Houzzbesuch: Ein Glas-Penthouse mit immergrüner Dachterrasse
Neuer Dachaufbau statt altem Spitzdach: Wie im Taunus eine Traumwohnung mit grandiosem Ausblick entstand
Den Dachboden eines dreigeschossigen Hauses in Königstein nur als Lagerfläche zu nutzen, war angesichts der atemberaubenden Aussicht auf den Taunus und die Burg Königstein die reinste Verschwendung. Statt einfach den vorhandenen Raum auszubauen, entschied sich der Designer Eberhard Horn, das Spitzdach zu entfernen und die Fläche neu zu definieren. So entstand ein lichtdurchflutetes Penthouse mit umlaufendem Balkon und einer Sommerküche auf der darüber liegenden Dachterrasse.
Schon vom Eingang erschließt sich der offene Wohnbereich. Die Bulthaup-Küche ist der erste Blickfang im Innenraum.
Armaturen in der Küche: MEM von Dornbracht
So auch an der Fernsehwand, einem Raumteiler zwischen Küchenbereich und Sofalandschaft. Auf beiden Seiten sind Bildschirme eingebaut. So kann vom Tresen der Kücheninsel oder aber bequem vom Sofa aus ferngesehen werden.
Links im Bild: Der lange Stab seitlich der Dunstabzugshaube ist die Leuchte „Miss“ von Davide Groppi.
Links im Bild: Der lange Stab seitlich der Dunstabzugshaube ist die Leuchte „Miss“ von Davide Groppi.
Zudem lässt sich diese Wand so drehen, dass der Blickwinkel auf den Fernseher vom Sofa oder den dort stehenden Sesseln optimal ist. Raffinierte Details wie dieses sind im gesamten Penthouse zu finden. Ein Beispiel dafür ist auch der Sims an der Rückwand des Wohnbereichs. „Das schmale Sideboard ist vor allem Gestaltungselement, dient aber auch als Ablage“, sagt Horn.
Definitiv ein Hingucker ist der offene Kamin, der mitten im Wohnbereich steht. Er kann sowohl mit Gas als auch mit Holz befeuert werden. Seine Flammen ziehen den Blick auf sich – vom Sofa ebenso wie vom Essplatz aus.
Der Essplatz liegt gegenüber der Küchenzeile. Fast wirkt es, als stünde der große Tisch im Freien. „Durch die großzügigen Glasfronten verschwinden die Grenzen zwischen innen und außen“, sagt Horn. Überhaupt sind Begrenzungen im Penthouse nahezu unsichtbar. So lässt sich der gesamte Wohnbereich durch elektronisch steuerbare Glasschiebetüren abgrenzen, während das Licht weiterhin ungehindert in alle Nischen dringt.
„Wie die Glasschiebetüren lässt sich die gesamte Haustechnik wie Beleuchtung oder Heizung, aber auch die Jalousien per elektronischer Schaltung steuern – auch vom Mobiltelefon aus“, sagt der Designer.
Dass sich die Jalousien auf Knopfdruck schließen lassen ist unter anderem ein Garant dafür, dass Gäste nicht ungewollt vom Essplatz aus Einblick ins Schlafzimmer bekommen. Der Balkon zwischen den beiden Räumen würde als Sichtschutz allein nicht ausreichen.
Licht ist das zentrale Gestaltungselement der Räume. Durch die bodentiefen Fenster dringt Tageslicht ein, das von den extrabreiten Bodendielen aus geweißter Douglasie von Dinesen reflektiert wird. Sie sind im gesamten Wohnbereich verlegt. Die natürliche Beleuchtung haben die Designer mit einem Lichtkonzept ergänzt. „Im Vordergrund steht hier die Lichtwirkung. Es geht nicht um die Inszenierung der Lampe, sondern um die Inszenierung des Lichts“, so Horn. Dabei haben die Leuchten von Davide Groppi durchaus das Potenzial, als Stars eines Raumes aufzutreten. Im Bild ein Modell mit dem poetischen Namen „Moon“.
Licht ist das zentrale Gestaltungselement der Räume. Durch die bodentiefen Fenster dringt Tageslicht ein, das von den extrabreiten Bodendielen aus geweißter Douglasie von Dinesen reflektiert wird. Sie sind im gesamten Wohnbereich verlegt. Die natürliche Beleuchtung haben die Designer mit einem Lichtkonzept ergänzt. „Im Vordergrund steht hier die Lichtwirkung. Es geht nicht um die Inszenierung der Lampe, sondern um die Inszenierung des Lichts“, so Horn. Dabei haben die Leuchten von Davide Groppi durchaus das Potenzial, als Stars eines Raumes aufzutreten. Im Bild ein Modell mit dem poetischen Namen „Moon“.
Die Oberflächen der Waschbecken aus spanischem Kalkstein sind nach Eberhard Horns Vorgaben gefertigt. Das Wasser fließt bogenförmig aus einer Armatur von Dornbracht, genauer dem Modell „Deque“.
Erholung bietet den Bewohnern aber nicht nur das Spa des Bades, sondern vor allem der schön gestaltete Außenraum des Penthouses. Ein Balkon läuft rings um die gesamte Wohnung. Er ist mit einer gläsernen Brüstung gesichert. So kann der Blick ungestört über den Taunus schweifen.
Üppig wie Wildblumenwiesen: Quereinsteigerin macht Berlins Dächer schön
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Dabei sind die verschiedenen gemütlichen Sitzecken von außen nicht einsehbar. Im Winter halten immergrüne Pflanzen den Garten lebendig.
„Die Dachpflanzen sorgen dafür, dass die Wohnung von außen nicht einsehbar ist“, erzählt Horn. In den Kübeln sind kleinere Büsche und Gräser, aber auch Bäume gepflanzt. „Die unterschiedlichen Wuchshöhen schaffen ein abwechslungsreiches Gesamtbild“, so Horn. Die steingrauen Terrassendielen von Mydeck sind 18 Zentimeter breit. Sie sind aus einem widerstandsfähigen Holz-Plastik-Verbundstoff (WPC) und müssen weder abgeschliffen noch imprägniert werden. Die tropenholzfreien Dielen sind ohne Schrauben in einer Nut-Feder-Verbindung verlegt.
Immer wieder öffnet sich die um das Penthouse laufende Terrasse zu kleinen Nischen und gemütlichen Sitzecken. Weiße Pflanzkübel kontrastieren mit dem Grün der Pflanzen und den grauen Dielen.
Schatten für die verschiedenen Sitzplätze des Balkons spenden nicht nur die Pflanzen, sondern vor allem die großen Sonnenschirme. Die Innenräume sind mit Jalousien versehen, um zu starke Sonneneinstrahlung zu verhindern.
Der umlaufende Balkon ist nicht die einzige Möglichkeit, Sonne und Aussicht im Freien zu genießen. Das darüberliegende Flachdach des Penthouses hat Horn geschickt als Terrasse mit Sommerküche genutzt. Die vollwertige Außenküche ist über einen Speisenaufzug mit der Vorbereitungsküche einen Stock tiefer verbunden. Das erspart lästige Wege und unnötige Balanceakte, um Zutaten oder Geschirr auf die Dachterrasse zu bringen.
Am Gestell der Pergola kann ein Sonnensegel befestigt werden. „Die Dachterrasse ist Wohnzimmer, Esszimmer und Sonnendeck in einem“, schwärmt Horn. Am großen Esstisch treffen sich Familie und Gäste, das großzügige Outdoorsofa lädt zum Ausspannen ein und verschiedene selbstangebaute Kräuter landen nicht selten direkt im Kochtopf.
Weitere spannende Houzzbesuche
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Hier wohnen: ein Paar mit zwei erwachsenen Kindern, die noch jeweils ein Zimmer in der Wohnung der Eltern haben
Auf: 350 Quadratmetern, ohne Terrassen
Im: aufgesetzten Penthouse eines nun viergeschossigen Gebäudes
In: Königstein im Taunus
Experten: Designer Eberhard Horn mit seiner gleichnamigen Firma, der Eberhard Horn Designgruppe
Innenaufnahmen: Sonja Schwarz
Mit dem Aufzug oder über das Treppenhaus gelangt man in den vierten Stock des Gebäudes. Wer das Penthouse betritt, hat das Gefühl, gleich mitten in der Natur zu stehen. Bodentiefe Fenster sorgen für einen fließenden Übergang vom Innenraum zum umlaufenden Balkon. Der Blick fällt auf die immergrünen Balkonpflanzen und wandert dann weiter, über die Hügel des Taunus. Dabei hat der Wohnbereich durchaus eine nähere Betrachtung verdient.