Gaskamin versus Holzkamin – der Brennstoff macht den Unterschied
Heizleistung, Komfort und Kosten: Ein Kaminexperte erläutert Vor- und Nachteile der beiden Kaminarten
Catherine Hug
9. Januar 2018
Houzz-Contributor. Kreative Einrichtungsberaterin. Bloggerin, Baumarkt-Stammkundin und DIY-Expertin. Mutter zweier Töchter und stolze Besitzerin eines sehr alten Wohnwagens mit Vorliebe für Schlichtes, Schönes und Skandinavien.
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Gas oder Holz – an dieser Frage scheiden sich die Geister. Die Wärme der lodernden Flammen ist beiden Kaminarten gemeinsam. Doch manche Menschen hacken gerne Holz und zündeln am liebsten selbst, bis der Funke überspringt, während andere das behagliche Feuer lieber bequem aus der Ferne steuern.
Welcher Kamintyp passt am besten zu Ihnen? Daniel Wagner, Kaminexperte und Mitinhaber von Bentlage Kamine, stellt die richtigen Fragen und erklärt die Unterschiede.
Welcher Kamintyp passt am besten zu Ihnen? Daniel Wagner, Kaminexperte und Mitinhaber von Bentlage Kamine, stellt die richtigen Fragen und erklärt die Unterschiede.
Vergleichbare Wärmeleistung bei beiden Kaminarten
Das Wichtigste vorneweg: Für welche Kaminart Sie sich auch entscheiden, die tatsächliche Heizleistung ist unabhängig davon, ob in Ihrem Wohnzimmer ein Gaskamin oder ein Holzkamin steht. „Egal ob Gas oder Holz, die aktuellen Kaminmodelle haben meist ein großes Sichtfenster, über das etwa 40-50 Prozent der Wärme in den Raum abstrahlt. Die restliche Energie geht in die Speicherung“, so Kaminexperte Wagner von von Bentlage Kamine.
Das Wichtigste vorneweg: Für welche Kaminart Sie sich auch entscheiden, die tatsächliche Heizleistung ist unabhängig davon, ob in Ihrem Wohnzimmer ein Gaskamin oder ein Holzkamin steht. „Egal ob Gas oder Holz, die aktuellen Kaminmodelle haben meist ein großes Sichtfenster, über das etwa 40-50 Prozent der Wärme in den Raum abstrahlt. Die restliche Energie geht in die Speicherung“, so Kaminexperte Wagner von von Bentlage Kamine.
Doch im Gegensatz zum langsam ausbrennenden Holzfeuer lasse sich der Gaskamin einfach hoch- und runterregeln, sodass im Raum immer die gewünschte Wärme herrsche. „So ein Holzkamin hat gleich 5-7 Kilowatt, mit drei Seiten zum Raum hin kommt er sogar auf 11-12 Kilowatt Leistung – das ist für ein modernes Passivhaus der absolute Wahnsinn“, so Wagner, der die meisten Holzfeuerstellen in modernen Eigenheimen für überdimensioniert hält.
Axt oder App?
Als klaren Sieger in Sachen Komfort und Bequemlichkeit sieht Wagner den Gaskamin: Statt beim Spiel mit dem Feuer selbst Hand anzulegen, schaltet man ihn einfach über eine Fernbedienung an und aus – oder auch mit der Smartphone-App. Sogar eine stufenlose Regelung mit Timer und Thermostat gehört zur Standardausstattung eines Gaskamins.
Und auch in Sachen Sauberkeit kann der Gaskamin punkten: Kein Ruß, kein Schleppen schwerer Holzscheite, die in der Nähe des Kamins gelagert auch den Schmutz von draußen ins Wohnzimmer bringen. Ja, sogar das Reinigen des Sichtfensters ist beim Gaskamin nur selten erforderlich.
Holzofen anzünden – in 5 einfachen Schritten
Als klaren Sieger in Sachen Komfort und Bequemlichkeit sieht Wagner den Gaskamin: Statt beim Spiel mit dem Feuer selbst Hand anzulegen, schaltet man ihn einfach über eine Fernbedienung an und aus – oder auch mit der Smartphone-App. Sogar eine stufenlose Regelung mit Timer und Thermostat gehört zur Standardausstattung eines Gaskamins.
Und auch in Sachen Sauberkeit kann der Gaskamin punkten: Kein Ruß, kein Schleppen schwerer Holzscheite, die in der Nähe des Kamins gelagert auch den Schmutz von draußen ins Wohnzimmer bringen. Ja, sogar das Reinigen des Sichtfensters ist beim Gaskamin nur selten erforderlich.
Holzofen anzünden – in 5 einfachen Schritten
Und trotzdem: „Wer gern zündelt und das nötige Holz im eigenen Garten lagert, vielleicht sogar Spaß am Holzhacken hat, der wird sich kaum von den Vorteilen eines Gaskamins überzeugen lassen“, so Wagner.
Kaminbauer in Ihrer Nähe
Kaminbauer in Ihrer Nähe
Realistische Optik oder „echtes“ Feuer?
Knistergenerator und automatisierter Funkenflug – dank ausgeklügelter Technik unterscheidet sich das Flammenbild eines Gaskamins inklusive der akustischen Untermalung kaum mehr von einem „echten“ Holzfeuer. „Man muss keine Abstriche mehr machen. Es gibt wirklich gute Holzimitate, die richtig glühen. Die Flamme ist schön gelb und satt, und sogar ein Funkenflug lässt sich mit Eisenoxidpulver realistisch darstellen“, erklärt der Experte.
Knistergenerator und automatisierter Funkenflug – dank ausgeklügelter Technik unterscheidet sich das Flammenbild eines Gaskamins inklusive der akustischen Untermalung kaum mehr von einem „echten“ Holzfeuer. „Man muss keine Abstriche mehr machen. Es gibt wirklich gute Holzimitate, die richtig glühen. Die Flamme ist schön gelb und satt, und sogar ein Funkenflug lässt sich mit Eisenoxidpulver realistisch darstellen“, erklärt der Experte.
Gasleitung oder Holz vor der Hütte?
„In der Anschaffung ist der Gaskamin etwa 30 Prozent teurer als ein ähnlicher Holzkamin“, so Wagner. Dazu kommen die Kosten für den zusätzlichen Gasanschluss und die Verlegung der Stromleitung zum Gaskamin.
Im Gegenzug dazu ist der Betrieb mit Holz als Brennstoff auf Dauer kostspieliger – zumindest, wenn es über den normalen Brennstoffhandel erworben wird.
Eine jährliche Wartung des Gaskamins, die modellabhängig mit etwa 250-300 Euro zu Buche schlägt, sollte ebenfalls in die Kalkulation eingeschlossen werden.
Wohnzimmer mit Kaminöfen entdecken
„In der Anschaffung ist der Gaskamin etwa 30 Prozent teurer als ein ähnlicher Holzkamin“, so Wagner. Dazu kommen die Kosten für den zusätzlichen Gasanschluss und die Verlegung der Stromleitung zum Gaskamin.
Im Gegenzug dazu ist der Betrieb mit Holz als Brennstoff auf Dauer kostspieliger – zumindest, wenn es über den normalen Brennstoffhandel erworben wird.
Eine jährliche Wartung des Gaskamins, die modellabhängig mit etwa 250-300 Euro zu Buche schlägt, sollte ebenfalls in die Kalkulation eingeschlossen werden.
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Stadt oder Land?
„Grundsätzlich ist es so, dass wir etwa 30 Prozent Gaskamine bauen – Tendenz steigend“, so Wagner, der die steigende Nachfrage nach Gaskaminen regional begrenzt sieht: „In der Stadt ist der Gaskamin eher gefragt, weil hier Erdgas ohnehin verfügbar ist und es oft an Lagerflächen für das Holz fehlt. Außerdem wünschen sich unsere Kunden hier einen komfortablen Kamin und haben keine Lust auf Dreck. Auf dem Land ist Platz dagegen kein Thema und wir haben häufig Kunden, denen der Brennstoff Holz ohnehin zur Verfügung steht – zum Beispiel, weil sie ein eigenes Waldstück besitzen oder eine Schreinerei haben“, fasst Wagner zusammen.
Mehr zum Thema: Feurige Raumtrenner – 10 eindrucksvolle Panorama-Kamine
Haben Sie einen Gaskamin oder heizen Sie lieber mit Holz? Welche Kaminart ist Ihr Favorit?
„Grundsätzlich ist es so, dass wir etwa 30 Prozent Gaskamine bauen – Tendenz steigend“, so Wagner, der die steigende Nachfrage nach Gaskaminen regional begrenzt sieht: „In der Stadt ist der Gaskamin eher gefragt, weil hier Erdgas ohnehin verfügbar ist und es oft an Lagerflächen für das Holz fehlt. Außerdem wünschen sich unsere Kunden hier einen komfortablen Kamin und haben keine Lust auf Dreck. Auf dem Land ist Platz dagegen kein Thema und wir haben häufig Kunden, denen der Brennstoff Holz ohnehin zur Verfügung steht – zum Beispiel, weil sie ein eigenes Waldstück besitzen oder eine Schreinerei haben“, fasst Wagner zusammen.
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Ich gebe Hr. Wagner vollkommen recht. Die meisten Holzfeuerstellen in modernen Eigenheimen sind überdimensioniert. Ein 11 KW Heizkamin kann nunmal nicht in ein KFW 55 Haus eingebaut werden mit einem 25 m² Wohnzimmer. Da muss es dann ein eher kleiner werden oder ein Grundofen.
Als moderne alternative liebe ich persöhnlich auch die Gaskamine und realisiere solche Projekte immer mehr und sehr gerne.
Erlebnis Feuer auf Knopfdruck :-)
Überschüssige Wärme lässt sich in einen ausreichend großen Wasserspeicher pumpen und für längere Zeit und mehrere Räume zur Verfügung stellen - da gibt es kluge Kombinationen zwischen Kamin und Zentralheizung.