Familienheim in Japan: außen schmal, innen phänomenal
Mittelpunkt dieses schmalen Hauses ist eine multifunktionale Treppe, die Bibliothek, Arbeitsplatz und Stauraum vereint
杉田真理子
7. Februar 2020
Das Haus im japanischen Osaka steht auf einem schmalen, länglichen Grundstück. Von außen gibt es sich mit seinem minimalistischen Äußeren und seiner schmalen Bauweise bescheiden. Aber im Innern erwartet einen ein ganz besonders gemütliches Zuhause für eine dreiköpfige Familie.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein verheiratetes Paar mit seiner sieben Jahre alten Tochter
In: Osaka, Japan
Grundstücksgröße: 60,94 Quadratmeter
Bebaute Fläche: 34.54 Quadratmeter
Gesamtwohnfläche: 72, 85 Quadratmeter
Fertigstellung: Juni 2017
Architekten: FujiwaraMuro Architects
Bauunternehmen: R One Corporation
Die Eigentümer waren auf der Suche nach einem Haus in Osakas Viertel Sumiyoshi-ku, in der Nähe ihrer Arbeitsstellen. Eine Google-Suche nach „schmalen Häusern“ führte sie zum Architekturbüro FujiwaraMuro Architects. Bei den Architekten fühlten sie sich von Anfang an gut aufgehoben. Für die erfahrenen Architekten waren weder das begrenzte Budget, die beschränkte Grundstücksgröße noch die vagen Vorstellungen der Eigentümer von ihrem zukünftigen Zuhause ein Problem, wie sich die Familie erinnert.
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Hier wohnt: ein verheiratetes Paar mit seiner sieben Jahre alten Tochter
In: Osaka, Japan
Grundstücksgröße: 60,94 Quadratmeter
Bebaute Fläche: 34.54 Quadratmeter
Gesamtwohnfläche: 72, 85 Quadratmeter
Fertigstellung: Juni 2017
Architekten: FujiwaraMuro Architects
Bauunternehmen: R One Corporation
Die Eigentümer waren auf der Suche nach einem Haus in Osakas Viertel Sumiyoshi-ku, in der Nähe ihrer Arbeitsstellen. Eine Google-Suche nach „schmalen Häusern“ führte sie zum Architekturbüro FujiwaraMuro Architects. Bei den Architekten fühlten sie sich von Anfang an gut aufgehoben. Für die erfahrenen Architekten waren weder das begrenzte Budget, die beschränkte Grundstücksgröße noch die vagen Vorstellungen der Eigentümer von ihrem zukünftigen Zuhause ein Problem, wie sich die Familie erinnert.
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Von außen wirkt das Haus mit seiner verputzten Fassade schlicht und dennoch elegant. Der Eigentümer mochte das Design des Firmensitzes von FujiwaraMuro Architects und wünschte sich für sein Haus einen ähnlichen Look.
Der Eingangsbereich ist mit Cortenstahl, einem wetterfesten Baustahl, verkleidet. Die diagonale Wand verleiht ihm eine besondere Tiefe. Durch ein Fenster in der Schiebetür aus Zedernholz kann man einmal komplett durch das gesamte Haus bis zum Himmel auf der gegenüberliegenden Seite blicken.
Der Eingangsbereich ist mit Cortenstahl, einem wetterfesten Baustahl, verkleidet. Die diagonale Wand verleiht ihm eine besondere Tiefe. Durch ein Fenster in der Schiebetür aus Zedernholz kann man einmal komplett durch das gesamte Haus bis zum Himmel auf der gegenüberliegenden Seite blicken.
Blick ins Wohn- und Esszimmer sowie die Küche
Der Bauherr ist Fotograf von Beruf und wünschte sich einen Ort, um seine Fotos, Bildbände und Accessoires zu präsentieren. Angesichts der begrenzten Fläche bekam ein möglichst großer Wohnraum Priorität. Und es musste noch eine Treppe untergebracht werden. Architekt Muro setzte sein ganzes gestalterisches Können ein, um den Innenraum so großzügig wie möglich zu gestalten und interessante Ausblicke zu schaffen – in einer Nachbarschaft, in der die Gebäude dicht an dicht stehen.
Seine Lösung: Eine multifunktionale Treppe als Mittelpunkt des Hauses, die Regal, Arbeitsplatz und Stauraum vereint. Beim ersten Treffen präsentierte er der Familie seine Idee, die sofort begeistert zustimmte.
Der Bauherr ist Fotograf von Beruf und wünschte sich einen Ort, um seine Fotos, Bildbände und Accessoires zu präsentieren. Angesichts der begrenzten Fläche bekam ein möglichst großer Wohnraum Priorität. Und es musste noch eine Treppe untergebracht werden. Architekt Muro setzte sein ganzes gestalterisches Können ein, um den Innenraum so großzügig wie möglich zu gestalten und interessante Ausblicke zu schaffen – in einer Nachbarschaft, in der die Gebäude dicht an dicht stehen.
Seine Lösung: Eine multifunktionale Treppe als Mittelpunkt des Hauses, die Regal, Arbeitsplatz und Stauraum vereint. Beim ersten Treffen präsentierte er der Familie seine Idee, die sofort begeistert zustimmte.
„Die Treppe war die Lösung für alle gestalterischen Probleme. Das multifunktionale Element verbindet die verschiedenen Etagen und fungiert zugleich als Schreibtisch, Regal und vieles mehr“, so Muro. Die Treppe erstreckt sich vom Keller bis ins Obergeschoss und ist aus Kiefernholz, das sich besonders angenehm und weich anfühlt.
Vom Erdgeschoss führt die Treppe in den Keller, wo sie als Schuhregal und Stauraumelement dient. Da Stauraum in einem so kompakten Zuhause eine echte Herausforderung ist, war den Beteiligten ein großer Keller besonders wichtig. Über eine halbe Treppe gelangt man in ein Zwischengeschoss, in dem das Badezimmer und das Elternschlafzimmer untergebracht sind.
Vom Erdgeschoss führt die Treppe in den Keller, wo sie als Schuhregal und Stauraumelement dient. Da Stauraum in einem so kompakten Zuhause eine echte Herausforderung ist, war den Beteiligten ein großer Keller besonders wichtig. Über eine halbe Treppe gelangt man in ein Zwischengeschoss, in dem das Badezimmer und das Elternschlafzimmer untergebracht sind.
Eine halbe Treppe darüber befindet sich das Zimmer der Tochter. Es hat keine Tür. Einzig die Treppe dient als subtile Abgrenzung.
Ein weiterer Vorteil: Die offene Treppe ermöglicht eine durchgehende Sichtachse von hier bis zum Wohn- und Essbereich im Obergeschoss, sodass sich die Familienmitglieder immer miteinander verbunden fühlen.
Ein weiterer Vorteil: Die offene Treppe ermöglicht eine durchgehende Sichtachse von hier bis zum Wohn- und Essbereich im Obergeschoss, sodass sich die Familienmitglieder immer miteinander verbunden fühlen.
Die Visualisierung der Treppe in der Planungsphase gestaltete sich schwierig, wie Muro erzählt. „Ich hatte das Gefühl, dass Zeichnungen alleine nicht genug waren, deshalb fertigte ich ein Modell im Maßstab 1:30 an, das ich während der Bauarbeiten immer wieder als Referenz nutzte, wenn es darum ging, Anpassungen vorzunehmen.“
Die Treppe wirkt wie ein großer Baum, der durch das gesamte Haus „wächst“. Wenn man hoch- und hinuntergeht, fühlt es sich an, als würde man durch einen Wald von Regalen spazieren. Die Tochter der Familie (hier im Bild), die in diesem Jahr sieben wird, spielt sogar lieber auf der Treppe als in ihrem eigenen Zimmer. Um aus einem Regal einen Maltisch zu machen, braucht es nur einen Stuhl.
Die Treppe wird durch in den Boden eingelassene Öffnungen aus Glas begrenzt, die das Licht durch das ganze Haus fließen lassen. Das sanfte Spiel aus Licht und Schatten verleiht den Räumen eine gemütliche Note.
Seitdem die Familie eingezogen ist, haben sie Zuwachs bekommen: Heute nutzen mehrere Katzen die Treppe. Für die neuen Bewohner ist sie der perfekte Ort zum Spielen und Verstecken.
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von außen finde ich es sehr stylish. Der Eingang und die schmalen Fenster finde ich toll.
mit der Innenraumgestaltung habe ich so meine Bedenken. Vor allem das Kinder"zimmer". Jetzt kann es natürlich sein, dass eine japanische Familie ein anderes Zusammenleben hat. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind, wenn es älter wird (teenager), dass er sich im "Treppenhaus" wohlfühlt, da es keinerlei Rückzug bietet.
Das es für die Katzen ein Spaß ist, kann ich mir denken :-)
Ich hätte auch gerne mal das Schlafzimmer der Eltern gesehen.
Spitzen Entwurf. Auch in unseren Städten gibt es immer wieder Baulücken, wo so etwas möglich wäre. Wir haben auch auf 5,0m Breite ein Haus entwerfen dürfen.
Hallo Li Sa, ich denke der Eingangsbereich ist dem Umstand geschuldet, daß man in japanischen Großstädten einen Parkplatz nachweisen muss, wenn man sich ein Auto anschaffen will.
Wäre der Eingang nicht in dieser Form gestaltet, würde man mit der Motorhaube direkt vor der Tür stehen.