Elektronische Türschlösser: Smart – aber auch sicher?
Wie praktisch, die Haustür per App oder Chip zu öffnen. Doch wie ist es mit der Sicherheit elektronischer Türschlösser?
Nicola Enderle
22. Mai 2017
Houzz Deutschland, Redakteurin.
Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel Persönlichkeit und eigenem Stil, der kann auch gerne schräg sein. Meinem eigenen bin ich auf der Spur – in unserem Houzz-Magazin helfen wir Ihnen Ihren zu finden, zeigen spannende Projekte und blicken durch Schlüssellöcher. Haben Sie ein schönes Zuhause? Erzählen Sie mir davon!
Houzz Deutschland, Redakteurin.
Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel... Mehr
Die Haustür per App, Fingerabdruck oder Chip zu öffnen, ist längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität. Das ist bequem und praktisch – aber ist es auch sicher? Wir haben mit einem Experten über die Vor- und Nachteile elektronischer Türschlösser gesprochen und in Erfahrung gebracht, wann und für wen sich eine Anschaffung lohnt.
Wie funktioniert eigentlich ein smartes Türschloss?
Über einen in der Tasche vergrabenen oder gar verloren gegangenen Haustürschlüssel hat sich doch jeder von uns schon mal geärgert. Probleme, die man mit elektronischen Türschlössern nicht mehr hat. Im Gegensatz zum klassischen Schließzylinder werden sie über ein Signal entriegelt. Das kann je nach Modell per Transponder, Fingerabdruck oder Handy-App erfolgen. Da heutzutage jeder sein Smartphone ständig bei sich trägt, ist diese Art der Türentriegelung natürlich praktisch. Außerdem: „Einige Systeme funktionieren auch zusätzlich über Klopfcodes, Tastenfelder oder einen Iris-Scanner“, sagt Benedikt Senk von Smart Residence aus Köln. „Für den Fall, dass man sein Handy vergessen hat oder der Akku alle ist.“
Im Bild: Das Schloss „Nuki“
Über einen in der Tasche vergrabenen oder gar verloren gegangenen Haustürschlüssel hat sich doch jeder von uns schon mal geärgert. Probleme, die man mit elektronischen Türschlössern nicht mehr hat. Im Gegensatz zum klassischen Schließzylinder werden sie über ein Signal entriegelt. Das kann je nach Modell per Transponder, Fingerabdruck oder Handy-App erfolgen. Da heutzutage jeder sein Smartphone ständig bei sich trägt, ist diese Art der Türentriegelung natürlich praktisch. Außerdem: „Einige Systeme funktionieren auch zusätzlich über Klopfcodes, Tastenfelder oder einen Iris-Scanner“, sagt Benedikt Senk von Smart Residence aus Köln. „Für den Fall, dass man sein Handy vergessen hat oder der Akku alle ist.“
Im Bild: Das Schloss „Nuki“
Die Vorteile eines elektronischen Türschlosses
Im Bild: Smartlock von Nuki erkennt über Bluetooth und GPS, ob Sie heimkommen oder weggehen – öffnet und schließt die Tür vollautomatisch. Nuki lässt sich seit 2017 auch mit Amazons Alexa öffnen.
- Das Smartphone ist mittlerweile zu unserem ständigen Begleiter geworden – und da wir es ohnehin dauernd in der Hand haben, eignet es sich ideal, um schnell und unkompliziert die Tür zu öffnen.
- Durch meist mehrere Authentifizierungsmöglichkeiten kann man sich nicht mehr aussperren. „Meistens kann zur Sicherheit auch weiterhin ein klassischer Schlüssel verwendet werden. Zum Beispiel dann, wenn das System nur auf den ursprünglichen Schließzylinder aufgesetzt wird“, sagt der Experte.
- „Bei vielen smarten Türschloss-Modellen kann man Bekannten und Nachbarn einen temporären Account anlegen (etwa wenn Sie im Urlaub sind). Oder dem Postboten für einen kurzen Zeitraum den Zugang zur Wohnung ermöglichen“, sagt Senk. Gäste können dann per App und ohne Schlüsselaustausch herein.
- Durch das Anlegen der verschiedenen Accounts kann man genau protokollieren, wer wann die Tür entriegelt hat.
Im Bild: Smartlock von Nuki erkennt über Bluetooth und GPS, ob Sie heimkommen oder weggehen – öffnet und schließt die Tür vollautomatisch. Nuki lässt sich seit 2017 auch mit Amazons Alexa öffnen.
- „Da die meisten Schließsysteme nur von der Innenseite auf den vorhandenen mechanischen Zylinder aufgesetzt werden, sind smarte Türschlösser mietwohnungsgeeignet und müssen nicht vorher mit dem Vermieter abgesprochen werden“, sagt Experte Senk. Auch können so nahezu alle Zylinderschlösser schnell nachgerüstet werden. „Checken Sie hierbei dennoch erstmal auf die Kompatibilität des vorhandenen, mechanischen Schließsystems und besprechen Sie diese gegebenenfalls mit einem Fachmann.“
Die Nachteile eines elektronischen Türschlosses
- So schnell man das Handy auch zur Hand hat, es braucht einen Moment, die App zu laden. „Somit dauert der Vorgang gegebenenfalls länger als mit einem Schlüssel“, so der Experte.
- Reine Bluetooth-Schlösser können nicht von unterwegs geschaltet oder ihr Status überprüft werden. „Hierfür gibt es jedoch häufig gegen Aufpreis eine Erweiterung um Wlan“, sagt Senk.
- Elektronische Haustürschlösser sind in der Regel teurer als mechanische Zylinder.
- „Es kann zu versicherungstechnischen Problemen kommen, wenn durch das Schließsystem die Einbruchsicherheit gemindert wird“, sagt Senk.
Sind elektronische Türschlösser unsicherer als klassische Schließzylinder?
„Die allerwenigsten Einbrecher haben eine Informatiker-Vorbildung und kennen sich mit Angriffen auf ein System aus. Jedoch gibt es sehr wohl ein über die Jahre hinweg aufgebautes Wissen und Werkzeug zum Knacken klassischer Schlösser“, sagt Senk. Es gebe mittlerweile eine riesige Auswahl an smarten Türschlössern auf dem Markt, so der Experte weiter. „Ein Angriff müsste gezielt für dieses Schloss vorbereitet werden, das ist schon relativ unwahrscheinlich“. Einen hundertprozentigen Einbruchschutz wird es dennoch nicht geben, auch nicht mit elektronischen Türschlössern. Ein kleiner, aber wichtiger Tipp: „Einige Wlan-Schlösser haben ihren Code auf der Innenseite des Gehäuses aufgedruckt, wie bei einem Internet-Router“, sagt Senk. „Ist der elektronische Schließzylinder außen an der Haustür angebracht, ändern Sie bitte umgehend das Passwort – das passiert aus Unwissen oder Nachlässigkeit in der Praxis leider viel zu selten. Sonst haben die Einbrecher leichte Beute, da sie nur das Gehäuse abmontieren und das Passwort ablesen müssen.“
Mechanischer und elektronischer Einbruchschutz: Was macht sicher?
„Die allerwenigsten Einbrecher haben eine Informatiker-Vorbildung und kennen sich mit Angriffen auf ein System aus. Jedoch gibt es sehr wohl ein über die Jahre hinweg aufgebautes Wissen und Werkzeug zum Knacken klassischer Schlösser“, sagt Senk. Es gebe mittlerweile eine riesige Auswahl an smarten Türschlössern auf dem Markt, so der Experte weiter. „Ein Angriff müsste gezielt für dieses Schloss vorbereitet werden, das ist schon relativ unwahrscheinlich“. Einen hundertprozentigen Einbruchschutz wird es dennoch nicht geben, auch nicht mit elektronischen Türschlössern. Ein kleiner, aber wichtiger Tipp: „Einige Wlan-Schlösser haben ihren Code auf der Innenseite des Gehäuses aufgedruckt, wie bei einem Internet-Router“, sagt Senk. „Ist der elektronische Schließzylinder außen an der Haustür angebracht, ändern Sie bitte umgehend das Passwort – das passiert aus Unwissen oder Nachlässigkeit in der Praxis leider viel zu selten. Sonst haben die Einbrecher leichte Beute, da sie nur das Gehäuse abmontieren und das Passwort ablesen müssen.“
Mechanischer und elektronischer Einbruchschutz: Was macht sicher?
Lohnt sich die Anschaffung – und wie findet man sichere smarte Türschlösser?
Die Entscheidung für oder gegen ein elektronisches Türschloss ist also vor allem eine persönliche – die einerseits vom Sicherheitsgefühl, andererseits vom Geldbeutel abhängt. Ein smartes Türschloss kostet in der Regel mehr als ein klassisches. Ab 150 Euro geht es hier erst los. „Der Preis kann jedoch nur als Anhaltspunkt, aber nicht als Richtwert für ein gutes und sicheres Schloss dienen“, sagt Senk. „Bewertungen der jeweiligen Modelle können hilfreich sein. Hacks müssen immer individuell für ein System entwickelt werden, und daher gibt es kein Schema F für Sicherheit.“ Das smarte Türschloss eines Start-Ups kann genauso sicher sein wie das eines großen Herstellers wie zum Beispiel Abus oder Burg Wächter.
Mehr Artikel zu Haustechnik und Smart-Home-Lösungen
Die Entscheidung für oder gegen ein elektronisches Türschloss ist also vor allem eine persönliche – die einerseits vom Sicherheitsgefühl, andererseits vom Geldbeutel abhängt. Ein smartes Türschloss kostet in der Regel mehr als ein klassisches. Ab 150 Euro geht es hier erst los. „Der Preis kann jedoch nur als Anhaltspunkt, aber nicht als Richtwert für ein gutes und sicheres Schloss dienen“, sagt Senk. „Bewertungen der jeweiligen Modelle können hilfreich sein. Hacks müssen immer individuell für ein System entwickelt werden, und daher gibt es kein Schema F für Sicherheit.“ Das smarte Türschloss eines Start-Ups kann genauso sicher sein wie das eines großen Herstellers wie zum Beispiel Abus oder Burg Wächter.
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Goji Access, hübsch, aber nach allem was man lesen kann, gab es das Schloß nie und die Crowdfunding Kampagne ist seit knapp 2 Jahren Pleite - was stellen Sie uns hier vor?
Aber ansonsten für mich nicht erstrebenswert. Bis ich mein Tablet/Telefon rausgekramt, entsperrt und die App geladen habe...