Gewusst wie: Jetzt einen Steingarten anlegen und bepflanzen
Planung, Pflege, Tipps & Tricks: Beim Steingarten ist das richtige Know-how entscheidend, damit das Ergebnis stimmt
Natursteine und Pflanzen – diese Verbindung hat ihren ganz besonderen Reiz, und in vielen regionalen Gartentraditionen hat der Steingarten seinen festen Platz. Er blüht oft schon Ende April und zählt damit zu den ersten Farbtupfern im Gartenjahr. Ein Steingarten ist jedoch mehr als ein Garten mit Steinen. Für Gärtner ist er einer der acht Lebensbereiche für Stauden, in dem bestimmte Pflanzen besonders gut wachsen (und andere nicht). In diesem Artikel geht es um den echten Steingarten und was bei der Anlage, Pflege und Pflanzenauswahl zu beachten ist.
Welche Pflanzen passen zum Steingarten?
Dem Naturstandort entsprechend wachsen im echten Steingarten Spezialpflanzen. Sie stammen oft aus den unwirtlichen Gegenden der Erde und haben sich genau an ihren Standort angepasst.
Steingartenpflanzen sind lichthungrig; sie brauchen die volle Sonne, um sich gut zu entwickeln. Außerdem benötigen sie durchlässiges Substrat und Steine als Wärmespeicher der Sonne, wie sie es von ihren Naturstandorten gewöhnt sind.
Dem Naturstandort entsprechend wachsen im echten Steingarten Spezialpflanzen. Sie stammen oft aus den unwirtlichen Gegenden der Erde und haben sich genau an ihren Standort angepasst.
Steingartenpflanzen sind lichthungrig; sie brauchen die volle Sonne, um sich gut zu entwickeln. Außerdem benötigen sie durchlässiges Substrat und Steine als Wärmespeicher der Sonne, wie sie es von ihren Naturstandorten gewöhnt sind.
Aufnahme aus dem Jardin des Plantes in Paris
Steingartenpflanzen wachsen oft niedrig polsterförmig oder kriechend und auch in Fugen sowie auf Mauerkronen. Sie blühen oft schon Ende April in leuchtenden Farben und gehören damit neben einigen Zwiebelpflanzen zu den ersten Farbtupfern im Gartenjahr. Das heisst aber nicht, daß ein Steingarten im Rest des Jahres langweilig sein muss.
Ein Klassiker der Gartenliteratur, Der Steingarten der sieben Jahreszeiten von Karl Foerster, vertieft dieses Thema. Und selbst wenn im Steingarten gerade nichts blüht, ist der Naturstein auch zu den übrigen Jahreszeiten ein Hingucker.
Steingartenpflanzen wachsen oft niedrig polsterförmig oder kriechend und auch in Fugen sowie auf Mauerkronen. Sie blühen oft schon Ende April in leuchtenden Farben und gehören damit neben einigen Zwiebelpflanzen zu den ersten Farbtupfern im Gartenjahr. Das heisst aber nicht, daß ein Steingarten im Rest des Jahres langweilig sein muss.
Ein Klassiker der Gartenliteratur, Der Steingarten der sieben Jahreszeiten von Karl Foerster, vertieft dieses Thema. Und selbst wenn im Steingarten gerade nichts blüht, ist der Naturstein auch zu den übrigen Jahreszeiten ein Hingucker.
Früher war der Steingarten der Platz, um besondere Gartenschätze zu präsentieren. Mittlerweile ist dieser Lebensbereich etwas in Vergessenheit geraten – zugunsten naturnaher Präriepflanzungen, üppiger Beetstauden oder monoton gestalteter Kiesflächen.
Mit seinen vorwiegend niedrig wachsenden Pflanzen lädt der Steingarten seine Betrachter dazu ein, genauer hinzusehen und seine Schönheit zu entdecken. Ein entscheidender Vorteil dieses Lebensbereichs: Hier kann man auf kleinstem Raum jede Menge Spezies unterbringen.
Im Bild: Hauswurz Sempervivum und Mauerpfeffer Sedum.
Mit seinen vorwiegend niedrig wachsenden Pflanzen lädt der Steingarten seine Betrachter dazu ein, genauer hinzusehen und seine Schönheit zu entdecken. Ein entscheidender Vorteil dieses Lebensbereichs: Hier kann man auf kleinstem Raum jede Menge Spezies unterbringen.
Im Bild: Hauswurz Sempervivum und Mauerpfeffer Sedum.
Wie aufwendig ist die Pflege eines Steingartens?
Wer sich heute für den Steingarten interessiert, verspricht sich davon häufig vor allem eine pflegeleichte Fläche. Doch so pflegeleicht, wie viele ihn sich vorstellen, ist ein Steingarten nicht. Am Naturstandort sorgen die speziellen Bedingungen dafür, dass sich nur bestimmte Pflanzen ansiedeln – und keine sogenannten Unkräuter. Ein Vlies im Boden kann zwar auch im Garten verhindern, dass sich Wurzelunkräuter ausbreiten oder im Boden vorhandene Samen unerwünschter Pflanzen keimen. Baumsämlinge oder anfliegende Unkrautsamen können aber trotzdem für mächtig Ärger und hohen Pflegeaufwand sorgen, denn Steingartenpflanzen vertragen kaum Konkurrenz. Zudem verlangen die niedrigen Spezialstauden oft, dass man sich gut auskennt, damit man die gewollten von den ungewollten Pflanzen unterschieden kann.
Im Bild: die Steingarten-Stauden Blaukissen Aubrieta ‘Axcent Deep Purple’ und Kissen-Phlox Phlox subulata ‘Blue Emerald’.
Wer sich heute für den Steingarten interessiert, verspricht sich davon häufig vor allem eine pflegeleichte Fläche. Doch so pflegeleicht, wie viele ihn sich vorstellen, ist ein Steingarten nicht. Am Naturstandort sorgen die speziellen Bedingungen dafür, dass sich nur bestimmte Pflanzen ansiedeln – und keine sogenannten Unkräuter. Ein Vlies im Boden kann zwar auch im Garten verhindern, dass sich Wurzelunkräuter ausbreiten oder im Boden vorhandene Samen unerwünschter Pflanzen keimen. Baumsämlinge oder anfliegende Unkrautsamen können aber trotzdem für mächtig Ärger und hohen Pflegeaufwand sorgen, denn Steingartenpflanzen vertragen kaum Konkurrenz. Zudem verlangen die niedrigen Spezialstauden oft, dass man sich gut auskennt, damit man die gewollten von den ungewollten Pflanzen unterschieden kann.
Im Bild: die Steingarten-Stauden Blaukissen Aubrieta ‘Axcent Deep Purple’ und Kissen-Phlox Phlox subulata ‘Blue Emerald’.
Die Pflanzen des Steingartens lassen sich mit anderen Pflanzen kombinieren, falls die Standortansprüche ähnlich sind. Man sollte allerdings die Bereiche deutlich voneinander abgrenzen, da schwachwachsende Steingartenstauden ansonsten leicht überwuchert würden. Im Bild sind im Hintergrund klassische Beetstauden wie Kissen-Astern und Bart-Iris zu sehen. Die Bodenvorbereitung fiel in beiden Bereichen fiel sehr unterschiedlich aus: Im Steingarten ist das Substrat kiesig, bei den Beetstauden besteht es aus normalem Gartenboden, der zudem mit Rindenmulch abgedeckt wurde.
Auch unter den Kräutern finden sich einige Steingartenstauden, beispielsweise Sand-Thymian Thymus serpyllum, Bergbohnenkraut Satureja montana und Schnittlauch Allium schoenoprasum. Als Frühjahrsblüher im Steingarten bieten sich niedrige Wildtulpen wie Tulipa clusiana, Tulipa whittallii und einige Zierlauch-Sorten an.
Auch unter den Kräutern finden sich einige Steingartenstauden, beispielsweise Sand-Thymian Thymus serpyllum, Bergbohnenkraut Satureja montana und Schnittlauch Allium schoenoprasum. Als Frühjahrsblüher im Steingarten bieten sich niedrige Wildtulpen wie Tulipa clusiana, Tulipa whittallii und einige Zierlauch-Sorten an.
Bei Gehölzen sollte man auf Miniatursorten von Sträuchern zurückgreifen, die keinen nennenswerten Schatten werfen.
In diesem Beispiel wurden die niedrigen Polsterstauden des Steingartens mit Prachtstauden kombiniert.
In diesem Beispiel wurden die niedrigen Polsterstauden des Steingartens mit Prachtstauden kombiniert.
Wo passt der Steingarten am besten hin?
Der Steingarten hat zwar im Frühjahr bunte Polster zu bieten, zeigt sich aber insgesamt eher mit einem ruhigen Auftritt auf der Gartenbühne. Durch die geringe Größe der einzelnen Pflanzen muss man oft genau hinsehen, um die Besonderheit und die Schönheit des Steingartens richtig würdigen zu können. Deshalb sollte man ihn in der Nähe des Sitzplatzes anlegen oder an Stellen, an denen man häufig vorübergeht, zum Beispiel gleich am Hauseingang.
Für einen schlüssigen Gesamteindruck stimmen Sie die Steine in den Beeten und die Beläge von Terrassen, Treppen und Wegen aufeinander ab. Empfehlenswert ist auch die Verwendung regional vorkommender Steine, also in Baden beispielsweise von altrosafarbenem Buntsandstein.
Der Steingarten hat zwar im Frühjahr bunte Polster zu bieten, zeigt sich aber insgesamt eher mit einem ruhigen Auftritt auf der Gartenbühne. Durch die geringe Größe der einzelnen Pflanzen muss man oft genau hinsehen, um die Besonderheit und die Schönheit des Steingartens richtig würdigen zu können. Deshalb sollte man ihn in der Nähe des Sitzplatzes anlegen oder an Stellen, an denen man häufig vorübergeht, zum Beispiel gleich am Hauseingang.
Für einen schlüssigen Gesamteindruck stimmen Sie die Steine in den Beeten und die Beläge von Terrassen, Treppen und Wegen aufeinander ab. Empfehlenswert ist auch die Verwendung regional vorkommender Steine, also in Baden beispielsweise von altrosafarbenem Buntsandstein.
Der Stein, der dieser Gartenform ihren Namen gibt, muss nicht zwingend Naturstein sein. Auch Beton oder Klinker können ähnliche Standortbedingungen erzeugen.
Denken Sie bei der Bepflanzung einer Trockenmauer auch an die Zwischenräume der Steine. Diese Plätze lassen sich besonders gut mit niedrigen Polsterstauden begrünen.
Wie erkennt man Steingartenpflanzen?
Wer passende Pflanzen für den Steingarten kaufen möchte, kann in einer gut sortierten Staudengärtnerei Ausschau nach bestimmten Kennzeichen halten. Vor allem die mit St (für „Steinanlagen“) gekennzeichneten Pflanzen bieten sich an. Sie werden weiter unterteilt in die Standorte Felssteppe (FS), Matten (M), Mauerkrone (MK) und Steinfugen (SF). Nahe verwandt sind die Stauden des Lebensbereichs Trockene Freifläche (FR1) und Alpinum (A). Im Alpinum finden sich anspruchsvolle, konkurrenzschwache Stauden besonderer Schönheit wie Enzian oder Edelweiss.
Ein Klassiker des Steingartens: Die Schleifenblume Iberis sempervirens kann große, oft wintergrüne Teppiche bilden.
Wer passende Pflanzen für den Steingarten kaufen möchte, kann in einer gut sortierten Staudengärtnerei Ausschau nach bestimmten Kennzeichen halten. Vor allem die mit St (für „Steinanlagen“) gekennzeichneten Pflanzen bieten sich an. Sie werden weiter unterteilt in die Standorte Felssteppe (FS), Matten (M), Mauerkrone (MK) und Steinfugen (SF). Nahe verwandt sind die Stauden des Lebensbereichs Trockene Freifläche (FR1) und Alpinum (A). Im Alpinum finden sich anspruchsvolle, konkurrenzschwache Stauden besonderer Schönheit wie Enzian oder Edelweiss.
Ein Klassiker des Steingartens: Die Schleifenblume Iberis sempervirens kann große, oft wintergrüne Teppiche bilden.
Auch in der Gattung der Nelken befinden sich einige Arten, die sich gut für den Steingarten eignen, zum Beispiel die Pfingst-Nelke Dianthus gratianopolitanus. Die Sorte ‘Badenia’ blüht in leuchtendem Magenta-Pink, ‘Eydangeri’ zartrosa.
Viele Steingartenpflanzen haben eine leuchtende Blüte, beispielsweise
Felsensteinkraut (Alyssum saxatile) und Blaukissen (Aubrieta-Hybride).
Felsensteinkraut (Alyssum saxatile) und Blaukissen (Aubrieta-Hybride).
Das Spanische Gänseblümchen Erigeron karvinskianus ist ein Steingarten-Dauerblüher, dessen Farben zwischen Weiß und Rosa changieren.
Eignet sich gut als Einfassung: Sedum ‘Angelina’ wächst hier mit Sand-Thymian und Polsternelken.
Die Walzen-Wolfsmilch Euphorbia myrsinites besticht durch ihr ungewöhnliches Aussehen. Die Blüten dieser wärmeliebenden Steingarten-Staude sind grüngelb.
Die genügsamen Pflanzen des Steingartens eignen sich übrigens auch gut für eine Trogbepflanzung. Auf diese Weise hält ein Steingarten auch auf dem kleinsten Balkon Einzug.
Gartengestaltung mit Steinen Natürlich können Sie auch einfach Steine oder Findlinge in ihr Beet legen oder einen Hang damit abfangen, ohne einen echten Steingarten anzulegen. Bei der Pflanzenauswahl ist auch hier Achtung geboten: Liegt das Beet in der prallen Sonne, strahlen die Steine zum Teil extreme Hitze ab. Die ausgewählten Pflanzen müssen in der Lage sein, diese besondere Standortbedingung zu tolerieren.
Vor allem in mediterranen, maritimen oder asiatisch geprägten Gärten sind Steine und Findlinge unverzichtbarer Bestandteil der Gestaltung – aber eben nicht der klassische Steingarten.
Mediterrane Pflanzen wie der Schopf-Lavendel (im Bild) sind sonnenhungrig und kommen mit den hitzespeichernden Steinen gut zurecht. In unseren Breitengraden sollte man ihn durch winterharten Lavandula angustifolia ersetzen.
Mediterrane Pflanzen wie der Schopf-Lavendel (im Bild) sind sonnenhungrig und kommen mit den hitzespeichernden Steinen gut zurecht. In unseren Breitengraden sollte man ihn durch winterharten Lavandula angustifolia ersetzen.
Übrigens: wenn Sie überlegen einen Steingarten anlegen zu lassen, finden Sie auf Houzz jede Menge Gartenbaufirmen und Landschaftsgärtner in Ihrer Nähe.
Auch in japanischen Gärten spielen Steine eine wichtige Rolle. Hier haben historische Entwicklungen sogar zu einer Sonderform der Verwendung von Steinen im Garten geführt, die als Kare-san-sui („trockene Landschaft”) bezeichnet wird.
Weitere Ideen für die Gartengestaltung finden Sie hier
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Kennzeichen des echten Steingartens sind die Lage in voller Sonne, der durchlässige, nährstoffarme Boden und natürlich der Einsatz von Steinen, sei es als Findling, als Trockenmauer oder auch in Form von Einfassungen. Ungünstig sind schwere Böden, schattige und feuchte Standorte und zu viele Nährstoffe. Doch auch bei einer schwierigen Ausgangslage lässt sich der Standort optimieren, indem Sie den Boden austauschen oder das Substrat durch Erhöhung des mineralischen Anteils abmagern.
Im Bild: die niedrig wachsende Polster-Glockenblume Campanula. Für den Steingarten eignen sich besonders Campanula portenschlagiana oder poscharskyana. Die remontierenden (nach der Hauptblüte ein weiteres Mal blühenden) blauen Glöckchen sorgen auf reizvolle Weise für ein lang anhaltendes Blütenmeer.