Houzzbesuch: Amsterdamer Loft mit fugenlosen Einbauten aus Acrylstein
Der wandelbare Verbundwerkstoff Hi-Macs sorgt in dieser Wohnung für bemerkenswerte Bäder und Details. Zeit für eine Lektion in Materialkunde
Julia Schoppe
27. Juni 2016
Houzz-Contributor
Lofts haben die besten Voraussetzungen für besondere Raumlösungen. Weite Flächen, hohe Decken und eine stabile Grundstruktur, auf die man im wahrsten Sinne des Wortes „bauen“ kann. In Amsterdam entstand kürzlich ein Musterbeispiel in Sachen Loftarchitektur. 1923 als Schulgebäude an der Lauriergracht erbaut, wird das „Canal House“ inzwischen bewohnt. Das Team von Witteveen Architecten verpasste den hallenartigen Räumen neben einer soliden Gestaltung ein paar bemerkenswerte Einbauelemente aus einem speziellen Material: Der mineralisch-organische Verbundwerkstoff, der hier architektonischer Kreativität so flexibel entgegenkam, nennt sich Hi-macs und punktet mit beeindruckenden Eigenschaften.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein privater Bauherr
Auf: 350 Quadratmetern
In: einem ehemaligen Schulgebäude, genannt Canal House, an der Lauriergracht, in Amsterdam, Niederlande
Experte: George Witteveen von Witteveen Architecten; Ausführung: Houtwerk BV, Material: Hi-macs
Fotos: Herman van Heusden
Als sich der Besitzer dieser Loftwohnung im Zentrum von Amsterdam entschied, auch das benachbarte Studio zu erwerben, brauchte es einen fitten Architekten, um die weitläufigen Räumlichkeiten miteinander zu verbinden. Also bat er George Witteveen, sich des Projektes anzunehmen und das benachbarte Dachgeschoss sinnvoll zu integrieren. Um die insgesamt 350 Quadratmeter große Fläche und ihre verschiedenen Bereiche zusammenzuführen, entwickelte Witteveen ein klares Konzept mit gezielten Gestaltungsmaßnahmen.
Hier wohnt: ein privater Bauherr
Auf: 350 Quadratmetern
In: einem ehemaligen Schulgebäude, genannt Canal House, an der Lauriergracht, in Amsterdam, Niederlande
Experte: George Witteveen von Witteveen Architecten; Ausführung: Houtwerk BV, Material: Hi-macs
Fotos: Herman van Heusden
Als sich der Besitzer dieser Loftwohnung im Zentrum von Amsterdam entschied, auch das benachbarte Studio zu erwerben, brauchte es einen fitten Architekten, um die weitläufigen Räumlichkeiten miteinander zu verbinden. Also bat er George Witteveen, sich des Projektes anzunehmen und das benachbarte Dachgeschoss sinnvoll zu integrieren. Um die insgesamt 350 Quadratmeter große Fläche und ihre verschiedenen Bereiche zusammenzuführen, entwickelte Witteveen ein klares Konzept mit gezielten Gestaltungsmaßnahmen.
Die Materialpalette wurde bewusst klein gehalten: unverputzte Ziegelwände, schwarze Stahltüren und ebenso dunkle Treppen, Eichenparkett und weiße Einbauten aus Hi-Macs, einem mineralisch-organischen Verbundwerkstoff, der mit Corian vergleichbar ist.
Details wie die freigelegte Backsteinwand verstehen wir heute als ureigenes Loftinventar. Besonders gut macht sich der nackte Backstein im Zusammenspiel mit metallischen Oberflächen, hier in Form der Küche und des Galerie-Geländers. „Unser Ziel war es, innerhalb des ehemaligen Schulgebäudes ein Gefühl der räumlichen Freiheit zu schaffen. Alle Zimmer verfügen über eine direkte Verbindung zum Kern des Lofts“, so Witteveen.
Details wie die freigelegte Backsteinwand verstehen wir heute als ureigenes Loftinventar. Besonders gut macht sich der nackte Backstein im Zusammenspiel mit metallischen Oberflächen, hier in Form der Küche und des Galerie-Geländers. „Unser Ziel war es, innerhalb des ehemaligen Schulgebäudes ein Gefühl der räumlichen Freiheit zu schaffen. Alle Zimmer verfügen über eine direkte Verbindung zum Kern des Lofts“, so Witteveen.
Die Architekten entschieden sich für klare, minimalistische Eingriffe, durch die die Räume heute jedoch als Einheit wahrgenommen werden. Ein großer Teil der maßgefertigten Designs für das Canal House wurde mit dem erwähnten Verbundwerkstoff (im Farbton Alpine White) verwirklicht.
„Wir wollten so wenige Materialien wie möglich verwenden. Hi-macs macht das möglich. Aus ihm kann man großflächig bauen und die einzelnen Elemente völlig flach und nahtlos in einander übergehen lassen“, sagt Witteveen.
„Wir wollten so wenige Materialien wie möglich verwenden. Hi-macs macht das möglich. Aus ihm kann man großflächig bauen und die einzelnen Elemente völlig flach und nahtlos in einander übergehen lassen“, sagt Witteveen.
Was auf diesem Bild nur zu erahnen ist: Es gibt zwei Treppen, durch die dünne weiße Wand getrennt, die in jeweils andere Bereiche des großzügigen Lofts führen.
Zum Beispiel in den intimeren Wohnbereich mit Bad und Schlafzimmer, für welches das ehemalige Studio genutzt wurde.
Durch die Absenkung des eigentlichen Schlafbereiches entsteht eine Abgrenzung, eine intime Kuhle innerhalb des großen Raumes.
Besonders in diesem Wohnbereich kam der Acrylstein zum Einsatz, beispielsweise als Verkleidung der Balustrade, durch die die Klarheit des Raumes unterstützt wird. Die Oberfläche des High-Tech-Materials wirkt weich und glatt und schafft eine gute Verbindung zwischen ultramodernen Elementen und jenen der originalen Bausubstanz.
Die Attribute des Acrylsteins, wie man Hi-macs auch nennt, machten eine der genialsten Einbauten des Lofts möglich: Diese originell integrierte Badewanne. Ihre porenfreie Oberfläche absorbiert keine Feuchtigkeit, ist absolut wasserfest. Die Möglichkeit der fugenlosen Verarbeitung ist neben den hygienischen Eigenschaften ein unschlagbares Argument auch für Badinstallationen.
Um das Gewicht der mit Wasser gefüllten Maßanfertigung aufnehmen zu können, musste der Boden darunter verstärkt werden.
Um das Gewicht der mit Wasser gefüllten Maßanfertigung aufnehmen zu können, musste der Boden darunter verstärkt werden.
Auch das im oberen Bereich des Schlafzimmers liegende Badezimmer wurde ausschließlich aus dem Verbundwerkstoff gestaltet.
Der Stoff, aus dem so individuelle Wohnräume entstehen, setzt sich aus Acryl, natürlichen Mineralien und Farbpigmenten zusammen. Es gibt das Solid Surface-Material Hi-Macs in individuellen Farben und Texturen. Auch Schreiner haben ihre Freude daran, denn es ist ähnlich robust wie Stein, kann aber wie Holz verarbeitet werden. Es lässt sich sägen, fräsen, bohren und schleifen.
Der Stoff, aus dem so individuelle Wohnräume entstehen, setzt sich aus Acryl, natürlichen Mineralien und Farbpigmenten zusammen. Es gibt das Solid Surface-Material Hi-Macs in individuellen Farben und Texturen. Auch Schreiner haben ihre Freude daran, denn es ist ähnlich robust wie Stein, kann aber wie Holz verarbeitet werden. Es lässt sich sägen, fräsen, bohren und schleifen.
Boden, Wände, Dusche und der maßgefertigte Waschtisch mit seinen individuellen Becken sind aus einem Guss. Wie alles an diesem Projekt. Es lebt von einem Werkstoff mit Potential – und der Fähigkeit ihn einzusetzen.
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Da sind ein paar flotte Lösungen verwirklicht, obwohl brutalistische Ansätze und Schwarzweißkontraste nicht mein Fall sind, und mein Bett in einen ansonsten leeren Squash Court zu stellen, käme mir auch nicht in den Sinn; aber den Baustoff habe ich selber schon kennenklernen dürfen, und ich kann die positiven Eigenschaften bestätigen. Man kann auch andere Farben wählen als weiß.
Schlicht, MEGA STIMMIG UND SCHÖN. Traumwohnung!!
Karen Bofinger, danke!