Houzzbesuch: Klein, kompakt, aber mit viel Komfort in New York
Ab in die Koje! Dank ein paar Ideen aus der Schiffsarchitektur fühlt sich dieses 60-Quadratmeter Apartment an wie ein großzügiges Loft
Eine Seltenheit im Dickicht eng bebauter Großstädte? Ein loftähnliches Apartment, dessen 60 Quadratmeter sich doch großzügig anfühlen, das sehr hell und noch dazu effizient eingerichtet ist! Deshalb kommt man auch kaum aus dem Staunen heraus, wenn man sieht, wie Robert Garneau ein heruntergekommenes Vorkriegs-Apartment in Manhattan in eine moderne, luftige und mit genügend Stauraum ausgestattete Wohnfläche verwandelt hat.
„Obwohl die Größe sicherlich eine Herausforderung war, war dieses Projekt mehr als nur die Gestaltung eines Mini-Apartments. Es handelt sich um einen kompakten Raum, der seine Bewohner trotz luftiger Atmosphäre dazu zwingt, genau abzuwägen, was sie brauchen und was nicht“, sagt Garneau. Das Apartment und dessen Einrichtung bringen drei Qualitäten auf den Punkt: Multifunktionalität, Kompaktheit und – Bedachtheit.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Ein Designer-Pärchen
In: Chelsea, New York
Auf: 60 Quadratmetern
Herausforderung: Einen gesonderten Bereich für das Bett zu finden, der von Wohnbereich und Küche nicht einsehbar ist
„Obwohl die Größe sicherlich eine Herausforderung war, war dieses Projekt mehr als nur die Gestaltung eines Mini-Apartments. Es handelt sich um einen kompakten Raum, der seine Bewohner trotz luftiger Atmosphäre dazu zwingt, genau abzuwägen, was sie brauchen und was nicht“, sagt Garneau. Das Apartment und dessen Einrichtung bringen drei Qualitäten auf den Punkt: Multifunktionalität, Kompaktheit und – Bedachtheit.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Ein Designer-Pärchen
In: Chelsea, New York
Auf: 60 Quadratmetern
Herausforderung: Einen gesonderten Bereich für das Bett zu finden, der von Wohnbereich und Küche nicht einsehbar ist
Eine deckenhohe Schiebetür schafft Privatsphäre in der Schlafnische. Während die Außenseite schlicht weiß gestrichen ist, bringt die Innenwand aus geöltem Walnussholz gemütliche Wärme in den überwiegend weiß gehaltenen Schlafbereich.
„Wir haben sowohl die Schiebewand, als auch die umliegenden Wände schalldicht gebaut. Die akustischen High-Tech-Materialien haben die Wände schließlich auch optisch robuster gemacht“, erzählt Garneau.
Hier sieht man das Bett und die Schiebewand noch…
„Wir haben sowohl die Schiebewand, als auch die umliegenden Wände schalldicht gebaut. Die akustischen High-Tech-Materialien haben die Wände schließlich auch optisch robuster gemacht“, erzählt Garneau.
Hier sieht man das Bett und die Schiebewand noch…
… und hier sind sie wieder verschwunden. Die Schiebewand kann auch komplett zugezogen werden und damit den Schlafbereich vollständig vom Wohnraum trennen.
Wenn das Bett hochgeklappt ist, kann der hintere Teil des Raumes außerdem als Erweiterung des Wohnbereichs genutzt werden – die große Freifläche gibt Raum zum Atmen, das Apartment wirkt großzügiger und heller.
Hocker: Butterfly Stool von Sori Yanagi, Vitra.
Wenn das Bett hochgeklappt ist, kann der hintere Teil des Raumes außerdem als Erweiterung des Wohnbereichs genutzt werden – die große Freifläche gibt Raum zum Atmen, das Apartment wirkt großzügiger und heller.
Hocker: Butterfly Stool von Sori Yanagi, Vitra.
Garneau hat große Achtung vor der Genauigkeit der Innenarchitektur von Schiffen, und hat daher versucht, sich an deren spezifischem Handwerk und den akribischen Details zu orientieren. Jeder Millimeter des Raumes wurde genauestens verplant. Anstelle klobiger Nachttische wurden Nischen in die Wand integriert, in denen man Bücher und eine Lampe verstauen kann.
Das Badezimmer liegt Garneau ganz besonders am Herzen. „Wenn man hier ein Bad nimmt, fühlt man sich ein bisschen wie in einem Spa-Hotel – besonders durch die blauen Fliesen und die Regendusche“, schwärmt er.
Der Wasserverbrauch wird im Bad über Spar-Wasserhähne und Duschen sowie über eine Toilette mit Zweistufenspülung kontrolliert.
Mosaikfliesen: Kobalt, Nemo Tile Company
Der Wasserverbrauch wird im Bad über Spar-Wasserhähne und Duschen sowie über eine Toilette mit Zweistufenspülung kontrolliert.
Mosaikfliesen: Kobalt, Nemo Tile Company
Die meisten Elemente im Badezimmer sind vielseitig nutzbar – sogar die Handtuchhalter, hinter denen sich weiterer Stauraum und ein Wäschekorb verstecken.
Der Kontrast zwischen den kühlen blauen Fliesen und den warmen Holzschränkchen kommt hier sehr schön zur Geltung.
Indem Garneau sämtliche Oberflächen in Stauraum für Bücher, Wäsche, Schuhe und Hygieneartikel verwandelt hat, holt er das Maximum aus dem begrenzten Platz heraus.
Indem Garneau sämtliche Oberflächen in Stauraum für Bücher, Wäsche, Schuhe und Hygieneartikel verwandelt hat, holt er das Maximum aus dem begrenzten Platz heraus.
Die schmalen Schränke mit den minimal hervorstehenden Türgriffe lassen die Badutensilien geschickt verschwinden.
Am linken Bildrand sieht man die Schiebeglastür der Dusche, die im Grunde nur anhand ihres Griffs zu erkennen ist.
Am linken Bildrand sieht man die Schiebeglastür der Dusche, die im Grunde nur anhand ihres Griffs zu erkennen ist.
„Das Apartment beweist, dass man mit maßgefertigten Teilen wahnsinnig viel Platz schaffen und einen Raum exakt auf seine Wünsche anpassen kann. Jede Staufläche und jedes Möbelstück stellt hier eine nachhaltige Lösung dar; hier wurde nichts hoppladihopp geplant“, so Garneau.
Asketisch lebt das Pärchen nicht. Vielmehr haben die Bewohner sich entschieden, ihre Besitzstücke auf ein Minimum zu reduzieren, ohne dabei auf tägliche Rituale verzichten zu müssen – was sie als „angenehm und mühelos“ empfinden.
Hier sehen wir eine Hälfte des Kleiderschranks, der die gesamte Wand dahinter verdeckt; in der schmalen Abstellkammer zur Rechten findet sogar ein Bügelbrett seinen Platz – für den Fall, dass die zerknitterte Bluse am Morgen schnell geglättet werden muss.
Hier sehen wir eine Hälfte des Kleiderschranks, der die gesamte Wand dahinter verdeckt; in der schmalen Abstellkammer zur Rechten findet sogar ein Bügelbrett seinen Platz – für den Fall, dass die zerknitterte Bluse am Morgen schnell geglättet werden muss.
Die Tiefe des Kleiderschranks wird voll ausgenutzt: An der Innenseite der Tür hat Garneau ein Schuhregal angebracht. Die Beleuchtung der Kleiderstange wird automatisch angeschaltet, wenn man die Tür öffnet und setzt auch die Seitenregale mit den Taschen und Accessoires ins rechte Licht.
Für noch mehr Platz mussten die Kleiderstangen recht weit oben platziert werden. Ein Haken hilft dabei, die hochhängenden Blusen herunterzuholen.
Garneau ist es gelungen, die Räume visuell zu öffnen und die Küche gleichzeitig an ihrem ursprünglichen Ort zu belassen.
Bänke mit Rollen können am Esstisch genutzt oder nach Bedarf in einen anderen Teil der Wohnung gerollt werden.
Bänke mit Rollen können am Esstisch genutzt oder nach Bedarf in einen anderen Teil der Wohnung gerollt werden.
Alle Sofas, Konsolen und Bänke sind sowohl feststell-, als auch rollbar und machen so eine Vielzahl von Sitz-und Tischarrangements möglich. Ein weiterer Pluspunkt: Durch schlaue Klappfunktionen der Möbel wird noch mehr Stauraum geschaffen.
„Es gab mehrere Teile, die dem Design angepasst und auf logische, leicht zugängliche Weise angeordnet werden mussten – ohne damit den Raum zu sehr zu dominieren.“ erklärt Garneau. Bücher und Deko haben ihren festen Platz im Haus und werden vor allem an den Wänden gebündelt. Nirgends stolpert man über einen Bücher- oder Zeitschriftenberg – oder Rundungen, die die geradlinige Einrichtung stören könnten. Steht die Schiebetür zum Schlafzimmer offen, versteckt sie das Bücherregal völlig.
Um der Hitze und Feuchtigkeit des New Yorker Sommers Herr zu werden, hat Garneau einen energieeffizienten Deckenventilator eingebaut.
Grüner Teppich: ABC Carpet & Home
Grüner Teppich: ABC Carpet & Home
Flexibilität beweist auch die Unterhaltungselektronik: Ein Beamer ersetzt den Fernseher, ein kabelloses Lautsprechersystem lässt sich an verschiedenen Stellen in der Wohnung einsetzen.
Der Grundriss zeigt, wie die Räume des Mini-Lofts miteinander verbunden sind. Für Garneau äußert sich die Gestaltung des Apartments vor allem an die damit verknüpften Lebensbedingungen. „Auf kleinem Raum zu wohnen, beschränkt unser Konsumverhalten auf natürliche Weise und zwingt uns dazu, vielleicht auch zweimal darüber nachzudenken, was wir wirklich brauchen und was uns tatsächlich Freude bereitet.“
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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Schrankbett: Maßanfertigung, Studio Garneau