Houzzbesuch: Großes Glück auf wenigen Quadratmetern
Eine vierköpfige Familie lebt auf nur 50 Quadratmetern mit einem kleinen Garten – und beweist: Bewusstes Wohnen schweißt zusammen
Eigentlich wollten die Interior Designerin Jessica Helgerson und ihre Familie auf keinen Fall länger als ein paar Tage in ihrem neuen Sommerhaus bleiben. Aber aus einem Wochenende wurden ein paar Wochen – und bis heute konnten die Helgersons sich nicht wieder losreißen. „Eigentlich wollten wir nur meinen Geburtstag hier feiern – aber dann sind wir einfach geblieben“, erinnert sich Helgerson.
Warum, das versteht man schnell. Das kleine Haus auf der malerischen Insel Sauvie, nördlich von Portland, liegt inmitten eines Tier- und Naturschutzgebiets. „Nach einer vierstündigen Wandertour hatten wir uns sofort in die Insel verliebt, obwohl wir uns damals erstmal verlaufen hatten. Abgesehen davon, dass das Haus völlig heruntergekommen war, haben wir eine Menge Potenzial darin gesehen. Seine Größe liegt zwar deutlich unter dem Durchschnitt in dieser Gegend, aber da wir ohnehin lernen wollten, unseren Konsum herunterzufahren, sind wir inzwischen alle sehr diszipliniert, wenn es darum geht, weniger zu kaufen und das Haus nicht mit unnötigen Dingen vollzustopfen“, sagt Helgerson.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Jessica Helgerson, ihr Ehemann, der Architekt Yianni Doulis und die beiden Kinder
In: Sauvie Island, Oregon
Auf: 50 Quadratmetern
Interessant: Das Haus hat bereits seinen fünften Besitzer. Es war zuvor ein Einfamilienhaus, Bleibe für Werftarbeiter, Gänse-Beobachtungsstation und eine heruntergekommene Autovermietung.
Warum, das versteht man schnell. Das kleine Haus auf der malerischen Insel Sauvie, nördlich von Portland, liegt inmitten eines Tier- und Naturschutzgebiets. „Nach einer vierstündigen Wandertour hatten wir uns sofort in die Insel verliebt, obwohl wir uns damals erstmal verlaufen hatten. Abgesehen davon, dass das Haus völlig heruntergekommen war, haben wir eine Menge Potenzial darin gesehen. Seine Größe liegt zwar deutlich unter dem Durchschnitt in dieser Gegend, aber da wir ohnehin lernen wollten, unseren Konsum herunterzufahren, sind wir inzwischen alle sehr diszipliniert, wenn es darum geht, weniger zu kaufen und das Haus nicht mit unnötigen Dingen vollzustopfen“, sagt Helgerson.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Jessica Helgerson, ihr Ehemann, der Architekt Yianni Doulis und die beiden Kinder
In: Sauvie Island, Oregon
Auf: 50 Quadratmetern
Interessant: Das Haus hat bereits seinen fünften Besitzer. Es war zuvor ein Einfamilienhaus, Bleibe für Werftarbeiter, Gänse-Beobachtungsstation und eine heruntergekommene Autovermietung.
Ein begrüntes Dach, das mit Moos und Farnkraut vom angrenzenden Columbia River bedeckt ist, hat das baufällige Dach ersetzt und isoliert das Haus nun sehr effizient.
Helle Eichendielen und ein alter Esstisch aus Walnussholz, den sie in der Gegend fanden und restaurierten, bringen Wärme in die strahlend weiße Einrichtung. Die Vintagemöbel hat Helgerson auf einer Online-Anzeigenseite gefunden. Geheizt wird das Haus mit einem Holzofen. „Manchmal heizt der Ofen im Wohnzimmer etwas zu stark. Im Winter machen wir deswegen meistens ein Fenster auf, weil es sonst einfach zu heiß wird hier drin“, erklärt sie.
Tisch: maßgefertigt, Stühle: Vintage; Hängeleuchten: in Frankreich gekauft
Tisch: maßgefertigt, Stühle: Vintage; Hängeleuchten: in Frankreich gekauft
„Jedes Zimmer im Haus hat eine bestimmte Funktion und genau darauf kommt es hier an. Wir haben alles entkernt und die Räume hocheffizient umgestaltet“, sagt Helgerson. Der große Hauptraum „hat so einiges auszuhalten“, erzählt sie: Er ist Küche, Ess- und Wohnzimmer zugleich. Die eingebauten Sofas mit Schubladen hat sie mit ihrem Ehemann entworfen; sie dienen zudem auch als Doppelbett für Gäste und Aufbewahrungsort für Spielzeug. Die Leiter aus Walnuss führt den Blick in Richtung der höher gelegenen Schlafnische des Ehepaars.
Sofa, Bücherregale, Walnussholzleiter: maßgefertigt, Jessica Helgerson Design
Sofa, Bücherregale, Walnussholzleiter: maßgefertigt, Jessica Helgerson Design
Der begrenzte Raum ihres Schlafzimmer zwang die Helgersons wirklich dreimal darüber nachzudenken, was sie da oben wirklich brauchen. „Bei allem ist es unser Ziel, Dinge zu verwenden, die schön und nützlich zugleich sind“, sagt die Designerin.
Das minimalistische Kinderzimmer beherbergt lediglich ein Etagenbett mit eingebautem Stauraum, einen ausziehbaren Kleiderschrank und ein Gästebett (nicht im Bild).
Fotosuche: Wohnideen mit Hochbetten >>>
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Die freistehende Badewanne hat Helgerson von der Baustelle eines Freundes gerettet; ihr Mann baute die Holzfüße dafür.
Die Designerin gesteht zwar ein, dass es manchmal etwas schwierig sei, das kleine Badezimmer mit drei weiteren Personen zu teilen – die Vorteile des engen Zusammenlebens würden die Nachteile aber dennoch überwiegen.
Die Designerin gesteht zwar ein, dass es manchmal etwas schwierig sei, das kleine Badezimmer mit drei weiteren Personen zu teilen – die Vorteile des engen Zusammenlebens würden die Nachteile aber dennoch überwiegen.
„Sicherlich ist unsere Wohnsituation nicht perfekt“, sagt Helgerson. „Die Toilette tropft und wir wissen auch, dass unsere zwei Kinder nicht mehr lange ihr Schlafzimmer teilen können, ohne sich dabei die Köpfe einzuschlagen. Abgesehen davon, kommen wir allerdings bestens aus mit den paar Quadratmetern, die wir zur Verfügung haben.“
Die Tür des Hauses steht für Freunde der Familie immer weit offen. Vor wenigen Wochen hat Helgerson zum Beispiel (gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Mann) eine Geburtstagsparty für Sohn Max gegeben. Weil er wusste, dass Platz ein Problem im Haus ist, hat Max seine Freunde vorher per E-Mail gebeten, keine Geschenke mitzubringen. „Wir haben ihm einen Pfeil und Bogen geschenkt, das hatte er sich gewünscht – damit war er richtig glücklich. Einer seiner Freunde hat jedoch geschummelt und ihm eine kleine Schachtel mit mexikanischen Springbohnen mitgebracht – deren Kribbeln in der Hand war ein Spaß für Groß und Klein“, erinnert sich Helgerson lachend.
Die Designerin, die in ihrer Kindheit zwischen den USA und Frankreich hin- und herpendelte, nutzte den kleinen Garten des Bauernhauses ihrer Großeltern als Inspirationsquelle für ihre eigenen Beete und das Gewächshaus.
Inzwischen ernährt die Familie sich komplett aus eigenem Anbau – mit Ausnahme von „Alkohol, Koffein und einigen Kohlehydraten“, erzählt Helgerson. Sie züchten ihre eigenen Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zwiebeln, Okra und „jede Beerenart, die man sich nur vorstellen kann.“
Inzwischen ernährt die Familie sich komplett aus eigenem Anbau – mit Ausnahme von „Alkohol, Koffein und einigen Kohlehydraten“, erzählt Helgerson. Sie züchten ihre eigenen Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zwiebeln, Okra und „jede Beerenart, die man sich nur vorstellen kann.“
Obwohl das Leben auf kleinem Fuß eine logische Erweiterung von Helgersons Design-Ethos ist, macht es ihr nach wie vor Spaß für ihre Kunden einzukaufen – ganz egal ob für große oder kleine Projekte. „Ich habe kein Verlangen danach, anderen Leuten zu diktieren, wie sie zu leben haben“, sagt sie. „Allerdings denke ich, dass die meisten meiner Kunden wissen, dass mein Team und ich unsere Arbeit sehr gewissenhaft und nachhaltig angehen. Wir planen jeden unserer Entwürfe für ein Haus so, dass danach kein Umbau mehr nötig sein sollte.“
Sie gibt zu, dass sie die romantische Hoffnung hegt, dass ihre Kinder eines Tages das Grundstück ihrer Kindheit übernehmen werden – aber sie wäre nicht überrascht, wenn sie lieber in die Stadt ziehen möchten, sobald sie etwas älter sind. „Eines Tages kommen sie bestimmt nach Hause und erzählen, dass sie nach New York ziehen wollen.“
Klein & Fein – mehr Geschichten vom Wohnglück auf engem Raum >>>
Sie gibt zu, dass sie die romantische Hoffnung hegt, dass ihre Kinder eines Tages das Grundstück ihrer Kindheit übernehmen werden – aber sie wäre nicht überrascht, wenn sie lieber in die Stadt ziehen möchten, sobald sie etwas älter sind. „Eines Tages kommen sie bestimmt nach Hause und erzählen, dass sie nach New York ziehen wollen.“
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