Einrichten im Finca-Style – wohnen wie im Mallorca-Urlaub
So lassen sich Urlaubsgefühle einrichten… Tipps und Ideen, wie Sie den Malle-Look nach Hause holen
Thomas Helbing
19. Juni 2020
Editor Houzz Deutschland
Entspannen, abschalten, durchatmen – viele Deutsche zieht es dafür nach Mallorca (ok, fürs Feiern auch). Mit Mallorca verbinden wir aber nicht nur Strand, Palmen und Sangria Party am Ballermann, sondern auch einen ganz bestimmten Look. Mit typischen Interior-Elementen können Sie diesen in Ihrem Zuhause umsetzen – und sich das ganze Jahr fühlen wie im Finca-Urlaub.
Was macht den Finca-Style aus?
Auf Mallorca schlummern hinter dicken Natursteinmauern oft kleine Paradiese mit kühlenden Steinböden, knorrigen Holzbalken unter der Decke, weiß getünchten Wänden und einer großen Veranda. Die Innenräume einer mallorquinischen Finca sind leicht, ungezwungen und mit puristischer Grandezza eingerichtet. Antike und rustikale Elemente vermischen sich mit Modernem und natürlichen Materialien. Die Grenzen zwischen drinnen und draußen sind fließend. Dachvorsprünge verhindern, dass zu viel heißes Sonnenlicht direkt in die Innenräume kommt, die dadurch von weichem Licht erhellt werden. Gemütlichkeit und Geselligkeit stehen über allem. Traditionelles Handwerk wird auf Mallorca gepflegt – und das soll man den Häusern auch ansehen.
Diese fünf Elemente gehören zum Look
1. Weiß als Protagonist. Weiß ist die vorherrschende Farbe in mallorquinischen Häusern (und nicht Apricot). Somit haben wir Deutschen mit unserer Vorliebe für weiße Wände schon einen Vorteil, wenn wir den Finca-Style ins eigene Heim holen wollen. In alten traditionellen Häusern lässt man die Wände aus Stein und Lehm oft in ihrer natürlichen Farbe. Manchmal existiert beides nebeneinander. Hin und wieder haben sich auch Sand- und leichte Grautöne etabliert.
Auf Mallorca schlummern hinter dicken Natursteinmauern oft kleine Paradiese mit kühlenden Steinböden, knorrigen Holzbalken unter der Decke, weiß getünchten Wänden und einer großen Veranda. Die Innenräume einer mallorquinischen Finca sind leicht, ungezwungen und mit puristischer Grandezza eingerichtet. Antike und rustikale Elemente vermischen sich mit Modernem und natürlichen Materialien. Die Grenzen zwischen drinnen und draußen sind fließend. Dachvorsprünge verhindern, dass zu viel heißes Sonnenlicht direkt in die Innenräume kommt, die dadurch von weichem Licht erhellt werden. Gemütlichkeit und Geselligkeit stehen über allem. Traditionelles Handwerk wird auf Mallorca gepflegt – und das soll man den Häusern auch ansehen.
Diese fünf Elemente gehören zum Look
1. Weiß als Protagonist. Weiß ist die vorherrschende Farbe in mallorquinischen Häusern (und nicht Apricot). Somit haben wir Deutschen mit unserer Vorliebe für weiße Wände schon einen Vorteil, wenn wir den Finca-Style ins eigene Heim holen wollen. In alten traditionellen Häusern lässt man die Wände aus Stein und Lehm oft in ihrer natürlichen Farbe. Manchmal existiert beides nebeneinander. Hin und wieder haben sich auch Sand- und leichte Grautöne etabliert.
Die weiß verputzten Räume wirken wie eine Leinwand für bunte Kissen, kunstvolle Keramik, Korbwaren und Holzmöbel. Der verwendete Kalk (als Putz oder Farbe) vermittelt nicht nur visuell Entspannung und ein sauberes Gefühl, sondern hat tatsächlich antibakterielle Eigenschaften. Weiß sind in der Regel auch Polstermöbel und viele Wohntextilien.
Für Sie zur Info: Alles über gesunde Kalkfarbe | Den perfekten Weißton finden
2. Der Charme von Stein. Stein ist eines der bestimmenden Materialien auf Mallorca. Er bleibt nicht nur im Außenbereich sichtbar, sondern auch in Innenräumen wie in der Küche (Foto unten) eines alten Bauernhauses. Der Marés ist, neben dem Binissalem und Santanyí, wohl der bekannteste Stein auf Mallorca. All diese Natursteine sind allerdings teuer, werden als Material für Küchenarbeitsplatten, Bodenfliesen oder in Bädern verwendet.
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2. Der Charme von Stein. Stein ist eines der bestimmenden Materialien auf Mallorca. Er bleibt nicht nur im Außenbereich sichtbar, sondern auch in Innenräumen wie in der Küche (Foto unten) eines alten Bauernhauses. Der Marés ist, neben dem Binissalem und Santanyí, wohl der bekannteste Stein auf Mallorca. All diese Natursteine sind allerdings teuer, werden als Material für Küchenarbeitsplatten, Bodenfliesen oder in Bädern verwendet.
Fürs einfache Bauen benutzte man früher einfach die Steine, die in der Gegend herumlagen. So wie die Flusskiesel, die auch heute noch für Böden innen (wie im Projekt oben) und außen verwendet werden. In modernen Einrichtungen werden die Böden meist aus Mikrozement gegossen und Wände aus Tadelakt geputzt – Techniken, die auch bei deutschen Eigenheimbesitzys immer beliebter werden. Darauf spezialisierte Experten können Sie beraten.
Weitere Infos: Trend fugenloser Boden | 11 Techniken für fugenlose Bäder | Ideen für Wandgestaltung in Steinoptik
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3. Rustikal mit Holz. Ob traditionell oder modern eingerichtet – irgendein rustikales Holzelement findet sich in jedem mallorquinischen Haus. Wenn es nicht die traditionellen Deckenbalken, Holzfensterläden oder mächtigen Holztüren sind, dann handgefertigte, einfache Möbel, -regale oder -elemente mit natürlicher oder gefakter Patina.
Mehr zu: Eiche rustikal ist wieder cool | Was ist rustikaler Stil? | Wohnen mit Patina
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4. Die organische Note. Viele Elemente der mallorquinischen Architektursprache haben weiche Formen, die von Menschenhand geformt werden. Alles ist handgemacht, von Stühlen bis zu Küchenarbeitsplatten, von Fliesen über geschmiedete Geländer bis zu handgemeißeltem Naturstein, von eingemauerten Bänken bis zu naturbelassenen Holzborden mit bunter Keramikkunst in den Nischen. Diese Elemente verleihen eine warme und menschliche Note, insbesondere wenn sie elegant mit persönlichen Gegenständen dekoriert sind.
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5. Natürliche Stoffe und Materialien. Neben Holz-, Naturstein- und Kalkoberflächen gibt es viele Textilien und Wohn-Accessoires aus natürlichen Materialien. Dieser Wohnbereich, der auch in einem deutschen Zuhause genauso gestaltet werden kann, ist das perfekte Beispiel: Robuste Baumwoll- und Leinenbezüge in reinem Weiß oder Sandtönen für Polster und Kissen. Tonvasen, grobes Bambus und Rattan bilden einen schönen Kontrast zu den glatten Wänden und Böden. Handgearbeitete Körbe, typisch auch als Lampenschirm, geben Räumen die Mallorca-Note.
Weitere Infos: Leinen für drinnen und draußen | Körbe als Ordnungshelfer
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Der Finca-Stil Mallorcas Raum für Raum
Eingangsbereich: Einen Flur mit Garderobe und Schuhregalen wie wir ihn in Deutschland kennen, gibt es oft nicht. Der Eingangsbereich ist immer ein offener, einladender Bereich mit einer Treppe. Oft gibt es nur einen Durchgang, der zu einem Patio (Innenhof) oder ein Treppenhaus führt, von wo es in die verschiedenen Räume und Etagen geht.
Wohnbereich: Das Wohnzimmer ist der Ort der absoluten Gemütlichkeit. Wollen Sie es malle-typisch nachgestalten, sind ultraweiche, üppige Sofas und Sessel (vorzugsweise weiß gepolstert) ein Muss. Bunte Kissen und Decken machen sich immer gut. Holztische, Tonvasen und -schalen, Korblampenschirme, Kerzen sowie ein Teppich aus Bast oder grober Wolle sind obligatorisch. Ein Einrichtungsprofi kann Sie dabei unterstützen und hat eventuell Tipps, wo Sie die typischen Heimtextilien und Wohn-Accessoires kaufen können.
Eingangsbereich: Einen Flur mit Garderobe und Schuhregalen wie wir ihn in Deutschland kennen, gibt es oft nicht. Der Eingangsbereich ist immer ein offener, einladender Bereich mit einer Treppe. Oft gibt es nur einen Durchgang, der zu einem Patio (Innenhof) oder ein Treppenhaus führt, von wo es in die verschiedenen Räume und Etagen geht.
Wohnbereich: Das Wohnzimmer ist der Ort der absoluten Gemütlichkeit. Wollen Sie es malle-typisch nachgestalten, sind ultraweiche, üppige Sofas und Sessel (vorzugsweise weiß gepolstert) ein Muss. Bunte Kissen und Decken machen sich immer gut. Holztische, Tonvasen und -schalen, Korblampenschirme, Kerzen sowie ein Teppich aus Bast oder grober Wolle sind obligatorisch. Ein Einrichtungsprofi kann Sie dabei unterstützen und hat eventuell Tipps, wo Sie die typischen Heimtextilien und Wohn-Accessoires kaufen können.
In vielen modernen Fincas ist der Wohnbereich offen gestaltet. Dank übergroßer Fenster, die sich aufschieben lassen, gelangt man von dort direkt zur großen Terrasse und den Garten. Gleiche Materialien für die Fußbodenoberflächen stärken die optische Verbindung zwischen innen und außen.
Küche: Sie hat durch ihre Materialität mit viel Holz, typisch bunten Zementfliesen und Naturstein vom Steinmetz Landhauscharakter. In vielen alten Häusern ist der Kamin noch erhalten (oft sind dort Herd und Dunstabzug eingebaut). Wenn der große, hölzerne Esstisch nicht direkt in der Küche steht, versammelt sich die hungrige Schar in einem extra Esszimmer oder am großen Tisch auf der Terrasse.
Schlafzimmer: Dieser Raum wirkt mit seiner spartanischen Möblierung fast wie eine Klosterkammer. Geschlafen wird natürlich in Laken aus weißer Baumwolle oder Leinen. Über dem Bett kann auch ein Betthimmel angebracht sein. In alten Häusern gibt es nach innen öffnende Fensterläden statt Vorhänge.
Bäder: Badwände sind wie überall im Haus mit Kalk oder in der Tadelakt-Technik verputzt. Die tollen, handglasierten Musterfliesen werden als Highlights eingesetzt. Böden sind aus Naturtein oder Feinsteinzeugfliesen, Waschtische entweder aus Holz, Naturstein oder Beton gegossen. Deko: die für Mallorca typischen Körbe.
Draußen: Eine Finca ohne große Veranda? Undenkbar! Die überdachten Bereiche sind Open-Air-Ess- und Wohnzimmer und meistens von mehreren Räumen zugänglich. Oft gibt es im weitläufigen Garten mehrere Terrassen zum Entspannen und natürlich genug Plätze für die mittägliche Siesta. In großen Terrakottatöpfen wachsen Lavendel, Petunien, Rosmarin, Oleander, Zitronen-, Orangen- und Olivenbäume.
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Welche Elemente des Finca-Style könnten Sie sich in Ihrem Zuhause vorstellen?
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Was ist denn der "Malle - Look" außer das was man vom Bierkönig erwartet? Ich war noch nie auf Malle und hab das was ich dort auf den Fotos gesehen habe so als "Malle - Look" akzeptiert. Wobei ich aber denke das "Casa - Rustica" ja auch was von "Malle" haben könnte. Was wäre denn das unverwechselbare "Malle".
Vielen Dank für alle Kommentare. Aber sorry, für mich steht Malle immer noch als umgangssprachliche, liebevolle Kurzform für Mallorca (siehe Duden).
Ansonsten ist eine Finca ein Bauernhaus und steht somit für einen gewissen rustikalen Look. An dem ich außerdem per se auch nichts Schlimmes finden kann. Es gibt sicher tolle, moderne Architektur auf Mallorca. Dem will ich nicht widersprechen. Das ist aber ein anderes Thema. Im Übrigen zeigen alle Bilder von lokalen Experten gestaltete, umgebaute, eingerichtete Objekte auf Mallorca, eins auf Ibiza. Das Klischee scheint dann wohl auch vor Ort sehr populär zu sein.
Wunder wunderschöne Bilder und toll gestaltete Räume!