dieses Bad mit Dusche.
Treppenbereich sinnvoll nutzen
„Die Treppe ist aus Glasstufen gebaut, damit viel Licht von oben in den unter der Erde liegenden hinteren Raumbereich gelangt“, erklärt der Architekt. Und: Der Treppenbereich sollte genutzt werden und ein bequemer Lesesessel fand dort seinen Platz. „Mit bewusst gesetzten Farbakzenten kann man in den kleinen Wohnverhältnissen spielen und flexibel gestalten“, so der Architekt.
„Die Treppe ist aus Glasstufen gebaut, damit viel Licht von oben in den unter der Erde liegenden hinteren Raumbereich gelangt“, erklärt der Architekt. Und: Der Treppenbereich sollte genutzt werden und ein bequemer Lesesessel fand dort seinen Platz. „Mit bewusst gesetzten Farbakzenten kann man in den kleinen Wohnverhältnissen spielen und flexibel gestalten“, so der Architekt.
Offener Treppenbereich
„Durch die offene Treppe im ganzen Haus weiten sich die Räume“, sagt Moosmann. Ursprünglich war die Treppe komplett ohne Schutzgeländer gebaut. Das „Klettergerüst“ dient als Kinderschutz und ist ein weiteres spielerisches Element des Architekten. Auch im offenen Wohn-Küchenbereich wurde eine Wand verspiegelt, was den Raum optisch öffnet.
„Durch die offene Treppe im ganzen Haus weiten sich die Räume“, sagt Moosmann. Ursprünglich war die Treppe komplett ohne Schutzgeländer gebaut. Das „Klettergerüst“ dient als Kinderschutz und ist ein weiteres spielerisches Element des Architekten. Auch im offenen Wohn-Küchenbereich wurde eine Wand verspiegelt, was den Raum optisch öffnet.
Fliegender Podestboden
Der fliegende Küchenboden ist doppelt praktisch. Der Küchenchef hat einen erhöhten Blick auf die Gäste und die installierten Leitungen finden unter dem Boden Platz. Die Apothekerschränke im Hintergrund wurden maßgefertigt und bieten viel Stauraum.
Der fliegende Küchenboden ist doppelt praktisch. Der Küchenchef hat einen erhöhten Blick auf die Gäste und die installierten Leitungen finden unter dem Boden Platz. Die Apothekerschränke im Hintergrund wurden maßgefertigt und bieten viel Stauraum.
Ausblick auf allen drei Ebenen
Das Besondere an dem Haus ist auf jeden Fall der Ausblick und zwar in jedem Geschoss. „Selbst in der Wohnküche, die halb in der Erde liegt, hat man einen spektakuläre Ausblick auf die Weinberge“ sagt der Architekt.
Das Besondere an dem Haus ist auf jeden Fall der Ausblick und zwar in jedem Geschoss. „Selbst in der Wohnküche, die halb in der Erde liegt, hat man einen spektakuläre Ausblick auf die Weinberge“ sagt der Architekt.
Hier wohnt: der Architekt mit Lebenspartnerin und Kind
Auf: 300 Quadratmeter Grundstück mit rund 150 Quadratmeter Wohnfläche auf insgesamt drei Etagen
Im: 19. Bezirk von Wien, angrenzend zum Wienerwald
Besonderheit: flexibles Passivhaus ohne Wände mit Biotop-Pool und Rundumblick
Experten: Architekt Moosmann
Fotograf: Manfred Seidl