Houzzbesuch: Arabische Opulenz am Eiffelturm
Wie aus einer renovierungsbedürftigen Altbauwohnung im Pariser 8. Arrondissement ein repräsentativer Treffpunkt für die ganze Familie wurde
Marie Antoinette wäre entzückt gewesen! An der berühmten Avenue Montaigne gelegen, am Triangle d’or, dem goldenen Dreieck von Paris, hätte die 400 Quadratmeter große Wohnung der Königin mit dem ausschweifenden Lebensstil ganz sicher alle Ehre gemacht. In einem Gebäude des berühmten Architekten und Stadtplaners Georges-Eugène Haussmann gelegen, erstreckt sie sich über das fünfte und sechste Stockwerk.
„Meine Kunden stammen aus Saudi Arabien und hatten das Apartment bereits in den Achtzigern gekauft. Bisher fehlte ihnen aber die Zeit, es zu renovieren”, erzählt Margaret Morzadec von Bush Architecture, die mit dem Mammutprojekt beauftragt worden war. „Es war zwischenzeitlich in einen dermaßen schlechten Zustand geraten, dass die Familie sich kaum noch dort aufhielt. Bis die Großmutter beschloss, dem Apartment endlich neues Leben einzuhauchen, damit es wieder zum Treffpunkt für die ganze Familie werden würde. Um alle angemessen unterzubringen, richteten wir mehrere Schlafzimmer, ein Kinderzimmer und zwei weitere Schlafzimmer für die Kindermädchen ein.“
„Um mich mit dem Stil der Kunden vertraut zu machen, ließen sie mich extra nach Dschidda einfliegen. Ich verbrachte eine Woche in ihrem Palast und bekam einen Eindruck von ihren Gewohnheiten, Vorlieben und Erwartungen. Das war sehr hilfreich. So erfuhr ich zum Beispiel, dass die Großmutter sich eine Einrichtung im Stil von Marie Antoinette wünschte, während die Töchter sich eher etwas Moderneres vorstellten.“ Die unterschiedlichen Geschmäcker unter einen Hut zu bringen, war damit auch die schwierigste Aufgabe, die Morzadec zu meistern hatte.
„Meine Kunden stammen aus Saudi Arabien und hatten das Apartment bereits in den Achtzigern gekauft. Bisher fehlte ihnen aber die Zeit, es zu renovieren”, erzählt Margaret Morzadec von Bush Architecture, die mit dem Mammutprojekt beauftragt worden war. „Es war zwischenzeitlich in einen dermaßen schlechten Zustand geraten, dass die Familie sich kaum noch dort aufhielt. Bis die Großmutter beschloss, dem Apartment endlich neues Leben einzuhauchen, damit es wieder zum Treffpunkt für die ganze Familie werden würde. Um alle angemessen unterzubringen, richteten wir mehrere Schlafzimmer, ein Kinderzimmer und zwei weitere Schlafzimmer für die Kindermädchen ein.“
„Um mich mit dem Stil der Kunden vertraut zu machen, ließen sie mich extra nach Dschidda einfliegen. Ich verbrachte eine Woche in ihrem Palast und bekam einen Eindruck von ihren Gewohnheiten, Vorlieben und Erwartungen. Das war sehr hilfreich. So erfuhr ich zum Beispiel, dass die Großmutter sich eine Einrichtung im Stil von Marie Antoinette wünschte, während die Töchter sich eher etwas Moderneres vorstellten.“ Die unterschiedlichen Geschmäcker unter einen Hut zu bringen, war damit auch die schwierigste Aufgabe, die Morzadec zu meistern hatte.
Die Wohnung hat einen umlaufenden Balkon mit einem einzigartigen Blick auf den Eiffelturm. „Zur Gestaltung des Außenbereichs haben wir eigens einen Landschaftsarchitekten engagiert, der uns verschiedene Optionen vorschlug. Da die Kunden sich nicht allzu oft in der Wohnung aufhalten, entschieden wir uns für die praktischste Variante mit einem automatischen Bewässerungssystem“, so die Innenarchitektin.
Heute schmücken grüne Topfpflanzen und ein Kunstrasen den Balkon.
Hier ein Blick in die Lobby. „Nachdem wir die gesamte Raumaufteilung neu konzipiert hatten, erneuerten wir auch diesen Bereich komplett, inklusive Decken und Fußböden“, so Morzadec. An der mit Blattgold verzierten Wand hing früher einmal ein großer Spiegel.
Um dem Raum mehr Leben einzuhauchen, entschied sich die Innenarchitektin für eine luxuriöse Sitzgelegenheit in Violett und Gold von Dissidi, die wirkt wie ein Hybrid aus Sofa und Tête-à-tête. „Als Sonderanfertigung ist sie sowohl traditionell als auch modern – genau wie die Kunden es sich gewünscht hatten.“ Um Besuchern gleich im Eingangsbereich ein opulentes Willkommen zu bereiten, entschied sich Morzadec für einen Mix aus weißen Farbtönen, großen Spiegeln und Gold. Der Fußboden besteht aus „weißem Marmor mit schwarzen Akzenten.“
Direkt neben der Lobby befindet sich dieses Gäste-WC. Die Armaturen des Waschtischs erstrahlen passend zu den Wänden in edlem Gold.
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„Die Wände sind mit einer goldenen Tapete beklebt, die ich bei Au fil des Couleurs gefunden habe.”
Tapete: Au fil des Couleurs
Tapete: Au fil des Couleurs
In diesem luxuriösen Wohnzimmer trifft Opulenz auf vornehme Zurückhaltung. Morzadec ließ alle wertvollen Schätze der Familie professionell reinigen und aufarbeiten, bevor sie ihren Platz neben diversen Neuanschaffungen fanden. So zum Beispiel dieser Lüster, bei dem die Leuchtensockel aufwändig aufgearbeitet und lediglich die Lampenschirme gegen neue ausgetauscht wurden. Die beeindruckenden Seiden-Vorhänge verleihen der Fensterfront einen imposanten Look.
Vorhangstoff: Rubelli
Vorhangstoff: Rubelli
„Unser Ziel war es, das gesamte Interieur etwas aufzufrischen und moderner zu gestalten. Das ist uns definitiv gelungen“, so Morzadec. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch die Wandfarbe. Im Wohnzimmer gibt ein sanftes Blau von Farrow & Ball den Ton an. Die kleinen Holztischchen, die überall im Raum platziert sind, kommen von Dissidi. Der große Teppich aus Wolle und Seide ist eine Sonderanfertigung aus Italien. „Die Kunden wünschten sich ein Wohnzimmer, das Platz für 26 Personen bietet. Außerdem sollte es für die Enkelkinder so richtig schön gemütlich sein“ – daher die vielen Kissen.
Beistelltische: Dissidi
Beistelltische: Dissidi
Neben dieser Sitzecke, die als informeller Empfangsbereich dient, befindet sich, abgetrennt durch eine Schiebetür, das TV-Zimmer. „Die Kunden haben eine Vorliebe für feminine Farbtöne.“ Das spiegelt sich sowohl in den Pastelltönen der Wände als auch in denen der Kissen wider. „Der Teppich wurde in Italien gefertigt. Sein orientalisches Design passt perfekt zum Stil der Familie. In all ihren Häusern finden sich ähnliche Stücke.“
„Dort, wo sich heute die Küche befindet, lag früher ein Badezimmer“, erklärt Morzadec. Sie entschied sich für eine komplett neue Raumaufteilung, um fließende Übergänge zwischen den einzelnen Zimmern und Bereichen zu schaffen. „Von der Küche aus gelangt man jetzt zum Beispiel direkt in das angrenzende Esszimmer.“ Die Möblierung der weißen Küche ist schlicht. Für einen Schuss Farbe sind auf dem Fußboden Zementfliesen verlegt. „Für die Arbeitsplatte und die Wandverkleidung wählte ich wiederum weißes Corian – das verleiht dem Raum einen Hauch Moderne.“
Zementfliesen: Carocim
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Das Esszimmer strahlt eine klassische und zugleich warme Atmosphäre aus. Der herrschaftliche Esstisch bildet den Mittelpunkt des Raums. Die goldfarbenen Seidenvorhänge stammen von Rubelli. „Ich hatte einen modernen Tisch vorgeschlagen, aber die Kunden wollten unbedingt dieses Familienerbstück hier aufstellen. Bevor er seinen Weg ins Esszimmer fand, ließen wir den Tisch jedoch bei Dissidi restaurieren“, erinnert sich Morzadec. Als renommierte Pariser Tischler- und Restaurations-Werkstatt lieferte Dissidi auch die dazugehörigen Stühle sowie einen Großteil der Möbel im gesamten Apartment. „Das Unternehmen steht für französische Handwerkskunst. Es macht wirklich tolle Sachen.”
Wie es sich gebührt, wünschte sich die Dame des Hauses ein königliches Schlafzimmer. Und das hat sie auch bekommen. Hier erinnert nichts mehr an die Zeit vor der Renovierung.
Das Bett stammt ebenfalls von Dissidi. Die bläulich schimmernde Tapete von Farrow & Ball setzt einen schönen farbigen Akzent an den ansonsten in weiß gehaltenen Wänden. Als Fußbodenbelag wählte Morzadec einen eleganten weißen Seiden-Teppich, der dem Raum eine sehr gemütliche Note verleiht.
Wie die Vorhänge kommt auch die schicke Seiden-Bettwäsche von der französischen Interior-Designerin Nathalie Sebbagh.
Das Bett stammt ebenfalls von Dissidi. Die bläulich schimmernde Tapete von Farrow & Ball setzt einen schönen farbigen Akzent an den ansonsten in weiß gehaltenen Wänden. Als Fußbodenbelag wählte Morzadec einen eleganten weißen Seiden-Teppich, der dem Raum eine sehr gemütliche Note verleiht.
Wie die Vorhänge kommt auch die schicke Seiden-Bettwäsche von der französischen Interior-Designerin Nathalie Sebbagh.
Im Haupt-Badezimmer dominiert weißer Marmor aus Italien. Die Sitzbänke neben dem Waschtisch sind nicht nur äußerst hübsch, sondern auch eine praktische Lösung für die älteren Familienmitglieder.
Ist das Marmor, Schiefer oder Granit? 6 Natursteine im Kurzporträt >>>
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Das ist das Schlafzimmer einer der Töchter. „Es ist ein wenig kleiner als die anderen“, erklärt Morzadec. „Für Wände und Teppich wählte ich hellgrau. Vor der Umgestaltung gab es in allen Schlafzimmern Holzfußböden, aber die Kunden fanden das zu ungemütlich. Daher verlegten wir überall wunderschöne Seidenteppiche.“
„Auch diesen vormals eher unpersönlichen Flur haben wir etwas aufgehübscht. Er erstreckt sich über die gesamte Länge der Wohnung und verbindet die Schlafzimmer miteinander. Der wunderschöne sanftblaue Seidenteppich verleiht ihm einen richtig edlen Look“, so Morzadec.
In diesem kleinen Raum, der ebenfalls vom Flur abgeht, ist ein Spielzimmer für die Kinder entstanden. An der Wand prangt ein wunderschönes Wandobjekt aus vergoldeten Holzornamenten.
Sitzelemente: Roche Bobois
Sitzelemente: Roche Bobois
Dieses Zimmer ist ein richtiges kleines Kinderparadies. „Die Kunden wollen ihre Enkelkinder so oft wie möglich um sich haben.“ Bei der Wahl der Wandfarbe ließ sich Morzadec von dem Murano-Lüster inspirieren, der schon vor der Renovierung hier hing. „Wir haben an den Wänden das gleiche Grün verwendet.“
Insgesamt sind fünf neue Badezimmer entstanden – für jedes Schlafzimmer eines. Dieses hier gehört zum Kinderzimmer.
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Hier wohnt: eine wohlhabende Familie aus Saudi-Arabien
Ort: Avenue Montaigne im achten Arrondissement, Paris, Frankreich
Fertigstellung der Renovierungsarbeiten: September 2014
Größe: 400 Quadratmeter
Interior-Design: Margaret Morzadec
Budget : zwei Millionen Euro (inklusive Möblierung)
Besonderheit: „Die Wohnung war seit über 20 Jahren nicht mehr renoviert worden. Um die technischen Anlagen auf den neuesten Stand zu bringen, mussten wir daher zunächst einmal alles komplett ausräumen. Anschließend haben wir eine neue Klimaanlage eingebaut, die kompletten Elektro- und Sanitäranlagen ausgetauscht und eine neue Satellitenverbindung für Telefon und TV installiert“, so Morzadec.