Houzzbesuch: Holzhaus in der Schärenlandschaft
Dieses schwedische Sommerhaus verschmilzt mit der Natur – dank großer Fenster und einem gestaffelten Grundriss
Die befreundeten Architektinnen Sofia Kanje und Anna Lundahl träumten jahrelang von einem spannenden Projekt, das sie gemeinsam verwirklichen konnten. Als sich Kanjes Onkel und seine Partnerin ein Sommerhaus am Meer wünschten, bot sich die perfekte Gelegenheit dazu.
Im Bild: Architektin Anna Lundahl
Das Haus wurde weit weg vom Trubel der Fähren und Fischerboote errichtet. „Sie gelangen über eine Landstraße hierher, flankiert von Kiefern, Blaubeeren und Heidekraut“, sagt Kanje. „Es ist nicht ganz einfach, an abgelegenen Orten zu bauen, aber letztlich war es kein Problem, das Baumaterial über die Schotterwege anzuliefern.“
Das Haus wurde weit weg vom Trubel der Fähren und Fischerboote errichtet. „Sie gelangen über eine Landstraße hierher, flankiert von Kiefern, Blaubeeren und Heidekraut“, sagt Kanje. „Es ist nicht ganz einfach, an abgelegenen Orten zu bauen, aber letztlich war es kein Problem, das Baumaterial über die Schotterwege anzuliefern.“
Die Bauherren hatten eine ungefähre Vorstellung davon, wie das Haus aussehen und welche Ausstattung es haben sollte, um ihrem Lebensstil zu entsprechen. „Wir haben einige Ideen skizziert, um das Ganze umzusetzen. Ursprünglich sollte das Haus L-förmig werden“, sagt Kanje.
Allerdings habe sich das falsch angefühlt. Deshalb entwickelten die Architektinnen die Idee, das Gebäude in drei Abschnitte zu gliedern.
Allerdings habe sich das falsch angefühlt. Deshalb entwickelten die Architektinnen die Idee, das Gebäude in drei Abschnitte zu gliedern.
Einen sahen sie für für das Schlafzimmer vor, einen für das Wohnzimmer und einen für Küche und Esszimmer.
„Wir wollten einen öffentlichen Bereich und einen privaten. Beide sollten durch eine klare Diagonale voneinander abgeteilt sein“, sagt Kanje.
Das Haus in drei Abschnitte aufzuteilen, hieß auch, die Deckenhöhen in den verschiedenen Teilen zu variieren. Im Schlafzimmer sind es jetzt 2,20 Meter und im Essbereich 3 Meter. Durch die versetzte Anordnung der Räume entstehen automatisch privatere Bereiche innerhalb des Hauses.
Schwarzer Sessel: Jetson, Bruno Mathsons; Sessel mit Hocker: Italienisches Design
„Wir wollten einen öffentlichen Bereich und einen privaten. Beide sollten durch eine klare Diagonale voneinander abgeteilt sein“, sagt Kanje.
Das Haus in drei Abschnitte aufzuteilen, hieß auch, die Deckenhöhen in den verschiedenen Teilen zu variieren. Im Schlafzimmer sind es jetzt 2,20 Meter und im Essbereich 3 Meter. Durch die versetzte Anordnung der Räume entstehen automatisch privatere Bereiche innerhalb des Hauses.
Schwarzer Sessel: Jetson, Bruno Mathsons; Sessel mit Hocker: Italienisches Design
In der Konvektoren-Fußbodenheizung zirkuliert warme Luft. Sie wird nur auf der Vorderseite des Hauses gebraucht, rückseitig ist es dank relativ kleiner, horizontal ausgerichteter Fenster sehr viel wärmer.
Westman und Jacobsson nutzen das Haus vor allem im Sommer. Dennoch ist es dank Wärmedämmung und Ofen wintertauglich. Kanje erzählt, dass die Besitzer hier sogar schon Weihnachten gefeiert haben.
Westman und Jacobsson nutzen das Haus vor allem im Sommer. Dennoch ist es dank Wärmedämmung und Ofen wintertauglich. Kanje erzählt, dass die Besitzer hier sogar schon Weihnachten gefeiert haben.
Die Räume sind lichtdurchflutet. Architektinnen und Hausherren haben sich ganz bewusst für schlichte Materialien und einen Dielenboden entschieden. Der Esstisch stammt von Naver. Den Boden schmückt ein Fifties-Kelim aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Inspirationen zu Esszimmern im skandinavischen Stil
Inspirationen zu Esszimmern im skandinavischen Stil
Obwohl die Frontseite den Eindruck vermittelt, als wären hier identische Fenster aneinander gereiht worden, sind sie je nach Deckenhöhe unterschiedlich groß. Außen wurden die Scheiben in Aluminium gefasst, innen entschieden sich die Architektinnen für Holzrahmen.
Das Haus wurde aus sägerauem schwedischen Holz gebaut. „Wir haben es genau so gelassen, damit es mit der Umgebung verschmilzt“, sagt Kanje. „Insgesamt entsteht so ein etwas rauer Eindruck, obwohl die architektonische Form sehr klar ist.“
Die Vorsprünge unterteilen auch den Außenbereich. So entstehen mehrere geschützte Nischen. Die Stahlträger des Daches wurden grau gestrichen, um besser mit der Umgebung zu verschmelzen. „Das Dach steht über, damit die Fenster vor Wind und Wetter geschützt sind“, sagt Lundahl.
Die Vorsprünge unterteilen auch den Außenbereich. So entstehen mehrere geschützte Nischen. Die Stahlträger des Daches wurden grau gestrichen, um besser mit der Umgebung zu verschmelzen. „Das Dach steht über, damit die Fenster vor Wind und Wetter geschützt sind“, sagt Lundahl.
„Das Haus sollte aussehen, als hätte es sich in die Umgebung eingeschlichen. In der Glasfront spiegelt sich der Ozean und die Kiefernbäume umringen es. Was im Inneren passiert, kann man nicht wirklich sehen.“
An den Seiten tragen Holzstützen das Dach. „Halboffene Bereiche haben wir mit Holzstützen errichtet“, sagt Kanje. Die Fläche hätte als Stauraum für Feuerholz und dergleichen dienen können, doch die Hausbesitzer wollten sie frei lassen. „Die Ästhetik hat eine wichtige psychologische Funktion, die man oft vergisst“, sagt Kanje. Die Veranda weist Richtung Meer.
Kanje und Lundahl fanden es toll, mit Bauherren zusammenzuarbeiten, die so viel über Konstruktion wussten. „Mein Onkel hat mit Wasser- und Straßenbau begonnen, Åsa Jacobsson hat einen Abschluss in Bauingenieurwesen“, sagt Kanje. Westmann errichtete das Gebäude mit seiner eigenen Firma.
Kanje und Lundahl fanden es toll, mit Bauherren zusammenzuarbeiten, die so viel über Konstruktion wussten. „Mein Onkel hat mit Wasser- und Straßenbau begonnen, Åsa Jacobsson hat einen Abschluss in Bauingenieurwesen“, sagt Kanje. Westmann errichtete das Gebäude mit seiner eigenen Firma.
„Der Durchbruch, also der Moment, in dem wir endlich wussten, wie das Haus aussehen sollte, war das Größte“, schwärmt Kanje. Beide Architektinnen würden gerne auch in Zukunft gemeinsam vergleichbare Projekte verwirklichen.
„Ich glaube, dieses Haus wird über die Jahre noch schöner werden, während es sich langsam in die Natur einbettet“, sagt Kanje.
Outdoor-Möbel: Gloster
Wie gefällt Ihnen das Sommerhaus am Meer?
„Ich glaube, dieses Haus wird über die Jahre noch schöner werden, während es sich langsam in die Natur einbettet“, sagt Kanje.
Outdoor-Möbel: Gloster
Wie gefällt Ihnen das Sommerhaus am Meer?
Auf einen Blick
Hier wohnen: Sven Westman, Besitzer einer Baufirma, und Åsa Jacobsson, Abteilungsleiterin der Managementabteilung von Projektengagemang, einem schwedischen Architektur-, Bau- und Ingenieurbauunternehmen
In: Grisslehamn in Norrtälje, einem Ort, der heute zum Großraum Stockholm gehört.
Auf: 100 Quadratmetern
Achitekten: Sofia Kanje und Anna Lundahl
Fotos: Nadja Endler
Åsa Jacobsson, die 40 Jahre lang auf einer Halbinsel im Schärengarten von Stockholm lebte, habe das Grundstück gefunden, sagt die Architektin Sofia Kanje. „Mein Onkel ist an der Westküste aufgewachsen und wollte gerne am Meer leben, und Grisslehamn ist so nah an seinen Vorstellungen wie möglich. Ich glaube, er hat sich schon sehr lange gewünscht, an einem Ort wie diesem zu leben. Er segelt wahnsinnig viel.“
Kanje und Westman hatten schon vorher bei diversen Projekten zusammengearbeitet. Sie lieferte die Entwürfe und sein Bauunternehmen übernahm dann die Realisierung.