Houzzbesuch
Holz, authentische Details & jede Menge Bücher für ein Bonsaihaus
Ein nur 79 m² große Haus in Tokio zelebriert traditionelle Architektur, ursprüngliche Materialien und Gemütlichkeit
Als die Hausbesitzerin unerwartet das Haus ihrer Eltern in Tokio erbte, suchte sie online nach einem Architekten. Sie stieß auf das Architekturbüro Kokon in der Präfektur Kanagawa. Und war beeindruckt von den natürlichen Materialien, die das Unternehmen in seinen Projekten verwendete. Ihrer Meinung nach passten die perfekt zu ihrem Lebensstil und dem ihres Partners. So wandte sie sich an den Firmenchef Shiro Motoi und schrieb ihre Gedanken in einem langen Brief nieder.
Motoi war fasziniert von der Leidenschaft der Kundin. Er zögerte zunächst. Der Architekt wohnt gute drei Stunden vom Projektstandort entfernt und übernimmt in der Regel neben der Planung der Häuser, auch die Beaufsichtigung der Arbeiten vor Ort. Er lernte die Eigentümerin, eine Grafikdesignerin, kennen. Danach waren beide überzeugt, dass sie „ein fantastisches Haus daraus machen könnten, wenn sie an einem Strang ziehen und beide ihre Ideen einbringen würden“, wie Motoi erzählt. Das neu gestaltete Haus bietet viel robusten Stauraum für die unzähligen Bücher ihres Partners (einem Mathematiker) und ist für das Paar und seine beiden Katzen ein gemütliches Zuhause.
Motoi war fasziniert von der Leidenschaft der Kundin. Er zögerte zunächst. Der Architekt wohnt gute drei Stunden vom Projektstandort entfernt und übernimmt in der Regel neben der Planung der Häuser, auch die Beaufsichtigung der Arbeiten vor Ort. Er lernte die Eigentümerin, eine Grafikdesignerin, kennen. Danach waren beide überzeugt, dass sie „ein fantastisches Haus daraus machen könnten, wenn sie an einem Strang ziehen und beide ihre Ideen einbringen würden“, wie Motoi erzählt. Das neu gestaltete Haus bietet viel robusten Stauraum für die unzähligen Bücher ihres Partners (einem Mathematiker) und ist für das Paar und seine beiden Katzen ein gemütliches Zuhause.
Die Besitzerin liebt japanische Holzschuhe und wünschte sich einen traditionellen Eingangsbereich. Wie eine Nische in einem Teezeremonienraum ziert eine kleine Vase für eine einzelne Blume die Wand.
Die Bank und der Handlauf machen die kleine Ecke überaus komfortabel. Motoi hat sie gründlich poliert, damit sie sich glatt und geschmeidig anfühlen.
Die Bank und der Handlauf machen die kleine Ecke überaus komfortabel. Motoi hat sie gründlich poliert, damit sie sich glatt und geschmeidig anfühlen.
Die Besitzerin schlug vor, dieses Bücherregal mit Stufen zu versehen, damit die Katzen darauf klettern können. Tatsuko sprang am Tag des Fotoshootings auf eines der Regalbretter und posierte für uns. Sie ist ein wahres Naturtalent.
Die Glasschiebetür rechts neben dem Bücherregal führt vom Eingang zum Wohnzimmer. Auf der anderen Seite des Eingangs gibt es noch eine zweite Schiebetür, direkt neben dem Schuhschrank (siehe vorheriges Foto). Dadurch entsteht eine Art Schleuse, die die Katzen daran hindert, auszubüchsen.
Die Glasschiebetür rechts neben dem Bücherregal führt vom Eingang zum Wohnzimmer. Auf der anderen Seite des Eingangs gibt es noch eine zweite Schiebetür, direkt neben dem Schuhschrank (siehe vorheriges Foto). Dadurch entsteht eine Art Schleuse, die die Katzen daran hindert, auszubüchsen.
Der Architekt hat den Pfeiler unter der Treppe und die Deckenbalken im hinteren Schlafzimmer des ehemaligen Familienhauses wiederverwendet. Sie wurden vom Vater der Eigentümerin gefertigt, der Tischler war.
Die Besitzerin mochte Motois kühnes und doch zurückhaltendes Design eines Hauses in Zushimachi, Japan. Sie wünschte sich einen ähnlichen Look, mit einer rustikalen und nicht zu hellen Ästhetik.
Die Metallgriffe an den Schubladen aus weißem Meranti-Holz in der Küche stammen von einer japanischen Kommode der Eltern. „Wir hatten gehofft, das alte Design reproduzieren zu können. Aber das war nicht möglich. Also habe ich die Elemente aufbewahrt und hier wiederverwendet“, so Motoi, der eine Vorliebe für Beschläge hat. Die Schubladen konnten nicht nachgebildet werden, da die traditionellen Herstellungsmethoden nicht vollständig überliefert sind.
Die Metallgriffe an den Schubladen aus weißem Meranti-Holz in der Küche stammen von einer japanischen Kommode der Eltern. „Wir hatten gehofft, das alte Design reproduzieren zu können. Aber das war nicht möglich. Also habe ich die Elemente aufbewahrt und hier wiederverwendet“, so Motoi, der eine Vorliebe für Beschläge hat. Die Schubladen konnten nicht nachgebildet werden, da die traditionellen Herstellungsmethoden nicht vollständig überliefert sind.
Blick vom Wohnzimmer auf den Essbereich, die Küche und den Arbeitsbereich im Obergeschoss
Das Oberlicht an der schrägen Decke lässt ein angenehmes, natürliches Licht einfallen. Die Besitzerin erzählt, dass sie sich jeden Morgen darauf freut, von diesem Ort aus in den Himmel zu schauen.
Die Treppe aus massivem japanischem Zedernholz hat eine unverwechselbare Präsenz. Die Besitzerin lässt ihre Hand immer über das sorgfältig polierte Geländer gleiten, wenn sie die Treppe hinauf zu ihrem Arbeitsplatz geht.
Das Oberlicht an der schrägen Decke lässt ein angenehmes, natürliches Licht einfallen. Die Besitzerin erzählt, dass sie sich jeden Morgen darauf freut, von diesem Ort aus in den Himmel zu schauen.
Die Treppe aus massivem japanischem Zedernholz hat eine unverwechselbare Präsenz. Die Besitzerin lässt ihre Hand immer über das sorgfältig polierte Geländer gleiten, wenn sie die Treppe hinauf zu ihrem Arbeitsplatz geht.
Blick von der Küche auf das Ess- und Wohnzimmer
Die Decke ist mit Holz der Hemlocktanne (Tsuga canadensis) verkleidet (auch bekannt als Schierlingstanne, weil das Holz ähnlich wie das – nicht verwandte – giftige Kraut riecht). Diese Tischlerarbeit beeindruckt die Besitzerin immer wieder aufs Neue, wenn sie oben arbeitet. Besonders gut gefällt ihr die angeschrägte Wohnzimmerwand (auf diesem Foto rechts), wodurch das natürliche Licht vom Deckenrand in den Raum gezogen wird.
Der 2,70 Meter lange Tisch, der aus der gleichen Weißeiche wie der Bodenbelag gefertigt ist, dient sowohl als Esstisch als auch als Arbeitsfläche für den Partner der Eigentümerin. Einzigartig an diesem Haus ist, dass es eine Vielzahl von Rohmaterialien verwendet, wie weißes Meranti-Holz an den Armaturen sowie rotes Lauan an den Bücherregalen.
Die Decke ist mit Holz der Hemlocktanne (Tsuga canadensis) verkleidet (auch bekannt als Schierlingstanne, weil das Holz ähnlich wie das – nicht verwandte – giftige Kraut riecht). Diese Tischlerarbeit beeindruckt die Besitzerin immer wieder aufs Neue, wenn sie oben arbeitet. Besonders gut gefällt ihr die angeschrägte Wohnzimmerwand (auf diesem Foto rechts), wodurch das natürliche Licht vom Deckenrand in den Raum gezogen wird.
Der 2,70 Meter lange Tisch, der aus der gleichen Weißeiche wie der Bodenbelag gefertigt ist, dient sowohl als Esstisch als auch als Arbeitsfläche für den Partner der Eigentümerin. Einzigartig an diesem Haus ist, dass es eine Vielzahl von Rohmaterialien verwendet, wie weißes Meranti-Holz an den Armaturen sowie rotes Lauan an den Bücherregalen.
Ein kleiner Innenhof, der mit Steinen aus dem Haus der Familie versehen wurde
Täglich jätet die Besitzerin Unkraut im Garten. Die Natursteine, das Moos, das Steinwaschbecken und der Zaun aus japanischem Zedernholz spiegeln die japanische Empfindsamkeit und Ästhetik wider. Die an das Haus angebaute Holzterrasse ist mit einer Tür versehen, damit die Katzen nicht auf die Straße laufen können. So kann die Bewohnerin unbesorgt mit ihnen im Garten spielen.
Der Zedernholzzaun hat ein „Yamato-bari“-Lattenmuster, das früher in japanischen Wohnhäusern Standard war. Die Zedernholzbretter sind so übereinander angebracht, dass sie Licht und Luft hereinlassen, dabei aber gleichzeitig für Privatsphäre sorgen.
Täglich jätet die Besitzerin Unkraut im Garten. Die Natursteine, das Moos, das Steinwaschbecken und der Zaun aus japanischem Zedernholz spiegeln die japanische Empfindsamkeit und Ästhetik wider. Die an das Haus angebaute Holzterrasse ist mit einer Tür versehen, damit die Katzen nicht auf die Straße laufen können. So kann die Bewohnerin unbesorgt mit ihnen im Garten spielen.
Der Zedernholzzaun hat ein „Yamato-bari“-Lattenmuster, das früher in japanischen Wohnhäusern Standard war. Die Zedernholzbretter sind so übereinander angebracht, dass sie Licht und Luft hereinlassen, dabei aber gleichzeitig für Privatsphäre sorgen.
Die Eigentümerin, die in ihren Fünfzigern ist, wollte ursprünglich mit ihrem älteren Partner ein komplett barrierefreies einstöckiges Haus bauen. Allerdings hätte der Platz nicht ausgereicht, um die riesige Bibliothek unterzubringen. Deshalb entschieden sie sich für eine Loft-Konstruktion und brachten mehrere Bücherregale an den Wänden entlang an.
Jedes Regal enthält zwei Bücherreihen. „Dank der tiefen Regale konnten wir den Platz und das Holz gut nutzen“, erklärt uns Motoi. Außerdem wurden Nuten in die vertikalen Bretter gezogen und horizontale Bretter ohne Schrauben eingesetzt. So können die Regale das Gewicht der Bücher tragen und die Metallbeschläge verbergen.
Zur Freude der Eigentümerin wurde auch im Badezimmer hinter dem Bücherregal ein Oberlicht eingebaut, durch das natürliches Licht einfällt. Es ist kein Vergleich zu der Dunkelheit, die früher im Haus herrschte, erzählt sie.
Jedes Regal enthält zwei Bücherreihen. „Dank der tiefen Regale konnten wir den Platz und das Holz gut nutzen“, erklärt uns Motoi. Außerdem wurden Nuten in die vertikalen Bretter gezogen und horizontale Bretter ohne Schrauben eingesetzt. So können die Regale das Gewicht der Bücher tragen und die Metallbeschläge verbergen.
Zur Freude der Eigentümerin wurde auch im Badezimmer hinter dem Bücherregal ein Oberlicht eingebaut, durch das natürliches Licht einfällt. Es ist kein Vergleich zu der Dunkelheit, die früher im Haus herrschte, erzählt sie.
Hintere Diele, vom Schuhschrank zum Schlafzimmer
Bei der Gestaltung des Hauses hat der Architekt besonders darauf geachtet, dass eine gute Zirkulation durch den Eingangsbereich, den Hauswirtschaftsraum und das Schlafzimmer gewährleistet ist (das Badezimmer liegt im Zentrum des Hauses). „Es mag übertrieben klingen. Aber es gibt nichts Besseres als eine nahtlose Zirkulation, wenn es um Feuchtigkeit, Schimmel, Licht, Schatten und die Belüftung geht“, so Motoi.
Das Paar meinte, dass es nicht genug Stauraum hat. Motoi bot ihm daraufhin mehrere Optionen an, die gefielen. Am Ende war die Besitzerin froh, dass sie ihren Kleiderschrank entrümpeln konnte.
Bei der Gestaltung des Hauses hat der Architekt besonders darauf geachtet, dass eine gute Zirkulation durch den Eingangsbereich, den Hauswirtschaftsraum und das Schlafzimmer gewährleistet ist (das Badezimmer liegt im Zentrum des Hauses). „Es mag übertrieben klingen. Aber es gibt nichts Besseres als eine nahtlose Zirkulation, wenn es um Feuchtigkeit, Schimmel, Licht, Schatten und die Belüftung geht“, so Motoi.
Das Paar meinte, dass es nicht genug Stauraum hat. Motoi bot ihm daraufhin mehrere Optionen an, die gefielen. Am Ende war die Besitzerin froh, dass sie ihren Kleiderschrank entrümpeln konnte.
Hier sitzt Katze Tatsuko in der Mitte des Schlafsofas am Fenster, von dem aus man den Ahornbaum bewundern, ein Buch lesen oder ein Nickerchen machen kann. Der Platz wird von Mensch und Haustier gleichermaßen begehrt.
Da das Paar befürchtete, dass die Katzen die Wände zerkratzen könnten, verputzte das Kokon-Team die Wände nicht mit Hartputz, sondern mit selbst hergestellter Kieselgur. „Tapeten und Gips sind schwierig zu reparieren. Kieselgur hingegen lässt sich leicht ausbessern, indem man sie mit Wasser mischt“, erklärt uns Motoi. Es sind jedoch noch keine Kratzer zu sehen.
Dieser herrlich komfortable Wohn- und Arbeitsbereich, der die Wärme von Holz und Erde ausstrahlt, ist der ideale Unterschlupf für Menschen, Katzen und Bücher.
Da das Paar befürchtete, dass die Katzen die Wände zerkratzen könnten, verputzte das Kokon-Team die Wände nicht mit Hartputz, sondern mit selbst hergestellter Kieselgur. „Tapeten und Gips sind schwierig zu reparieren. Kieselgur hingegen lässt sich leicht ausbessern, indem man sie mit Wasser mischt“, erklärt uns Motoi. Es sind jedoch noch keine Kratzer zu sehen.
Dieser herrlich komfortable Wohn- und Arbeitsbereich, der die Wärme von Holz und Erde ausstrahlt, ist der ideale Unterschlupf für Menschen, Katzen und Bücher.
Hier wohnt: ein Paar mit zwei Katzen und vielen Büchern
In: der Metropolregion Tokio, Japan
Auf: ca. 79 m²
Expertise von: Kokon
Fertiggestellt in: 2021
Fotos: Kokon
Das Haus befindet sich in einem dicht bebauten Wohngebiet. Es sieht aus wie ein einstöckiges Gebäude. Verfügt in Wirklichkeit aber über zwei Etagen und einen Dachboden.
Die meisten Häuser in diesem Viertel stehen sehr nah an der Straße. Für mehr Ruhe wollte das Paar jedoch ein wenig zurückgesetzt vom Verkehr wohnen. Das ermöglichte ihnen auch, Fensterrahmen und Schiebetüren aus Holz einzubauen. Diese wären näher an der Straße nicht erlaubt gewesen, da das Haus in einem Brandschutzgebiet liegt.
Die neuen Fenster geben den Blick auf den Ahornbaum frei, der als Symbol der Familiengeschichte an seinem Platz belassen wurde.