Houzzbesuch: Ein kleiner Hauch von Manhattan in Stockholm
Vom Leben im coolen Viertel Tribeca inspiriert, richtete eine Schwedin ihr 41-Quadratmeter-Apartment so ein wie ein modernes New Yorker Loft
Als Agnes Stark Jansson in New York studierte, entbrannte ihre Liebe zum Leben in offenen Lofts. Sie war nach Manhattan gezogen, um an der New York University Wirtschaftswissenschaften und Marketing zu studieren. Sechs Monate lang lebte sie mitten im hippen Viertel Tribeca. „Ich mochte es dort sehr und wäre gerne länger geblieben. Das Apartment, das ich gemietet hatte, lag so zentral und ich mochte das offene Raumgefühl. Als ich, zurück in Stockholm, diese Einzimmerwohnung entdeckte – meine erste eigene – hat sie mich sehr daran erinnert. Und nach dem Einzug habe ich versucht, sie noch mehr nach Manhattan aussehen zu lassen.“
Nicht jeder mag es, in einem einzigen Raum zu kochen, zu essen und zu schlafen. Doch Agnes Stark Jansson sieht in einer Einzimmerwohnung nur Vorteile. „Ich finde es gut, dass in einem so kleinen Apartment kein Platz durch Wände verschwendet wird“. Und tatsächlich wirkt die Wohnung sehr groß – was natürlich auch an der Raumhöhe von drei Metern und den großen Fenstern liegt.
Früher einmal war die Wohnung klassisch aufgeteilt, im Koch- und Essbereich sieht man am Boden, dass hier früher eine Wand war. Als Jansson die Wohnung kaufte, strich sie Dielen und Wände frisch weiß an. Der mintgrüne Retro-Kühlschrank von Smeg ist eines ihrer Lieblingsstücke. „Die Farbe ist vielleicht etwas lieblich, aber ich dachte es wäre gut, wenn in dieser Ecke visuell etwas passiert“, sagt sie.
Deckenleuchte in Volieren-Optik: Mathieu Challières
Deckenleuchte in Volieren-Optik: Mathieu Challières
Agnes Stark Jansson hat sich schon immer für Inneneinrichtung interessiert, und so hatte sie eine recht genaue Vorstellung davon, welche Möbel sie für ihre erste eigene Wohnung haben wollte. „Tatsächlich habe ich alles schon vor dem Einzug gekauft und war vom ersten Tag an praktisch fertig eingerichtet. Es war ein tolles Gefühl, dass alles wirklich so gut aussah, wie ich es mir vorgestellt hatte.“
Die weiße Ikea-Küche war bereits in der Wohnung. Das in die Wand integrierte Weinregal ist ein cleveres Detail, das auch noch Platz spart.
Jansson lädt gerne Freunde ein, acht Personen passen bequem an den Esstisch in der Küche. „Die Tischbeine sind von Hay, die Platte aber hat mein Vater für mich gebaut, aus über 100 Jahre alten Dielen! Ich finde, die Eames Chairs passen perfekt dazu“, sagt sie.
Tischböcke: Loop Stand, Hay; Eames Plastic Side Chairs DSR, Vitra (in vielen Farben erhältich)
Tischböcke: Loop Stand, Hay; Eames Plastic Side Chairs DSR, Vitra (in vielen Farben erhältich)
Das prägende Element des offenen Raumes ist die Abtrennung aus Glas und schwarzem Metall. „Die Schlafnische war vorher eine dunkle Höhle, das mochte ich nicht so sehr. Ich habe solche Raumtrenner im Stil eines Fabrikfensters schon öfter gesehen, und wollte den Look unbedingt für meine Wohnung. Das war eine etwas aufwändige Aktion, bestellt habe ich bei der Firma Lybab und das Element wurde in zwei Teilen in Polen angefertigt. Dann musste es hierher gebracht und sicher in Boden und Decke verankert werden. Aber ich finde, der Aufwand hat sich gelohnt, die ganze Wohnung gewinnt dadurch.“ Wenn Gäste da sind und mehr Privatsphäre gewünscht wird, kann sie einen Vorhang vor die Glasabtrennung ziehen.
Bild auf der Kommode: via Sthlm Print.
Bild auf der Kommode: via Sthlm Print.
Im Wohnbereich hat Jansson eine eher zurückhaltende Farbpalette durchgezogen – abgesehen vom Gemälde über dem Sofa. „Mein Vater hat es in Cannes gekauft, aber es stammt vom dem schwedischen Künstler Johan Pellams. Wenn man nah herangeht, sieht man, dass darin auch Stücke alter Zeitungen verarbeitet sind. Meine Mutter fand die Farben etwas zu extrem, aber ich mochte es – also habe ich es einfach mitgenommen, als ich ausgezogen bin.“
Sofa: Posh Living, Couchtisch: Fontana Arte, Stuhl: Nolmyra, Ikea, Teppich: Layered
Sofa: Posh Living, Couchtisch: Fontana Arte, Stuhl: Nolmyra, Ikea, Teppich: Layered
Obwohl sie ihre Wohnung und auch das eher gediegene Viertel Vasastan mag, versucht Jansson zur Zeit, ins benachbarte Östermalm im Nordosten Stockholms zu ziehen. „Ich wäre näher am Djurgården (Anm. d. Red: teils bewaldete Insel und Parkgebiet in Stockholm), ich mag die Natur und gehe gerne joggen oder spazieren. Anderseits werde ich die eleganten Ladies hier vermissen…!“ Und was ist mit New York? „Oh ja!“, sagt Agnes Stark Jansson, „eines Tages will ich dorthin zurück – und in einem richtigen Loft wohnen!“
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Hier wohnt: Agnes Stark Jansson, Studentin
In: Vasastan, ein Stadtviertel im Nordwesten Stockholms
Auf: 41 Quadratmeter