Houzzbesuch: Ein Hauch von Kapstadt in Berlin
Caroline Adam verkauft südafrikanisches Design. Dass das nichts mit Giraffen und Batik zu tun hat, zeigt sie auch in ihrer Familienwohnung
Schon im Treppenhaus spürt man: dieses Haus ist etwas Besonderes. Der imposante Hauseingang, der dumpfe Tritt auf teppichbelegte Holzstufen. Es ist einer dieser Berliner Altbauten, von denen Wohnungssuchende schwärmen, die sie aber viel zu selten zu Gesicht bekommen. Mit endlos großen Wohnungen, in denen früher die Berliner Bourgeoisie gewohnt hat.
Heute wohnt hier Caroline Adam mit ihrem Mann Helmut und dem kleinen Lenny. Adam ist Grafikdesignerin und Shopbesitzerin – sie verkauft junges Wohndesign aus Südafrika. Dass das nicht zwangsläufig etwas mit Batiktüchern und geschnitzten Giraffen zu tun hat, zeigt sie nicht nur im Laden „District Six“ in Berlin-Kreuzberg und dem gleichnamigen Online-Shop, sondern auch in ihrer eigenen Wohnung. Dort trifft afrikanisches Design auf skandinavischen Charme und Relikte aus der Gründerzeit.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Caroline Adam von District Six mit ihrer kleinen Familie
In: Berlin-Treptow
Auf: 165 Quadratmetern
Heute wohnt hier Caroline Adam mit ihrem Mann Helmut und dem kleinen Lenny. Adam ist Grafikdesignerin und Shopbesitzerin – sie verkauft junges Wohndesign aus Südafrika. Dass das nicht zwangsläufig etwas mit Batiktüchern und geschnitzten Giraffen zu tun hat, zeigt sie nicht nur im Laden „District Six“ in Berlin-Kreuzberg und dem gleichnamigen Online-Shop, sondern auch in ihrer eigenen Wohnung. Dort trifft afrikanisches Design auf skandinavischen Charme und Relikte aus der Gründerzeit.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Caroline Adam von District Six mit ihrer kleinen Familie
In: Berlin-Treptow
Auf: 165 Quadratmetern
„Unser Wohnstil ist schlicht und ruhig, wie ich finde“, sagt Adam. „Aber mit vielen Farb- und Mustertupfern. Auch wenn mir das schlichte skandinavische Design gefällt, brauche ich doch immer noch eine kantige, organische Komponente. So wie unseren Esstisch“ – eine Maßanfertigung aus Nussbaum und weißem Metall: „Weil wir keinen Tisch gefunden haben, der uns gefiel und der Platz für alle Freunde bieten konnte, haben wir unsere Tafel von einem befreundeten Tischler bauen lassen“, sagt Adam.
Das Esszimmer, untergebracht im typischen langen Berliner Durchgangszimmer, ist das Herzstück der Wohnung. Etwas überraschend: Die Wand in hellem Rosa. Klingt erst mal nach „Mädchen“, passt aber großartig zu den dunklen Deckenbalken, die unter Denkmalschutz stehen – und mit ihren geschnitzten Ornamenten schon fast an ein altes Bauernhaus erinnern. Das Flair ist aber ein anderes – Adams Wohnung ist hell, frisch und urban.
Nicht nur Designklassiker, wie die beliebten „Plastic Side Chairs DSW“ von Vitra und skandinavische Stücke, wie die Pendelleuchten „E27“ mit bunter Fassung von Muuto gibt es bei Adam zu sehen, sondern vor allem immer wieder Objekte aus einem bestimmten Land: Südafrika.
Die Liebe zum Land entdeckte Adam durch ihre beste Freundin, die dorthin auswanderte. „Damit die Sehnsucht nicht zu groß wurde, habe ich noch vor ihrer Abreise ein Ticket zu ihr gebucht. Von da an habe ich das Land lieben gelernt, mit all den Farben des Himmels, des Meeres und der Vegetation.“ Verliebt hat sie sich auch in Möbel und Wohnaccessoires, die sie in den vielen kleinen Boutiquen und Märkte rund um Kapstadt entdeckte.
Nicht nur Designklassiker, wie die beliebten „Plastic Side Chairs DSW“ von Vitra und skandinavische Stücke, wie die Pendelleuchten „E27“ mit bunter Fassung von Muuto gibt es bei Adam zu sehen, sondern vor allem immer wieder Objekte aus einem bestimmten Land: Südafrika.
Die Liebe zum Land entdeckte Adam durch ihre beste Freundin, die dorthin auswanderte. „Damit die Sehnsucht nicht zu groß wurde, habe ich noch vor ihrer Abreise ein Ticket zu ihr gebucht. Von da an habe ich das Land lieben gelernt, mit all den Farben des Himmels, des Meeres und der Vegetation.“ Verliebt hat sie sich auch in Möbel und Wohnaccessoires, die sie in den vielen kleinen Boutiquen und Märkte rund um Kapstadt entdeckte.
Wer jetzt die Klischeeschublade aufmacht und dort Giraffen und Batiktücher herausholt liegt völlig falsch. „Südafrika ist so viel mehr. Es ist wahnsinnig multikulturell“, schwärmt Caroline Adam. „Mir gefällt das junge und bewegte Design“, sagt sie. „Genau wie die Verbindung zwischen Kapstadt und Berlin. Es gibt ganz viele Parallelen zwischen den beiden Städten.“ Wie etwa die heterogenen Strukturen, das entspannte Leben mit Kaffee auf dem Bordstein, aber auch urbane Trends wie die Food-Trucks, die kreative Küche auf Rädern durch die Stadt fahren.
Sideboard: Loca, Fashion for Home; Prints: via District Six; Kerzenständer aus Holz: Zahara, Indigi Design, via District Six
Sideboard: Loca, Fashion for Home; Prints: via District Six; Kerzenständer aus Holz: Zahara, Indigi Design, via District Six
Mit ihrem Online-Shop District Six bringt die Grafikdesignerin seit zwei Jahren dieses besondere südafrikanische Design nach Deutschland. Gegründet hat sie ihn während sie mit Lenny schwanger war; von der ersten Idee bis zur Umsetzung verging genau ein Jahr. „Das war manchmal hart, aber auch ganz schön inspirierend. Die Schwangerschaft hat mich richtig euphorisiert, endlich die Idee von einem eigenen Shop zu realisieren. Bei mir gibt es jetzt alles was schön ist. Von Wohnaccessoires, über Taschen und Schmuck bis hin zu Kleinmöbeln.“ No giraffes. Simply good design, so das Motto. Erstaunlich oft erinnern die Stücke übrigens an skandinavisches Design.
Caroline Adam zudem einen kleinen Concept-Store in der Graefestraße Nummer 80 in Berlin-Kreuzberg. Dort verkauft sie alles, was sie auch selbst Zuhause hat.
Benannt hat Adam den Shop übrigens nach dem multikulturellen Zentrum Kapstadts, wo sie all das frische, urbane und anspruchsvolle afrikanische Design findet. Einem Bezirk mit bewegter Geschichte, der seit dem 19. Jahrhundert als multiethnisches, kulturelles Zentrum galt, unter dem Apartheid-Regime in den späten Sechzigerjahren jedoch gewaltsam geräumt und teilweise zerstört wurde. Erst seit den 2000ern füllt er sich wieder mit frischem, künstlerischen Leben.
Benannt hat Adam den Shop übrigens nach dem multikulturellen Zentrum Kapstadts, wo sie all das frische, urbane und anspruchsvolle afrikanische Design findet. Einem Bezirk mit bewegter Geschichte, der seit dem 19. Jahrhundert als multiethnisches, kulturelles Zentrum galt, unter dem Apartheid-Regime in den späten Sechzigerjahren jedoch gewaltsam geräumt und teilweise zerstört wurde. Erst seit den 2000ern füllt er sich wieder mit frischem, künstlerischen Leben.
Drahtkorb: Indigi Designs, via District Six Store, Vase: BoConcept; Kerzenhalter aus Holz: Mitbringsel aus Afrika
Prints im Vordergrund: Ini Neumann
Von der großen Wohnküche geht es über eine Flügeltür mit Buntglas in das angrenzende Wohnzimmer. Auf der Couch von Ikea (mit Kissen vom District Six Store) entspannen Adam und ihr Mann, im Indoor-Tipi von Nobodinoz spielt der kleine Lenny – eingebaut von einer Holzeisenbahn, die ganz klar schon zum Interior gehört.
Auch die Pendelleuchte „Facet“ aus leichtem Stahldraht ist aus Afrika (von Indigi Design). „Was ich mit dem Shop sagen will ist, dass Afrika sehr divers, jung und kreativ ist,“ so Adam. „Hinter den Designs stehen ganz oft schöne und ermutigende Geschichten.“ Die sie übrigens gerne erzählt, wenn man sie in ihrem Concept Store in Kreuzkölln besucht.
Auch die Pendelleuchte „Facet“ aus leichtem Stahldraht ist aus Afrika (von Indigi Design). „Was ich mit dem Shop sagen will ist, dass Afrika sehr divers, jung und kreativ ist,“ so Adam. „Hinter den Designs stehen ganz oft schöne und ermutigende Geschichten.“ Die sie übrigens gerne erzählt, wenn man sie in ihrem Concept Store in Kreuzkölln besucht.
Links vom Wohnzimmer geht es durch eine weitere Flügeltür in das Arbeitszimmer der Multitaskerin. Von dort aus hält sie Kontakt zu den afrikanischen Designern, schreibt Posts für ihren Blog, arbeitet am Layout ihres Online-Shops und verpackt und versendet alles selbst. „Das ist zwar viel Arbeit, aber es ist eben genau das, was mir Spaß macht“, so Adam.
Hexagon-Regal: Bloomingville; Couchdecke: David Fussenegger
Hexagon-Regal: Bloomingville; Couchdecke: David Fussenegger
Für das Gros der Einrichtung ist zwar Caroline Adam verantwortlich; doch auch die Männer der Familie hinterlassen Spuren. Der eine mit Spielzeug, der andere unter anderem durch Gin: Helmut Adam hegt eine große Leidenschaft für Barkultur, er hat auch das Magazin Mixology gegründet.
Zurück aus den herrschaftlichen Räumen und durch das Berliner Zimmer, geht es über den langen schlauchförmigen Flur (der so typisch für Berliner Altbauten ist!), in das kleine Reich von Lenny.
Hier im Kinderzimmer haben Adam und ihr Mann viel selbst Hand angelegt. Das Spielhaus aus lackierten MDF-Platten und die Regale sind selbst gebaut. Bei all den bunten Farben und Formen, die man im Kinderzimmer findet, wächst bestimmt schon der nächste Jungdesigner heran!
Teppich: Ikea
Teppich: Ikea
Schlauchförmig ist nicht nur der Flur, auch das Badezimmer ist schmal. Helle Fliesen, Pflanzen und hölzerne Accessoires machen den Raum dennoch zu einer kleinen Oase.
Hocker: Bekväm, Ikea
Hocker: Bekväm, Ikea
Die Küche, ebenfalls vom langen Flur aus zugänglich ist nicht groß, bietet aber alles, was man zum Kochen braucht. Die weiße Einbauküche von Ikea wurde mit einer massiven Arbeitsplatte aus Eiche kombiniert.
Und weil auch der kleine Lenny besonders gerne mitkocht, hat er in der Küche seine eigene Kochecke – eingerahmt von denkmalgeschützten Fliesen und dem Aufgang zur ehemaligen Waschküche. Das Leben im Altbau eben. Nur hier ganz ohne Angestellte und Holzofen, dafür mit viel Platz, geschmackvoller Einrichtung und einer glücklichen Familie.
Mehr Bilder und schöne Details aus der Wohnung >>>
Und weil auch der kleine Lenny besonders gerne mitkocht, hat er in der Küche seine eigene Kochecke – eingerahmt von denkmalgeschützten Fliesen und dem Aufgang zur ehemaligen Waschküche. Das Leben im Altbau eben. Nur hier ganz ohne Angestellte und Holzofen, dafür mit viel Platz, geschmackvoller Einrichtung und einer glücklichen Familie.
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Mit ihrem Mann Helmut und dem gemeinsamen Sohn hat sie sich dort eine richtige Familienwohnung eingerichtet. Sieht man sie, mag man kaum glauben, dass die Drei zuvor in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung lebten und sich seither komplett neu eingerichtet haben. „Naja, ich habe immer das Gefühl, dass die Wohnung noch nicht fertig ist“, sagt Adam. Aber gut, wem geht das nicht so?