Houzzbesuch: Happy together – ein Vintage-Familiennest in Berlin!
Zutaten für die perfekte Familienwohnung in Kreuzberg? Kreative Eltern, zweijähriger Xaver, vier Zimmer, originelle Ideen und starke Farben
Dass Eltern zu kreativen Nestbauern werden, kann Isabel Robles Salgado nur bestätigen. Als sie und ihr Partner Roddy Ziebell vor knapp drei Jahren die Vier-Zimmer-Wohnung in Kreuzberg bezogen, ahnten sie nicht, dass sie bald zu dritt sein würden. Im März 2013 kam Sohn Xaver zur Welt – und mit ihm ein besonderes Bewusstsein für die Räume, in denen sich das gemeinsame Leben abspielt. Heute ist der Kleine zwei Jahre alt und und die Altbauwohnung um einige familienfreundliche Features und liebevolle Besonderheiten reicher.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Isabel Robles Salgado, junge Mutter und Mitgründerin von Little Years mit ihrem Partner Roddy Ziebell und Söhnchen Xaver (2 Jahre)
Auf: 120 Quadratmetern
In: In Berlin-Kreuzberg
Auf einen Blick
Hier wohnt: Isabel Robles Salgado, junge Mutter und Mitgründerin von Little Years mit ihrem Partner Roddy Ziebell und Söhnchen Xaver (2 Jahre)
Auf: 120 Quadratmetern
In: In Berlin-Kreuzberg
Als es um die Wahl der Wandfarbe ging, entschied sich das Paar zunächst für klassisches Babyblau. Das Resultat lehrte sie, Wandfarben künftig nicht mehr am Computerbildschirm auszuwählen. Über eine Alternative wurde nicht lange gegrübelt: Die junge Mutter wollte schon immer mit dunkler Farbe experimentieren und fand im Petrolton „Marine Blue“ von Little Greene schließlich genau das, wonach sie suchte. Natürlich diesmal mit Probetöpfchen zum Testen.
Der Vorhang ist eine Eigenkreation: Um zwischen dem Muster des blau-weißen Stoffs von Marimekko und der Wand einen Bezug herzustellen, nähte sie ihn kurzerhand auf einen petrolfarbenen Ikea-Vorhang.
Das Babybett Echo von Kalon Studios ist mit seiner schlichten Form und Funktionalität eine lohnende Anschaffung: man kann es problemlos vom Babybett in ein Kinderbett verwandeln. Freunde wie der blaumützige „Balthazar“ von Lucky Boy Sunday sitzen überall im Zimmer verteilt und sind genau die richtigen Weggefährten für kleine Rowdys wie Xaver. Den Spielzeugen und Accessoires (man beachte das ABC-Poster von Zenzi Design!), sieht man an, dass sie mit viel Liebe ausgesucht wurden.
Der Vorhang ist eine Eigenkreation: Um zwischen dem Muster des blau-weißen Stoffs von Marimekko und der Wand einen Bezug herzustellen, nähte sie ihn kurzerhand auf einen petrolfarbenen Ikea-Vorhang.
Das Babybett Echo von Kalon Studios ist mit seiner schlichten Form und Funktionalität eine lohnende Anschaffung: man kann es problemlos vom Babybett in ein Kinderbett verwandeln. Freunde wie der blaumützige „Balthazar“ von Lucky Boy Sunday sitzen überall im Zimmer verteilt und sind genau die richtigen Weggefährten für kleine Rowdys wie Xaver. Den Spielzeugen und Accessoires (man beachte das ABC-Poster von Zenzi Design!), sieht man an, dass sie mit viel Liebe ausgesucht wurden.
Eine Kuschel-Ecke dürfte jedem Kind gefallen. Hier entstand sie aus einer Gästematratze, die mit der Sternen-Decke von Noe & Zoe den richtigen Überzug zum Träumen erhielt.
Zur Eck-Installation aus Pulli und Taube gibt es eine schaurig-süße Geschichte: Der Alpaca-Pulli „Très cool“ hatte ein kleines Vermögen gekostet. Leider ließ ihn der falsche Waschgang auf Puppengröße schrumpfen. „Erst habe ich Tränen vergossen, mittlerweile bin ich versöhnt, denn als Deko macht er sich immer noch gut, und vielleicht wird ihn irgendwann ein zweites Baby tragen“, sagt Salgado. Das taubenförmige „Pigeon Light“ von Thorsten van Elten war ein Geschenk von Xavers Patentante und passt hervorragend zum verunglückten Pullöverchen.
Teppiche im Kinderzimmer sind für Salgado ein Muss: „Man verbringt einfach so viel Zeit am Boden!“ Der Teppich von Benuta ist herrlich bequem und fügt sich auch optisch sehr gut in das verspielte Umfeld. Das Regal mit Kleiderstange ist von Ikea, bekam aber mit zusammengemischten Farben von Little Greene einen individuellen Look.
Zur Eck-Installation aus Pulli und Taube gibt es eine schaurig-süße Geschichte: Der Alpaca-Pulli „Très cool“ hatte ein kleines Vermögen gekostet. Leider ließ ihn der falsche Waschgang auf Puppengröße schrumpfen. „Erst habe ich Tränen vergossen, mittlerweile bin ich versöhnt, denn als Deko macht er sich immer noch gut, und vielleicht wird ihn irgendwann ein zweites Baby tragen“, sagt Salgado. Das taubenförmige „Pigeon Light“ von Thorsten van Elten war ein Geschenk von Xavers Patentante und passt hervorragend zum verunglückten Pullöverchen.
Teppiche im Kinderzimmer sind für Salgado ein Muss: „Man verbringt einfach so viel Zeit am Boden!“ Der Teppich von Benuta ist herrlich bequem und fügt sich auch optisch sehr gut in das verspielte Umfeld. Das Regal mit Kleiderstange ist von Ikea, bekam aber mit zusammengemischten Farben von Little Greene einen individuellen Look.
Mit dem Aufkleben der Wandsticker von Mimi’Lou verbrachte die junge Mutter gefühlte zwölf Stunden. Doch es hat sich gelohnt. Als Bücherregal dienen zwei weiße Ribba-Bilderleisten von Ikea. Und wenn mal zu viel Chaos herrscht, steht der Aufbewahrungskorb „Fox“ von 3 Sprouts bereit, um Überflüssiges zu verstauen.
Klavier von Vilac
Klavier von Vilac
Als das junge Paar die Kreuzberger Wohnung bezog, trugen beide zusammen, was sie hatten. Und so trafen ihre weißen Möbel und ein bisschen „Mädchenkrams“ auf seine schweren Holzmöbel. Eine zunächst gewöhnungsbedürftige Mischung, die aber durchaus Potenzial barg. Und in der Tat ist die Wohnung heute gespickt mit lauter kleinen und großen Besonderheiten, wie diesem bunten Teppich aus Marokko; ein 25 Jahre alter Boucherouite. Die beiden begaben sich auch gerne auf Flohmärkte, um den ein oder anderen Schatz zu finden – beispielsweise das rote R (passend zu Roddy, dem Vornamen ihres Freundes) und den Globus. Den Kinder-Tennisschläger bekam Roddy in jungen Jahren von seinem Vater geschenkt. Allerdings schlug er eine andere Karriere als die eines Tennisprofis ein und so findet der unbenutzte Schläger heute seine Daseinsberechtigung als Wanddeko. Das Bild zwischen den Fenstern malte die befreundete Künstlerin Nata Lee Hahn.
Die Wimpelkette (via Etsy) aus recycelten Atlaskarten hängt nicht ohne Grund an der Wand: das Paar ist sehr reiselustig. Von der Idee eines großen Bettes war die gebürtige Bayerin zunächst alles andere als begeistert. Als Mutter eines zweijährigen Sohnes weiß sie nun jedoch die Vorzüge der 2 mal 2 Meter großen Schlafinsel von Holzconnection zu schätzen. Hier haben alle drei Familienmitglieder genug Platz für absurde Schlafpositionen (besonders der Kleinste ist Meister darin…).
Kissen auf dem Bett: Pienet Kivet, Frekvenssi, alle Marimekko
Kissen auf dem Bett: Pienet Kivet, Frekvenssi, alle Marimekko
Zwei Fundstücke der besonderen Art sind die Kinderstühle neben dem Bett. Sie stammen aus einer Kita, die sich von altem Mobiliar trennte. „Wir dachten damals, dass wir sie für unsere Kinder aufheben. Jetzt haben wir ein Kind, aber die Stühle haben sich als Nachttische so etabliert, dass wir sie nicht mehr hergeben wollen“, sagt Salgado.
Gegessen, gekocht und gewerkelt wird in dieser Wohnung im größten Raum, dem Berliner Zimmer. Die Küche von Ikea, samt neuem Kühlschrank, gehörte zu den ersten Anschaffungen. Da die beiden von Anfang an kein großes Budget für die Wohnungsausstattung zur Verfügung hatten, entstand ein Großteil der Einrichtung durch Improvisation und Ideenreichtum. Wie gut, dass Kreativität und die Lust am Tun zu den Kernkompetenzen des Paares gehören.
Auch Xaver kann den Kochlöffel schwingen. Nach gründlicher Recherche des Kinderküchen-Marktes fiel die Wahl auf das Modell Duktig von Ikea – der Klassiker unter den Kinderküchen.
Es wurden keine Mühen gescheut, um aus den schlichten Holzfronten im skandinavischen Stil eine Designerküche zu zaubern. „Papa und Mama haben viel gestritten, bevor die Küche unter dem Weihnachtsbaum stand“, gesteht Salgado. Das Ergebnis könnte so manche Hausfrau neidisch machen.
Spielwürfel: Janod; Dinosaurier-Kopf „Little Roar Head“: Flatout Frankie; Roter Stuhl „Panton Mini”: Vitra
Es wurden keine Mühen gescheut, um aus den schlichten Holzfronten im skandinavischen Stil eine Designerküche zu zaubern. „Papa und Mama haben viel gestritten, bevor die Küche unter dem Weihnachtsbaum stand“, gesteht Salgado. Das Ergebnis könnte so manche Hausfrau neidisch machen.
Spielwürfel: Janod; Dinosaurier-Kopf „Little Roar Head“: Flatout Frankie; Roter Stuhl „Panton Mini”: Vitra
Der lange Esstisch war das erste Möbelstück, das sich Salgado und Ziebell anschafften. Er wurde zum zentralen Element ihrer Küche. Die Bestuhlung besteht aus verschiedensten Modellen. Begonnen wurde die Sammlung mit antiken Holzstühlen. Dann kamen modernere Sitzgelegenheiten dazu: Der „Eames Plastic Chair DSR“ von Vitra und „Gubi 5“. Der Kleine nimmt auf dem berühmten „Tripp Trapp“ von Stokke Platz. Der blau-weiß gemusterte Teppich von Brita Sweden ist aus Plastik, abwaschbar und daher besonders familientauglich.
Die Bilderwand gibt Einblicke in das junge Familienglück. Mittendrin findet man wichtige Ansagen wie „Please excuse the mess“ von Hello Petersen. „Dieses Bild darf eigentlich in keiner Familienwohnung fehlen“, findet Salgado. Die Ball-Clock von Vitra war ein Weihnachtsgeschenk ihrer Mutter, „die analoge Uhren für sehr wichtig hält“, sagt Salgado schmunzelnd.
Die Anschaffung eines grauen Ecksofa war eine gute Idee, weiß Salgado heute. Noch im Laden riet ihnen ein Paar mit Kindern, das grau-melierte Modell zu kaufen. Für diesen Tipp ist Isabel Robles Salgado bis heute dankbar. „Man kann sich mit dickem Bauch noch nicht vorstellen, wie dreckig Kinder sind!“ Zudem eignet sich dieses Modell auch prima zum Höhlenbau und als Kaufmannsladen – von hier aus verkauft Söhnchen Xaver seinen Eltern imaginäres Obst und Gemüse.
Beistelltisch neben dem Schaukelstuhl: Ferm Living; Teppich: Benuta; Kissen: Kelim, Ferm Living; H&M Home; ähnliche Strickpoufs z.B. Vonbox
Beistelltisch neben dem Schaukelstuhl: Ferm Living; Teppich: Benuta; Kissen: Kelim, Ferm Living; H&M Home; ähnliche Strickpoufs z.B. Vonbox
Dass Einrichten auch Konfliktpotential birgt, weiß das junge Paar nur zu gut. Ein gutes Beispiel ist der Couchtisch „Velodrome“ von Peter Eklaas, den sich der Herr des Hauses für viel Geld in Hamburg kaufte. Zurück in Berlin stieß er damit auf weniger Begeisterung. Nach vielen Diskussionen übernahm er zunächst die Funktion eines Fernsehtisches. Seit kurzem darf er wieder als Couchtisch genutzt werden. „Und obwohl ich es natürlich war, die ihn immer loswerden wollte, finde ich ihn mittlerweile sogar ganz gut!“, gesteht Salgado.
Deko-Vögel: Kay Bojesen, über Markanto
Deko-Vögel: Kay Bojesen, über Markanto
Die Idee, eine Tüte mit Hirschgeweihfarn in den Raum zu hängen, ist dem Umstand zu verdanken, dass hier einst eine Babywiege hing. Zudem sind Pflanzen oft das beste Mittel gegen Kahlheit in Räumen.
Die runde Nische, in der früher mal der Ofen stand, war stets ein beliebter Platz für den Weihnachtsbaum. Doch fehlte lange Zeit die Inspiration für einen ganzjährigen Platzhalter. Bis eines Tages die befreundete Interior-Stylistin Doreen Schumacher den Tipp gab, sie grau zu streichen und dort ein Tipi aufzustellen. Und während der Kleine in die Rolle des Winnetou schlüpft, kann seine Mutter sich daneben ihrer Arbeit widmen.
Den Schreibtisch fand die begeisterte Bloggerin auf der Straße. Die Holzplatte wurde abgeschliffen und geölt. Das Vogel-Poster ist ein Theaterplakat der Schaubühne, und der passenden Vintage-Rahmen kommt von Ebay. Als Schreibtischstuhl dient der Hay-Klassiker „About a Chair“.
Tipi: Nobodinoz über Babyssimo; Farbe in der Ofennische: Gauze Dark von Little Greene
Den Schreibtisch fand die begeisterte Bloggerin auf der Straße. Die Holzplatte wurde abgeschliffen und geölt. Das Vogel-Poster ist ein Theaterplakat der Schaubühne, und der passenden Vintage-Rahmen kommt von Ebay. Als Schreibtischstuhl dient der Hay-Klassiker „About a Chair“.
Tipi: Nobodinoz über Babyssimo; Farbe in der Ofennische: Gauze Dark von Little Greene
Eigentlich findet Salgado den Fernseher hässlich und zudem noch überflüssig. Trotzdem gelang es ihr, das Drumherum so schön zu gestalten, dass das Gerät kaum noch auffällt. Die Plattensammlung ihres Freundes findet in schlichten Regalen von Horzon aus Berlin Platz. Die schönsten Plattencover bekamen einen Ehrenplatz an der Wand.
Auch das Badezimmer profitiert von dem Prinzip, alten Objekten eine neue Funktion zu geben. Radio und Schränkchen erstand Roddy Ziebell auf dem Flohmarkt – er wollte der Unmenge an Frauenkosmetikprodukten Herr werden und sie auf ansehnliche Art verstauen. Die Boxen unter dem Waschbecken stammen aus einem Industrie-Verkauf. So funktioniert es – das Leben zu dritt. Mit Ideen und guten Stauraumlösungen.
Mehr Bilder aus dem Familiennest im Expertenprofil von Hejm Interieurfotografie >>>
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In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
In der Umbruchszeit gründete sie gemeinsam mit einer Freundin den Blog Little Years, der inspirierende Posts für moderne Eltern liefert. „Hier finden Mamas, Papas und solche, die es werden wollen, Inspirationen und Informationen. Auf unserem Blog gibt es keine Latte-Macchiato-Mütter, keine Heimchen am Herd – keine Klischees und Vorurteile“, sagt sie.
Zuerst nahm sich Salgado des Kinderzimmers an. Obwohl es der kleinste Raum der Wohnung ist, machte seine Gestaltung ihr am meisten Spaß. „In Kinderzimmern darf man sich so vieles erlauben, was in den Räumen der Erwachsenen nicht geht. Alles darf so wild und bunt sein. Außerdem gibt es wirklich viele schöne Dinge für die Kleinen“, sagt Salgado.