Houzzbesuch
Houzzbesuch: Auf den Kopf gestellt – Wohnen in den Baumwipfeln
Dank ungewöhnlicher Raumaufteilung ist dieser zweistöckige Neubau im Südosten Australiens ganz im Einklang mit der Natur
Nachdem die Kinder ausgezogen waren, erfüllten sich die australische Interior-Designerin Michelle Fieldsend und ihr Mann im australischen Ashburton einen lange gehegten Traum: ein kleines, aber feines Haus im Stil eines Boutique-Hotels ganz für sich allein. Gebaut haben sie es auf einer vormals verwilderten Parzelle im hinteren Teil ihres Grundstücks. Das Ergebnis ist ein kompaktes zweistöckiges Haus mit zwei Schlafzimmern und zwei Badezimmern im Erdgeschoss sowie einem großen offenen Wohnbereich im Obergeschoss, wo man quasi mitten in den Baumkronen wohnt.
Mit einem erfahrenen Bauteam stürzte sich das Paar in das Abenteuer, aber wie so oft im Leben lief nicht alles glatt. Noch bevor sie überhaupt richtig loslegen konnten, waren jede Menge Meetings mit dem Gemeinderat nötig, um mögliche Probleme mit den Nachbarn von Vornherein auszuräumen. „Wir mussten zum Beispiel dafür sorgen, dass eine alte Eiche auf dem Grundstück während der Bauarbeiten keinen Schaden nimmt. Außerdem mussten wir zeitgleich mit dem Fundament eine Barriere einbringen, die die Wurzeln vom Haus weg lenkt. So sollen spätere Schäden am Gebäude vermieden werden“, sagt Fieldsend.
Die Natur war eine wichtige Inspirationsquelle für die Interior-Designerin. „Wir haben viel Holz verwendet und mit Farben kombiniert, die seine natürliche Ausstrahlung verstärken. Zusätzlich habe ich Farbakzente durch bunte Möbeln, Kunstwerke und Türen eingebracht.“
Treppe: Timeless Staircases
Die Natur war eine wichtige Inspirationsquelle für die Interior-Designerin. „Wir haben viel Holz verwendet und mit Farben kombiniert, die seine natürliche Ausstrahlung verstärken. Zusätzlich habe ich Farbakzente durch bunte Möbeln, Kunstwerke und Türen eingebracht.“
Treppe: Timeless Staircases
Das Besondere an dem Haus ist die ungewöhnliche Raumaufteilung, bei der quasi alles auf dem Kopf steht und die Hauptwohnbereiche im Obergeschoss eingerichtet wurden, damit die Bewohner den ganzen Tag lang den Blick in die Baumwipfel genießen können.
Der offene Küchen-, Ess- und Wohnbereich strahlt eine warme Atmosphäre aus. „Neben der Küche gibt es eine Vorratskammer, jede Menge Stauraum und ein verstecktes Gäste-WC. Wir haben wirklich mehr als genug Stauraum und Platz zum Wohnen, auch wenn das Haus gar nicht so groß ist“, sagt Fieldsend.
Küchenschränke: PGM Kitchens
Küchenschränke: PGM Kitchens
Das Haus hat größtenteils doppelt verglaste Fenster. Für eine optimale Durchlüftung und natürliche Kühlung in den Sommermonaten wurde im Obergeschoss zusätzlich eine Reihe von Lamellenfenstern eingebaut. Küche und Wohnbereich haben einen Zugang zum Balkon, der in der warmen Jahreszeit für die Eigentümer fast wie ein zweites Wohnzimmer ist.
Im gesamten Haus erzeugen Grautöne an Wänden, Fußböden und Fensterrahmen eine entspannte Stimmung und bilden den perfekten Hintergrund für die Sammlerstücke der Bewohner.
Die Hängeleuchten mit Holzperlen greifen die warmen Farbtöne der restlichen Einrichtung auf. Vor der grauen Wand kommen sie optimal zur Geltung.
Hängeleuchten: Bright Beads, Marz Design
Hängeleuchten: Bright Beads, Marz Design
Im Erdgeschoss befinden sich Hauptschlafzimmer und Gästezimmer.
Auch in den beiden Schlafzimmern ist Fieldsend ihrem Farbkonzept treu geblieben. Subtile Kontraste in Senfgelb beleben den Look. Transparente Gardinen und blickdichte Vorhänge, die sich über die gesamte Wandbreite erstrecken, verleihen den Räumen eine luxuriöse Note. Die großzügigen Flügelfenster öffnen sich zum Garten. Maßgefertigte Schränke mit handgedrechselten Holzgriffen komplettieren den Look.
Gardinen und Vorhänge: Campbell & Heeps; Teppich: Leaf Green, Allfloors Carpet Gallery; Wandfarbe: Refuge 7, Haymes
Gardinen und Vorhänge: Campbell & Heeps; Teppich: Leaf Green, Allfloors Carpet Gallery; Wandfarbe: Refuge 7, Haymes
Vom großzügigen Ensuite-Badezimmer aus haben die Bewohner Zugang zu einem kleinen, intimen Hinterhof, der dem Raum ein echtes Spa-Feeling verleiht. Die stufenförmige Anordnung des Gartens hat nicht nur ästhetische Gründe: Sie dient auch als Abdeckung für die Entwässerungsleitung. „Die Leitungen vom vorderen Teil des Grundstücks bis in den hinteren zu verlegen, war die größte Herausforderung und auch nicht ganz billig. Aber die stufenförmige Lösung funktioniert prima als visuelle Ablenkung, vor allem in Kombination mit den großen Blumentöpfen“, so Fieldsend.
Waschbecken und WC: Reece; Fliesen: Elegance, Martinengo
Waschbecken und WC: Reece; Fliesen: Elegance, Martinengo
Fieldsend hat das Farbkonzept des Schlafzimmers bis ins Badezimmer fortgeführt und auch hier mit gelben Farbtupfern Akzente gesetzt. Der luxuriöse Waschtisch aus Holz bringt eine rustikale Note ins Spiel.
Hängeleuchte: Hermon Hermon Lighting
Hängeleuchte: Hermon Hermon Lighting
Vom Eingangsbereich im Erdgeschoss aus gelangt man ins Gästezimmer, das ebenfalls mit großen Terrassentüren und direktem Zugang zum Garten ausgestattet ist. Die Raumaufteilung verleiht der ganzen Etage einen wunderbar harmonischen Flow.
Marokkanisch inspirierte Fliesen und eine Hängeleuchte aus Kupfer bringen Abwechslung ins Gäste-WC.
Fliesen: Azulej Estrela by Mutina & Patricia Urquiola, Urban Edge Ceramics
Fliesen: Azulej Estrela by Mutina & Patricia Urquiola, Urban Edge Ceramics
Wie also fühlt es sich an, in den Baumkronen zu wohnen – jetzt, da sich die Bewohner eingelebt haben? „Wir können uns an dem vielen Grün gar nicht satt sehen. Wir genießen unser gemütliches Zuhause jeden Tag aufs Neue und teilen es auch gern mit Freunden und Familie. Es ist einfach ein echtes Traumhaus.“
Hier wohnt: die Interior-Designerin Michelle Fieldsend mit ihrem Mann Simon, einem Business Development Manager, und Lhasa-Apso-Mischling Wilbur
In: Ashburton, nahe Melbourne, Victoria, Australien
Auf: 190 Quadratmetern (zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer und ein Gäste-WC), plus 67 Quadratmeter Außenfläche
Interior Design: A Fresh Touch Interiors
Bauunternehmen: BH Prestige Homes
Von fast überall im Haus öffnet sich der Blick in die Natur. Erdtöne und natürliche Materialien unterstützen die warme, gemütliche Atmosphäre. Für Eigentümerin und Interior- Designerin Michelle Fieldsend, die das Haus entworfen und ausgestattet hat, war dies ein echtes Traumprojekt. „Bei meiner Arbeit laufe ich nicht irgendwelchen Trends hinterher, sondern verleihe Räumen einen individuellen Charakter, der Persönlichkeit, Lebensstil und individuellen Geschmack ihrer Bewohner widerspiegelt. Genau so bin ich auch bei unserem eigenen Hausprojekt vorgegangen“, erzählt Fieldsend.
Wandfarbe: Polar Bear 7, Haymes Paint