Sanierung in Berlin: Hinterhof-Ruine wird zum Familien-Gartenloft
Wie aus einer baufälligen Ruine ein ländliches, lichtdurchflutetes Idyll inmitten der Großstadt wurde
Noch bevor sie das Haus gekauft hatte, wendete sich die Bauherrin an den Architekten Holger Hansen. „Keiner hat sich getraut, das Objekt zu kaufen“, erinnert sich dieser, „weil es einfach so räudig ausgesehen hat und so dunkel war.“ Er hat jedoch trotzdem zum Kauf geraten: „Den anderen fehlte es schlicht an Vorstellungskraft.“
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine Familie mit drei Kindern
Auf: etwa 400 Quadratmetern
In: Berlin
Experte: Studio Hansen
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine Familie mit drei Kindern
Auf: etwa 400 Quadratmetern
In: Berlin
Experte: Studio Hansen
Idee: Platz für die ganze Familie
Holger Hansen wollte weg vom „Penthouse-Denken mit Dachterrasse“, das andere Architekten verfolgt hatten. Stattdessen schwebte ihm ein Oberlichtband vor, das, gepaart mit weißen Wänden, für jede Menge Helligkeit im Haus sorgen sollte.
Auch Gäste sind hier willkommen: Im Garten steht ein circa 25 Quadratmeter großes Gästeapartment mit Badezimmer für sie zur Verfügung,
Holger Hansen wollte weg vom „Penthouse-Denken mit Dachterrasse“, das andere Architekten verfolgt hatten. Stattdessen schwebte ihm ein Oberlichtband vor, das, gepaart mit weißen Wänden, für jede Menge Helligkeit im Haus sorgen sollte.
Auch Gäste sind hier willkommen: Im Garten steht ein circa 25 Quadratmeter großes Gästeapartment mit Badezimmer für sie zur Verfügung,
„Es ging auch darum, drei Polterkinder unterzubringen“, so Hansen. Die Kinder brauchten ihren Raum, in dem sie sich austoben konnten. Der Elternbereich hingegen sollte gemütlich und ruhig werden, den Erwachsenen einen entspannenden Rückzugsort bieten.
Gewünscht war ein offener, großzügiger Wohnbereich. Durchgänge sollten frei und unkompliziert zugängig sein.
Herausforderung: ein baufälliges Erbe
Das Gebäude dürfte noch vom Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts sein und könnte einen Handwerksbetrieb oder eine Manufaktur beherbergt haben, mutmaßt Hansen. Vieles war eingebrochen und feucht, einzig die geschlämmten Ziegelwände wurden beibehalten.
Tatsächlich war die Feuchtigkeit ein großes Problem – dem jedoch mit einem speziellen Sperranstrich beigekommen werden konnte.
Das Gebäude dürfte noch vom Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts sein und könnte einen Handwerksbetrieb oder eine Manufaktur beherbergt haben, mutmaßt Hansen. Vieles war eingebrochen und feucht, einzig die geschlämmten Ziegelwände wurden beibehalten.
Tatsächlich war die Feuchtigkeit ein großes Problem – dem jedoch mit einem speziellen Sperranstrich beigekommen werden konnte.
Umsetzung: Viel Weiß für mehr Licht
Da es bei allen Entscheidungen darum ging, das Haus möglichst hell wirken zu lassen, entschieden sich die Bauherren in einigen Bereichen für einen weißen Kunststoffboden. Ein Industrieboden, der durch UV-Licht nicht vergilbt.
Da es bei allen Entscheidungen darum ging, das Haus möglichst hell wirken zu lassen, entschieden sich die Bauherren in einigen Bereichen für einen weißen Kunststoffboden. Ein Industrieboden, der durch UV-Licht nicht vergilbt.
Für den Wohnbereich fiel die Wahl auf gekälkte Eiche. „Es ging immer um die Helligkeit und die Robustheit“, so Hansen. „Die Kinder sollten frei spielen können.“
Ein Flügel ist den Kindern vorbehalten. Dort gibt es drei Kinderzimmer, ein Bad und ein Zimmer für das Au-pair. Der Flur zum Kinderbereich ist himmelblau und auch der Rest des Flügels wurde in bunten Farben gestaltet, wodurch er sich klar vom restlichen Wohnraum unterscheidet.
Ein weiteres Zimmer, das aus dem hellen Farbkonzept herausfällt, ist das Elternschlafzimmer. Es wurde auf den Wunsch des Bauherrn in dem Grauton „Dauphin Flamant“ gestrichen. Hansen dazu: „Das haben wir ganz klassisch gemacht mit einer weiß abgesetzten Sockelleiste.“
Im Elternbad wurde, optisch passend zum Grau des Schlafzimmers, eine Kalksteinfliese in Limestone-Optik verlegt.
Im Elternbad wurde, optisch passend zum Grau des Schlafzimmers, eine Kalksteinfliese in Limestone-Optik verlegt.
Spannende Details„Es gab einige Niveauvorsprünge, mit denen wir gespielt haben“, so Hansen. Der Eingangsbereich ist eine Sitzhöhe höher als das Wohnzimmer, das Plateau geht um die Ecke herum und bildet die Küchenbank. An die Küche schließt sich ein großer Hauswirtschaftsraum an, in dem Gerätschaften wie Bügelbrett und Waschmaschine Platz finden.
Da beide Ehepartner eine umfangreiche Büchersammlung haben, musste eine entsprechend große Bibliothek her. Die hat ihren Platz in der Galerie gefunden, die ein wenig schräg in dem Haus liegt: „wie eine Scholle“. Das sonst so pur gehaltene Farbkonzept ganz in Weiß wird hier von einigen Farbtupfern unterbrochen, die für Gemütlichkeit sorgen.
Hintergrund dieses ungewöhnlichen Features: Der Hausherr wollte einen gemütlichen Rückzugsort haben. Nun ist es dort jedoch so bequem, dass die ganze Familie sich darum streitet, wer dort sitzen darf.
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Das Haus befindet sich im zweiten Innenhof eines Berliner Gebäudekomplexes und ist von einem circa 200 Quadratmeter großen Garten umgeben. Der wird ausschließlich von der Familie benutzt und ist angenehm ruhig, so Holger Hansen: „Ich erinnere mich, dass ich einmal da war und plötzlich Hasen vorbeigehoppelt sind. Das war eine beinahe ländliche Idylle. Wirklich zauberhaft.“
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