Houzzbesuch: Diese Boho-Oase wirkt wie aus der Zeit gefallen
Ein Mix aus historischen Elementen, Art-Déco-Möbeln und vielen Pflanzen schenkt dieser Wohnung in London eine ganz besondere Ausstrahlung
„Ich liebe den würdevollen Charme alter Dinge“, sagt Interior-Designerin Sera Hersham-Loftus. Und damit ist im Grunde schon ihr Stil beschrieben, ein wunderbarer Mix aus Antikem, kräftigen Stoffen, handgefertigten Stücken und jeder Menge Pflanzen. Ihr eigenes Apartment in London, das sie von einem befreundeten DJ kaufte, hat sie über ein Jahr lang renoviert. „Ich habe aus der Drei-Zimmer-Männerbude einen einzigen großen Wohnraum gemacht“, erzählt sie.
Heute nutzt Hersham-Loftus die Wohnung auch als Büro, wo sie Einrichtungen für berühmte Kunden wie Kate Moss kreiert und ihre eigenen Möbel-, Lampenschirm- und Kissenkollektionen entwirft. Der offene Wohnraum, in dem alles fließend ineinander übergeht, ist aber auch der perfekte Ort, um Gäste zu empfangen, zu entspannen und dem hektischen Londoner Treiben zu entkommen. Die einzelnen Bereiche und Möbelstücke nehmen dabei immer wieder neue Funktionen ein. „Ich bin ständig am Umräumen“, so Hersham-Loftus. „Mir wird einfach schnell langweilig, und ich mag es, durch kleine Veränderungen neue Energie zu erzeugen.“
Heute nutzt Hersham-Loftus die Wohnung auch als Büro, wo sie Einrichtungen für berühmte Kunden wie Kate Moss kreiert und ihre eigenen Möbel-, Lampenschirm- und Kissenkollektionen entwirft. Der offene Wohnraum, in dem alles fließend ineinander übergeht, ist aber auch der perfekte Ort, um Gäste zu empfangen, zu entspannen und dem hektischen Londoner Treiben zu entkommen. Die einzelnen Bereiche und Möbelstücke nehmen dabei immer wieder neue Funktionen ein. „Ich bin ständig am Umräumen“, so Hersham-Loftus. „Mir wird einfach schnell langweilig, und ich mag es, durch kleine Veränderungen neue Energie zu erzeugen.“
Extravagantes Detail im Wohnbereich: die riesige Diskokugel aus den dreißiger Jahren an der Decke. Die einzelnen Teile aus Spiegelglas wurden einst allesamt von Hand zurechtgeschnitten.
Gegen zu grelles Tageslicht schützen die Verdunklungsrollos mit hübschem Muschelsaum, die an Pariser Cafés erinnern. „Manchmal ist es so hell in der Wohnung, dass alles von der Sonne auszubleichen droht – deshalb die Rollos“, erzählt sie. „Abends scheinen sie dank ihrer schwarzen Farbe regelrecht zu verschwinden.“
Gegen zu grelles Tageslicht schützen die Verdunklungsrollos mit hübschem Muschelsaum, die an Pariser Cafés erinnern. „Manchmal ist es so hell in der Wohnung, dass alles von der Sonne auszubleichen droht – deshalb die Rollos“, erzählt sie. „Abends scheinen sie dank ihrer schwarzen Farbe regelrecht zu verschwinden.“
„Pflanzen sind für mich extrem wichtig“, so Hersham-Loftus. „Nach dem Aufstehen bereite ich mir zuerst einen grünen Tee zu, und anschließend kümmere ich mich 20 Minuten lang um meine Pflanzen. Das ist ein wunderbarer Start in den Tag. Ohne Grün würde die Wohnung fade wirken. Für ein echtes Dschungel-Feeling habe ich kleine, nach oben gerichteten Leuchten unter den Pflanzen platziert – so werfen sie wunderbare Schatten.“
Der riesige Krug ist etwa 200 Jahre alt und stammt aus Italien. Hersham-Loftus hat ihn von einer Reise aus Sizilien mitgebracht. Der kleinere, verzierte Krug stammt aus Frankreich und ist ebenfalls antik.
Der riesige Krug ist etwa 200 Jahre alt und stammt aus Italien. Hersham-Loftus hat ihn von einer Reise aus Sizilien mitgebracht. Der kleinere, verzierte Krug stammt aus Frankreich und ist ebenfalls antik.
Als Hersham-Loftus die Wohnung zum ersten Mal sah, hatten es ihr vor allem die hohen Decken angetan. „Und die bodentiefen Fenster, bei deren Anblick man sich wie in Paris fühlt“. Da die Decke viereinhalb Meter hoch ist, strich Hersham-Loftus sie dunkel. „Auf diese Weise wirkt sie etwas niedriger. Wäre sie hell, würde man sich ein bisschen verloren fühlen“, erzählt sie.
Das fünfte Element: 12 Ideen für die Deckengestaltung
Der Kamin ist antik – er stammt aus Frankreich und wurde aufgearbeitet. Die Backsteinwand dahinter hat Hersham-Loftus selbst freigelegt. „Ich habe lediglich den Putz abgeklopft – dahinter kamen diese Ziegel zum Vorschein“, erzählt sie. „Für den Antik-Look habe ich sie weiß gestrichen und anschließend die Farbe wieder abgerieben.“ Der Hängesessel stammt aus den Siebzigern, und der Querbehang ist ein Original aus der viktorianischen Zeit.
Wand- und Deckenfarbe: Off Black, Farrow & Ball
Das fünfte Element: 12 Ideen für die Deckengestaltung
Der Kamin ist antik – er stammt aus Frankreich und wurde aufgearbeitet. Die Backsteinwand dahinter hat Hersham-Loftus selbst freigelegt. „Ich habe lediglich den Putz abgeklopft – dahinter kamen diese Ziegel zum Vorschein“, erzählt sie. „Für den Antik-Look habe ich sie weiß gestrichen und anschließend die Farbe wieder abgerieben.“ Der Hängesessel stammt aus den Siebzigern, und der Querbehang ist ein Original aus der viktorianischen Zeit.
Wand- und Deckenfarbe: Off Black, Farrow & Ball
Die Kamine sind allesamt funktionstüchtig, und Hersham-Loftus macht gerne von ihnen Gebrauch. „Außerdem verwende ich oft Räucherstäbchen und zünde Kerzen an“, erzählt sie. „In dieser Atmosphäre sieht einfach alles und jeder wunderschön aus.“
„Mein Apartment ist ein extrem entspanntes Zuhause. Hier kann man die Schuhe jederzeit abstreifen und es sich so richtig bequem machen. Meine Wohnung gehört nicht zu den Orten, an denen man sein Rotweinglas nur auf Platzdeckchen abstellen darf!“
„Mein Apartment ist ein extrem entspanntes Zuhause. Hier kann man die Schuhe jederzeit abstreifen und es sich so richtig bequem machen. Meine Wohnung gehört nicht zu den Orten, an denen man sein Rotweinglas nur auf Platzdeckchen abstellen darf!“
Der opulente Türrahmen auf der gegenüberliegenden Raumseite ist ein antikes Stück aus den Niederlanden: „Als ich für einen längeren Arbeitsaufenthalt in Amsterdam wohnte, entdeckte ich ein verfallenes altes Haus, dessen gesamtes Innenleben verkauft wurde“, erzählt die Interior Designerin, die bei dieser Gelegenheit nicht nur diese und eine weitere Flügeltür, sondern auch den gesamten Fußboden und Wandpaneele kaufte.
In den antiken Türrahmen ließ Hersham-Loftus einen Spiegel einpassen – die Illusion einer Raumflucht ist perfekt. Der Tisch ist ein Flohmarkt-Fund aus Italien. „Mit seinen vielen Astlöchern und Unregelmäßigkeiten ist er wirklich wunderschön” – er dient der Gestalterin als Arbeitsplatz.
In den antiken Türrahmen ließ Hersham-Loftus einen Spiegel einpassen – die Illusion einer Raumflucht ist perfekt. Der Tisch ist ein Flohmarkt-Fund aus Italien. „Mit seinen vielen Astlöchern und Unregelmäßigkeiten ist er wirklich wunderschön” – er dient der Gestalterin als Arbeitsplatz.
Der Vorhangstoff neben dem Spiegel ist in der gesamten Wohnung wiederzufinden. „Aus diesem Stoff gibt es einen Teppich, Vorhänge und eine Tischdecke“, so Hersham-Loftus.
Die Wandleuchte aus Makramee und Muscheln ist original aus den Siebzigern. „Ich bin ja selbst ein Kind der Siebzigerjahre. Damals fand ich diese Leuchten furchtbar langweilig, aber eigentlich war das Design ziemlich cool.“
Die Wandleuchte aus Makramee und Muscheln ist original aus den Siebzigern. „Ich bin ja selbst ein Kind der Siebzigerjahre. Damals fand ich diese Leuchten furchtbar langweilig, aber eigentlich war das Design ziemlich cool.“
Verschiedene Stehleuchten vervollständigen das Lichtkonzept. „Auf Deckenleuchten habe ich weitestgehend verzichtet“, so die Interior Designerin. „Sie werfen ein zu hartes Licht und werden der Einrichtung überhaupt nicht gerecht, da sie keinerlei Tiefe oder Schatten erzeugen. So würde die Wohnung extrem langweilig wirken.“
Stattdessen verleihen sanftes Licht, Kaminfeuer und flackernde Kerzen den Räumen eine entspannte und intime Atmosphäre. „So ist meine Wohnung zwar ziemlich dunkel, aber auch sehr romantisch. Nur für meine Augen ist das wahrscheinlich nicht so gut“, so die Eigentümerin.
Lampenschirme: Modelle Corset, Tulip und Sky High Lampshades, alle von Sera of London
Stattdessen verleihen sanftes Licht, Kaminfeuer und flackernde Kerzen den Räumen eine entspannte und intime Atmosphäre. „So ist meine Wohnung zwar ziemlich dunkel, aber auch sehr romantisch. Nur für meine Augen ist das wahrscheinlich nicht so gut“, so die Eigentümerin.
Lampenschirme: Modelle Corset, Tulip und Sky High Lampshades, alle von Sera of London
Auch die Wandpaneele stammen aus dem erwähnten Amsterdamer Haus, wurden liebevoll aufgearbeitet und dann eingebaut. Das Siebzigerjahre-Sofa ist ein Erbstück, die russischen Gemälde an der Wand bekam Hersham-Loftus von ihrem Vater, einem ehemaligen Kunsthändler.
Eine riesige antike Flügeltür, ebenfalls aus dem Amsterdamer Abbruchhaus, trennt den Wohnbereich von der Wohnküche.
Der Tisch aus Eibenholz ist eine Maßanfertigung von Robert Pinnock.
Wand- und Deckenfarbe: Off Black, Farrow & Ball; Stühle: Nivaldo de Lima
Wand- und Deckenfarbe: Off Black, Farrow & Ball; Stühle: Nivaldo de Lima
Grundlage der Kücheneinrichtung war jedoch ein antiker Schrank, den Hersham-Loftus auf dem Flohmarkt fand. „Er ist aus den Vierzigern und hat heute seinen Platz links neben dem Backofen“, erzählt sie.
Die Leuchten über dem Esstisch sind aus Pergamentpapier gefertigt – ebenfalls Flohmarktfunde. „Diese zwei sind die einzigen Deckenleuchten im ganzen Apartment. Ich habe sie mit orangefarbenen Glühbirnen bestückt, damit sie ein warmes, kerzenartiges Licht spenden“, erzählt sie. Die Fliesen wurden von einer Keramikerin handgefertigt.
Die Leuchten über dem Esstisch sind aus Pergamentpapier gefertigt – ebenfalls Flohmarktfunde. „Diese zwei sind die einzigen Deckenleuchten im ganzen Apartment. Ich habe sie mit orangefarbenen Glühbirnen bestückt, damit sie ein warmes, kerzenartiges Licht spenden“, erzählt sie. Die Fliesen wurden von einer Keramikerin handgefertigt.
Auch Wohn- und Schlafzimmer sind durch eine große Türöffnung miteinander verbunden. „Im Schlafzimmer hat der DJ, dem die Wohnung vorher gehörte, früher seine Schallplatten und Turntables aufbewahrt“, erzählt sie.
Auch das Schlafzimmer trägt unverkennbar Hersham-Loftus’ Handschrift. Es ist ein Mix aus verschiedenen Einflüssen und Fundstücken. Der Stoff an der Wand über dem Bett stammt aus dem Kongo und bildet einen wunderschönen Kontrast zu der Siebzigerjahre-Palmenlampe aus Messing von Curtis Jeré und der italienischen Kommode aus den Dreißigern. Den großen Spiegel hat die Eigentümerin auf einem Pariser Flohmarkt gefunden. Die zwei Stehleuchten aus den Siebzigern, die aussehen wie Palmenstämme, sind mit Lampenschirmen aus Kork versehen.
Wand- und Deckenfarbe: Tanner’s Brown, Farrow & Ball
Wand- und Deckenfarbe: Tanner’s Brown, Farrow & Ball
„Wenn ich etwas auf dem Flohmarkt entdecke, weiß ich sofort, wozu es am besten passt“, so die Eigentümerin. „All die großartigen Stoffe, Tapeten, Vintage-Leuchten … Bei mir kommt alles zusammen, und es funktioniert. Darum bezeichne ich mich selbst auch eher als ‘Dekorateurin’ denn als ‘Interior Designerin’. Ich entwerfe ja nichts Neues, sondern gestalte lediglich neu. Das ist meine Art des künstlerischen Ausdrucks!“
In einem großen Einbauschrank bewahrt Hersham-Loftus ihre riesige Kollektion an Vintage-Kleidung auf. „Die Schranktüren sind antike Fensterläden – sie stammen aus einem französischen Schloss“, erzählt sie. „Ich habe den Schrank quasi um sie herum bauen lassen.“
Das Muschel-Kunstwerk links neben der Tür haben Hersham-Loftus’ Kinder angefertigt, als sie noch klein waren. „Wir haben die Muscheln mit Mörtel auf ein Stück Holz geklebt“, erklärt sie. „Ich habe jede Menge handgefertigter Dinge dieser Art in meiner Wohnung.“
Das Muschel-Kunstwerk links neben der Tür haben Hersham-Loftus’ Kinder angefertigt, als sie noch klein waren. „Wir haben die Muscheln mit Mörtel auf ein Stück Holz geklebt“, erklärt sie. „Ich habe jede Menge handgefertigter Dinge dieser Art in meiner Wohnung.“
Für einen gewissen Glamour im Badezimmer stellte Hersham-Loftus alte Paravents auf, wie sie früher in Ankleidezimmern verwendet wurden. Außerdem hat sie die Spiegel mit Glasregalen versehen, auf denen sie jede Menge Pflanzen platzierte – so wirkt das Grün gleich doppelt üppig!
Die Art-Déco-Kommode ist ein Original aus den Dreißigern, das Regal mit verspiegelter Rückwand darüber stammt noch aus der viktorianischen Epoche. Auch hier sind die Fliesen handgefertigt. „Bei mir gibt es keine Massenware“, so Hersham-Loftus. „Jede Fliese ist ein Unikat, keine ist wie die andere. Sie sehen aus, als ob sie seit den Dreißigern das Badezimmer schmücken, aber in Wirklichkeit sind sie brandneu. Ich wollte in meiner Wohnung einen Original-Dreißigerjahre-Look kreieren, und ich denke, das ist mir auch gelungen.“
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Hier wohnt: Sera Hersham-Loftus
In: einem Apartment aus dem 19. Jahrhundert in Little Venice, London, Großbritannien
Größe: ein Schlafzimmer, zwei Bäder
Expertin: Sera Hersham-Loftus von Sera of London
„Meine Idee war, die Wohnung so einzurichten, dass es wirkt, als sei seit den Dreißigerjahren nichts mehr gemacht worden“, so Hersham-Loftus. Eineinhalb Jahre hat sie für die Neugestaltung gebraucht, bei der sie auch die Raumaufteilung veränderte. „Ich habe fast alle Wände rausgerissen, so dass es kaum noch Türen gibt“, erzählt sie. „So wurde das Apartment zu einem einzigen großen Raum mit fließenden Übergängen.“ Um diesen Eindruck zu verstärken, hat Hersham-Loftus überall Spiegel platziert, etwa direkt über dem Kamin. „Dadurch fühlt sich die Wohnung noch viel mehr wie ein einziger großer Raum an“, erzählt sie.
Ob zum Arbeiten, Essen oder als Buchablage: Für den antiken Refektoriumstisch im Wohnbereich hat die Eigentümerin immer Verwendung.