Freistehende Kamine – Basics zu Formen, Einbau und Kosten
Zwei Expertinnen erklären, warum freistehende Kamine so beliebt sind und was man von Einbau über Kosten beachten muss
Tanita Hecking
2. September 2017
Wenn Sie nachträglich einen Kamin einbauen möchten, ist ein freistehender Kamin die einfachste Lösung. Doch welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein? Was müssen Sie beim Einbau beachten? Und wie kann ein Kamin die bestehende Heizung ergänzen? Die Kamin-Expertinnen Ina Cleven, Mitinhaberin von Arttecc Design Kamine, und Eva Maria Blasius, Geschäftsführerin von Hase Kaminofenbau, wissen mehr über freistehende Kamine.
Der „Schwedenofen“ machte freistehende Kamine populär
Freistehende Kamine gibt es schon lange, aber im 20. Jahrhundert waren sie hierzulande in Wohnhäusern nicht weit verbreitet. Das änderte sich erst, als mit dem wachsenden Einfluss des skandinavischen Stils der so genannte „Schwedenofen“ auch bei uns beliebter wurde. „Die geradlinigen Stahlkamine kamen Mitte der Siebzigerjahre nach Deutschland“, sagt Ina Cleven, Mitinhaberin von Arttecc Design Kamine. Seitdem bieten sie eine Alternative zu traditionellen Kachelöfen und gemauerten Kaminen. Nachdem diese meist großen Öfen sich etabliert hatten, entwickelten sich auch kleinere Konstruktionen, die wir heute als Kaminöfen kennen. Gleichzeitig entstanden immer mehr frei im Raum stehende Designkamine, die sich teilweise von der klassischen Kastenform lösten. Heute gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Formen und Bauarten.
Lassen Sie sich hier von einem Kaminexperten zu Ihrer Feuerstelle beraten
Freistehende Kamine gibt es schon lange, aber im 20. Jahrhundert waren sie hierzulande in Wohnhäusern nicht weit verbreitet. Das änderte sich erst, als mit dem wachsenden Einfluss des skandinavischen Stils der so genannte „Schwedenofen“ auch bei uns beliebter wurde. „Die geradlinigen Stahlkamine kamen Mitte der Siebzigerjahre nach Deutschland“, sagt Ina Cleven, Mitinhaberin von Arttecc Design Kamine. Seitdem bieten sie eine Alternative zu traditionellen Kachelöfen und gemauerten Kaminen. Nachdem diese meist großen Öfen sich etabliert hatten, entwickelten sich auch kleinere Konstruktionen, die wir heute als Kaminöfen kennen. Gleichzeitig entstanden immer mehr frei im Raum stehende Designkamine, die sich teilweise von der klassischen Kastenform lösten. Heute gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Formen und Bauarten.
Lassen Sie sich hier von einem Kaminexperten zu Ihrer Feuerstelle beraten
Formen freistehender Kamine
Es gibt fixierte und drehbare Varianten, und neben eckigen Kaminen auch solche in ovalen oder runden Formen. In der Regel halten Türen das Feuer im Zaum, und fast immer sind sie verglast. Das unterscheidet den Kaminofen vom klassischen Werkstattofen, bei dem die Wärmeentwicklung im Vordergrund stand – heute wollen wir natürlich auch einen Blick auf die Flammen werfen. Es gibt offene Modelle, die eher einer Feuerschale gleichen, und freischwebende Kamine. Bei einigen zieht die Luft nach oben ab, bei anderen nach unten. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie sind aus Metall (meistens Gusseisen oder Stahlblech) gefertigt, und sie lassen sich flexibler einsetzen als gemauerte Kamine.
Es gibt fixierte und drehbare Varianten, und neben eckigen Kaminen auch solche in ovalen oder runden Formen. In der Regel halten Türen das Feuer im Zaum, und fast immer sind sie verglast. Das unterscheidet den Kaminofen vom klassischen Werkstattofen, bei dem die Wärmeentwicklung im Vordergrund stand – heute wollen wir natürlich auch einen Blick auf die Flammen werfen. Es gibt offene Modelle, die eher einer Feuerschale gleichen, und freischwebende Kamine. Bei einigen zieht die Luft nach oben ab, bei anderen nach unten. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie sind aus Metall (meistens Gusseisen oder Stahlblech) gefertigt, und sie lassen sich flexibler einsetzen als gemauerte Kamine.
Um ein besonders authentisches Feuererlebnis zu ermöglichen und gleichzeitig genügend Sicherheit zu bieten, haben viele Hersteller Kamine mit dreiseitiger Verglasung im Sortiment, manche Modelle sind sogar rundum verglast. „Rechteckige Formen mit dreiseitigem Feuerraum sind bei Kunden sehr beliebt“, so Eva Maria Blasius, Geschäftsführerin von Hase Kaminofenbau.
Diese Form des freistehenden Kamins (ein sogenannter Panorama-Kamin) unterscheidet sich stark vom „Schwedenofen“ und seinen Varianten, da der Feuerbereich großzügiger gestaltet ist. So kann sich eine größere Flamme entwickeln, die von allen Seiten einsehbar ist – es entsteht eine Art Lagerfeuer-Effekt. Kaminöfen dieser Bauart werden meist nicht in der Nähe der Wand platziert, sondern mitten im Raum.
Freistehende Kamine können auch wie in diesem Fall als Raumteiler dienen. Hier entschied man sich für eine zweiseitige Verglasung (ein sogenannter Tunnelkamin), damit man das Feuer nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch im Esszimmer betrachten kann, und die Wärme in beide Bereiche strahlt. Die Verkleidung des Schachts ist bewusst breiter angelegt, als es technisch nötig wäre, um die Wohnbereiche optisch voneinander abzugrenzen.
Feurige Raumtrenner: Tunnel- und Panoramakamine
Feurige Raumtrenner: Tunnel- und Panoramakamine
Vorteile freistehender Kamine
„Der größte Vorteil ist, dass man einen freistehenden Kamin überall dort platzieren kann, wo es bereits einen Schornstein gibt oder man einen einbauen kann“, sagt Cleven. „Außerdem lässt er sich im Gegensatz zu einem gemauerten Kamin auch beim Umzug mitnehmen und im neuen Haus installieren.“ Während der nachträgliche Einbau eines gemauerten Kamins das Zuhause mehrere Tage oder Wochen in eine Baustelle verwandelt, lassen sich freistehende Kamine recht unkompliziert einbauen.
„Der größte Vorteil ist, dass man einen freistehenden Kamin überall dort platzieren kann, wo es bereits einen Schornstein gibt oder man einen einbauen kann“, sagt Cleven. „Außerdem lässt er sich im Gegensatz zu einem gemauerten Kamin auch beim Umzug mitnehmen und im neuen Haus installieren.“ Während der nachträgliche Einbau eines gemauerten Kamins das Zuhause mehrere Tage oder Wochen in eine Baustelle verwandelt, lassen sich freistehende Kamine recht unkompliziert einbauen.
Vor allem kleine Kaminöfen lassen sich leicht einbauen, da sie fast komplett montiert ab Werk geliefert werden. „Viele Kunden sagen, freistehende Kamine seien keine ‚richtigen Kamine‘, weil sie nicht gemauert sind. Ich persönlich finde sie viel praktischer als die gemauerten Varianten. Vor allem gibt es mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Mit Stahl und Glas lassen sich Objekte schaffen, die einem modernen Lebensgefühl entsprechen“, so Cleven.
Wohnideen mit Kamin
Wohnideen mit Kamin
Sicherheitsmaßnahmen und Mindestabstände für einen freistehenden Kamin
Damit von einem freistehenden Kamin keine Gefahr ausgeht, müssen Sie die Sicherheitsabstände zu Möbeln und anderem brennbaren oder hitzeempfindlichen Material im Raum beachten – nur dann ist ein ausreichender Brandschutz gewährleistet. Der Kaminhersteller legt diese Abstände je nach Ofenform fest. Zu den Seiten und nach hinten sind die festgelegten Abstände geringer als nach vorne, im sogenannten Strahlungsbereich.
Damit von einem freistehenden Kamin keine Gefahr ausgeht, müssen Sie die Sicherheitsabstände zu Möbeln und anderem brennbaren oder hitzeempfindlichen Material im Raum beachten – nur dann ist ein ausreichender Brandschutz gewährleistet. Der Kaminhersteller legt diese Abstände je nach Ofenform fest. Zu den Seiten und nach hinten sind die festgelegten Abstände geringer als nach vorne, im sogenannten Strahlungsbereich.
Auch beim Einbau eines Schornsteins gibt es festgesetzte Sicherheitsabstände zum Dach, den angrenzenden Häusern und Fenstern, die man zwingend berücksichtigen muss. Ratsam ist es, sich mit dem Bezirksschornsteinfegermeister schon während der Planung auszutauschen, denn er muss die gesamte Anlage abnehmen, bevor sie in Betrieb gehen darf.
„Vor allem bei der Montage des Kamins oder Kaminofens muss man sich gut beraten lassen. Erstens müssen die technischen Voraussetzungen erfüllt sein, wie zum Beispiel ein passender Schornsteinabzug. Auch der Bodenbelag rund um den Kamin muss feuerfest sein. Fliesen, Metall oder Glas eignen sich als Untergrund. Ist ein Holzboden vorgesehen, lässt man häufig eine Glasplatte als Schutz in den Boden ein“, sagt Cleven.
Eignen sich freistehende Kamine auch für Familien mit Kindern oder Haustieren?
„Im Handel sind Metallgitter als Schutz erhältlich, die man vor den Kaminofen stellen kann. Nach meiner Erfahrung werden diese Hilfsmittel aber eher selten eingesetzt. Kinder lernen sehr schnell, dass sie Abstand halten müssen, und Haustiere machen das ganz instinktiv. Wir waren zu Hause drei Kinder mit vier Kaminöfen. Meine Schwester hat drei Kinder und zwei Kaminöfen. Es ist noch nie etwas passiert“, sagt Blasius. Möchten Sie auf der sicheren Seite sein, bietet sich ein Kaminofen mit geschlossener Glastür an.
„Im Handel sind Metallgitter als Schutz erhältlich, die man vor den Kaminofen stellen kann. Nach meiner Erfahrung werden diese Hilfsmittel aber eher selten eingesetzt. Kinder lernen sehr schnell, dass sie Abstand halten müssen, und Haustiere machen das ganz instinktiv. Wir waren zu Hause drei Kinder mit vier Kaminöfen. Meine Schwester hat drei Kinder und zwei Kaminöfen. Es ist noch nie etwas passiert“, sagt Blasius. Möchten Sie auf der sicheren Seite sein, bietet sich ein Kaminofen mit geschlossener Glastür an.
Wie viel kostet ein freistehender Kamin?
„Der Preis hängt ganz davon ab, was man haben möchte. Kaminöfen werden in allen möglichen Variationen angeboten. Hochwertige Modelle sind schon für 3000 bis 4.000 Euro zu haben. Beim Kauf sollte man sich gut beraten lassen, um spätere Reklamationen zu vermeiden. Für Designkamine muss man tiefer in die Tasche greifen, sie kosten etwa doppelt so viel wie einfache Kaminöfen“, sagt Cleven.
„Der Preis hängt ganz davon ab, was man haben möchte. Kaminöfen werden in allen möglichen Variationen angeboten. Hochwertige Modelle sind schon für 3000 bis 4.000 Euro zu haben. Beim Kauf sollte man sich gut beraten lassen, um spätere Reklamationen zu vermeiden. Für Designkamine muss man tiefer in die Tasche greifen, sie kosten etwa doppelt so viel wie einfache Kaminöfen“, sagt Cleven.
Wasserführende Kaminöfen unterstützen die Zentralheizung
Etwa ein Drittel der Wärme eines Kaminofens wird nach vorne abgestrahlt. Der Rest lässt sich zur Warmwasseraufbereitung nutzen und kann die Zentralheizung unterstützen. Mit wasserführenden Kaminöfen, bei denen die Brennkammer mit einer sogenannten Wassertasche ummantelt ist, kann der Rest der Wärme zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Das Wasser erhitzt sich schnell und kann ins Heizungssystem des Hauses eingespeist werden. Von außen unterscheiden sich wasserführende nicht zwangsläufig von anderen freistehenden Kaminöfen.
Wasserführender Kamin – Wärme fürs ganze Haus
Etwa ein Drittel der Wärme eines Kaminofens wird nach vorne abgestrahlt. Der Rest lässt sich zur Warmwasseraufbereitung nutzen und kann die Zentralheizung unterstützen. Mit wasserführenden Kaminöfen, bei denen die Brennkammer mit einer sogenannten Wassertasche ummantelt ist, kann der Rest der Wärme zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Das Wasser erhitzt sich schnell und kann ins Heizungssystem des Hauses eingespeist werden. Von außen unterscheiden sich wasserführende nicht zwangsläufig von anderen freistehenden Kaminöfen.
Wasserführender Kamin – Wärme fürs ganze Haus
Der freistehende Kamin als Heizung für den Übergang
„Im Gegensatz zu großen Kaminanlagen oder Kachelöfen können einfache Kaminöfen nur einzelne Räume beheizen“, sagt Blasius. „Die Wärmeabgabe funktioniert bei Kaminöfen aber viel schneller, und so passen sie oft besser zum heutigen Lebensrhythmus.“
„Im Gegensatz zu großen Kaminanlagen oder Kachelöfen können einfache Kaminöfen nur einzelne Räume beheizen“, sagt Blasius. „Die Wärmeabgabe funktioniert bei Kaminöfen aber viel schneller, und so passen sie oft besser zum heutigen Lebensrhythmus.“
Ein freistehender Kaminofen eignet sich also in der Regel nicht als Heizungsersatz (das ist nur bei wasserführenden Modellen in Passivhäusern möglich), vielmehr wird er als zusätzliche Wärmequelle verwendet. So lässt sich ein Raum vor allem in der Übergangszeit auf die gewünschte Temperatur bringen und ohne den Einsatz der Heizung ausreichend warm halten.
Haben Sie einen freistehenden Kamin zuhause? Oder denken Sie darüber nach, sich einen anzuschaffen?
Haben Sie einen freistehenden Kamin zuhause? Oder denken Sie darüber nach, sich einen anzuschaffen?
Ähnliche Artikel
Innenausbau
Wie funktioniert das Heizen mit Fernwärme?
Von Eva Bodenmüller
Wärme nutzen, die nicht im eigenen Haus produziert wird – wie geht das? Und ist das überhaupt sinnvoll?
Zum Artikel
Haustechnik
Wie sinnvoll ist ein eigenes Blockheizkraftwerk?
Von Eva Bodenmüller
Wärme und Strom vom eigenen Blockheizkraftwerk? Vor- und Nachteile der Kraft-Wärme-Kopplung für den Hausgebrauch
Zum Artikel
Nachhaltig bauen
Wie funktioniert ein Eisspeicher?
Von Eva Bodenmüller
Heiß auf Eis: Wie man die Sommersonne speichern und im Winter zum Heizen nutzen kann
Zum Artikel
Nachhaltig bauen
Was ist eigentlich … Energieautarkie?
Von Eva Bodenmüller
Was steckt hinter dem Begriff zur Energiewende? Und wie lässt sich Energieautarkie für ein Wohnhaus erreichen?
Zum Artikel
Nachhaltig bauen
Sind energieautarke Häuser möglich – und sinnvoll?
Von Eva Bodenmüller
Interview mit Energie-Visionär Timo Leukefeld, wie Sie unabhängiger von Energie werden
Zum Artikel
Einrichtungstipps
Heizkörper verkleiden – Tipps & heiße Lösungen
Von Alexandra Oertel
Unansehnliche Heizkörper können Sie hinter einer Verkleidung verschwinden lassen. Worauf Sie dabei achten sollten
Zum Artikel
Heizung, Kamin & Ofen
Feuer gefangen! Die 10 beliebtesten Kaminecken der Houzz-User
Von Thomas Helbing
Zündende Ideen für mehr Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden mit knisterndem Kaminfeuer
Zum Artikel
Leben & Alltag
Das große Spar-ABC: So setzen Sie Ihr Haus auf Energie-Diät
Von Thomas Helbing
Energie sparen freut die Umwelt und das eigene Portemonnaie. Tipps von A wie Abdichten bis Z wie Zimmerpflanzen
Zum Artikel
Heizung, Kamin & Ofen
So machen Sie Kamin und Ofen winterfit
Von Frauke Gans
Über den Sommer oft vergessen, schlägt spätestens im Herbst die Stunde für die Kaminpflege. Was jetzt zu tun ist …
Zum Artikel
Haustechnik
Gasheizung optimieren & sparen – Tipps von der Energieexpertin
Von Thomas Helbing
Gas wird immer teurer. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich der Verbrauch der Heizung aber senken
Zum Artikel
Wichtig bei der Anschaffung eines Kamins ist im Grunde erst einmal "will man heizen" oder "soll er als Dekoration für ab und zu sein". Wir haben im Haus 2 freistehende Marke Baumarkt (typische Schweden Öfen) und heizen damit das ganze Haus. Nur im Bad oder wenn es ganz kalt wird wird die Gasheizung angemacht. Also wenn man nun einen Kamin zu heizen möchte, ist die Form und das Aussehen eigentlich egal, denn dann ist am wichtigsten die Brennkammer und die KW-Zahl. Ist die Brennkammer zu klein muß der Mann viel mehr Holzhacken als bei einer großen Kammer :-) ... schöne moderne aber auch praktische Kamine bekommt man auch schon für rund 1500 - 2000 €
Die freistehenden Kamine sind ja wirklich hervorragend und eine super Idee. Ich liebe Ethanol Kamine aber habe bislang nur auf die Einbaukamine gesetzt. Aber die freistehenden machen optisch noch viel mehr her! Da muss ich mit meinem Mann nochmal quatschen, ob wir uns nicht doch für diese Variante umentscheiden könne. Mal schauen, ob ich es umsetzen werde, da ich derzeit viel mit dem neuen Haus beschäftigt bin.
Wir planen für unser neues Haus einen Plewa-Panorama. Da ist der Kamin im Schornstein integriert uns spart Raum.