Houzzbesuch: Ein zauberhafter Deko-Zoo in Barcelona
Im Apartment der Künstlerin Joana Santamans leben skurrile Tiere – auf Leinwänden, Büchern, Lampenschirmen und Co.
Die Wohnung ist klassisch für Barcelona, in einem typischen Jugendstilhaus des Stadtteils Eixample. Doch sobald man die Wohnung betritt, wird klar: Normal ist hier nichts. Wohin man auch blickt, überall finden sich kleine und große Tiere: auf Bildern, Lampenschirmen oder als Kleiderhaken. Dieser bunte Zoo ist das Zuhause von Künstlerin und Illustratorin Joana Santamans, die hier zusammen mit ihrem Ehemann Oriol wohnt.
Bei ihrer Arbeit lässt sich Santamans von den unterschiedlichsten Künstlern inspirieren: Rembrandt, Johannes Vermeer, Egon Schiele, Frida Kahlo, Henri de Toulouse-Lautrec und Claude Monet. Die einen liebt sie für ihre mutige Farbwahl, die andere für ihren „magischen Pinselstrich oder die Art und Weise, wie sie das Licht einfangen.“
Die in Barcelona geborene Künstlerin hat schon in London, New York und San Francisco gelebt. Die vielen Ortswechsel haben auch ihren Einrichtungsstil unbewusst beeinflusst. „Ich bin ein großer Fan des englischen Stils, bei dem der Respekt vor der Vergangenheit und Gemütlichkeit eine große Rolle spielen. An New York und San Francisco mochte ich besonders die viktorianischen Wohnhäuser mit ihren großen Fenstern und dem vielen Weiß. Das habe ich auch in meinem Zuhause übernommen.“
Die in Barcelona geborene Künstlerin hat schon in London, New York und San Francisco gelebt. Die vielen Ortswechsel haben auch ihren Einrichtungsstil unbewusst beeinflusst. „Ich bin ein großer Fan des englischen Stils, bei dem der Respekt vor der Vergangenheit und Gemütlichkeit eine große Rolle spielen. An New York und San Francisco mochte ich besonders die viktorianischen Wohnhäuser mit ihren großen Fenstern und dem vielen Weiß. Das habe ich auch in meinem Zuhause übernommen.“
Während der Arbeit hört Santamans gern Musik über ihren Retro-Verstärker „Stockwell“ von Marshall. Ein Leben ohne Musik ist für sie unvorstellbar. Sie nutzt sie aktiv als Stimmungsausgleich: Wenn sie nicht gut drauf ist, legt sie lebendige Musik auf, an hektischen Tagen setzt sie auf entspannte Grooves. Am liebsten hört sie Jazz, Folk und Klassik, vor allem Bach. Dass sie einmal Künstlerin werden würde, wusste Santamans schon immer: „Wenn ich nicht Malerin geworden wäre, dann hätte ich bestimmt etwas mit Musik gemacht. Meine Großmutter mütterlicherseits war Opernsängerin.“
„Mit der Zeit habe ich für mich herausgefunden, dass körperliche und seelische Ausgeglichenheit für meine Arbeit essenziell sind“, erzählt Santamans. „Wenn sich im Kopf Tausende von Gedanken im Kreis drehen und der Körper angespannt ist, ist da einfach kein Platz für Kreativität. Darum ist es mir sehr wichtig, an einem Ort zu leben und zu arbeiten, der offen und luftig ist und an dem alles genau so ist, wie ich es haben will.“
Santamans hat schon mehrere Bücher veröffentlicht. Ihr jüngstes Werk ist das illustrierte Bestiarium Vida (erschienen bei Bridge Books). Letztes Jahr an Sant Jordi – ein Feiertag zu Ehren des Heiligen Sankt Georg, des Schutzheiligen von Barcelona, an dem traditionell Bücher und Rosen verschenkt werden – hat sie Hunderte Bücher signiert.
Santamans hat schon mehrere Bücher veröffentlicht. Ihr jüngstes Werk ist das illustrierte Bestiarium Vida (erschienen bei Bridge Books). Letztes Jahr an Sant Jordi – ein Feiertag zu Ehren des Heiligen Sankt Georg, des Schutzheiligen von Barcelona, an dem traditionell Bücher und Rosen verschenkt werden – hat sie Hunderte Bücher signiert.
Über dem Schlafzimmer schwebt der „Flying Tuna“, eine Skulptur von Piedra Papel Tijera Interiorismo. „Es ist eine Hängeleuchte, die ich irgendwann einmal im Restaurant Fetén, in Castelldefels nahe Barcelona, gesehen habe und in die ich mich auf Anhieb verliebt habe. Eigentlich waren sie nicht zum Verkauf gedacht, aber ich habe trotzdem eine bekommen“, erzählt Santamans. Überhaupt hat Wasser auf sie eine beruhigende Wirkung. Deshalb will sie die Wand im Schlafzimmer mit weiteren Fischen bemalen.
In ihrer Wohnung haben Santamans und ihr Mann Möbel aus den verschiedenen Epochen ihres Lebens zu einem eklektischen Stilmix kombiniert. Den Ledersessel etwa hat Santamans von einem früheren Mitbewohner übernommen. Im Schlafzimmer steht er nun Seite an Seite mit moderneren, minimalistischen Stücken wie der Ikea-Kommode, dem Bett im japanischen Tatami-Style und dem würfelförmigen Beistelltisch von Pilma.
Der Schriftzug auf der Holzschachtel ist ein Hinweis auf ihren Inhalt: „Titelles“ ist Katalanisch und bedeutet „Puppen“ – in diesem Fall sind sie aus Pappmaschee.
Mit seiner extrem hohen Decke wirkte der Wintergarten früher wie ein schmaler Schlauch. Um das Problem zu lösen, hat das Paar die Decke mit weißen Laken abgehängt. Sie lassen den Bereich gleich viel gemütlicher wirken.
Das Paar nutzt den Raum nicht nur für seine morgendlichen Yoga-Übungen. Santamans hat sich hier auch eine gemütliche Mal- und Leseecke eingerichtet. „Da der Raum sehr weiß ist, habe ich versucht, ihn mit roten Akzenten aufzupeppen. Rot ist eine belebende Farbe und verleiht dem Raum einen starken Charakter“, erklärt sie. Besonders schön ist der Kelim aus Wolle. Er wurde im Iran gefertigt, gefunden hat sie ihn bei Turkestan.
Das Sofa besteht aus Kissen und Paletten auf Rollen. Das Bild darüber malte Santamans Stiefmutter Carlota Delgar.
Das Paar nutzt den Raum nicht nur für seine morgendlichen Yoga-Übungen. Santamans hat sich hier auch eine gemütliche Mal- und Leseecke eingerichtet. „Da der Raum sehr weiß ist, habe ich versucht, ihn mit roten Akzenten aufzupeppen. Rot ist eine belebende Farbe und verleiht dem Raum einen starken Charakter“, erklärt sie. Besonders schön ist der Kelim aus Wolle. Er wurde im Iran gefertigt, gefunden hat sie ihn bei Turkestan.
Das Sofa besteht aus Kissen und Paletten auf Rollen. Das Bild darüber malte Santamans Stiefmutter Carlota Delgar.
Hier sehen wir Santamans mit zwei Stühlen, die sie für eine Schaufenster-Installation mit dem Titel „Casita de Ensueño“ (Traumhäuschen) bemalt hat.
Das Paar hat die privateren Arbeits- und Schlafzimmer strikt von den öffentlicheren Wohnräumen getrennt. Der lange, breite Flur mit imposanter Stuckdecke und Zementfliesen führt in diesen Teil der Wohnung.
Der geräumige Eingangsbereich liegt im Zentrum der großen Wohnung. Der Grundriss ist typisch für die Wohnhäuser im Eixample-Viertel.
Hier präsentiert das Paar eine bunte Auswahl an Souvenirs und Alltagsgegenständen. Santamans Fahrrad steht neben hölzernen und steinernen Erinnerungsstücken von verschiedenen Urlaubsorten, die sie mit ihrer Familie besucht hat. Darunter ein großer, von Meer und Wind ausgehöhlter Baumstamm, den sie aus Sant Pere Pescador im Nordosten Spaniens mitgebracht hat.
Garderobenständer in Baumform: BoConcept; Teppich: Rugvista; Leuchtbuchstaben: Mercantic Flohmarkt Sant Cugat, vor den Toren Barcelonas
Hier präsentiert das Paar eine bunte Auswahl an Souvenirs und Alltagsgegenständen. Santamans Fahrrad steht neben hölzernen und steinernen Erinnerungsstücken von verschiedenen Urlaubsorten, die sie mit ihrer Familie besucht hat. Darunter ein großer, von Meer und Wind ausgehöhlter Baumstamm, den sie aus Sant Pere Pescador im Nordosten Spaniens mitgebracht hat.
Garderobenständer in Baumform: BoConcept; Teppich: Rugvista; Leuchtbuchstaben: Mercantic Flohmarkt Sant Cugat, vor den Toren Barcelonas
Das Esszimmer nutzen Santamans und ihr Mann zum gemeinsamen Frühstücken und Mittagessen. Zu Abend essen sie lieber im Wohnzimmer. Einkaufen gehen die beiden am liebsten auf den nahegelegenen Mercat de la Concepció, und beim Kochen wechseln sie sich ab.
Kashkuli-Teppich: Turkestan; Tisch und Bänke: Habitat
Kashkuli-Teppich: Turkestan; Tisch und Bänke: Habitat
Als die beiden die Wohnung fanden, war sie bereits fast perfekt. Der einzige Raum, der nicht ihren Erwartungen entsprach, war die viel zu kleine Küche. „Trotzdem waren Oriol und ich uns einig, dass die Küche der Mittelpunkt des Hauses sein sollte. Wir wollten einen geselligen Raum, in dem wir zusammenkommen und uns über unsere Pläne für den Tag und Erlebnisse austauschen können“, so Santamans.
Um zu ihrer Wunschküche zu kommen, haben die beiden sie vergrößert und mit dem Esszimmer verbunden. Die Bauarbeiten dafür nahmen einige Monate in Anspruch, waren aber im Grunde die einzige größere Umbaumaßnahme. Abgesehen davon musste das Paar eigentlich nur einmal gründlich durchputzen und ein paar Verschönerungsarbeiten vornehmen – wie etwa die bunte Tapete entfernen. Sie ließen alle Wände weiß malern, bis auf diese Wand in der Küche, die sie mit Tafelfarbe gestrichen haben.
Die Küchenmöbel sind von Ikea, während die Hängeleuchte von Vinçon stammt (inzwischen geschlossen). Anstelle von Accessoires greift Santamans gern auf Obst und Gemüse der Saison zurück. Der Kürbis ist aus Els Hostalets de Pierola; Artischocken und Mandarinen stammen aus dem Garten ihres Vaters. „Für mich als Künstlerin sind die Farben der Natur eine wichtige Inspirationsquelle. Sie sind ein richtiger Schatz.“
Die Küchenmöbel sind von Ikea, während die Hängeleuchte von Vinçon stammt (inzwischen geschlossen). Anstelle von Accessoires greift Santamans gern auf Obst und Gemüse der Saison zurück. Der Kürbis ist aus Els Hostalets de Pierola; Artischocken und Mandarinen stammen aus dem Garten ihres Vaters. „Für mich als Künstlerin sind die Farben der Natur eine wichtige Inspirationsquelle. Sie sind ein richtiger Schatz.“
Eine Kuh, ein Nashorn und ein Schwein halten freundlich ihre Köpfe hin, damit die Bewohner Handtücher und Topflappen daran aufhängen können.
DIY: 7 bärenstarke Ideen für ausrangierte Spielzeugtiere
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Neben Küche und Esszimmer befindet sich das große Wohnzimmer, das von zwei markanten Selbstporträts dominiert wird. „Hier machen wir es uns gern auf Kissen auf dem Boden gemütlich, um bei einem guten Film gemeinsam zu Abend zu essen. Das ist einfach gemütlicher als brav am Tisch zu sitzen“, erzählt Santamans.
Den Couchtisch hat sie aus ihrer ehemaligen WG mitgebracht. Er war ursprünglich mit Rädern ausgestattet, die Santamans abmontiert hat, aber bei Bedarf jederzeit wieder anbringen kann. An dem niedrigen Tisch mag sie besonders, dass er von der Höhe her perfekt zum grauen Sofa von Habitat passt. Die zwei Sofakissen mit dem Kolibri-Motiv sind Teil einer Sonderkollektion, die sie für La Mallorquina entworfen hat. Die anderen Kissen sind von Calma House.
Den Couchtisch hat sie aus ihrer ehemaligen WG mitgebracht. Er war ursprünglich mit Rädern ausgestattet, die Santamans abmontiert hat, aber bei Bedarf jederzeit wieder anbringen kann. An dem niedrigen Tisch mag sie besonders, dass er von der Höhe her perfekt zum grauen Sofa von Habitat passt. Die zwei Sofakissen mit dem Kolibri-Motiv sind Teil einer Sonderkollektion, die sie für La Mallorquina entworfen hat. Die anderen Kissen sind von Calma House.
Der aufgearbeitete Aktenschrank, den die zwei auf einer Auktion ersteigert haben, gehört zu ihren Lieblingsstücken im Haus. Die beiden haben eine echte Leidenschaft für Dinge mit Geschichte und mögen den Gedanken, ihnen ein neues Zuhause zu geben. Auf dem Schrank thront ein weiterer Leuchtbuchstabe. „Aber die Buchstaben im Flur gefallen mir besser, weil sie wärmeres Licht machen“, gibt Santamans zu. Sie interessiert sich für Typographie, „weil Buchstaben einfach hübsch sind – auch im Interior Design.“
Das absolute Lieblingsstück der beiden ist dieser Sessel, den sie eines verregneten Tages herrenlos auf der Straße fanden. Sie haben ihn mit einem Samtstoff neu polstern lassen und ihm neue Beine verpasst.
Ein Hingucker sind die Teppiche, die Santamans geschickt übereinandergelegt hat. Der orangefarbene Teppich „Warm Shekarloo“ stammt aus der Irania-Kollektion von Turkestan. Die Stehleuchte „Tripod“ ist von Habitat und die Hängeleuchte mit handgemachtem Bambusschirm Sinnerlig kommt von Ikea, entworfen von Ilse Crawford.
Das Storchen-Gemälde, Öl auf Holz, ist eines von Santamans’ neuesten Werken. „Holz ist mein absolutes Lieblingsmaterial, auch bei Möbeln. Es verbindet mich mit der Natur und dem Leben“, erzählt die Künstlerin.
Weitere Houzzbesuche in der Stadt
Ein Hingucker sind die Teppiche, die Santamans geschickt übereinandergelegt hat. Der orangefarbene Teppich „Warm Shekarloo“ stammt aus der Irania-Kollektion von Turkestan. Die Stehleuchte „Tripod“ ist von Habitat und die Hängeleuchte mit handgemachtem Bambusschirm Sinnerlig kommt von Ikea, entworfen von Ilse Crawford.
Das Storchen-Gemälde, Öl auf Holz, ist eines von Santamans’ neuesten Werken. „Holz ist mein absolutes Lieblingsmaterial, auch bei Möbeln. Es verbindet mich mit der Natur und dem Leben“, erzählt die Künstlerin.
Weitere Houzzbesuche in der Stadt
Hier wohnen: die Künstlerin Joana Santamans und ihr Mann Oriol, Rechtsanwalt
In: Eixample, Barcelona, Spanien
Auf: 200 Quadratmetern
Fotos: Jordi Folch
Den hellsten und ruhigsten Raum, der direkt neben dem Hauptschlafzimmer liegt, hat die Bewohnerin zu ihrem Atelier gemacht. Hier arbeitet Santamans an ihren Zeichnungen und promotet ihre Werke in den sozialen Medien. Den Arbeitstisch aus Eiche hat sie von einem Tischler ihres Vertrauens maßanfertigen lassen. Die flexiblen Schreibtischleuchten in Orange stammen von Habitat und die Deckenleuchten von Ikea. Ursprünglich waren sie silberfarben. Santamans hat sie schwarz lackiert und die Original-Lampenaufhängung gegen coole Industrial-Kabel ausgetauscht.
Wie in Kunstgalerien üblich, klebt Santamans einen roten Punkt neben jedes Werk, das sie verkauft hat. Das Oktopus-Diptychon, das auf diesem Foto zu sehen ist, hat ein Restaurant auf Ibiza erworben. Und die Schildkröte geht in den Friday’s-Project-Shop im Las Ramblas-Viertel von Barcelona.