Energetische Sanierung: Wie Sie Schritt für Schritt vorgehen
Womit anfangen, wenn das Haus energetisch verbessert werden soll? Zwei Profis erklären, was wann sinnvoll ist
Fürs Energiesparen gibt es mehr Gründe denn je. Ob es zum Wohl des eigenen Geldbeutels ist oder für das Klima, gegen Krieg oder Hunger, stellt sich die Frage: wo anfangen? Am besten in den eigenen vier Wänden, genauer mit einer energetischen Sanierung. Denn eine gut gedämmte Außenhülle reduziert den Verbrauch der neuen, effizienten Heizung zusätzlich. Ein großes Vorhaben ist es dennoch. Houzz zeigt, wie Sie vorgehen können.
2. Die Maßnahmen priorisieren. Angesichts des insgesamt eher schlechten energetischen Zustands der Bestandsgebäude in Deutschland werden meist mehrere Maßnahmen für die Verbesserung notwendig sein. Wer in Schritt eins auf eine professionelle Energieberatung gesetzt hat, wird nun einen Sanierungsfahrplan vorliegen haben. Aus dem wird ersichtlich, welche Maßnahmen wie viel Energieeinsparpotenzial haben.
„Beim Sanierungsfahrplan geht es um eine Handlungsstraße. Es muss nicht sofort eine Rundumsanierung gemacht werden“, erklärt Clever. Wer also nicht alles auf einmal sanieren möchte, kann schrittweise vorgehen und den Sanierungsfahrplan als Anhaltspunkt für die Priorisierung nehmen.
„Je nach Zustand des Gebäudes kann es sinnvoll sein, zuerst die Fenster zu tauschen und danach die Dämmung zu erneuern. Wenn eine gute Zweifachverglasung der Fenster bereits vorhanden ist, kann der Austausch der Fenster durch eine Dreifachverglasung auch später erfolgen. Bei Heizungen spielt das Alter eine Rolle. Eine fünf Jahre alte Anlage auszutauschen, ist nicht sinnvoll“, rät Deeken.
„Beim Sanierungsfahrplan geht es um eine Handlungsstraße. Es muss nicht sofort eine Rundumsanierung gemacht werden“, erklärt Clever. Wer also nicht alles auf einmal sanieren möchte, kann schrittweise vorgehen und den Sanierungsfahrplan als Anhaltspunkt für die Priorisierung nehmen.
„Je nach Zustand des Gebäudes kann es sinnvoll sein, zuerst die Fenster zu tauschen und danach die Dämmung zu erneuern. Wenn eine gute Zweifachverglasung der Fenster bereits vorhanden ist, kann der Austausch der Fenster durch eine Dreifachverglasung auch später erfolgen. Bei Heizungen spielt das Alter eine Rolle. Eine fünf Jahre alte Anlage auszutauschen, ist nicht sinnvoll“, rät Deeken.
3. Maßnahmen planen. Häufig ist es das Dach, über das die meiste Wärme verloren geht. Dann sollte das oder zumindest die oberste Geschossdecke zuerst gedämmt werden. „Es stellt sich immer die Frage, wie viel und welche Dämmung sinnvoll ist. Gerade bei älteren Häusern entsteht durch eine dichtere Gebäudehülle die Gefahr, dass sich Feuchtigkeit bildet“, so Deeken.
Bei der Auswahl der Materialien rät Clever, auf Nachhaltigkeit zu achten: „Die Rohstoffe sollten dauerhaft und recyclingfähig sein und zudem der zirkulären Wirtschaft folgen.“ Allerdings räumt die Expertin ein, dass gerade die Finanzierung angesichts der angespannten Immobilien- und Rohstofflage schwierig und ohne Fördermittel kaum machbar ist.
Bei der Auswahl der Materialien rät Clever, auf Nachhaltigkeit zu achten: „Die Rohstoffe sollten dauerhaft und recyclingfähig sein und zudem der zirkulären Wirtschaft folgen.“ Allerdings räumt die Expertin ein, dass gerade die Finanzierung angesichts der angespannten Immobilien- und Rohstofflage schwierig und ohne Fördermittel kaum machbar ist.
4. Die Finanzierung der Maßnahmen klären. Bevor losgelegt wird, sollte die Finanzierung stehen. Was generell wichtig ist, gewinnt bei einer energetischen Sanierung zusätzlich an Bedeutung. Denn der Staat bezuschusst viele Maßnahmen. Allerdings nur, wenn die Reihenfolge eingehalten wird: Erst die Förderung beantragen und deren Zusage abwarten, dann die Arbeiten beauftragen und ausführen lassen. Deeken rät, in einer frühen Phase Fachleute hinzuzuziehen, um nicht nur Klarheit über die Vorgehensweise, sondern auch eine erste Kostenschätzung zu erhalten.
Am Ende steht meist noch eine Prüfung, ob auch alles wie dargestellt gemacht wurde. Bei der Begleitung durch Energieberater:innen, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) anerkannt sind, kann die Förderung bis zu fünfzig Prozent der Kosten für die Baubegleitung betragen, allerdings begrenzt auf eine Höchstsumme.
Für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle liegt das Limit der förderfähigen Investitionssumme bei 60.000 Euro jährlich. Sie werden mit zwanzig Prozent bezuschusst. „Wurde ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt, gibt es bei jeder Maßnahme zusätzlich fünf Prozent Zuschuss, also fünfundzwanzig Prozent insgesamt“, erklärt Clever. Damit liegt die jährliche Fördersumme für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle bei 12.000 Euro oder 15.000 Euro mit einem individuellen Sanierungsfahrplan.
Wer ein Bestandsgebäude nach dem Kauf zum Effizienzhaus Plus umbaut oder auf erneuerbare Energien setzt, kann je nach Energieeinsparung bis zu fünfundvierzig Prozent Zuschuss erhalten, bei einer maximalen Investitionshöhe von 150.000 Euro.
Für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle liegt das Limit der förderfähigen Investitionssumme bei 60.000 Euro jährlich. Sie werden mit zwanzig Prozent bezuschusst. „Wurde ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt, gibt es bei jeder Maßnahme zusätzlich fünf Prozent Zuschuss, also fünfundzwanzig Prozent insgesamt“, erklärt Clever. Damit liegt die jährliche Fördersumme für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle bei 12.000 Euro oder 15.000 Euro mit einem individuellen Sanierungsfahrplan.
Wer ein Bestandsgebäude nach dem Kauf zum Effizienzhaus Plus umbaut oder auf erneuerbare Energien setzt, kann je nach Energieeinsparung bis zu fünfundvierzig Prozent Zuschuss erhalten, bei einer maximalen Investitionshöhe von 150.000 Euro.
5. Die energetische Sanierung beginnen. Steht die Finanzierung und ist die Förderung geklärt, können die Arbeiten beauftragt und begonnen werden. Sinnvoll sind in sich abgeschlossene Maßnahmen, sofern nicht eine komplette Sanierung auf einmal durchgeführt werden soll. „Wie bei einem Neubau ist die logische Reihenfolge vom Dach über die Fenster bis zur Fassadendämmung vorzugehen“, beschreibt Deeken.
Im Zuge der Dachsanierung können gleich Dachüberstände für eine spätere Fassadendämmung verlängert werden. Fenster und Außendämmung werden am besten gemeinsam saniert. „Es ist sinnvoll, zusammenhängende Bauteile gleichzeitig zu sanieren, um Wärmebrücken zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Idealerweise werden Fenster sogar in die Dämmebene eingebaut“, erklärt Clever. „Aus Instandhaltungsgründen kann man sich die Reihenfolge jedoch häufig nicht aussuchen, da einige Bauteile und auch die Anlagentechnik das Ende ihrer technischen Lebensdauer eher erreicht haben als andere“, so die Expertin.
+++ Nutzen Sie das Houzz-Netzwerk für Fachleute, die Ihre Immobilie energetisch sanieren
Im Zuge der Dachsanierung können gleich Dachüberstände für eine spätere Fassadendämmung verlängert werden. Fenster und Außendämmung werden am besten gemeinsam saniert. „Es ist sinnvoll, zusammenhängende Bauteile gleichzeitig zu sanieren, um Wärmebrücken zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Idealerweise werden Fenster sogar in die Dämmebene eingebaut“, erklärt Clever. „Aus Instandhaltungsgründen kann man sich die Reihenfolge jedoch häufig nicht aussuchen, da einige Bauteile und auch die Anlagentechnik das Ende ihrer technischen Lebensdauer eher erreicht haben als andere“, so die Expertin.
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6. Abschluss der energetischen Sanierung. Am Ende der energetischen Sanierung steht die Abrechnung. Wurden die umgesetzten Maßnahmen gefördert, erfolgt meist eine gesonderte Bauabnahme. Damit soll geklärt werden, dass alles wie beschrieben umgesetzt wurde und die geplante Energieeinsparung auch erreicht wird.
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„Vor Ort können sich die Profis ein Bild der Instandhaltung machen und auch bauphysikalische Erklärungen geben“, sagt Waltraud Clever, Architektin und Energieberaterin. Geprüft wird bei der Bestandsaufnahme der Zustand der relevanten Bauteile wie Fenster, Außenwände, Dach und Keller, ebenso die Heizquelle.
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