Georgianisches Haus mit frischer Landhausküche
Weiß und schlicht: Ein moderner Entwurf machte aus dieser verwinkelten englischen Küche einen stylisch-harmonischen Raum zum Wohlfühlen
Kate Burt
28. März 2015
Ein Stückwerk, das war diese Küche vor dem Umbau. Sie bestand aus zwei größeren Bereichen mit unterschiedlichem Fußbodenniveau; der Teil, in dem gekocht wurde, war dadurch komplett vom Essbereich isoliert. Außerdem gab es noch einen dritten Teil, den die Eigentümer als Kammer nutzten. Für die Neugestaltung wandten sie sich an Jo Ashwin von Hill Farm Furniture. „Die Hauptaufgabe bestand darin, die zwei Bereiche miteinander zu verbinden“, erzählt Ashwin. „Bei der Farbe hatten die Kunden klare Vorstellungen: Weiß, passend zum Rest des Hauses. Farbliche Akzente sollten nur die Accessoires setzen.“ Landhaus-Klischees waren hier tabu. „Die Bauherren wollten unbedingt jeden Anflug von Kitsch vermeiden“, so Ashwin. „Und da ihnen die Arbeitsflächen aus Kiefernholz schon rustikal genug waren, wünschten sie sich den Rest eher schlicht.“
Auf einen Blick
Hier kocht: ein Paar
In: Calverton, Nottinghamshire, Großbritannien
Auf: 13 Quadratmetern (Küche) plus 6 Quadratmeter (Kammer)
Auf Wunsch der Kunden beließ man den Kochbereich in der ursprünglichen Kochnische. So konnte auch der Original-Holzbalken erhalten bleiben. Herd, Ofen und Dunstabzugshaube baute das Team von Hill Farm Furniture ein.
Die Discokugel an der Decke bildet einen tollen Kontrast zu der ansonsten schlichten, weißen Einrichtung. Die Eigentümer, beide ehemalige Balletttänzer, hatten schon immer ein Faible dafür – vielleicht in Erinnerung an ihre eigene Zeit auf der Bühne?
Herd, Dunstabzugshaube: Siemens; Ofen: Miele
Hier kocht: ein Paar
In: Calverton, Nottinghamshire, Großbritannien
Auf: 13 Quadratmetern (Küche) plus 6 Quadratmeter (Kammer)
Auf Wunsch der Kunden beließ man den Kochbereich in der ursprünglichen Kochnische. So konnte auch der Original-Holzbalken erhalten bleiben. Herd, Ofen und Dunstabzugshaube baute das Team von Hill Farm Furniture ein.
Die Discokugel an der Decke bildet einen tollen Kontrast zu der ansonsten schlichten, weißen Einrichtung. Die Eigentümer, beide ehemalige Balletttänzer, hatten schon immer ein Faible dafür – vielleicht in Erinnerung an ihre eigene Zeit auf der Bühne?
Herd, Dunstabzugshaube: Siemens; Ofen: Miele
Alle Küchenschränke wurden eigens für die Kunden gebaut und montiert. Entworfen und angefertigt hat sie Ashwins Vater Mike, eingebaut ihr Bruder Chris.
„Für die Korpusse verwenden wir nie MDF, sondern ausschließlich Massivholz“, so Ashwin. Von den Regalböden über die Schranktüren bis hin zu den Arbeitsflächen – in dieser Küche ist alles aus Quebec Yellow Pine, einer kanadischen Kiefernart.
„Für die Korpusse verwenden wir nie MDF, sondern ausschließlich Massivholz“, so Ashwin. Von den Regalböden über die Schranktüren bis hin zu den Arbeitsflächen – in dieser Küche ist alles aus Quebec Yellow Pine, einer kanadischen Kiefernart.
An der Raumaufteilung konnte Ashwin aufgrund der architektonischen Gegebenheiten nichts verändern. Aber sie glich immerhin den Höhenunterschied zwischen den beiden Bereichen aus, um sie besser miteinander zu verbinden. Wo heute der kleine Gang ist, befand sich früher die Kammer. Dieser Teil wird weiterhin für Vorräte aller Art genutzt, und auch die Hunde der Eigentümer – zwei Yorkshire-Terrier – werden hier gefüttert. Außerdem befindet sich hier die große Kühl- und Gefrierkombination (dazu später mehr); sie versteckt sich auf der linken Seite, direkt hinter dem Pfeiler mit den vielen Kochbüchern.
Da Kühl- und Gefrierschrank 60 Zentimeter tief sind, ist die neue Küchentür (links im Bild) relativ schmal ausgefallen. Die Idee mit dem Bücherregal hatte Ashwins Vater – eine tolle Lösung, denn so konnte die Wandfläche optimal genutzt werden. Für einen symmetrischen Gesamteindruck baute Ashwin rechts vom Gang ein Weinregal ein.
Weitere Ideen für Weinregale in der Küche >>>
Da Kühl- und Gefrierschrank 60 Zentimeter tief sind, ist die neue Küchentür (links im Bild) relativ schmal ausgefallen. Die Idee mit dem Bücherregal hatte Ashwins Vater – eine tolle Lösung, denn so konnte die Wandfläche optimal genutzt werden. Für einen symmetrischen Gesamteindruck baute Ashwin rechts vom Gang ein Weinregal ein.
Weitere Ideen für Weinregale in der Küche >>>
Eine Küche in einem Haus aus georgianischer Zeit zu gestalten, hat Ashwin großen Spaß gemacht, vor allem, weil die architektonischen Eigenheiten dieser Epoche jede Menge Gestaltungspotenzial bieten. „Dank der hohen Decke und der Größe des Raums kann die Einrichtung sowohl in die moderne als auch in die traditionellere Richtung gehen. Eine klassische Landhausküche mit niedriger Decke hingegen eignet sich überhaupt nicht für den modernen Look. Da muss man dem Original-Stil treu bleiben“, erklärt sie.
Hier ein Bild der Kühl-Gefrier-Kombination mit geöffneten Türen, die sich hinter maßgefertigten, lackierten Fronten befindet (mit dem Bücherregal an der Seite).
Kühl-Gefrier-Kombination: Mastercool, Miele
Kühl-Gefrier-Kombination: Mastercool, Miele
Ein schlichtes Design war das A und O bei diesem Küchenentwurf, denn nur so gelang es, den subtilen Landhaus-Stil mit den Anforderungen einer modernen Küche zu vereinen. „Von irgendwelchen Klischees kann wirklich keine Rede sein“, so Ashwin.
Das Gleiche gilt für die Fußbodenfliesen aus Kalkstein: Sie bringen zwar einen rustikalen Touch in den Raum, bleiben aber doch zurückhaltend.
Das Gleiche gilt für die Fußbodenfliesen aus Kalkstein: Sie bringen zwar einen rustikalen Touch in den Raum, bleiben aber doch zurückhaltend.
Herd und Dunstabzugshaube sind mittig unter dem alten Holzbalken platziert. Hier befand sich auch schon früher die Kochstelle. „Weil hier nur wenig Platz ist, musste die Dunstabzugshaube recht klein sein“, so Ashwin. „Dieses Modell war das einzige mit den passenden Maßen, aber wir hatten Glück, denn: Es sieht richtig gut aus.“
Das extra tiefe Doppel-Spülbecken im traditionellen Landhaus-Look ist mit einem besonders modernen Zusatz ausgestattet: einem Kochend-Wasser-Hahn von Quooker.
Armaturen: Perrin & Rowe; Schrankgriffe: Herbert Direct
Armaturen: Perrin & Rowe; Schrankgriffe: Herbert Direct
Die Arbeitsfläche der Kücheninsel ist an einem Ende mit Messerschlitzen versehen. „Der Ehemann kocht für sein Leben gern“, so Ashwin. „Dafür hat er eine schöne Sammlung extrem scharfer Messer aus Japan, und damit sie nicht einfach so in der Schublade herumliegen, haben wir diese Variante für ihn entworfen.“
Mehr tolle Ideen für die Messeraufbewahrung >>>
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Aus Mangel an Arbeitsfläche entstand die Idee für eine mobile Kücheninsel auf Rollen.
Unter dem Schneidebrett befindet sich eine japanische Teppan-Yaki-Stahlplatte zum Braten, die allerdings nur benutzt werden kann, wenn sich die Kücheninsel in Steckdosennähe befindet. Der Kochfan liebt es, Gerichte direkt am Tisch zuzubereiten – genau wie in Japan.
Das Schneidebrett ist auf der Unterseite hohl und exakt auf die Größe der Stahlplatte zugeschnitten. Die Hängeleuchten im Hintergrund (über dem Esstisch) sind von Nottingham Lighting Centre.
Unter dem Schneidebrett befindet sich eine japanische Teppan-Yaki-Stahlplatte zum Braten, die allerdings nur benutzt werden kann, wenn sich die Kücheninsel in Steckdosennähe befindet. Der Kochfan liebt es, Gerichte direkt am Tisch zuzubereiten – genau wie in Japan.
Das Schneidebrett ist auf der Unterseite hohl und exakt auf die Größe der Stahlplatte zugeschnitten. Die Hängeleuchten im Hintergrund (über dem Esstisch) sind von Nottingham Lighting Centre.
Um Platz zu sparen, wurde dieser Küchenschrank direkt in die Ecke eingepasst. „An dieser Stelle geht der Flur in den Küchenbereich über. Mit dieser Einbauvariante ist der Übergang der beiden Bereiche wunderbar fließend“, findet Ashwin.
Das Geheimnis eines Eckschranks lautet: verstellbare Böden. „So bleibt kein Zentimeter ungenutzt“, sagt Ashwin. „Viele glauben, in Eckschränken lasse sich nicht viel verstauen, aber das stimmt nicht: Mit verstellbaren Böden passt richtig viel rein!“
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