Eine Landhausküche – mit Blick auf die Schweizer Alpen
Englisch rustikal – so kocht man am Zürichsee. Ein Schweizer Bauernhaus und seine Küche im britischen Landhausstil
Julia Schoppe
5. September 2017
Houzz-Contributor
Was wir an ländlicher Architektur so mögen, hat in vielen Fällen mit ihrer rustikalen Gemütlichkeit zu tun. Das dachte sich wohl auch ein Schweizer Bauunternehmer, der sich ein bäuerliches Mehrgenerationenhaus als Familiensitz auserkor. Natürlich benötigte das altehrwürdige Haus auch eine angemessene Küche. Um die zu realisieren, rückten Stephan Kohn und sein Team von British Stoves an. Auf 50 Quadratmetern konnten sie planen, was das Bauherrenherz begehrt. Das Resultat ist eine bodenständige, gemütliche und komfortable Küche.
Auf einen Blick
Hier kocht und arbeitet: eine Familie
In: einer Gemeinde in der Nähe des Zürichsees, Schweiz
Auf: 50 Quadratmetern
Experte: Stephan Kohn von British Stoves
Auf einen Blick
Hier kocht und arbeitet: eine Familie
In: einer Gemeinde in der Nähe des Zürichsees, Schweiz
Auf: 50 Quadratmetern
Experte: Stephan Kohn von British Stoves
Dieses Haus hat viele Geschichten. Eine der jüngsten ist der zurückliegende Eigentümerwechsel. Stephan Kohn erinnert sich, wie sein Kunde in den Besitz des traditionellen Bauernhauses kam.
Es handelte sich um ein denkmalgeschütztes Objekt im Besitz einer kleinen Gemeinde in der Nähe des Zürichsees. „Die Gemeinde entschied sich für ein Bieterverfahren, dem ein Konzeptentwurf der Kaufinteressenten vorgeschaltet war. Denn das Grundstück ist ein Schlüsselgrundstück in Ortslage. Unser Kunde hat dann letztendlich den Gemeinde-Ausschuss mit dem besten Konzept überzeugt und das ziemlich verfallene Anwesen kaufen können“, so Stephan Kohn von British Stoves.
Es handelte sich um ein denkmalgeschütztes Objekt im Besitz einer kleinen Gemeinde in der Nähe des Zürichsees. „Die Gemeinde entschied sich für ein Bieterverfahren, dem ein Konzeptentwurf der Kaufinteressenten vorgeschaltet war. Denn das Grundstück ist ein Schlüsselgrundstück in Ortslage. Unser Kunde hat dann letztendlich den Gemeinde-Ausschuss mit dem besten Konzept überzeugt und das ziemlich verfallene Anwesen kaufen können“, so Stephan Kohn von British Stoves.
Das Konzept sah unter anderem vor, dass der Traditionsbau eine passende Küche bekam. Also musste der richtige Küchenbauer her, und der fand sich nach einigen Recherchen im Internet: ein Unternehmen aus Remscheid, das seit 1992 traditionelle Küchen im englischen Landhausstil baut.
Das majestätische Fenster im Kochbereich passt optisch gut zur Küche, war aber ursprünglich nicht vorhanden und wurde nachträglich eingebaut.
Das majestätische Fenster im Kochbereich passt optisch gut zur Küche, war aber ursprünglich nicht vorhanden und wurde nachträglich eingebaut.
Die Bauherren hatten sich gewünscht, auch auf der Herdseite der Küche (auf der Skizze rechts) ein Fenster zu haben. Kein Wunder, denn in dieser Richtung fällt der Blick direkt auf die Schweizer Alpen. „Dieser Wunsch gestaltete sich am Anfang der Planungen recht schwierig. Erst nachdem wir den Kunden empfohlen haben, ein kleines Fenster im Herdumbau zu platzieren, konnten wir die Küche so ausgewogen planen, wie sie sich jetzt darstellt. Über unseren Vorschlag, unter einem Fenster zu kochen, waren sie zunächst irritiert. Heute sind sie dankbar, dem Vorschlag gefolgt zu sein. Ein Fenster lässt sich auch besser reinigen als ein Fliesenspiegel – aber das spielt bei dieser Küche keine Rolle, weil sie über eine äußerst funktionstüchtige Dunstabzugshaube verfügt“, sagt der Küchenexperte.
„Es gibt eine Reihe von Details – den Herdumbau, die große englische Keramikspüle oder die Kücheninsel –, die schon für sich genommen besondere Hingucker sind. Aber letztlich ist es das Zusammenspiel aller Komponenten vom Boden bis zur Decke, die den Raum so außergewöhnlich machen. Und das ist tatsächlich auch unsere Kompetenz: das Gesamtkonzept“, so Kohn.
Die Türen und Korpusse sind aus amerikanischem Walnussholz gefertigt und die Schubladen aus massiver Eiche, genau wie die Arbeitsplatte der Kücheninsel. Die Stein-Arbeitsplatten sind aus Nero Assoluto. „Ihre Oberfläche ist geflammt und gebürstet“, so Stephan Kohn. „Die Decke besteht aus historischem Baumaterial, das wir in Südwestdeutschland gekauft haben. Der Fußboden ist aus historischen Steinplatten gefertigt, die wir – ähnlich wie die Decke – aufgearbeitet und wieder verbaut haben.“
Seine Fähigkeit, englische Landhausküchen zu gestalten, hat Stephan Kohn sich in den letzten 25 Jahren selbst erarbeitet. Dabei ist sein Unternehmen British Stoves mehr oder weniger aus einem Zufall entstanden.
„Durch einen Computerfehler in England bekamen wir aus Versehen einen neuen Herd zugeschickt. Nachdem wir die Fehlermeldung weitergaben, bat uns der englische Hersteller, den Herd zu verkaufen und der Firma das Geld zu überweisen,“ erinnert sich Kohn. „Zunächst stand der Herd dann in unserer Garage. Bis kurz vor Weihnachten, denn genau da gab unser normaler Einbaubackofen seinen Geist auf. Und das ausgerechnet kurz vor Weihnachten! Alle Geschenke waren gekauft, und im Januar standen die üblichen Versicherungszahlungen an. Meine Bereitschaft, einen neuen Einbaubackofen zu beschaffen, war relativ gering. Wir entschieden uns also, den englischen Herd aus der Garage in die Küche zu holen.“
„Durch einen Computerfehler in England bekamen wir aus Versehen einen neuen Herd zugeschickt. Nachdem wir die Fehlermeldung weitergaben, bat uns der englische Hersteller, den Herd zu verkaufen und der Firma das Geld zu überweisen,“ erinnert sich Kohn. „Zunächst stand der Herd dann in unserer Garage. Bis kurz vor Weihnachten, denn genau da gab unser normaler Einbaubackofen seinen Geist auf. Und das ausgerechnet kurz vor Weihnachten! Alle Geschenke waren gekauft, und im Januar standen die üblichen Versicherungszahlungen an. Meine Bereitschaft, einen neuen Einbaubackofen zu beschaffen, war relativ gering. Wir entschieden uns also, den englischen Herd aus der Garage in die Küche zu holen.“
Seitdem sorgte das gute Stück bei Besuchern für Begeisterung. Also entschied Stephan Kohn, sich dieser Marktlücke zu widmen. Er fing an, englische Herdfabrikate in Deutschland zu etablieren. „Den Herden schlossen sich die Küchen an, dann kamen weitere Produkte. Heute sind wir ein Komplettanbieter, der projektbezogene Einrichtungskonzepte plant, herstellt und umsetzt“ so Kohn.
Komplett ist auch das Ergebnis dieser Umgestaltung. Fehlt nur noch etwas Schweizer Käse und ein Glas Wein, um den Ausblick zu genießen.
Entdecken Sie mehr Landhausküchen-Bilder
Komplett ist auch das Ergebnis dieser Umgestaltung. Fehlt nur noch etwas Schweizer Käse und ein Glas Wein, um den Ausblick zu genießen.
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Das ist eine Traumküche die ich sehr gerne hätte. (Y) <3