Houzzbesuch
Houzzbesuch: Leben wie im Hotel – ein Aussie kopiert sein Traumresort
Der Traum von einem privaten Refugium samt Meerblick, Infinity-Pool, Schiebedach und Lounge wurde wahr – wenn auch erst im zweiten Anlauf…
Der Mann hatte eine Vision, als er das Haus mit dem traumhaften Blick aufs Meer kaufte: Er wollte daraus das perfekte Refugium machen, einen Ort, an dem er dem Stress des Alltags entfliehen und die Seele baumeln lassen könnte. Kurz zuvor hatte er im exklusiven Qualia-Resort auf der australischen Insel Hamilton Urlaub gemacht – und wünschte sich nun genau denselben Stil. Um seinen Traum wahr werden zu lassen, engagierte er sogar dieselbe Interior-Design-Firma – Pike Withers –, während sich die Architekten von Justin Long Design um die baulichen Veränderungen kümmerten. Zusammen setzten sie den atemberaubenden Meerblick perfekt in Szene. Ein Traum wurde wahr – wenn auch erst im zweiten Anlauf…
Auf einen Blick
Hier entspannt sich: Ein Geschäftsmann, der das Haus als Wochenenddomizil nutzt und als Luxus-Ferienhaus vermietet
In: Palm Beach, Sydney, Australien
Auf: 320 Quadratmetern (auf zwei Etagen), auf einem 960 Quadratmeter großen Grundstück
Experten: Justin Long Design und Pike Withers
Auf einen Blick
Hier entspannt sich: Ein Geschäftsmann, der das Haus als Wochenenddomizil nutzt und als Luxus-Ferienhaus vermietet
In: Palm Beach, Sydney, Australien
Auf: 320 Quadratmetern (auf zwei Etagen), auf einem 960 Quadratmeter großen Grundstück
Experten: Justin Long Design und Pike Withers
Egal, wo im Haus man sich gerade befindet: Überall findet sich ein einladendes Plätzchen, auf dem man sich spontan niederlassen und den atemberaubenden Blick aufs Meer genießen kan – ganz wie in einem Hotel-Resort. Diese Grillecke auf der Pool-Terrasse gehört zu den Lieblingsplätzen des Eigentümers.
Liegestühle: Roda, Domo; Sonnenschirm: Pop, Cosh Living
Liegestühle: Roda, Domo; Sonnenschirm: Pop, Cosh Living
Im oberen Geschoss befinden sich eine große offene Küche, das Wohnzimmer, der Essbereich und ein offenes Arbeitszimmer; alle mit riesigen Panoramafenstern nach zwei Seiten. Eine flexible Fensterfront sorgt für optimale Luftzirkulation und bringt immer eine frische Meeresbrise ins Haus. Die maßgefertigten Fensterläden aus Holz lassen sich zur Seite schieben und geben dann den einzigartigen Blick aufs Meer frei. Wenn die Sonne aber so richtig brennt, oder es kühl wird, schirmen sie die ineinander übergehenden Räume perfekt ab. Durch diese Flexibilität müssen die Bewohner nur selten von der Heizung beziehungsweise Klimaanlage Gebrauch machen.
Sessel Gray 07 und Couchtisch Gray 49 in Walnuss; Leuchte: Bolla (in Natur, Ebenholz und Weiß erhätlich), Schwarz lackierter Baumstamm-Tisch: Log L (in Weiß und Schwarz erhätlich), alles von Gervasoni
Sessel Gray 07 und Couchtisch Gray 49 in Walnuss; Leuchte: Bolla (in Natur, Ebenholz und Weiß erhätlich), Schwarz lackierter Baumstamm-Tisch: Log L (in Weiß und Schwarz erhätlich), alles von Gervasoni
Ein weiteres Highlight ist das vier mal drei Meter große Glasdach über dem Lounge-Bereich, das sich komplett öffnen lässt. Auf das Schiebedach ist Long besonders stolz. Genau wie auf den besonderen Stil des Hauses, den er selbst als „luxuriöses Understatement“ bezeichnet. „Es ist das perfekte Wochenendhaus!“.
Gleichzeitig war jenes Dach für Long aber auch die größte Herausforderung bei dem Projekt. Für die Umsetzung seiner Idee hatte er vergeblich mehrere Experten kontaktiert, aber dann kam ihm – wie so oft – der Zufall zur Hilfe: „Auf einer Party traf ich einen alten Freund, der sich, wie sich herausstellte, inzwischen auf elektrische Tore spezialisiert hatte. Er hat schließlich den passenden Öffnungsmechanismus entworfen. Ohne sein technisches Know-how hätte ich das nicht geschafft.“
Gleichzeitig war jenes Dach für Long aber auch die größte Herausforderung bei dem Projekt. Für die Umsetzung seiner Idee hatte er vergeblich mehrere Experten kontaktiert, aber dann kam ihm – wie so oft – der Zufall zur Hilfe: „Auf einer Party traf ich einen alten Freund, der sich, wie sich herausstellte, inzwischen auf elektrische Tore spezialisiert hatte. Er hat schließlich den passenden Öffnungsmechanismus entworfen. Ohne sein technisches Know-how hätte ich das nicht geschafft.“
Bei der Inneneinrichtung arbeitete Long eng mit Interior-Designerin Amanda Pike von Pike Withers zusammen, die für das Qualia-Resort auf Hamilton Island verantwortlich war, von dem sich der Eigentümer inspirieren ließ. „Der Kunde wollte eine entspannte Urlaubsatmosphäre, in der man den Stress des Alltags vergessen kann“, erinnert sich Pike. Besonders sei ihm gewesen, dass der atemberaubende Ausblick zur Geltung kommt. „Dafür haben wir im Grunde das gesamte Haus auf den Kopf gestellt“, so Pike. „Küche und Wohnbereiche wurden komplett neu gestaltet, so dass sie jetzt fließend ineinander übergehen. Die Terrassen haben wir erweitert und das Haus mit dem automatischen Dach nach außen geöffnet – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Komfort hat sich durch die Umbauten immens verbessert.“
Da das Haus zweimal direkt nacheinander umgebaut wurde, versuchten Pike und Long gleichzeitig, so viel wie möglich zu übernehmen. „Die Grundstruktur des Hauses war eigentlich ganz gut, und wir haben nichts grundlos abgerissen. Einige Elemente, wie die Holzbalken, konnten wir in der Gartengestaltung wiederverwenden“, so Pike.
Arbeitsplatte: SilberTravertin
Da das Haus zweimal direkt nacheinander umgebaut wurde, versuchten Pike und Long gleichzeitig, so viel wie möglich zu übernehmen. „Die Grundstruktur des Hauses war eigentlich ganz gut, und wir haben nichts grundlos abgerissen. Einige Elemente, wie die Holzbalken, konnten wir in der Gartengestaltung wiederverwenden“, so Pike.
Arbeitsplatte: SilberTravertin
„Ich liebe die entspannte Stimmung, die das Haus ausstrahlt. Und natürlich den Ausblick“, erzählt Pike. „Das Haus war ja gerade erst neu möbliert worden, aber noch fehlte dieses Strandhaus-Feeling, das sich der Eigentümer so sehr wünschte“, so Pike weiter, „eine luxuriöse und zugleich robuste Einrichtung, die den Anforderungen an ein Wochenenddomizil und Luxus-Ferienhaus gerecht wird.“
Zu den größten Herausforderungen des Projekts gehörte für Pike die Auswahl der passenden Materialien. „Wir wollten einen Mix aus natürlichen Hölzern und Stein, weil beide Materialien besonders viel Tiefe ausstrahlen und eine einzigartige Haptik haben. Das Ganze sollte aber nicht zu „designermäßig“ daherkommen, sondern eine hochwertige, moderne und gleichzeitig entspannte, unprätentiöse Atmosphäre ausstrahlen.“ Typisch Resort-Style ist, dass sich die Materialien durch alle Räume ziehen.
Überall im Haus wurden Bodenfliesen aus geschliffenem Basaltina-Stein von Artedomus verlegt, und die gleichen Hölzer verwendet – ob im Arbeits-, Wohn- oder Schlafzimmer.
Schreibtischstuhl: Eames Aluminium Group Chair, Vitra;
LED-Leuchte: Kelvin, Flos
Überall im Haus wurden Bodenfliesen aus geschliffenem Basaltina-Stein von Artedomus verlegt, und die gleichen Hölzer verwendet – ob im Arbeits-, Wohn- oder Schlafzimmer.
Schreibtischstuhl: Eames Aluminium Group Chair, Vitra;
LED-Leuchte: Kelvin, Flos
Das große Schlafzimmer in der oberen Etage liegt versteckt hinter der Lounge- und Arbeitsecke und ist in den gleichen Farben und Materialien gestaltet wie der Rest des Hauses. Es verfügt über ein großzügiges En-Suite-Bad und ist das einzige Schlafzimmer auf dieser Etage, so dass man sich hier jederzeit entspannt zurückziehen kann, wenn im Haus zu viel Trubel herrscht. Durch das Fenster sieht man den kleinen Balkon des Obergeschosses – noch so einem schönen Platz zum Träumen.
Handgefertigte italienische Fliesen: Aeria Country Floors
Im Grundriss wird die Aufteilung des oberen Geschosses deutlich. Das Schlafzimmer ist ein kleines, verstecktes Nest, die anderen Bereiche gehen offen ineinander über.
Über die Holztreppe gelangt man in den Wohnbereich im Untergeschoss.
Im australischen Winter, wenn es selbst in Sydney abends etwas kühler werden kann, bietet der Wohnbereich im unteren Geschoss ein gemütliches Plätzchen. Der wärmende Kamin und die wohlige Ausstrahlung der Holzelemente bilden einen schönen Kontrast zu dem hellen Sofa und den weißen Wänden. So macht der Raum zu jeder Jahreszeit was her.
„Es war uns wichtig, nicht in irgendwelche ‚Bali-Klischees‘ zu verfallen, sondern auch ein Stück Australien einzubringen“, so Pike. „Wir wollten zwar offene, gesellige Räume, haben aber gleichzeitig auch privatere, ruhigere Bereiche geschaffen, falls man sich mal zurückziehen möchte.“
Wohnlandschaft: Jardan; Couchtisch: Koskela; Schaukelstuhl + Beistelltisch: Domo
„Es war uns wichtig, nicht in irgendwelche ‚Bali-Klischees‘ zu verfallen, sondern auch ein Stück Australien einzubringen“, so Pike. „Wir wollten zwar offene, gesellige Räume, haben aber gleichzeitig auch privatere, ruhigere Bereiche geschaffen, falls man sich mal zurückziehen möchte.“
Wohnlandschaft: Jardan; Couchtisch: Koskela; Schaukelstuhl + Beistelltisch: Domo
Keramik-Vasen in Blau und Jade: InOut, Gervasoni
Vor dem geschützteren Wohnzimmer erstreckt sich die offene Holzterrasse, samt Lounge-Bett und Essbereich, die sich um den Infinity-Pool gruppieren, der direkt ins Meer überzugehen schient. Der Pool wurde im Zuge des Umbaus auf einer bereits vorhandenen Stützfläche errichtet.
Tisch in Anthrazit:Pontoon von Dedon; Stühle: Harp 359, Roda
Tisch in Anthrazit:Pontoon von Dedon; Stühle: Harp 359, Roda
Diese Seitenansicht zeigt die neue Position des Pools.
Im unteren Geschoss befinden sich auch die drei Gästezimmer, die schlicht, aber komfortabel gestaltet sind – so manches Hotel könnte sich da etwas abschauen. Die Grastapete von South Pacific Fabrics und die großen Glas-Schiebetüren verleihen diesem Gästezimmer ein ganz besonderes, freies Gefühl.– als wäre man auf einer fernen Insel.
Im Gästebad kombinierte Long verschiedene Hölzer (Rot-Zeder und Blackbutt, eine Eukalyptus-Art) mit Basaltina-Fliesen. „Basaltina ist ein wunderschönes dunkles Gestein, ähnlich wie Blaustein. Die warmen Holztöne bilden einen tollen Kontrast dazu“, so Long. Die Herausforderung der Materialwahl hat er ganz offensichtlich gut gemeistert!
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
„Er war mit dem bisherigen Ergebnis gar nicht glücklich, also haben wir wirklich noch einmal ganz von vorn angefangen“, erinnert sich Justin Long. Der Bauunternehmer blieb derselbe: Rod Verduci von RBV Builders. „Ohne sie hätten wir das Ganze nie so toll hinbekommen“, so Long.
Das Haus thront auf einem Hügel über Sydneys Palm Beach und erstreckt sich über zwei Ebenen. Im unteren Geschoss befinden sich neben dieser Pool-Terrasse mit Lounge-Bereich ein großer offener Wohnraum mit Meerblick, die Gästezimmer sowie eine Sauna. Terrasse und Verkleidung sind aus Eukalyptus-Holz, das Long vor allem wegen seiner großen Widerstandsfähigkeit und seiner warmen Farbe wählte. „Und die geschwärzten Stahlelemente bilden einen schönen Kontrast dazu.“