Eine clevere Sitznische rückt diese Küche in den Mittelpunkt
Eiche, Messing und Beton machen diese Scandi-Küche wohnlich. Der Clou: Eine Durchreiche, in der man Platz nehmen kann
Benedikte Lundberg
31. August 2017
Zwei Eigenschaften unter einen Hut bringen: Das wollte Architektin Line Frier, als sie die ersten Entwürfe für die kleine skandinavische Küche ihrer Wohnung machte: Der Raum sollte einladend wirken und zugleich praktisch sein. „Wir wollten eine moderne, funktionale Küche mit einer ruhigen, harmonischen Ausstrahlung“, sagt sie.
Fotos von Line Balsby
Auf einen Blick
Hier kochen: Line Frier und ihre Familie
In: Risskov, bei Aarhus, Dänemark
Auf: einer langen schmalen Fläche – die Küche ist etwa 5,30 Meter lang und teilt sich in zwei parallele Bereiche, die jeweils 60 Zentimeter tief sind. Zwischen Küche und Wohnzimmer liegt eine Nische mit Sitzfläche.
Architekten: Frier Architecture
Projektkosten: etwas mehr als 20.000 Euro für die Küche und den angrenzenden Waschraum, der gleichzeitig renoviert wurde.
„Als wir mit der Renovierung anfingen, hatte das Haus eine kleine, abgeschottete Küche mit einer hüfthohen Arbeitsfläche – so baute man Küchen in den Vierzigern. Die Vorbesitzer hatten ihr in den Neunzigerjahren einen kleinen Facelift verpasst: Die Arbeitsplatte war rot, die Schränke hatten laminierte Oberflächen, und der Raum machte insgesamt einen ziemlich vollgestopften Eindruck“, sagt Frier. Um daraus ihre Traumküche zu machen, musste die Architektin einen völlig neuen Entwurf anfertigen und die Materialien auswechseln.
Elektrogeräte: Smeg
Auf einen Blick
Hier kochen: Line Frier und ihre Familie
In: Risskov, bei Aarhus, Dänemark
Auf: einer langen schmalen Fläche – die Küche ist etwa 5,30 Meter lang und teilt sich in zwei parallele Bereiche, die jeweils 60 Zentimeter tief sind. Zwischen Küche und Wohnzimmer liegt eine Nische mit Sitzfläche.
Architekten: Frier Architecture
Projektkosten: etwas mehr als 20.000 Euro für die Küche und den angrenzenden Waschraum, der gleichzeitig renoviert wurde.
„Als wir mit der Renovierung anfingen, hatte das Haus eine kleine, abgeschottete Küche mit einer hüfthohen Arbeitsfläche – so baute man Küchen in den Vierzigern. Die Vorbesitzer hatten ihr in den Neunzigerjahren einen kleinen Facelift verpasst: Die Arbeitsplatte war rot, die Schränke hatten laminierte Oberflächen, und der Raum machte insgesamt einen ziemlich vollgestopften Eindruck“, sagt Frier. Um daraus ihre Traumküche zu machen, musste die Architektin einen völlig neuen Entwurf anfertigen und die Materialien auswechseln.
Elektrogeräte: Smeg
Sie wählte eine Kombination aus drei verschiedenen Materialien aus: Die Fronten bestehen aus geöltem Eichenholz, die Griffe sind aus Messing und die Arbeitsplatte ist aus Beton. „Allen drei Materialien ist gemeinsam, dass sie auf wunderschöne Weise altern. Der sanfte Schimmer, der von dem Eichenholz ausgeht, ist besonders reizvoll. Mit seiner tollen Maserung bringt es Leben, Wärme und eine optische Tiefe in den Raum“, erläutert Frier. Alle Holzoberflächen hat der Tischler Till Olesen von MoreWood gefertigt.
Frier legte Wert darauf, dass die kleine Küche zum Rest des Hauses passt und einen integralen Bestandteil des angrenzenden Wohnzimmers bildet. „Wir haben die ursprüngliche Linienführung der Küche übernommen, aber neue Elemente eingebaut, zum Beispiel die Nische zwischen Küche und Wohnzimmer, um aus den Räumen alles herauszuholen und sie in verschiedene Bereiche einzuteilen – manche beschaulicher, manche eher offen“, sagt sie. Die Nische in der Seitenwand war für sie eine willkommene Gelegenheit, die Küche größer erscheinen zu lassen. Vor allem aber gibt sie dem Blick aus der Küche in das Wohnzimmer und den Garten einen ansprechenden Rahmen. Umgekehrt gewinnt auch der Blick in die Küche durch die Holzverkleidung.
Die Nische bildet einen natürlichen und eleganten Übergang zwischen Küche und Wohnzimmer. Sie ist in einen großen Einbauschrank eingebettet. Wenn man die Architektin fragt, ist sie eines der wichtigsten Gestaltungsmerkmale im Haus: „Der Lounge-Bereich ist ein räumliches Element, das eine große Wirkung entfaltet – ich würde so weit gehen, zu sagen, dass er zum Mittelpunkt unseres Familienlebens geworden ist“, sagt Frier.
„Die Nische lädt dich dazu ein, dich hinzusetzen, die Beine hochzulegen und eine Tasse Kaffee zu genießen. Die Kinder klettern darin herum, und hier erzählen wir ihnen auch Geschichten. Es macht jetzt sogar mehr Spaß, die Wäsche zu falten“, berichtet Frier.
„Die Nische lädt dich dazu ein, dich hinzusetzen, die Beine hochzulegen und eine Tasse Kaffee zu genießen. Die Kinder klettern darin herum, und hier erzählen wir ihnen auch Geschichten. Es macht jetzt sogar mehr Spaß, die Wäsche zu falten“, berichtet Frier.
Das Haus ist relativ klein, also musste sich Frier über Stauraum Gedanken machen. „In einem Haus mit gerade mal 89 Quadratmetern Fläche ist es entscheidend, dass man alles irgendwo unterkriegt. Deshalb habe ich mich mich darauf konzentriert, möglichst viel Stauraum in geschlossenen Schränken zu schaffen. Eines der Fächer habe ich allerdings offen angelegt, um darin persönliche Gegenstände präsentieren zu können“, sagt sie. Vom Wohnzimmer aus gibt der Durchgang links neben der Nische den Blick auf das offene Regalfach frei, wie auf diesem Bild zu sehen ist.
Wasserhahn: Vola
Wasserhahn: Vola
Es war allerdings nicht ganz einfach, der Küche in dem Gebäude von 1947 ihr neues Gesicht zu geben. „Ein Haus aus den Vierzigern hat so einige Problemzonen – der Boden ist uneben, und keine einzige Wand ist richtig gerade. Das bringt natürlich allerhand Herausforderungen mit sich“, sagt Frier.
Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, die 4,30 Meter lange Arbeitsplatte an ihren Bestimmungsort zu bekommen. Wegen ihres Umfangs musste sie vor Ort gegossen werden. Der Aufwand hat sich gelohnt. „Der rohe, ungeschliffene Beton bildet einen tollen Kontrast zum Rest der Einrichtung. Er macht deutlich: Diese Küche wird wirklich benutzt.“
Radio: Bang & Olufsen
Mehr Tipps zu kleinen Küchen oder
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Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, die 4,30 Meter lange Arbeitsplatte an ihren Bestimmungsort zu bekommen. Wegen ihres Umfangs musste sie vor Ort gegossen werden. Der Aufwand hat sich gelohnt. „Der rohe, ungeschliffene Beton bildet einen tollen Kontrast zum Rest der Einrichtung. Er macht deutlich: Diese Küche wird wirklich benutzt.“
Radio: Bang & Olufsen
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offene Sitznische ja, eine Durchreiche ist das nicht
Gefällt mir sehr gut. Glückwunsch!