Architektur
Gefährliche Glasfronten: So verhindern Sie Vogelschlag
Für Vögel können große Fenster zur tödlichen Falle werden. Wir haben Tipps für vogelfreundliche Fassaden
Riesige Fensterfronten mitten in der Natur – was gibt es Schöneres, als nur durch eine Glasscheibe getrennt den Blilck in die Umgebung zu genießen? Leider dauert es oft nicht lange, bis der erste Vogel mit voller Wucht gegen das Glas prallt. Mehr als 100 Millionen kommen laut einer Schätzung des Naturschutzbunds (Nabu) auf diese Weise jährlich ums Leben. Welche Maßnahmen helfen – vor dem Bau oder danach? Wir geben lebensrettende Tipps zum aktiven Vogelschutz.
Tipps zum Vogelschutz:
1. Achten Sie auf die Anordnung der Fenster und ziehen Sie alternative Materialien in Erwägung. Bereits bei der Planung Ihres Hauses haben Sie die Möglichkeit, aktiven Tierschutz einzubeziehen. Egal ob Sie auf dem Land oder in der Stadt wohnen: Große, über Eck gezogene Verglasungen sollten Sie aus Gründen des Vogelschutzes noch einmal überdenken. Aber auch bei der Planung der übrigen Fenster kommt es darauf an, eine Durchsicht auf die dahinter liegende Landschaft zu verhindern. Und dazu reicht manchmal schon eine leicht veränderte Anordnung und Verkleinerung der geplanten Fensterflächen.
Eine weitere Möglichkeit (jedenfalls, wenn es eher um Licht als um Sicht geht) ist der kreative Einsatz alternativer Materialien wie Milchglas, Glasbausteinen, sogenanntem Kathedralen-Glas mit rauer Oberfläche oder auf andere Weise strukturiertem Glas. Übrigens: Bei Oberlichtern besteht so gut wie gar keine Vogelschlag-Gefahr.
1. Achten Sie auf die Anordnung der Fenster und ziehen Sie alternative Materialien in Erwägung. Bereits bei der Planung Ihres Hauses haben Sie die Möglichkeit, aktiven Tierschutz einzubeziehen. Egal ob Sie auf dem Land oder in der Stadt wohnen: Große, über Eck gezogene Verglasungen sollten Sie aus Gründen des Vogelschutzes noch einmal überdenken. Aber auch bei der Planung der übrigen Fenster kommt es darauf an, eine Durchsicht auf die dahinter liegende Landschaft zu verhindern. Und dazu reicht manchmal schon eine leicht veränderte Anordnung und Verkleinerung der geplanten Fensterflächen.
Eine weitere Möglichkeit (jedenfalls, wenn es eher um Licht als um Sicht geht) ist der kreative Einsatz alternativer Materialien wie Milchglas, Glasbausteinen, sogenanntem Kathedralen-Glas mit rauer Oberfläche oder auf andere Weise strukturiertem Glas. Übrigens: Bei Oberlichtern besteht so gut wie gar keine Vogelschlag-Gefahr.
Auch interessant:
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2. Schützen Sie sich vor Sonne und die Vögel vor dem Aufprall. Bewegliche Holzlamellen schützen die Bewohner des Hauses oben bei Bedarf vor zu viel direkter Sonne – und Vögel vor einer Missinterpretation der großzügigen Glasfronten. Den gleichen Effekt haben übrigens auch nachträglich von außen angebrachte Insektengitter.
3. Nutzen Sie Aufkleber, um das Hindernis sichtbarer zu machen. Das Haus oder die Planung steht bereits? Auch mit nachträglichen Maßnahmen können Sie noch viel für die heimischen Vögel tun. Aber bitte setzen Sie nicht die üblichen schwarzen Greifvogel-Silhouetten ein, denn die haben sich in der Vergangenheit nicht überall bewährt (und sehen auch nicht so toll aus). Ebennfalls auf dem Markt sind Markierungen, die für das menschliche Auge kaum sichtbar sind – in Form von Stickern oder einem auf die Scheiben auftragbaren Stift. Auch diese Produkte funktionieren leider nicht immer zuverlässig.
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3. Nutzen Sie Aufkleber, um das Hindernis sichtbarer zu machen. Das Haus oder die Planung steht bereits? Auch mit nachträglichen Maßnahmen können Sie noch viel für die heimischen Vögel tun. Aber bitte setzen Sie nicht die üblichen schwarzen Greifvogel-Silhouetten ein, denn die haben sich in der Vergangenheit nicht überall bewährt (und sehen auch nicht so toll aus). Ebennfalls auf dem Markt sind Markierungen, die für das menschliche Auge kaum sichtbar sind – in Form von Stickern oder einem auf die Scheiben auftragbaren Stift. Auch diese Produkte funktionieren leider nicht immer zuverlässig.
Wirkungsvoller dagegen ist eine von außen aufgebrachte Vogelschutzfolie mit engmaschigem Muster. Hier empfiehlt der NABU für einen vollständigen Schutz, die Glasfläche mindestens zu 25 Prozent abzudecken (bei Streifen sollte der Abstand zum nächsten höchstens 10 Zentimeter betragen). Ein größerer Abstand bewirkt bei Vögeln leider oft nur, dass sie den einzelnen Aufkleber als Hindernis wahrnehmen und versuchen, ihn zu umfliegen.
Eine einfache, von außen vor die Fenster gesetzte Jalousie sorgt dagegen in diesem Bad nicht nur für Privatsphäre in der Badewanne, sondern wird auch von Vögeln als deutliches Hindernis erkannt.
Eine einfache, von außen vor die Fenster gesetzte Jalousie sorgt dagegen in diesem Bad nicht nur für Privatsphäre in der Badewanne, sondern wird auch von Vögeln als deutliches Hindernis erkannt.
4. Dekorieren Sie Ihre Fenster großzügig – mit Vorhängen, Rollos oder Kinderkunst. Die Anzahl der Kollisionen mit dem Fenster lassen sich auch durch dicht vor dem Fenster angebrachte helle Vorhänge, Jalousien oder Rollos wirksam verhindern – natürlich nur im geschlossenen Zustand.
Großflächig mit Dekorspray oder speziellen Glasfarben verschönerte Fenster können ebenfalls Vogelschlag verhindern. Wenn Sie also ein Fan dekorativer Glasmalerei sind oder ihren Kindern schon immer einmal so richtig freien Lauf lassen wollten, dann starten Sie am besten mit der größten Fensterscheibe im Haus.
5. Verzichten Sie aufs Fensterputzen. Betreiben sie aktiven Vogelschutz und lassen Sie Ihre Fenster ruhig mal etwas Staub ansetzen. So empfiehlt das Bayerische Landesamt für Umweltschutz, die Fenster von Bürogebäuden nur alle zwei Jahre, möglichst im Februar oder März zu putzen. Bis zur Hauptzugzeit der Vögel zwischen August und November hat sich so bereits wieder eine für Vögel sichtbare Staubschicht auf den Oberflächen abgelagert, sodass Vögel die Glasflächen besser erkennen.
Großflächig mit Dekorspray oder speziellen Glasfarben verschönerte Fenster können ebenfalls Vogelschlag verhindern. Wenn Sie also ein Fan dekorativer Glasmalerei sind oder ihren Kindern schon immer einmal so richtig freien Lauf lassen wollten, dann starten Sie am besten mit der größten Fensterscheibe im Haus.
5. Verzichten Sie aufs Fensterputzen. Betreiben sie aktiven Vogelschutz und lassen Sie Ihre Fenster ruhig mal etwas Staub ansetzen. So empfiehlt das Bayerische Landesamt für Umweltschutz, die Fenster von Bürogebäuden nur alle zwei Jahre, möglichst im Februar oder März zu putzen. Bis zur Hauptzugzeit der Vögel zwischen August und November hat sich so bereits wieder eine für Vögel sichtbare Staubschicht auf den Oberflächen abgelagert, sodass Vögel die Glasflächen besser erkennen.
6. Halten Sie Abstand zu Pflanzen und Futterstellen. Für Vögel eine verhängnisvolle Falle: Üppiges Grün, das direkt hinter der Glasscheibe lockt. Um die Kollision mit Glasfronten zu vermeiden, reicht es dabei oft schon, den Abstand zwischen Zimmerpflanze und Glasscheibe zu vergrößern, also die Pflanzen nicht direkt hinter dem Fenster zu platzieren.
Ähnliches gilt im übrigen auch für die Bepflanzung des Außenbereichs: Nahrungsquellen, Vogelhäuschen oder Gehölze sollten in einem gewissen Abstand zur nächsten Glasfront stehen. Oder aber in direkter Nähe, also unter einem Meter, damit der Vogel bei einem plötzlichen Start noch keine hohe Geschwindigkeit erreicht hat.
Ähnliches gilt im übrigen auch für die Bepflanzung des Außenbereichs: Nahrungsquellen, Vogelhäuschen oder Gehölze sollten in einem gewissen Abstand zur nächsten Glasfront stehen. Oder aber in direkter Nähe, also unter einem Meter, damit der Vogel bei einem plötzlichen Start noch keine hohe Geschwindigkeit erreicht hat.
7. Schalten Sie das Licht aus. Die nächtliche Außenbeleuchtung stellt für Zugvögel (und nachtaktive Insekten) eine ernsthafte Gefahr dar. Ihr Orientierungssinn wird durch durch die Lichtquellen empfindlich gestört. Zugvögel laufen Gefahr, von ihrem eigentlichen Kurs abzukommen. Vermeiden sollten Sie deshalb nach oben gerichtete Leuchten genauso wie eine Dauerbeleuchtung ohne triftigen Grund.
Tipp: Beleuchten Sie ihre Auffahrt, den Eingang oder den Garten nur dort, wo es wirklich nötig ist und am besten mit nach unten gerichteten Strahlern und energiesparenden LEDs. Ein mit viel Licht in Szene gesetzter Garten mag den Blick aus dem Fenster auch in der Dunkelheit verschönern, der Natur tun sie aber keinen Gefallen damit – und Ihren Nachbarn unter Umständen ebenso wenig. Der Einsatz von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern am Eingang ermöglicht außerdem, die Beleuchtungsdauer in Grenzen zu halten.
Haben Sie weitere Tipps und Erfahrungen zum Thema Vogelschutz? Teilen Sie sie mit uns gleich hier in den Kommentaren!
Tipp: Beleuchten Sie ihre Auffahrt, den Eingang oder den Garten nur dort, wo es wirklich nötig ist und am besten mit nach unten gerichteten Strahlern und energiesparenden LEDs. Ein mit viel Licht in Szene gesetzter Garten mag den Blick aus dem Fenster auch in der Dunkelheit verschönern, der Natur tun sie aber keinen Gefallen damit – und Ihren Nachbarn unter Umständen ebenso wenig. Der Einsatz von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern am Eingang ermöglicht außerdem, die Beleuchtungsdauer in Grenzen zu halten.
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Das Problem: Vögel orientieren sich zwar stark optisch, doch Glas erkennen sie nicht als Hindernis. Statt dessen sehen sie durch die Glasscheibe hindurch und steuern die dahinter liegende Landschaft an. Je größer die Scheibe, desto größer die Gefahr eines Aufpralls. Auch verspiegelte Flächen stellen für Vögel eine große Gefahr dar – wenn darin zum Beispiel Bäume oder Parklandschaften sichtbar werden. Und noch eine Gefahr lauert auf unsere gefiederten Freunde: Nächtliche Beleuchtung stört ihren Orientierungssinn.