Houzzbesuch
Houzzbesuch: Geschichte, Gegenwart und Glanz in Mailand
Mit Blick auf die Navigli-Kanäle wohnt eine Architektin in einem renovierten Altbau – ausgestattet mit coolen Materialien und offenen Räumen
Für Architekten ist es oft nicht leicht, die Renovierung der eigenen Wohnung in Angriff zu nehmen. Viele Experten können bestätigen, dass es weitaus einfacher ist, Vorgehensweise und Entscheidungen mit einem Kunden abzusprechen als mit sich selbst. Bei Architektin Selina Bertola jedoch hat sich die eigene Renovierung dann weniger aufwändig als befürchtet erwiesen. „Komischerweise hatte ich alles von Anfang an klar vor Augen. Die Ideen haben sich allmählich konkretisiert und die Projektphasen folgten dann mühelos aufeinander“, sagt sie. Vielleicht mag es auch am Haus selbst gelegen haben, das Geschichte und Charakter besitzt, ohne extravagant zu sein. Obendrein weist es eine herrliche Lage mitten in Mailand auf.
Bei der Renovierung der Wohnung wurden die bestehenden Strukturen und Elemente aufgewertet, beginnend mit den alten Holzbalken, die freigelegt wurden. Auch die originalen Fensterläden wurden erhalten. Da die meisten Wände tragend waren, konnte der Grundriss nicht groß verändert werden. Nur eine einzige Wand, die des Wohnzimmers, wurde niedergerissen, um den Raum zu öffnen.
Hier blickt man vom Wohnzimmer zur Küche, die weder offen, noch völlig abgetrennt ist. Um sie von den anderen Räumen abzusondern, hat Bertola sie in eine überdimensionierte Metallbox mit Glasfenstern gesteckt, die man je nach Bedarf schließen oder öffnen kann.
Hier blickt man vom Wohnzimmer zur Küche, die weder offen, noch völlig abgetrennt ist. Um sie von den anderen Räumen abzusondern, hat Bertola sie in eine überdimensionierte Metallbox mit Glasfenstern gesteckt, die man je nach Bedarf schließen oder öffnen kann.
Durch die offenen Fenster der Küche lässt es sich gut plaudern, wenn Gäste zum Abendessen da sind. Wenn es dampft und spritzt können die Fenster jedoch auch geschlossen werden.
Platz nimmt man an einem rustikalen Esstisch von Maisons du Monde. Mit seinem gusseisernen Gestell passt er zum Industrial-Touch der Metallbox. Bei Bedarf und vielen Gästen kann der Tisch noch weiter ausgezogen werden.
Platz nimmt man an einem rustikalen Esstisch von Maisons du Monde. Mit seinem gusseisernen Gestell passt er zum Industrial-Touch der Metallbox. Bei Bedarf und vielen Gästen kann der Tisch noch weiter ausgezogen werden.
Die Küche ist im Industrial-Look eingerichtet. Durch die hexagonalen Zementfliesen, die alte Fabriklampe an der Decke und die offenen Regale aus Metall und Holz ist der Architektin ein guter Mix gelungen, der weder zu kühl, noch zu urig wirkt.
Die hochwertige Arbeitsplatte ist aus Marmor und bietet viel Platz fürs Schnippeln und Kochen. Wie viele Elemente der Wohnung wurde sie auf Maß gefertigt.
Zum Haus aus der Jahrhundertwende, hat die Architektin moderne Stücke und Mid-Century-Klassiker kombiniert. Jetzt versteht sich der „Rocking Chair“ von Charles und Ray Eames (Vitra) blendend mit einem Sessel von Mario Bellini für B&B Italia, neu bezogen mit einem texturierten Stoff in Senfgelb.
Auf dem Boden liegt ein Teppich aus dem 17. Jahrhundert, ein Geschenk von Bertolas Großvater, der ihn in den Siebzigerjahren in Usbekistan erstand.
Auf dem Boden liegt ein Teppich aus dem 17. Jahrhundert, ein Geschenk von Bertolas Großvater, der ihn in den Siebzigerjahren in Usbekistan erstand.
Das Schlafzimmer wirkt schlicht und ruhig – verkörpert den Wunsch nach Ruhe. Möbel und Textilien sind in Weiß- und Milchtönen gehalten. Ein sanftes Himmelblau am Kopfende ist Farbe genug. Die einzige Deko sind die zwei Leuchten aus Vietnam an der Decke und auf dem Nachtisch.
Im Badezimmer fällt gleich der Spiegel auf, der kurioserweise direkt vor dem Fenster angebracht wurde. Doch an einer Metallstange hängend, kann man ihn drehen und so die Fenster zum Lüften ganz einfach öffnen. Für den Waschtisch wurde wie in der Küche ebenfalls Marmor verwendet. Für etwas Industrial-Chic auch im Bad, ließ die Architektin Metro-Fliesen an allen Wänden anbringen.
Wie gut sich Dinge in neuem Kontext machen, zeigt sich an der Beleuchtung. Die mittig angebrachte Deckenlampe hing früher nämlich in einem Londoner Restaurant. Die Lampe links dagegen ist neu, von der belgischen Firma Flamant.
Wie gut sich Dinge in neuem Kontext machen, zeigt sich an der Beleuchtung. Die mittig angebrachte Deckenlampe hing früher nämlich in einem Londoner Restaurant. Die Lampe links dagegen ist neu, von der belgischen Firma Flamant.
Im Gästebad fungiert das gusseiserne Gestell einer alten Singer-Nähmaschine als Waschtisch. Es wurde dafür mit einer Holzplatte und einem Aufsatzwaschbecken ausgestattet. Auch hier sind auf dem Boden Zementfliesen verlegt, während coole, raumhohe Metro-Fliesen die Prise Industrial-Chic ins Bad bringen.
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In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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Hier wohnen: Selina Bertola mit Ehemann Francesco
In: Mailand
Auf: 120 Quadratmetern, zwei Schlafzimmer, zwei Bäder
Experte: Selina Bertola Nomade Architettura
Wir befinden uns in Mailand, in einem der schönsten Viertel der Stadt, dem berühmten Navigli – an den schönen Kanälen wird gerne flaniert oder ein Aperitivo genossen. Hier, unweit der anlässlich der Expo eingeweihten Darsena, dem Hafenbecken, hat Selina Bertola endlich die Wohnung ihrer Träume gefunden, in einem Haus von 1900 mit gusseisernen Balkonen.