Hausumbau in Bremen: Industrial-Elemente statt 70er-Jahre-Chic
Moderne Technik, schwarzer Stahl und ein Bullauge im Wohnzimmer sind nur einige der zahlreiche Hingucker dieses Umbaus
Knapp 240 Quadratmeter eines in die Jahre gekommen Einfamilienhauses im Osten Bremens galt es auf Vordermann zu bringen – inklusive neuester Technik und einem Interieur, das ebenso stilvoll wie gemütlich sein sollte. Die vierköpfige Familie hatte kürzlich ein frei stehendes Haus erworben und wollte es nun ihren Bedürfnissen entsprechend sanieren lassen. Dieser Aufgabe stellte sich Interior Designer Volker Schulz.
Vorher: in die Jahre gekommener Retro-Look
Gebaut wurde das Haus im Jahr 1974. Seitdem ist dort nicht mehr viel passiert. „Das Haus war in einem miserablen Zustand“, sagt der Experte, „sowohl energetisch als auch technisch“.
Gebaut wurde das Haus im Jahr 1974. Seitdem ist dort nicht mehr viel passiert. „Das Haus war in einem miserablen Zustand“, sagt der Experte, „sowohl energetisch als auch technisch“.
Der Grundriss war – wie für Häuser aus der Zeit üblich – kleinteilig. Wohnen, Essen und Kochen fand in separaten Räumen statt.
Nachher: viele Highlights auf viel Raum
Auf den Experten ist die Baufamilie über Houzz gekommen. „Als das Ehepaar im Internet nach einem Interior Designer in Bremen suchte, wurde mein Houzz-Auftritt sehr weit oben in den Suchergebnissen eingeblendet“, so Schulz.
Nachher: viele Highlights auf viel Raum
Auf den Experten ist die Baufamilie über Houzz gekommen. „Als das Ehepaar im Internet nach einem Interior Designer in Bremen suchte, wurde mein Houzz-Auftritt sehr weit oben in den Suchergebnissen eingeblendet“, so Schulz.
Das Paar ließ dem Experten bei der Gestaltung viele Freiräume, wie er berichtet, wünschte sich ein an Industriedesign angelehntes Interieur sowie Spachtelboden im kompletten Haus. „Das war für mich recht ungewöhnlich, ich mache das sonst nur raumweise“, erklärt Volker Schulz.
Klar war, dass der Grundriss optimiert werden müsste. „Mir ist maximale Großzügigkeit wichtig. Meine Art zu gestalten, ist eine Form von Aufräumen“, so der Fachmann. Um mehr Klarheit und maximale Sichtachsen zu schaffen, wurden zahlreiche Mauern entfernt.
Das Wohnzimmer wurde mit dem Essbereich und der Küche zusammengelegt, das Elternschlafzimmer zum Bad hin geöffnet. Im Obergeschoss befinden sich neben den zwei Kinderzimmern ein weiteres Bad sowie ein Spielzimmer, das beide Kinder nutzen können. Die Highlights des Umbaus im Detail:
Klar war, dass der Grundriss optimiert werden müsste. „Mir ist maximale Großzügigkeit wichtig. Meine Art zu gestalten, ist eine Form von Aufräumen“, so der Fachmann. Um mehr Klarheit und maximale Sichtachsen zu schaffen, wurden zahlreiche Mauern entfernt.
Das Wohnzimmer wurde mit dem Essbereich und der Küche zusammengelegt, das Elternschlafzimmer zum Bad hin geöffnet. Im Obergeschoss befinden sich neben den zwei Kinderzimmern ein weiteres Bad sowie ein Spielzimmer, das beide Kinder nutzen können. Die Highlights des Umbaus im Detail:
1. Highlight: das Bullauge
Wichtig für das Gefühl der Weite im Erdgeschoss: das runde Fenster, das neu eingebaut wurde. Schulz: „Als ich das erste Mal in dem Haus war und schon wusste, welche Wände weichen müssten, hat sich die zentrale Gestaltungsachse auf das Bullauge ausgerichtet. Es bildet eine exakte Linie zwischen der Küche mit der Kücheninsel und der Geräterückwand über den Esstisch hinweg.“
Wichtig für das Gefühl der Weite im Erdgeschoss: das runde Fenster, das neu eingebaut wurde. Schulz: „Als ich das erste Mal in dem Haus war und schon wusste, welche Wände weichen müssten, hat sich die zentrale Gestaltungsachse auf das Bullauge ausgerichtet. Es bildet eine exakte Linie zwischen der Küche mit der Kücheninsel und der Geräterückwand über den Esstisch hinweg.“
Der Gedanke hinter der runden Form: „Wenn ich ein Gestaltungshighlight setzen möchte, dann mache ich das nicht wie die anderen Fenster“, so Schulz. „Deswegen der Kreis.“
Das Fenster wirke nun wie ein Bild an der Wand. „Wir haben extra etwas Besonderes davor gepflanzt, damit man einen spannenderen Ausblick hat.“ Dem Experten gefällt überaus, dass man von allen Punkten im Raum durch das Bullauge blicken kann – ganz gleich, ob man am Esstisch sitzt, in der Küche werkelt oder sich im Wohnzimmer entspannt.
Das Fenster wirke nun wie ein Bild an der Wand. „Wir haben extra etwas Besonderes davor gepflanzt, damit man einen spannenderen Ausblick hat.“ Dem Experten gefällt überaus, dass man von allen Punkten im Raum durch das Bullauge blicken kann – ganz gleich, ob man am Esstisch sitzt, in der Küche werkelt oder sich im Wohnzimmer entspannt.
In der Wand war vorher kein Fenster, wodurch das Wohnzimmer recht dunkel war.
2. Highlight: moderne Technik
Auf Wunsch der Baufamilie kam im gesamten Haus moderne Smart-Home-Technik zum Einsatz. „Die Bewohner können mit dem Handy fast alles bewegen, was im Raum ist. Die Haustür wird per Fingerprint entriegelt, die Bewohner können von jedem Zimmer aus sehen, wer an der Tür ist, wenn es klingelt“, listet Schulz einige der Features auf.
Auf Wunsch der Baufamilie kam im gesamten Haus moderne Smart-Home-Technik zum Einsatz. „Die Bewohner können mit dem Handy fast alles bewegen, was im Raum ist. Die Haustür wird per Fingerprint entriegelt, die Bewohner können von jedem Zimmer aus sehen, wer an der Tür ist, wenn es klingelt“, listet Schulz einige der Features auf.
Besonders erwähnenswert ist seiner Meinung nach das ausgeklügelte Musiksystem: Das lässt sich auf Sprachbefehl in allen Räumen steuern. Für die Musik gibt es sogar einen extra Musikserver im Hauswirtschaftsraum. Die Lautsprecher für das System sind größtenteils unsichtbar. Einer wurde flächenbündig im Trockenbau eingelassen und eingespachtelt. „Die Wand dient als Resonanzfläche“, so Schulz.
Noch mehr Technik versteckt sich in einem Lowboard im Wohnzimmer. Die Fronten sind mit Boxenstoff bezogen, sodass das Möbelstück Lautsprecher und Aufbewahrungsmöbel in einem ist. Auch der 1,40 Meter breite Gaskamin wird mit dem Handy gesteuert.
Noch mehr Technik versteckt sich in einem Lowboard im Wohnzimmer. Die Fronten sind mit Boxenstoff bezogen, sodass das Möbelstück Lautsprecher und Aufbewahrungsmöbel in einem ist. Auch der 1,40 Meter breite Gaskamin wird mit dem Handy gesteuert.
3. Highlight: Industrial-Look meets Gemütlichkeit
Um den Wunsch der Baufamilie nach industriellem Design zu erfüllen, hat Schulz auf viel Rohstahl und schwarz gepulverten Stahl gesetzt. Für die nötige Portion Gemütlichkeit sorgt indirektes Licht. „Licht wirkt immer dann wohnlich, wenn man nicht in die Lichtquelle blickt, sondern nur den Lichtauswurf wahrnimmt“, so der Experte.
Um den Wunsch der Baufamilie nach industriellem Design zu erfüllen, hat Schulz auf viel Rohstahl und schwarz gepulverten Stahl gesetzt. Für die nötige Portion Gemütlichkeit sorgt indirektes Licht. „Licht wirkt immer dann wohnlich, wenn man nicht in die Lichtquelle blickt, sondern nur den Lichtauswurf wahrnimmt“, so der Experte.
Passend zum Industrial-Look wurde in der Küche eine neue Stahlkonstruktion eingezogen, um die tragenden Wände zu ersetzen, die beim Umbau entfernt wurden. Für die Küchenfronten hat der Experte mattschwarze Platten mit Anti-Fingerprint-Eigenschaft von Egger gewählt. Diese wurden mit waagerechten Grifffugen versehen.
Für die freitragende Treppe musste Schulz eine ziemlich aufwendige Konstruktion bauen lassen: „Die ersten drei Stufen im Viertelkreis wurden mit Rohstahl verkleidet, dann gibt es einen Materialwechsel von Stahl hin zur Glasbrüstung.“
Der Eingangsbereich war vorher sehr dunkel.
Das Möbel im Flur scheint auf dem Kiesbett zu schweben. Ein optischer Trick, wie Schulz erläutert: „Die Füße sind ganz stark eingerückt und noch dazu mit Bruchstein abgedeckt. Dadurch wirkt es leichter.“
Ein Aspekt, der der Baufamilie besonders wichtig war: fugenlose Böden im gesamten Haus. „Das war eine Herausforderung“, erinnert sich Volker Schulz. „Je größer die Fläche, desto größer die Gefahr, dass Haarrisse entstehen.“ Deswegen sei es so wichtig, die Kunden explizit über die Gefahren aufzuklären. Um derartigen Rissen entgegenzuwirken, wurden etwa alle vier Meter Dehnungsfugen eingebracht, „damit die Fläche etwas unterteilt wird.“
4. Highlight: Ruheoase für die Eltern
Im Schlafzimmer im Erdgeschoss können sich die Eltern entspannen. Für die Extraportion Gemütlichkeit hat sich der Interior Designer hier für einen großen Teppich unter dem Bett entschieden.
Im Schlafzimmer im Erdgeschoss können sich die Eltern entspannen. Für die Extraportion Gemütlichkeit hat sich der Interior Designer hier für einen großen Teppich unter dem Bett entschieden.
Das alte Bad im Erdgeschoss war durch eine Wand vom Schlafzimmer getrennt.
Wo vorher die Wand war, sorgt jetzt eine gläserne Trennwand für mehr Offenheit.
Mehrere Mikro-Jalousien, die manuell eingestellt werden können, regeln den Durchblick.
Im Badezimmer sind sowohl der Fußboden als auch die Wände gespachtelt.
Im Obergeschoss gibt es außerdem ein Badezimmer mit einer eingelassenen Badewanne und hohen Aufsatzwaschbecken. „Mein Gestaltungsansatz war, eine Ebene in der Höhe von 40 Zentimetern zu schaffen“, so Schulz. „In diese Podestebene sind die Badewanne, die Waschbecken und die Toilette integriert.“
Das alte Bad unterm Dach vor der Sanierung.
Auch die Dusche im Obergeschoss wurde fugenlos gestaltet.
5. Highlight: viel Platz für die Kinder
Ein Bullauge findet sich auch im Kinderzimmer wieder – allerdings zum Reinsetzen. „Da soll noch ein kleines Kinderkino rein“, so Schulz.
Ein Bullauge findet sich auch im Kinderzimmer wieder – allerdings zum Reinsetzen. „Da soll noch ein kleines Kinderkino rein“, so Schulz.
Die gemütliche Bettnische lässt sich über zwei Stufen erklimmen.
Im Kinderzimmer hat der Experte eine neue Frontebene reingesetzt, wodurch sehr viel Stauraum entstanden ist. Der Clou sind zwei Einbauschränke, die jede Menge Platz für Spielsachen, Kuscheltiere und Bücher bieten. Soll wieder für Ordnung gesorgt werden, lassen sie sich mühelos zurückschieben. Zieht man den gesamten Korpus heraus, kann man in den Stauraum dahinter krabbeln, der ideal für größere Teile wie Koffer und Co. ist, die nicht allzu häufig gebraucht werden.
Im Kinderzimmer hat der Experte eine neue Frontebene reingesetzt, wodurch sehr viel Stauraum entstanden ist. Der Clou sind zwei Einbauschränke, die jede Menge Platz für Spielsachen, Kuscheltiere und Bücher bieten. Soll wieder für Ordnung gesorgt werden, lassen sie sich mühelos zurückschieben. Zieht man den gesamten Korpus heraus, kann man in den Stauraum dahinter krabbeln, der ideal für größere Teile wie Koffer und Co. ist, die nicht allzu häufig gebraucht werden.
Hier wohnt: eine Familie mit zwei kleinen Kindern
Auf: 240 Quadratmetern
In: Bremen-Oberneuland
Budget: 550.000 Euro
Experte: schulz.rooms