Farbsysteme: Was steckt hinter Pantone-, NCS-, HKS- & RAL-Farben?
Farben kann man mit Farbcodes und -katalogen exakt definieren: Die 4 wichtigsten Anbieter für Architektur und Interior
Haben Sie schon einmal versucht, den Farbton Ihrer Wandfarbe exakt zu reproduzieren, ohne eine genaue Farb- oder Herstellerbezeichnung zur Hand zu haben? Oder erst zu Hause gemerkt, dass die neuen Vorhänge trotz vermeintlich gleicher Grundfarbe unmöglich neben dem Sofa aussehen?
Dann ahnen Sie bereits, warum sogenannte Farbsysteme oder auch Farbkataloge unverzichtbar sind, wenn es gilt, den richtigen Ton zu treffen und sich über Farben konkret zu verständigen. Einen weltweiten Standard gibt es für Farben zwar nicht, trotzdem sind es nur eine Handvoll Anbieter, die sich den Markt untereinander aufgeteilt haben. Von Pantone über RAL hin zu NCS und HKS – erfahren Sie, welche Farbsysteme man für den Wohnbereich kennen sollte, woher sie kommen und wie sie aufgebaut sind.
Dann ahnen Sie bereits, warum sogenannte Farbsysteme oder auch Farbkataloge unverzichtbar sind, wenn es gilt, den richtigen Ton zu treffen und sich über Farben konkret zu verständigen. Einen weltweiten Standard gibt es für Farben zwar nicht, trotzdem sind es nur eine Handvoll Anbieter, die sich den Markt untereinander aufgeteilt haben. Von Pantone über RAL hin zu NCS und HKS – erfahren Sie, welche Farbsysteme man für den Wohnbereich kennen sollte, woher sie kommen und wie sie aufgebaut sind.
Drei bis vier Zahlen, ein oder zwei Großbuchstaben – die numerischen Farbnamen (Farbcodes) des Pantone Matching Systems unterliegen keiner mathematischen Logik. Reproduzierbarkeit ermöglicht jedoch die genaue Farbrezeptur, die auf den Farbfächern unter den Farbcodes angegeben ist.
Heute kommt am Pantone Color Institute mit Sitz in New Jersey kaum mehr jemand vorbei. Neben speziellen Farbsystemen für nahezu jede erdenkliche farbkritische Branche bietet Pantone alles – von Farberkennungssystemen über die mit Spannung erwarteten Trendreports bis hin zu Kaffeetassen in den aktuellen Trendfarben.
Heute kommt am Pantone Color Institute mit Sitz in New Jersey kaum mehr jemand vorbei. Neben speziellen Farbsystemen für nahezu jede erdenkliche farbkritische Branche bietet Pantone alles – von Farberkennungssystemen über die mit Spannung erwarteten Trendreports bis hin zu Kaffeetassen in den aktuellen Trendfarben.
Pantone Universe Becher 6er Set Mixed Red
Für den Bereich Mode, Heim und Interior hält das Pantone Color Institute aktuell eine Farbsammlung von 2310 trendrelevanten Farben bereit. In verschiedenen Ausführungen und Materialien (z.b. Stoffproben) werden Pantone-Farbfächer und -proben bei der Zusammenstellung von kreativen Paletten und konzeptionellen Farbschemata verwendet und spielen besonders im Bereich der Farbkommunikation und -kontrolle eine wichtige Rolle.
Mit „Pantone View Home” gibt das Pantone Color Institute außerdem halbjährlich eine Trendprognose heraus, die speziell für die Einrichtungsbranche Orientierung und Farbinspiration bieten soll.
Trendreport: Die Pantone Farbe(n) des Jahres 2016
Mit „Pantone View Home” gibt das Pantone Color Institute außerdem halbjährlich eine Trendprognose heraus, die speziell für die Einrichtungsbranche Orientierung und Farbinspiration bieten soll.
Trendreport: Die Pantone Farbe(n) des Jahres 2016
RAL – Farben deutscher Unternehmen
Einige Jahrzehnte älter ist das von Anfang an unabhängige RAL-Institut, das seinen Ursprung in der Weimarer Republik hat. So wurde es 1925 als „Reichsausschuss für Lieferbedingungen“ gegründet und setzte bereits zwei Jahre später mit einem Katalog der 40 gebräuchlichsten Farben neue Maßstäbe. Bis heute hat der Katalog der RAL-Farben einen engen Bezug zur deutschen Wirtschaft, so werden üblicherweise neue Farbtöne deutscher Großkonzerne in den RAL-Katalog aufgenommen.
Aus den einst 40 Farben ist mittlerweile der RAL-Classic-Katalog mit 213 Farben geworden. Auf seine mit einem vierstelligen Zahlencode und der Abkürzung RAL versehenen Farben stößt man gerade im Interiorbereich immer wieder, häufig bei pulverbeschichteten oder lackierten Objekten.
Die Vergabe der ersten Ziffer erfolgt beim RAL-Classic-System systematisch (1: Gelb, 2: Orange, 3: Rot, 4: Violett, 5: Blau, 6: Grün, 7: Grau, 8: Braun, 9: Weiß und 0: Schwarz), die übrigen Ziffern werden fortlaufend gewählt.
Welche neue Farbe es in den Farbkatalog von RAL Classic schafft, entscheidet das RAL-Institut auf Basis eines Kriterienkatalogs. So muss die Farbe zeitlos und von übergeordnetem öffentlichen Interesse sein. Außerdem sind Deckkraft, Umweltfreundlichkeit und Witterungsbeständigkeit weitere Voraussetzungen für den Farbton, der sich zudem deutlich von bereits vorhandenen RAL-Farben unterscheiden muss.
Einige Jahrzehnte älter ist das von Anfang an unabhängige RAL-Institut, das seinen Ursprung in der Weimarer Republik hat. So wurde es 1925 als „Reichsausschuss für Lieferbedingungen“ gegründet und setzte bereits zwei Jahre später mit einem Katalog der 40 gebräuchlichsten Farben neue Maßstäbe. Bis heute hat der Katalog der RAL-Farben einen engen Bezug zur deutschen Wirtschaft, so werden üblicherweise neue Farbtöne deutscher Großkonzerne in den RAL-Katalog aufgenommen.
Aus den einst 40 Farben ist mittlerweile der RAL-Classic-Katalog mit 213 Farben geworden. Auf seine mit einem vierstelligen Zahlencode und der Abkürzung RAL versehenen Farben stößt man gerade im Interiorbereich immer wieder, häufig bei pulverbeschichteten oder lackierten Objekten.
Die Vergabe der ersten Ziffer erfolgt beim RAL-Classic-System systematisch (1: Gelb, 2: Orange, 3: Rot, 4: Violett, 5: Blau, 6: Grün, 7: Grau, 8: Braun, 9: Weiß und 0: Schwarz), die übrigen Ziffern werden fortlaufend gewählt.
Welche neue Farbe es in den Farbkatalog von RAL Classic schafft, entscheidet das RAL-Institut auf Basis eines Kriterienkatalogs. So muss die Farbe zeitlos und von übergeordnetem öffentlichen Interesse sein. Außerdem sind Deckkraft, Umweltfreundlichkeit und Witterungsbeständigkeit weitere Voraussetzungen für den Farbton, der sich zudem deutlich von bereits vorhandenen RAL-Farben unterscheiden muss.
Insgesamt umfasst das Farbsystem des RAL-Instituts eine organisch gewachsene Sammlung von aktuell 2328 Farben. Die 213 RAL-Classic-Farben ergänzen 490 RAL-Effect-Farben, sowie farbmetrisch definierte 1625 RAL-Design-Farben, die nach dem CIELab-System (Teil der Farbmetrik, die Farbwirkungen in Zahlen darstellt) geordnet sind.
Heute gilt RAL neben Pantone als ein weltweiter Standard für Industrie, Design und Handwerk, mit dem Farbe präzise beschrieben werden kann, ohne auf Farbmuster zurückgreifen zu müssen.
Heute gilt RAL neben Pantone als ein weltweiter Standard für Industrie, Design und Handwerk, mit dem Farbe präzise beschrieben werden kann, ohne auf Farbmuster zurückgreifen zu müssen.
NCS – Farben natürlich wahrnehmen
Das schwedische Scandinavian Färginstitutet AB setzt mit seinem NCS, dem Natural Colour System, ein Farbsystem dagegen, das aktuell 1950 Farben umfasst und auf der visuellen Wahrnehmung von Farbe beruht.
Mit einer Aneinanderreihung von Buchstaben und Zahlen wirken die Farbcodes des NCS auf den ersten Blick komplex, jedoch beinhalten sie zum Beispiel Informationen darüber, wieviel Prozent der Farbe visuell aus den Grundfarben, sowie Schwarz und Weiß besteht.
Das schwedische Scandinavian Färginstitutet AB setzt mit seinem NCS, dem Natural Colour System, ein Farbsystem dagegen, das aktuell 1950 Farben umfasst und auf der visuellen Wahrnehmung von Farbe beruht.
Mit einer Aneinanderreihung von Buchstaben und Zahlen wirken die Farbcodes des NCS auf den ersten Blick komplex, jedoch beinhalten sie zum Beispiel Informationen darüber, wieviel Prozent der Farbe visuell aus den Grundfarben, sowie Schwarz und Weiß besteht.
S 7020-R80B beschreibt also eine Farbe, die mit 70 Prozent Schwarzanteil und 20 Prozent Buntanteil aus der Grundfarbe Blau (R) gemischt wird und einen 80-prozentigen Rotanteil besitzt.
Zwar lassen sich mithilfe dieser Farbcodes die 1950 NCS-Farben eindeutig identifizieren, sie sind jedoch nicht als „Rezept“ zur Herstellung der Farbtöne zu verstehen. Denn die Farbcodes basieren auf einer empirischen Befragung zur individuellen Farbwahrnehmung.
Durchgesetzt hat sich NCS vor allem in Skandinavien im Bereich der Architektur, sowie bei Farbenherstellern. Aber auch Großkonzerne wie BASF gehören zu den Kunden von NCS.
Weiß und grau war gestern: Der skandinavische Stil wird jetzt bunt!
Zwar lassen sich mithilfe dieser Farbcodes die 1950 NCS-Farben eindeutig identifizieren, sie sind jedoch nicht als „Rezept“ zur Herstellung der Farbtöne zu verstehen. Denn die Farbcodes basieren auf einer empirischen Befragung zur individuellen Farbwahrnehmung.
Durchgesetzt hat sich NCS vor allem in Skandinavien im Bereich der Architektur, sowie bei Farbenherstellern. Aber auch Großkonzerne wie BASF gehören zu den Kunden von NCS.
Weiß und grau war gestern: Der skandinavische Stil wird jetzt bunt!
HKS – Zuhause im Grafikdesign
Hinter dem Kürzel HKS stehen drei deutsche Farbenhersteller, die mit einem eigenen Farbfächer seit 1968 in der grafischen Industrie tätig sind. Der HKS-Farbfächer der Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast und Ehinger Druckfarben & Co. und H. Schmincke & Co. umfasst 88 sogenannte Basisfarben und insgesamt 3520 Volltonfarben, die allesamt „drucksicher” sind.
Wie die Herkunft der Firmen bereits vermuten lässt, spielen HKS-Farben besonders für Drucksachen eine wichtige Rolle – vom Zeitungsdruck über Aufkleber bis hin zum Kunstdruck, aber auch im Stoffdruck und Siebdruck dient der HKS-Fächer oft als Referenz.
Alles über Farbtrends und Tipps fürs Einrichten mit Farbe
Hinter dem Kürzel HKS stehen drei deutsche Farbenhersteller, die mit einem eigenen Farbfächer seit 1968 in der grafischen Industrie tätig sind. Der HKS-Farbfächer der Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast und Ehinger Druckfarben & Co. und H. Schmincke & Co. umfasst 88 sogenannte Basisfarben und insgesamt 3520 Volltonfarben, die allesamt „drucksicher” sind.
Wie die Herkunft der Firmen bereits vermuten lässt, spielen HKS-Farben besonders für Drucksachen eine wichtige Rolle – vom Zeitungsdruck über Aufkleber bis hin zum Kunstdruck, aber auch im Stoffdruck und Siebdruck dient der HKS-Fächer oft als Referenz.
Alles über Farbtrends und Tipps fürs Einrichten mit Farbe
Ursprünglich fertigte das Unternehmen Pantone Farbkarten für die Kosmetik- und Modebranche an. Das änderte sich mit Lawrence Herbert, der 1963 als neuer Inhaber des Unternehmens ein auf heute 18 Basisfarben beruhendes Farbsystem schuf. Untereinander gemischt ergeben diese Basisfarben alle übrigen Farben des Pantone Matching Systems (PMS).