Houzzbesuch: Holz und Cremetöne im Herzen von Paris
Wie großzügig können 54 Quadratmeter wirken? Sehr! Wie aus einem Raum im Viertel Marais eine Single-Wohnung mit dreieinhalb Zimmern entstand
Nach einigen Jahren in Belgien beschloss der Eigentümer dieses Apartments, in seine Heimat Frankreich, genauer nach Paris, zurückzukehren. Er wusste auch ziemlich genau, wo er fortan leben wollte: im historischen Viertel Marais. Tatsächlich fand er dort eine Wohnung, die jedoch komplett umgebaut werden musste. Also beauftragte er die Architektin Tatiana Nicol, die zuvor bereits seine Wohnung in Belgien neu gestaltet hatte. Ihre Vorgabe: Ein gemütliches Zuhause zu schaffen, in dem er sich von seiner beruflichen Vielfliegerei erholen und eine entspannte Zeit mit Freunden verbringen kann.
Als der Single die Wohnung kaufte, bestand sie aus nur einem einzigen Raum. Es gab keine Zwischenwände – und somit weder Küche noch Bade- oder Schlafzimmer. Nach fünf Monaten Bauzeit war es endlich vollbracht: Entstanden ist ein schickes, praktisches und gemütliches Zuhause, in dem jeder Quadratzentimeter optimal genutzt wird. Und in dem großen und offenen Wohnbereich fühlen sich auch die Gäste des Eigentümers so richtig wohl.
Als der Single die Wohnung kaufte, bestand sie aus nur einem einzigen Raum. Es gab keine Zwischenwände – und somit weder Küche noch Bade- oder Schlafzimmer. Nach fünf Monaten Bauzeit war es endlich vollbracht: Entstanden ist ein schickes, praktisches und gemütliches Zuhause, in dem jeder Quadratzentimeter optimal genutzt wird. Und in dem großen und offenen Wohnbereich fühlen sich auch die Gäste des Eigentümers so richtig wohl.
Die Wand am Kopfende des Bettes nutzte Nicol geschickt für weiteren, dringend benötigten Stauraum. Das Kopfteil ist eine Sonderanfertigung, und sein natürlicher erdiger Farbton schafft eine freundliche und gleichzeitig warme Atmosphäre. Die Nachttische können bei Bedarf weggestellt werden. Für das richtige Licht sorgen LED-Spotlights über dem Bett und Leselampen auf den Nachttischen.
Das nur sechs Quadratmeter große Badezimmer, das man vom Schlafzimmer aus erreicht, hat Nicol so geschickt geplant, dass sogar ein Waschtrockner darin Platz hat. Der Fußboden aus Sandsteinfliesen erzeugt zusammen mit den Hängeleuchten (von der Kölner Designerin Isabel Hamm) einen sanften und entspannten Look.
„Die einzigen Originalteile der Wohnung sind diese alten Schranktüren. Wir haben sie ins Badezimmer eingebaut. Dahinter verbirgt sich weiterer Stauraum“, erklärt Nicol. Das Altholz belebt den Raum auf ganz besondere Weise.
„Den Tisch und das Sideboard hat der Kunde aus Belgien mitgebracht. Seine dortige Wohnung hatte ich ja auch schon gestaltet. Wir fanden, dass die Möbel gut hierher passen, also haben wir sie mitgenommen“, so Nicol. Die Küche ist komplett neu. Für die Arbeitsflächen hat Nicol Sandstein verwendet. Um die Küche optisch vom Essbereich abzugrenzen, hat sie auch vor den Schränken den Boden damit belegen lassen.
Dank der Fenster auf beiden Seiten kommt viel Tageslicht in den Raum.
Dank der Fenster auf beiden Seiten kommt viel Tageslicht in den Raum.
„Bei diesen zwei schmalen Öffnungen in der Wand zum Badezimmer habe ich mich von marokkanischen Architektur-Vorbildern inspirieren lassen“, erzählt Nicol. Der Spritzschutz hinter dem Herd ist aus gewachstem Beton und Kupferelementen und verleiht dem Raum einen angenehm warmen Look.
Wenn man den Esstisch beiseite schiebt, passen sogar noch mehr Personen in den Raum. Das hat der Eigentümer bei einer Feier im größeren Stil bereits erfolgreich getestet!
„Unser Ziel war es, eine Einrichtung zu schaffen, die zeitlos ist und nicht so schnell aus der Mode kommt. Deshalb haben wir auch weitestgehend auf besonders trendige Elemente verzichtet (die modernen Kupferleuchten sind die einzige Ausnahme)“, so Nicol. Die Stehleuchte auf dem Sideboard stammt von der Designerin Marine Breynaert.
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Im: Viertel Le Marais, Paris, Frankreich
Auf: knapp 54 Quadratmetern
Architektin: Tatiana Nicol
Fotos: Meero
„Der Wohnbereich und die offene Küche bilden das Herzstück der Wohnung. Da der Kunde gern viele Freunde zu sich einlädt, haben wir darauf geachtet, dass ungefähr 15 Personen bequem darin Platz haben“, erklärt die Architektin. Wohnzimmer und Küchen sind zusammen etwa 35 Quadratmeter groß, was ungefähr zwei Dritteln der Wohnung entspricht. Das ist in dem begehrten Pariser Viertel ein wahrer Luxus! Mit einer Kombination aus sanften Farben und warmen Materialien gelang es Nicol, diesem Bereich eine besonders gemütliche Atmosphäre zu verleihen. Ein besonderes Highlight brachten die alten Räume schon mit: die Holzbalkendecke, die allem Struktur verleiht.
Der wichtigste Aspekt bei der Planung des Umbaus war die Frage, wie sich die privateren Räume am besten vom Wohn- und Küchenbereich abtrennen ließen. Zum Schlafzimmer hin wählte Nicol dafür eine knapp dreieinhalb Meter hohe Regalwand mit viel Stauraum. Der Einbau nahm viel Zeit in Anspruch, aber es hat sich gelohnt. „Eine Schiebetür sorgt bei Bedarf für die nötige Privatsphäre“, so Nicol.