Eine Wohnung wird verkleinert, moderner und heller
Trotz diverser Herausforderungen glückte der Umbau zum hellen Zuhause mit vielen Details
Die ursprünglich 200 Quadratmeter große Wohnung im Münchner Stadtteil Solln wurde in zwei Einheiten aufgeteilt. Die Bauherren kauften die kleinere, 90 Quadratmeter große Wohnung und wünschten sich neue Fenster, eine Fußbodenheizung, einen Natursteinboden und vieles mehr. Architektin Alexandra Kiendl konnte die Wünsche erfüllen.
Vorher: „Das Budget der Bauherren war relativ klein. Die Bestandssituation war nicht gut, eine Trägerwand, die unsachgemäß Jahre zuvor entfernt worden war, erforderte Flexibilität und eine Neugestaltung“, erklärt Architektin Kiendl. „Oft sind Baupläne mangelhaft und viele Details fehlen. Das erschwert die Baustellenarbeit. Auf die Kostenblöcke kalkuliere ich deswegen einen Risikofaktor mit 15 bis 20 Prozent in das Budget mit ein. Im Nachhinein stellt sich meistens heraus, dass das realistisch war.“
Die 90 Quadratmeter große Wohnung wurde im Ist-Zustand von dem jungen Paar erworben.
Vorher: Der Flur vor Renovierung und Umbau
Nachher:
- Haustür aus Glas: Alexandra Kiendl schuf einen einladenden Eingangsbereich. Die neue Haustür hat eine Glasfüllung der Sicherheitsstufe RC 2, die für viel Licht und Helligkeit im Flur sorgt. Der Einbauschrank wurde vom Schreiner in die Nische neben der Gästetoilette nach Maß eingepasst. Die gegenüberliegende Sitzbank ist praktisch beim Anziehen der Schuhe.
- Graue Filzwand: „Der Schreiner hat für den Einbauschrank Echtholzfurnier verwendet“, erzählt die Architektin. Die Schrankfronten sind aus Schichtstofffronten mit Einleimern und wurden zweifach mit Klarlack gestrichen. Daneben wurde die Wand mit dunkelgrauem Filz ausgekleidet. „Die dunkelgraue Wand lässt einen wohnlichen, warmen Farbkontrast entstehen“, so die Architektin.
- Details vom Schreiner: Die minimalistischen Holz-Wandhaken und die Schlüsselablage sind vom Schreiner aus Eiche massiv gefertigt und sorgen für Ordnung. Die Architektin achtet bei ihrer Arbeit auf einheitliche Details. Auch die Sitzbank, der Fußboden im Schlafbereich und die Regale sind aus Eiche. „Die Bauherren bekommen Musterproben zur Ansicht und entscheiden sich dann für das jeweilige Holz, das überall verwendet wird.“ So sind die Übergänge im Wohnraum fließend und sorgen für Harmonie.
Vorher: Obwohl die alte Gästetoilette im Flur weiß gekachelt war, wirkte sie trotzdem dunkel und unruhig. Für die Neugestaltung wurde alles herausgerissen und eine Trockenbauwand gezogen. So wurde aus einem einfachen WC eine moderne, einladende Gästetoilette.
Maßanfertigungen sorgen für klare Linien
Der Schreiner hat auch in der Gästetoilette neben der WC-Trockenbauwand einen Einbauschrank nach Maß gefertigt, in dem Putzutensilien aufbewahrt werden. Die darüberliegenden Wasserzähler wurden verlegt und verkleidet. Der Einbauschrank und die verkleideten Wände sorgen für Ordnung und klare Linien.
Der Schreiner hat auch in der Gästetoilette neben der WC-Trockenbauwand einen Einbauschrank nach Maß gefertigt, in dem Putzutensilien aufbewahrt werden. Die darüberliegenden Wasserzähler wurden verlegt und verkleidet. Der Einbauschrank und die verkleideten Wände sorgen für Ordnung und klare Linien.
Neue Fenster wirken Wunder
Der komplette Wohnbereich wurde auf Wunsch der Bauherren mit Naturstein verlegt. „Der Kalksteinboden kommt aus einem Steinbruch aus der Region, wurde in Eichstätt bestellt und einige Wochen später geliefert“, sagt die Architektin. Zuerst wurde die elektrische Fußbodenheizung im neuen Zement-Estrich eingebettet. „Eine typische Wasserrohr-Fußbodenheizung wollten die Bauherren nicht. Ich riet als Alternative zu einer Infrarot-Fußbodenheizung, jedoch entschied sich der Bauherr für eine elektrische Fußbodenheizung.“ Obwohl in der ursprünglichen 200 Quadratmeter großen Wohnung eine Wand eingezogen und der Raum verkleinert wurde, schaffte es die Architektin mit neuen Fenstern und dem Steinboden, der „kleineren“ Wohnung einen hellen, modernen Charakter zu verleihen.
Der komplette Wohnbereich wurde auf Wunsch der Bauherren mit Naturstein verlegt. „Der Kalksteinboden kommt aus einem Steinbruch aus der Region, wurde in Eichstätt bestellt und einige Wochen später geliefert“, sagt die Architektin. Zuerst wurde die elektrische Fußbodenheizung im neuen Zement-Estrich eingebettet. „Eine typische Wasserrohr-Fußbodenheizung wollten die Bauherren nicht. Ich riet als Alternative zu einer Infrarot-Fußbodenheizung, jedoch entschied sich der Bauherr für eine elektrische Fußbodenheizung.“ Obwohl in der ursprünglichen 200 Quadratmeter großen Wohnung eine Wand eingezogen und der Raum verkleinert wurde, schaffte es die Architektin mit neuen Fenstern und dem Steinboden, der „kleineren“ Wohnung einen hellen, modernen Charakter zu verleihen.
Knifflige Trägerwand
Hier wurde eine Wand zur Küche geöffnet und der Träger erwies sich als problematisch. „Denn die Regenrohre waren nicht auf den Bauplänen verzeichnet“, sagt die Architektin. Erst bei den fortgeschrittenen Bauarbeiten wurden die Rohre entdeckt. Vor Ort musste der Stahlträger verkürzt werden. Für die Trägerfarbe suchten sich die Bauherren aus vier Farben ihren Favorit aus und entschieden sich für die Farbe Off-Black, die leicht ins Bläuliche geht. Die Stahlträgerfarbe bestellte die Architektin bei einem englischen Hersteller. Die Bauherren haben sich für eine günstige Fertigküche entschieden. Die Küchen-Arbeitsfläche ragt leicht heraus, „bricht“ damit in den Wohnraum hinein und schafft einen Übergang.
Hier wurde eine Wand zur Küche geöffnet und der Träger erwies sich als problematisch. „Denn die Regenrohre waren nicht auf den Bauplänen verzeichnet“, sagt die Architektin. Erst bei den fortgeschrittenen Bauarbeiten wurden die Rohre entdeckt. Vor Ort musste der Stahlträger verkürzt werden. Für die Trägerfarbe suchten sich die Bauherren aus vier Farben ihren Favorit aus und entschieden sich für die Farbe Off-Black, die leicht ins Bläuliche geht. Die Stahlträgerfarbe bestellte die Architektin bei einem englischen Hersteller. Die Bauherren haben sich für eine günstige Fertigküche entschieden. Die Küchen-Arbeitsfläche ragt leicht heraus, „bricht“ damit in den Wohnraum hinein und schafft einen Übergang.
Privat und öffentlich getrennt
„Die beiden Holzregale sind eine Zäsur und führen vom offenen Wohnbereich zum privaten“, sagt die Architektin. Bei geöffneten Türen kann man in das Schlaf- sowie Arbeitszimmer blicken. Ein praktisches und spielerisches Detail, das die Architektin in ihrer Arbeit immer wieder aufgreift. Auch mit dem Übergang vom Natursteinboden zum Parkett aus massiver Eiche, findet eine räumliche Zäsur statt.
„Die beiden Holzregale sind eine Zäsur und führen vom offenen Wohnbereich zum privaten“, sagt die Architektin. Bei geöffneten Türen kann man in das Schlaf- sowie Arbeitszimmer blicken. Ein praktisches und spielerisches Detail, das die Architektin in ihrer Arbeit immer wieder aufgreift. Auch mit dem Übergang vom Natursteinboden zum Parkett aus massiver Eiche, findet eine räumliche Zäsur statt.
Einheitlichkeit durch Eiche
Im Schlafzimmer fertigte der Schreiner Schubladen für den Raum unter dem Bett, den Schlafzimmerschrank hat der Bauherr mitgebracht. Und auch hier hat die Architektin diverse Mustervorlagen mit spezifischen Maserungen dem Bauherrn vorgelegt. Ausgehend von der Wahl des Eichenparketts wurden die Regale, Einbauschränke und Holz-Details in Eiche gefertigt.
Im Schlafzimmer fertigte der Schreiner Schubladen für den Raum unter dem Bett, den Schlafzimmerschrank hat der Bauherr mitgebracht. Und auch hier hat die Architektin diverse Mustervorlagen mit spezifischen Maserungen dem Bauherrn vorgelegt. Ausgehend von der Wahl des Eichenparketts wurden die Regale, Einbauschränke und Holz-Details in Eiche gefertigt.
Vorher: „Das ist ein typisches Bad aus einem Altbestand,“ erklärt Architektin Kiendl. „Früher wurden die Bäder so gebaut.“ Das alte Bad musste komplett herausgerissen werden und die Fliesen abgeschlagen. Mit Trockenbauwänden und Travertin auf dem Boden und an den Wänden entstand ein warmes, wohnliches Wohlfühl-Duschbad.
Regionaler Travertin
Der Fußboden im Wohnbereich stammt aus dem selben Steinbruch. „Auch im Bad haben sich die Bauherren für Travertin entschieden,“ sagt die Architektin, „allerdings mit einer etwas mehr gelblichen Tönung.“ Außerdem ist der Stein etwas rauer als im Wohnbereich und damit rutschfest. „Travertin hat viele Vorteile, er ist sehr widerstandsfähig, sieht gut aus und lässt sich leicht sauber halten,“ so die Architektin. Die klaren Linien, die für das Auge automatisch für Ordnung sorgen, sind in kleineren Räumen, wie im Bad, sofort sichtbar. „Ich achte bereits in der Planung darauf, dass die Glaswandkanten zu den Fliesen und den Fugen passen.“ Die eingebaute Vorwand sorgt nicht nur ästhetisch für klare Linien, sondern versteckt die Installation und sorgt für Abstellflächen.
Der Fußboden im Wohnbereich stammt aus dem selben Steinbruch. „Auch im Bad haben sich die Bauherren für Travertin entschieden,“ sagt die Architektin, „allerdings mit einer etwas mehr gelblichen Tönung.“ Außerdem ist der Stein etwas rauer als im Wohnbereich und damit rutschfest. „Travertin hat viele Vorteile, er ist sehr widerstandsfähig, sieht gut aus und lässt sich leicht sauber halten,“ so die Architektin. Die klaren Linien, die für das Auge automatisch für Ordnung sorgen, sind in kleineren Räumen, wie im Bad, sofort sichtbar. „Ich achte bereits in der Planung darauf, dass die Glaswandkanten zu den Fliesen und den Fugen passen.“ Die eingebaute Vorwand sorgt nicht nur ästhetisch für klare Linien, sondern versteckt die Installation und sorgt für Abstellflächen.
Offenes Arbeitszimmer
Im Arbeitszimmer ließen die Bauherren, wie im Schlafbereich, Parkett verlegen. Der Wandschrank ist ebenfalls eine Maßanfertigung vom Schreiner mit dem Griff aus Eiche. „Das Eichenholz wurde bewusst minimal verbaut, damit das Zimmer später bei Bedarf umgestaltet werden kann, beispielsweise in ein Kinderzimmer,“ sagt die Architektin.
Im Arbeitszimmer ließen die Bauherren, wie im Schlafbereich, Parkett verlegen. Der Wandschrank ist ebenfalls eine Maßanfertigung vom Schreiner mit dem Griff aus Eiche. „Das Eichenholz wurde bewusst minimal verbaut, damit das Zimmer später bei Bedarf umgestaltet werden kann, beispielsweise in ein Kinderzimmer,“ sagt die Architektin.
Hier wohnt: ein junges Paar, das eine neu erworbene 3-Zimmer-Eigentumswohnung sanieren ließ
Auf: 90 Quadratmetern
In: München Solln
Budget: 150.000 Euro ohne Küche, Leuchten und Planungskosten
Experte: Alexandra Kiendl
Nachher-Fotos: Adrienne-Sophie Hoffer
„Dieses Projekt war mein erster Auftrag über Houzz“, erzählt die Architektin Alexandra Kiendl, „und eine große Herausforderung.“ Es gab Baupläne, die nicht wirklich informativ waren. Ein früherer Wasserschaden vom Dach verzögerte die Arbeit zusätzlich. „Am Ende hat dann doch alles gut geklappt. Neulich hat mich das Paar zum Abendessen eingeladen. Nach einem Jahr haben sie sich sehr gut eingelebt und ich muss sagen, dass die Wohnung wirklich schön geworden ist“, so Alexandra Kiendl.
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