Glücksfall Wasserschaden: Neues Tiny-Bad für eine Mietwohnung
Eine umfangreiche Sanierung auf nur 3 m² macht aus einem Ärgernis allen Grund zur Freude
Die insgesamt 100 Quadratmeter große Wohnung liegt im Frankfurter Nordend im vierten Obergeschoss eines Altbaus. Die Mieterin lebte hier bereits, als es zu einem Wasserschaden in ihrem kleinen Badezimmer kam. Dies nahm sich die Vermieterin zum Anlass für eine vollständige Sanierung und Neugestaltung. Sie beauftragte Innenarchitektin Eva Lorey mit der Umsetzung, der sie durch mehrere Projekte in der Vergangenheit bereits vertraute.
Einklang. Einige Jahre zuvor hatte Eva Lorey die Neugestaltung der Küche übernommen und war so mit dem Objekt bereits vertraut. Die Auftraggeberin wünschte sich eine moderne Gestaltung, die gleichzeitig Bezug auf den Bestand nimmt. Die Farbtöne der Küche sollten sich in dem neuen Badezimmer wiederfinden. In Anlehnung an die Dielen im Flur sollten Holzelemente aus massiver Eiche und Eichenfurnier dem Raum zusätzliche Wärme verleihen.
„Aufgrund der Raumgröße und Struktur gab es nicht viele Varianten für die Aufteilung anzubieten“, erinnert sich Lorey. Statt der vorherigen Badewanne fiel die Wahl nun auf eine dafür großzügige Dusche.
„Aufgrund der Raumgröße und Struktur gab es nicht viele Varianten für die Aufteilung anzubieten“, erinnert sich Lorey. Statt der vorherigen Badewanne fiel die Wahl nun auf eine dafür großzügige Dusche.
Vorher
Leuchten von Mawa Design
Bei der Auswahl des Bodenbelags legte die Auftraggeberin besonderen Wert auf ein stimmiges Gesamtbild in der Wohnung. So orientieren sich die neuen Zementfliesen in Farbe und Design an den Originalfliesen im Bestand der Küche. Dank einer Sonderanfertigung passen die Fliesen nun perfekt dazu und sehen dabei auch noch fabelhaft aus.
Bei der Auswahl des Bodenbelags legte die Auftraggeberin besonderen Wert auf ein stimmiges Gesamtbild in der Wohnung. So orientieren sich die neuen Zementfliesen in Farbe und Design an den Originalfliesen im Bestand der Küche. Dank einer Sonderanfertigung passen die Fliesen nun perfekt dazu und sehen dabei auch noch fabelhaft aus.
„Zementfliesen sind nicht ganz unproblematisch, da sie offenporig und daher schmutz- und feuchtigkeitsempfindlich sind. Sie müssen gut imprägniert werden. Innerhalb einer bodengleichen Dusche sind sie nur zu empfehlen, wenn eine gründliche Imprägnierung und auch die richtige Unterhaltspflege gewährleistet werden kann“, weiß Lorey.
„Bei der Reinigung sollte man unbedingt auf säurehaltige Reinigungsmittel verzichten. Stattdessen sollten die Zementfliesen regelmäßig mit rückfettender Schmierseife gepflegt werden. Grobe Verschmutzungen können auch mit Scheuermittel und Bürste entfernt werden“, so die Expertin.
„Bei der Reinigung sollte man unbedingt auf säurehaltige Reinigungsmittel verzichten. Stattdessen sollten die Zementfliesen regelmäßig mit rückfettender Schmierseife gepflegt werden. Grobe Verschmutzungen können auch mit Scheuermittel und Bürste entfernt werden“, so die Expertin.
Vorher
Herausforderungen. Ein kleines Badezimmer hat natürlich auch Vorteile. Es ist schnell geputzt und wirkt bei der richtigen Gestaltung dazu noch gemütlich. Mit Hinblick auf eine Sanierung bringt eine Größe von drei Quadratmetern besondere Herausforderungen mit sich.
„Es konnten nicht mehrere Gewerke gleichzeitig arbeiten, abgesehen davon, dass ohnehin viele Arbeitsschritte anstanden. Dazu kamen noch die verschiedenen Trocknungszeiten“, erklärt Lorey. Da es sich um das einzige Bad in der Dreizimmerwohnung handelt, sollte es auch aus diesem Grund möglichst schnell gehen. Deshalb setzte die Expertin auf einen Schnellestrich als Untergrund für die neuen Fliesen, der schon nach 24 Stunden wieder begehbar war und die Fortsetzung weiterer Arbeiten ermöglichte.
„Es konnten nicht mehrere Gewerke gleichzeitig arbeiten, abgesehen davon, dass ohnehin viele Arbeitsschritte anstanden. Dazu kamen noch die verschiedenen Trocknungszeiten“, erklärt Lorey. Da es sich um das einzige Bad in der Dreizimmerwohnung handelt, sollte es auch aus diesem Grund möglichst schnell gehen. Deshalb setzte die Expertin auf einen Schnellestrich als Untergrund für die neuen Fliesen, der schon nach 24 Stunden wieder begehbar war und die Fortsetzung weiterer Arbeiten ermöglichte.
Vorher
Bei den neuen Wänden sparte die Expertin ebenfalls gezielt Zeit ein. „Wir haben die Bestandsfliesen an den Wänden belassen und nur dort abgebrochen, wo neue Leitungen verlegt wurden. Ansonsten hätten wir einen wahnsinnig starken Putzaufbau erhalten. Die Trocknungszeiten hätten Verzögerungen zur Folge gehabt, die wir uns nicht erlauben konnten.“
Die alten Fliesen wurden daher grundiert, mit einem Gewebe überzogen und anschließend verspachtelt, sodass sie optisch nicht mehr zu erahnen sind.
Wegen des Fensters fand der obligatorische Spiegel seinen Platz nicht wie üblich über dem Waschbecken, sondern links daneben. Und auch insgesamt ist die Anordnung der verschiedenen Elemente maßgeblich von dem engen Raum bestimmt und zeugt von einem kreativen Umgang mit den Begebenheiten.
Individuell statt Standard: Details wie integrierte Handtuchhaken vom Tischler

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Vorher
Gewusst, wie. Neben der Herausforderung der sehr begrenzten Fläche gab es noch eine wichtige Vorgabe: „Für den eingebauten Gaszähler sollte eine revisionierbare Lösung entstehen, die sowohl die Handhabung erleichtert, als auch dem optischen Anspruch gerecht wird“, so Lorey. Das bedeutet, dass der Gaszähler für die jährliche Ablesung und Kontrolle zugänglich blieb, dabei jedoch nicht sichtbar in die Gestaltung integriert wurde.
Gewusst, wie. Neben der Herausforderung der sehr begrenzten Fläche gab es noch eine wichtige Vorgabe: „Für den eingebauten Gaszähler sollte eine revisionierbare Lösung entstehen, die sowohl die Handhabung erleichtert, als auch dem optischen Anspruch gerecht wird“, so Lorey. Das bedeutet, dass der Gaszähler für die jährliche Ablesung und Kontrolle zugänglich blieb, dabei jedoch nicht sichtbar in die Gestaltung integriert wurde.
Armaturen von Steinberg, „Serie 100“, Waschbecken von Ideal Standart, „Strada II“
„Hierfür haben wir ein hinterlüftetes, schwenkbares Holzregal vom Tischler anfertigen lassen“, so die Innenarchitektin. Vorschriftsgemäß sorgen kleine Aussparungen dafür, dass der Zähler nicht vollständig eingeschlossen ist, sodass die Luft zirkulieren kann und ein eventueller Gasaustritt nicht unentdeckt bleiben würde.
„Hierfür haben wir ein hinterlüftetes, schwenkbares Holzregal vom Tischler anfertigen lassen“, so die Innenarchitektin. Vorschriftsgemäß sorgen kleine Aussparungen dafür, dass der Zähler nicht vollständig eingeschlossen ist, sodass die Luft zirkulieren kann und ein eventueller Gasaustritt nicht unentdeckt bleiben würde.
Röhrenheizkörper von Zehnder, „Charleston“, Spachtelung in der Dusche von Edel & Stein, „Cara Compenso“ (versiegelt für den Nassbereich)
Die neue Dusche ist leicht erhöht und sozusagen um die Ecke. Die Abtrennung durch eine Wand verschwendet keinen Platz: Neben der Unterbringung des Spiegels, kann der Waschtisch hier einfach an die Duschwand angrenzen und schmiegt sich harmonisch in die Nische vor dem Fenster.
Die neue Dusche ist leicht erhöht und sozusagen um die Ecke. Die Abtrennung durch eine Wand verschwendet keinen Platz: Neben der Unterbringung des Spiegels, kann der Waschtisch hier einfach an die Duschwand angrenzen und schmiegt sich harmonisch in die Nische vor dem Fenster.
Vorher gab es eine Badewanne
Hänge-WC von Keramac, „Icon“, Unterputzelement und Drückerpatte von Tece
So konnten alle kleinen und großen Tücken des Altbaus überwunden und sogar raffiniert genutzt werden. Die Auftraggeberin war sehr glücklich mit dem Ergebnis, aber vielleicht freut sich die Mieterin, die hier zukünftig heiße Duschen nehmen kann, noch etwas mehr.
So konnten alle kleinen und großen Tücken des Altbaus überwunden und sogar raffiniert genutzt werden. Die Auftraggeberin war sehr glücklich mit dem Ergebnis, aber vielleicht freut sich die Mieterin, die hier zukünftig heiße Duschen nehmen kann, noch etwas mehr.
Hier genießt eine neue Morgenroutine: eine junge Mieterin
In: Frankfurt am Main, Nordend
Auf: ca. 3 m² (bei einer Wohnfläche von 100 m²)
Budget: 25.000 Euro reine Baukosten, zuzüglich Planung
Projektdauer: etwa 5 Wochen
Expertise von: Eva Lorey Innenarchitektur
Weitere Gewerke: Richard Härning GmbH (Abbruch- und Sanitärarbeiten), Fliesen Bleyer GmbH (Estrich-, Fliesen- und Trockenbauarbeiten), Kessler Innenausbau GmbH (Tischlerarbeiten), BFS Building + Facility Service GmbH (Elektrik), Banek & Schuldt (Mal- und Lackierarbeiten)
Fotos: Sandra Hauer von Nahdran Photografie