Houzzbesuch: Milchweiß trifft auf Holz – wohnen in einer alten Meierei
Schritt für Schritt zum idealen Heim: 15 Jahre lang arbeiteten Eigentümer und Architekt an diesem Projekt. Das Ergebnis: Überaus entspannt!
Die alte Meierei in Marseille hat eine perfekte Lage, nur wenige Schritte vom wunderschönen Strand Prado entfernt. Zum Wohnhaus umgebaut, vereinen sich heute in den Räumen natürliche Materialien, viel Weiß und die verschiedensten Stile zu einem lässigen Mix – da finden sich neben Möbeln aus den Fifties auch Stücke im Industrial-Style sowie zeitgenössische Designs. Für die Sanierung und Neugestaltung engagierte der Eigentümer den Architekten Maurice Padovani. In drei Etappen arbeiteten die beiden daran, die ehemalige Molkerei zu dem zu machen, was sie heute ist. Bis es soweit war, dauerte es 15 Jahre.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar mit seinen zwei (inzwischen jugendlichen) Kindern
In: einer alten Meierei nahe des Prados in Marseille, Frankreich
Auf: 135 Quadratmetern
Zeitraum des Umbaus: Mitte der Neunziger bis 2011
Architekt: Maurice Padovani
Budget: „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht, denn immerhin waren es knapp 15 Jahre, die wir an dem Projekt gearbeitet haben“, lacht der Architekt.
Fotos: Paul Ladouce
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar mit seinen zwei (inzwischen jugendlichen) Kindern
In: einer alten Meierei nahe des Prados in Marseille, Frankreich
Auf: 135 Quadratmetern
Zeitraum des Umbaus: Mitte der Neunziger bis 2011
Architekt: Maurice Padovani
Budget: „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht, denn immerhin waren es knapp 15 Jahre, die wir an dem Projekt gearbeitet haben“, lacht der Architekt.
Fotos: Paul Ladouce
Nach einer ersten Phase, in der umfangreiche Baumaßnahmen vorgenommen wurden, folgte in einer zweiten Etappe die Gestaltung des Anbaus, den die Familie kurz zuvor errichten ließ. Schließlich kam es noch ein drittes Mal zu einer Umgestaltung des Hauses, da die zwei Kinder der Familie inzwischen zu Jugendlichen herangewachsen waren und ganz andere Bedürfnisse hatten als zu Beginn des Umbaus.
Das Besondere an dem Projekt ist ohne Frage das große Engagement des Eigentümers – einem wahren Designliebhaber – und die enge Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Architekten. Die Frau des Eigentümers, eine Anwältin, ließ den beiden völlig freie Hand.
Das Besondere an dem Projekt ist ohne Frage das große Engagement des Eigentümers – einem wahren Designliebhaber – und die enge Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Architekten. Die Frau des Eigentümers, eine Anwältin, ließ den beiden völlig freie Hand.
In fantasievoller Zusammenarbeit gelang es Padovani und dem Eigentümer, im ganzen Haus Industrial-Design und moderne Elemente auf höchst harmonische Weise miteinander zu verbinden.
Die niedrigen Couchtische aus aufgearbeiteten Holzpaletten, die der Eigentümer secondhand fand, und die zwei Tischleuchten von Jieldé verleihen dem Sitzbereich einen schönen Industrial-Look; mit dem bequemen Sofa und den zwei Eames-Schaukelstühlen wird die Sitzecke richtig gemütlich. Ein modernes Statement ist die wunderbare, skulpturale Deckenleuchte „Zettel’z 5“ von Ingo Maurer.
Schaukelstühle: Eames Plastic Armchair RAR, Vitra; Sofa: Greg, Zanotta; Tischleuchten: Jieldé
Die niedrigen Couchtische aus aufgearbeiteten Holzpaletten, die der Eigentümer secondhand fand, und die zwei Tischleuchten von Jieldé verleihen dem Sitzbereich einen schönen Industrial-Look; mit dem bequemen Sofa und den zwei Eames-Schaukelstühlen wird die Sitzecke richtig gemütlich. Ein modernes Statement ist die wunderbare, skulpturale Deckenleuchte „Zettel’z 5“ von Ingo Maurer.
Schaukelstühle: Eames Plastic Armchair RAR, Vitra; Sofa: Greg, Zanotta; Tischleuchten: Jieldé
Der Fußboden ist aus dem Hartholz Ipé und wurde bis auf die Terrasse fortgeführt – das schafft einen sanften Übergang von Innen nach Außen.
Direkt neben dem Wohn- und Küchenbereich befindet sich dieses einladende Esszimmer. An dem großen, eleganten Ausziehtisch aus Eiche direkt vor dem Kamin ist auch noch genügend Platz, wenn die Gästerunde mal etwas größer ausfällt.
Für das richtige Ambiente beim Essen sorgt die LED-Stehleuchte „Twiggy“ von Marc Sadler für Foscarini.
Der maßgefertigte Kamin ist mit drei schwarzen gusseisernen Platten ausgekleidet – ein schöner Kontrast zu der weißen Wand.
Im zweiten Wohnzimmer im Obergeschoss können es sich Bewohner wie Gäste auf diversen Poufs, Stühlen oder dem großzügigen Sofa so richtig gemütlich machen. Der Raum ist der eigentliche Lebensmittelpunkt der vierköpfigen Familie. In vielen Punkten – wie der Zettel’z-Leuchte oder dem naturfarbenen Sofa – ähnelt er dem Wohnbereich im Untergeschoss wie ein Ei dem anderen!
Weiß ist definitiv die vorherrschende Farbe im Haus. „Ich persönlich mag Farben lieber, aber der Eigentümer wollte unbedingt Weiß. Vor allem in den ersten Bauphasen musste für ihn wirklich alles weiß sein. Heute ist er nicht mehr ganz so streng, inzwischen dürfen auch Schwarz und warme Holztöne mit ins Haus“, erzählt Padovani. Das Haus ist leider nicht mit allzu viel Tageslicht gesegnet, aber dank der hellen Möbel und geweißten Balken wirken die Räume hell und freundlich.
Das viele Weiß hat aber noch einen weiteren wichtigen Effekt: Es setzt den vielen verschiedenen Oberflächen und Strukturen eine ruhige Fläche entgegen – so wirkt das Haus gemütlich, aber nicht überladen.
Anders als im Erdgeschoss ist der Fußboden im gesamten Obergeschoss mit versiegelten Merbau-Dielen verlegt. Die Fensterrahmen sind aus galvanisiertem Stahl. „Das ergibt einen interessanten Industrial-Effekt“, so der Architekt.
Die vielen Bücher der Familie kommen in einem maßgefertigten Bücherregal unter, das der Architekt entworfen hat. Aber auch in allen anderen Räumen gibt es jede Menge Stauraum für Bücher. „Die Eigentümer haben wirklich viele davon, die ganze Familie liest für ihr Leben gern“, erzählt Padovani.
Die vielen Bücher der Familie kommen in einem maßgefertigten Bücherregal unter, das der Architekt entworfen hat. Aber auch in allen anderen Räumen gibt es jede Menge Stauraum für Bücher. „Die Eigentümer haben wirklich viele davon, die ganze Familie liest für ihr Leben gern“, erzählt Padovani.
Die Treppe aus Rohstahl, die auf die Zwischenetage – und zum Elternschlafzimmer – führt, wirkt beinahe, als würde sie schweben. Sie ist eines der auffälligsten Elemente im Wohnzimmer und gleichzeitig eine Art Markenzeichen des Hauses. Das Besondere daran: Sie ist aus einem Stück gefertigt und unsichtbar in der Wand verankert.
Die Wand, an der die Treppe entlangläuft, wurde erst nachträglich eingezogen (dahinter befindet sich ein weiteres Schlafzimmer). Sie besteht aus OSB-Platten, die heutzutage oft im Innenausbau verwendet werden. Hier wurden sie auf Wunsch des Eigentümers geweißt.
Mehr: Poesie aus Stahl – freitragende Treppen aus einer deutschen Manufaktur >>>
Die Wand, an der die Treppe entlangläuft, wurde erst nachträglich eingezogen (dahinter befindet sich ein weiteres Schlafzimmer). Sie besteht aus OSB-Platten, die heutzutage oft im Innenausbau verwendet werden. Hier wurden sie auf Wunsch des Eigentümers geweißt.
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Auch im elterlichen Schlafzimmer auf der Galerie kamen geweißte OSB-Platten zum Einsatz – hier wurden sogar alle Möbel aus dem Material gefertigt. Trotz der Dachschräge blieb noch genügend Platz für einen Ankleidebereich, eine Fernsehecke und einen kleinen Schreibtisch.
Schlafen und Arbeiten in einem Raum – inspirierende Beispiele >>>
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Von einem kleinen Flur im Obergeschoss aus gehen sowohl das Badezimmer der Eltern als auch das Dusch-Badezimmer der Kinder ab. Für die Wände wählte Padovani schwarze, weiße und graue Mosaik-, für den Fußboden Kieselsteinfliesen. „Auch den Waschtisch-Unterschrank habe ich selbst entworfen, und zwar aus lackierten MDF-Platten. Das besondere daran: Nicht der Lack ist schwarz, sondern das Material selbst“, so der Architekt. In diesem Fall hat sich der Eigentümer von Padovani überzeugen lassen, dass auch Schwarz eine gute Wahl sein kann – die langjährige Zusammenarbeit schuf großes Vertrauen und das zweiköpfige Team inspirierte sich immer wieder gegenseitig.
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
Deckenleuchte vorne: Zettel’Z 5, Ingo Maurer; schwarze Hängeleuchten in der Küche: Rock, Diesel/Foscarini; Dunstabzugshaube: Twin, Elica