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Houzzbesuch: Mit Familie, Freunden und starken Farben unter einem Dach
Niemand will alleine alt werden. Genau deshalb entschied sich ein kanadisches Ehepaar für den Bau dieses fröhlichen Mehrgenerationenhauses
Annie Thornton
2. Januar 2015
Dreißig Jahre lang hatte das kanadische Ehepaar im selben Bungalow gelebt und dort drei Kinder großgezogen. Nun war es an der Zeit, ein neues Haus zu bauen, in dem sie den Rest ihres Lebens verbringen konnten. Aber nicht allein: Sie träumten von einem Haus, in dem sie in Gesellschaft alt werden konnten. Nicht nur ihre drei erwachsenen Kinder sollten dort in ihrer Nähe sein können. Es sollte auch Platz sein für andere wichtige Bezugspersonen, die noch nie mit den beiden zusammengelebt hatten, nun aber mit ihnen zusammenleben wollten.
Vor drei Jahren gaben sie der Architektin Marianne Amodio den Auftrag, ihr Traumhaus zu bauen. Eines, das auf 268 Quadratmetern acht Erwachsene beherbergen sollte. Wenn die Hausbesitzer ihr neues Heim heute „MADHouse“ nennen, meinen sie damit nicht, dass sie in einem Irrenhaus wohnen: MAD steht hier für das englische „Multi-Adult Dwelling“– eine Wohnstätte für mehrere Erwachsene, zu deutsch: Nicht nur ein Mehrgenerationenhaus, sondern auch eine Wohngemeinschaft für Senioren.
Ein Einfamilienhaus im herkömmlichen Sinn ist dieses Projekt nicht mehr. Aufbau und Gestaltung sind völlig neuartig. „Wir haben gleich eine ganze Reihe von Experimenten gemacht“, sagt Amodio. Laurel James von Novell Design Build, die sich um die Bauausführung kümmerte, fügt hinzu: „Die Hausbesitzer waren risikobereit, die Architektin ebenfalls. Und wir als Bau- und Einrichtungsunternehmen scheuen auch nicht vor Risiken zurück“. Im März letzten Jahres ist die Familie eingezogen.
Auf einen Blick
Hier leben: Ein Ehepaar, seine drei erwachsenen Kinder und Freunde der Familie
In: Vancouver, Kanada
Auf: 268 Quadratmetern; 4 Schlafzimmer, 4 Bäder
Experten: Design: Maastudio, Vancouver; Ausführung: Novell Design Build; Holzarbeiten: Towne Millwork; Landschaftsarchitektur und -ausführung: Beckie Stephens
Fotos: Janis Nicolay
Vor drei Jahren gaben sie der Architektin Marianne Amodio den Auftrag, ihr Traumhaus zu bauen. Eines, das auf 268 Quadratmetern acht Erwachsene beherbergen sollte. Wenn die Hausbesitzer ihr neues Heim heute „MADHouse“ nennen, meinen sie damit nicht, dass sie in einem Irrenhaus wohnen: MAD steht hier für das englische „Multi-Adult Dwelling“– eine Wohnstätte für mehrere Erwachsene, zu deutsch: Nicht nur ein Mehrgenerationenhaus, sondern auch eine Wohngemeinschaft für Senioren.
Ein Einfamilienhaus im herkömmlichen Sinn ist dieses Projekt nicht mehr. Aufbau und Gestaltung sind völlig neuartig. „Wir haben gleich eine ganze Reihe von Experimenten gemacht“, sagt Amodio. Laurel James von Novell Design Build, die sich um die Bauausführung kümmerte, fügt hinzu: „Die Hausbesitzer waren risikobereit, die Architektin ebenfalls. Und wir als Bau- und Einrichtungsunternehmen scheuen auch nicht vor Risiken zurück“. Im März letzten Jahres ist die Familie eingezogen.
Auf einen Blick
Hier leben: Ein Ehepaar, seine drei erwachsenen Kinder und Freunde der Familie
In: Vancouver, Kanada
Auf: 268 Quadratmetern; 4 Schlafzimmer, 4 Bäder
Experten: Design: Maastudio, Vancouver; Ausführung: Novell Design Build; Holzarbeiten: Towne Millwork; Landschaftsarchitektur und -ausführung: Beckie Stephens
Fotos: Janis Nicolay
Die Architektin reiste im Auftrag der Bauherren nach Barcelona, Sevilla und Madrid, bevor sie sich an den Entwurf für das Haus machte – in Spanien sollte sie sich inspirieren lassen, die Bauherren mochten das südländische Flair.
„Dort stellte ich fest: Es dreht sich alles um den Putz“, erinnert sich Marianne Amodio, die in Vancouver ihr Architekturbüro Maastudio betreibt. „Ich sah die ganze Zeit, wie alte Männer Mörtel auf die Fassaden auftrugen.“ Ihr wurde klar, dass elegant verputzte Fassaden zu den wesentlichen Merkmalen spanischer Architektur gehören. Auch bei dem Wohnhaus in Vancouver entschied sie sich dafür, alle Wände mit einem sauberen weißen Putz zu überziehen.
Die tiefen Fensternischen wiederum nehmen ein Element auf, das typisch für den maurischen Einfluss in der Architektur ist, wie er sich zum Beispiel im Alcázar von Sevilla zeigt – die Hausbesitzer hatten Amodio gebeten, sich diesen mittelalterlichen Königspalast unbedingt anzuschauen. Die Wandgerüste bestehen aus besonders dickem Bauholz (etwa 5 mal 25 statt der üblichen 5 mal 10 Zentimeter), damit diese tiefe Laibung der Fenster, die für spanische Architektur so typisch ist, zustandekommt.
„Sie waren aufgeschlossen für alles“, beschreibt Amodio die Experimentierfreudigkeit der Bauherren und ihre Bereitschaft, mit den Gestaltern und Bauexperten zusammenzuarbeiten. Der Bungalow, der noch auf dem Grundstück stand, wurde abgerissen. Das neue Haus bauten sie in den Dimensionen, die auf der für Vancouver Verhältnisse üblichen Fläche möglich waren, und dann nahm die weitere Gestaltung ihren Gang.
Das Haus wartet mit einer modernen Fassade auf. Von der Straße aus sieht man ihm nicht unbedingt an, dass es für vier Paare entworfen wurde.
„Dort stellte ich fest: Es dreht sich alles um den Putz“, erinnert sich Marianne Amodio, die in Vancouver ihr Architekturbüro Maastudio betreibt. „Ich sah die ganze Zeit, wie alte Männer Mörtel auf die Fassaden auftrugen.“ Ihr wurde klar, dass elegant verputzte Fassaden zu den wesentlichen Merkmalen spanischer Architektur gehören. Auch bei dem Wohnhaus in Vancouver entschied sie sich dafür, alle Wände mit einem sauberen weißen Putz zu überziehen.
Die tiefen Fensternischen wiederum nehmen ein Element auf, das typisch für den maurischen Einfluss in der Architektur ist, wie er sich zum Beispiel im Alcázar von Sevilla zeigt – die Hausbesitzer hatten Amodio gebeten, sich diesen mittelalterlichen Königspalast unbedingt anzuschauen. Die Wandgerüste bestehen aus besonders dickem Bauholz (etwa 5 mal 25 statt der üblichen 5 mal 10 Zentimeter), damit diese tiefe Laibung der Fenster, die für spanische Architektur so typisch ist, zustandekommt.
„Sie waren aufgeschlossen für alles“, beschreibt Amodio die Experimentierfreudigkeit der Bauherren und ihre Bereitschaft, mit den Gestaltern und Bauexperten zusammenzuarbeiten. Der Bungalow, der noch auf dem Grundstück stand, wurde abgerissen. Das neue Haus bauten sie in den Dimensionen, die auf der für Vancouver Verhältnisse üblichen Fläche möglich waren, und dann nahm die weitere Gestaltung ihren Gang.
Das Haus wartet mit einer modernen Fassade auf. Von der Straße aus sieht man ihm nicht unbedingt an, dass es für vier Paare entworfen wurde.
Bunte Fliesen aus der Kacheltöpferei Heath in Sausalito umgeben die Eingangstür, klettern die Wände hoch und erstrecken sich über die Decke. „Für uns sind sie wie Blätter“, erläutert Amodio, „sie rahmen den Eingang ein wie die belaubten, hängenden Zweige eines Baums.“ Die meisten Fliesen sind gelb, aber einige Reihen wechseln von Grün zu Rot, während sie nach oben verlaufen – ein Sinnbild für den Wandel der Jahreszeiten.
Das Team von Laurel James hat die Anordnung der Kacheln akribisch geplant und umgesetzt, damit sie auf allen Ebenen passgenau verlaufen und zielsicher am Putz enden. „Der gekachelte Eingang ist natürlich ein Knalleffekt“, findet James. Auch wenn nicht alle Besucher sich beim Anblick dieses Details Gedanken über seine Entstehung machen, zeigt die Nahtlosigkeit der Ausführung, dass Auftraggeber, Architektin und Bauunternehmen hier wirklich an einem Strang gezogen haben. „Wir mussten an den Bau praktisch so herangehen, als würden wir ihn umgekehrt, von innen nach außen bauen“, beschreibt James den Planungsprozess, bei dem vom Baubeginn bis zur Fertigstellung jedes Detail immer im Zusammenhang betrachtet werden musste.
Dass die Bewohner hier wirklich dauerhaft bleiben möchten, zeigt sich nicht zuletzt an der Auffahrrampe. Rechts daneben beweist ein weiteres Detail die Erfindungsgabe der Architektin. Der auskragende Raum über dem Eingang musste aus statischen Gründen abgestützt werden, und das Flachdach brauchte eine zusätzliche Entwässerungsmöglichkeit – Amodio fasste beide Funktionen in einem Element zusammen. Eine schmale gelbe Säule dient gleichzeitig als Abflussrohr, das sich über die Grenzmauer fortsetzt und in eine mit Kieselsteinen gefüllte Wasserrinne führt. Die Anforderungen hätten auch ganz profan gelöst werden können. Aber auf diese Weise ist daraus ein spielerisches Detail entstanden, das tatsächlich seinen Zweck erfüllt.
Das Team von Laurel James hat die Anordnung der Kacheln akribisch geplant und umgesetzt, damit sie auf allen Ebenen passgenau verlaufen und zielsicher am Putz enden. „Der gekachelte Eingang ist natürlich ein Knalleffekt“, findet James. Auch wenn nicht alle Besucher sich beim Anblick dieses Details Gedanken über seine Entstehung machen, zeigt die Nahtlosigkeit der Ausführung, dass Auftraggeber, Architektin und Bauunternehmen hier wirklich an einem Strang gezogen haben. „Wir mussten an den Bau praktisch so herangehen, als würden wir ihn umgekehrt, von innen nach außen bauen“, beschreibt James den Planungsprozess, bei dem vom Baubeginn bis zur Fertigstellung jedes Detail immer im Zusammenhang betrachtet werden musste.
Dass die Bewohner hier wirklich dauerhaft bleiben möchten, zeigt sich nicht zuletzt an der Auffahrrampe. Rechts daneben beweist ein weiteres Detail die Erfindungsgabe der Architektin. Der auskragende Raum über dem Eingang musste aus statischen Gründen abgestützt werden, und das Flachdach brauchte eine zusätzliche Entwässerungsmöglichkeit – Amodio fasste beide Funktionen in einem Element zusammen. Eine schmale gelbe Säule dient gleichzeitig als Abflussrohr, das sich über die Grenzmauer fortsetzt und in eine mit Kieselsteinen gefüllte Wasserrinne führt. Die Anforderungen hätten auch ganz profan gelöst werden können. Aber auf diese Weise ist daraus ein spielerisches Detail entstanden, das tatsächlich seinen Zweck erfüllt.
Die leuchtend gelbe Eingangstür lädt Gäste ins Innere des Hauses ein. „Wir wollten, dass Besucher sich am Eingang gleich willkommen fühlen“, sagt Amodio. Die meisten Flächen im Gebäude sind weiß, aber manche, wie diese Tür, sind farbig hervorgehoben.
Bei der Auswahl der Farben folge Amodio keiner bestimmten Methode, sondern ließ sich weitgehend von ihrem Instinkt leiten. Die Farben, für die sie sich entschied, sollten vor allem stimmig wirken. „Hier wohnt eine glückliche Familie, das sollte sich auch im Haus widerspiegeln“, bemerkt die Architektin. „Ich finde, dieses Projekt könnte wirklich zu einem Prototyp werden. Die Art und Weise, wie die Familie es im Einzelnen ausgestaltet hat, macht seinen persönlichen Charakter aus.“
Türfarbe: Sunshine, Benjamin Moore
Bei der Auswahl der Farben folge Amodio keiner bestimmten Methode, sondern ließ sich weitgehend von ihrem Instinkt leiten. Die Farben, für die sie sich entschied, sollten vor allem stimmig wirken. „Hier wohnt eine glückliche Familie, das sollte sich auch im Haus widerspiegeln“, bemerkt die Architektin. „Ich finde, dieses Projekt könnte wirklich zu einem Prototyp werden. Die Art und Weise, wie die Familie es im Einzelnen ausgestaltet hat, macht seinen persönlichen Charakter aus.“
Türfarbe: Sunshine, Benjamin Moore
Links vom Eingang markiert ein Tunnel in dunklem Türkis den Übergang zu einem offenen Raum, der Wohnfläche, Küche und Esszimmer vereint. Im Tunnel wird der Raum zusammengestaucht, im hellen, großzügigen Zimmer dahinter entfaltet er sich – ein Beispiel für die Kontraste, die Amadio überall im Haus geschaffen hat. Private Zimmer und Durchgänge grenzen sich dadurch sofort sichtbar von den Räumen ab, die dem gemeinschaftlichen Teil des Wohnens dienen.
Die Architektin hat ein System entwickelt, das die Räume im Haus nach ihrer Funktion unterscheidet: Öffentliche und private Räume grenzen sich durch ihre unterschiedlichen Deckenhöhen deutlich voneinander ab. In den öffentlichen Bereichen sind die Wände so hoch wie möglich, dadurch machen die Räume insgesamt einen größeren Eindruck. Private Räume und Übergangsbereiche wirken durch ihre niedrigen Deckenhöhen intimer. Der Tunnel ist an seinem Scheitelpunkt nicht ganz 2 Meter hoch. In dem Zimmer, in das er führt, beträgt die Deckenhöhe hingegen gut 3,65 Meter. In dieser Perspektive rahmt der Torbogen den bunt gekachelten Kamin ein.
Wandfarbe im Tunnel: „Absolute Green“, Benjamin Moore
Die Architektin hat ein System entwickelt, das die Räume im Haus nach ihrer Funktion unterscheidet: Öffentliche und private Räume grenzen sich durch ihre unterschiedlichen Deckenhöhen deutlich voneinander ab. In den öffentlichen Bereichen sind die Wände so hoch wie möglich, dadurch machen die Räume insgesamt einen größeren Eindruck. Private Räume und Übergangsbereiche wirken durch ihre niedrigen Deckenhöhen intimer. Der Tunnel ist an seinem Scheitelpunkt nicht ganz 2 Meter hoch. In dem Zimmer, in das er führt, beträgt die Deckenhöhe hingegen gut 3,65 Meter. In dieser Perspektive rahmt der Torbogen den bunt gekachelten Kamin ein.
Wandfarbe im Tunnel: „Absolute Green“, Benjamin Moore
Der Kamin teilt das angrenzende Zimmer in einen Wohn- und einen Essbereich. Aus Spanien brachte Amodio eine bleibende Faszination für Kacheln mit. Beeindruckt war sie vor allem von den bunten, scheinbar zufälligen Kompositionen, die sie dort gesehen hatte. Diesen unbekümmerten Umgang mit Mustern und Farben übernahm sie auch in der Gestaltung des Gebäudes in Vancouver. Nachdem die Hausbesitzer entschieden hatten, welche Kacheln sie verwenden wollten, stellte die Architektin das Muster für den Kamin zusammen. „Wir haben 20 verschiedene Varianten durchprobiert, bevor wir die richtige gefunden hatten“, erinnert sie sich.
Graue Fußböden grundieren die Räume. Sie sind ein weiteres Beispiel für die Experimentierfreude des Teams aus Bauherren und Gestaltern. Auf den ersten Blick wirken sie wie Terrazzoböden, tatsächlich bestehen sie aber aus Beton mit darin eingelassenem Glasstücken. Die Baufachleute von Novell trugen auf jeden der Böden eine speziell entwickelte Betonmischung auf, unter der sich die Fußbodenheizung verbirgt. Sie ließen den Boden nicht ganz aushärten, bevor sie die Glasteile darüberstreuten, die daraufhin leicht in den Zement einsanken. Anschließend wurde der Boden geschliffen und poliert.
Ursprünglich hatten sie nur vorgehabt, hier und dort ein paar Glasteile einzuarbeiten. Doch dann entschieden sie sich, die Idee noch ein bisschen weiterzutreiben und benutzten Glasteile in verschiedenen Farben und Größen. Jetzt hat der Boden in jedem Zimmer ein etwas anderes Farbmuster.
Ursprünglich hatten sie nur vorgehabt, hier und dort ein paar Glasteile einzuarbeiten. Doch dann entschieden sie sich, die Idee noch ein bisschen weiterzutreiben und benutzten Glasteile in verschiedenen Farben und Größen. Jetzt hat der Boden in jedem Zimmer ein etwas anderes Farbmuster.
Am anderen Ende des Zimmers erstreckt sich eine der beiden Küchen im Haus. Der Esstisch lässt sich ausziehen, zwölf Menschen finden dann dort Platz.
In der Familie wird gerne gekocht. Amodio wusste, dass die Küche im Alltag eine wichtige Rolle spielt. Als sie die angepeilte Gesamtfläche im Gebäude auf die Bewohner umrechnete, ergab sich, dass jeder von ihnen ungefähr 33 Quadratmeter zur Verfügung hat. Um das Beste daraus zu machen, konzipierte sie alles so offen und funktional wie möglich.
In der Familie wird gerne gekocht. Amodio wusste, dass die Küche im Alltag eine wichtige Rolle spielt. Als sie die angepeilte Gesamtfläche im Gebäude auf die Bewohner umrechnete, ergab sich, dass jeder von ihnen ungefähr 33 Quadratmeter zur Verfügung hat. Um das Beste daraus zu machen, konzipierte sie alles so offen und funktional wie möglich.
Die Küche macht einen überaus hellen Eindruck. Dazu tragen auch die Schränke mit Schiebetüren aus hellem Holz bei, unter denen sich Ablagen aus Edelstahl befinden.
Bei jedem Haus steht man vor der Entscheidung, ob es eher hell oder dunkel sein soll. „Es gibt immer beide Möglichkeiten“, stellt Marianne Amodio fest. „Hier wollte ich, dass alles hell und leicht wirkt.“ Überall im Haus hat sie kanadisches Ahornholz aus der Region eingesetzt.
Bei jedem Haus steht man vor der Entscheidung, ob es eher hell oder dunkel sein soll. „Es gibt immer beide Möglichkeiten“, stellt Marianne Amodio fest. „Hier wollte ich, dass alles hell und leicht wirkt.“ Überall im Haus hat sie kanadisches Ahornholz aus der Region eingesetzt.
Das Gebäude hat drei Geschosse, und die Treppe ist so konstruiert, dass später problemlos ein Treppenlift eingebaut werden kann. Alternativ dazu ist der Lebensalltag im Erdgeschoss auch ganz ohne Treppe möglich, denn hier befinden sich eine Küche, ein komplettes Bad und ein Schlafzimmer.
Farbige Flächen dienen auch dazu, die Blickwinkel zu akzentuieren. Diese Perspektive aus dem Erdgeschoss in den Keller trifft auf eine knallig gelbe Tür. Die obere Treppe führt in die erste Etage.
Vier gleich große Schlafzimmer sind im Haus versetzt angeordnet, um gut erreichbar zu sein und zugleich möglichst viel Privatsphäre möglich zu machen.
Das Obergeschoss wurde in Split-Level-Bauweise verwirklicht: Eine halbe Treppe trennt zwei Schlafzimmer voneinander ab. Eine unabhängige Suite mit Schlafzimmer und Bad ist im Keller untergebracht, und im Erdgeschoss können das Schlafzimmer und das rollstuhltaugliche Bad vom restlichen Wohnbereich abgeteilt werden.
Alle Schlafzimmer sind zwar von der Wohnung aus zugänglich, haben aber ihre eigenen Bereiche jenseits der Hauptflucht. „Es gehört zur Idee des Hauses, dass man manchmal Umwege nehmen muss“, sagt Amodio. Wie man hier sieht, sind die Privaträume leicht zugänglich, sie funktionieren aber auch als Rückzugsorte. Es gibt die Möglichkeit, mit anderen Menschen zusammenzukommen – wenn man sich dafür entscheidet. Dass die Wohnung sich den Bedürfnissen so gut anpassen lässt, gefällt Amodio an ihrem Entwurf am besten.
Die halbe Treppe führt zum Schlafzimmer der Eltern.
Das Obergeschoss wurde in Split-Level-Bauweise verwirklicht: Eine halbe Treppe trennt zwei Schlafzimmer voneinander ab. Eine unabhängige Suite mit Schlafzimmer und Bad ist im Keller untergebracht, und im Erdgeschoss können das Schlafzimmer und das rollstuhltaugliche Bad vom restlichen Wohnbereich abgeteilt werden.
Alle Schlafzimmer sind zwar von der Wohnung aus zugänglich, haben aber ihre eigenen Bereiche jenseits der Hauptflucht. „Es gehört zur Idee des Hauses, dass man manchmal Umwege nehmen muss“, sagt Amodio. Wie man hier sieht, sind die Privaträume leicht zugänglich, sie funktionieren aber auch als Rückzugsorte. Es gibt die Möglichkeit, mit anderen Menschen zusammenzukommen – wenn man sich dafür entscheidet. Dass die Wohnung sich den Bedürfnissen so gut anpassen lässt, gefällt Amodio an ihrem Entwurf am besten.
Die halbe Treppe führt zum Schlafzimmer der Eltern.
Zu jedem Schlafzimmer gehört ein eigenes Bad. Beide Raumarten hat Amodio geradezu modular gestaltet. Vom Aufbau sind die Schlafzimmer praktisch miteinander identisch. Für die Bäder gilt – mit Ausnahme des barrierefreien Bads im Erdgeschoss – dasselbe: Sie unterscheiden sich voneinander nur durch ihre individuellen Kachelmuster. „Bei den Suiten war mir die Funktionalität wirklich wichtig“, erläutert Amodio.
Es fällt auf, dass nicht viel Platz für Schränke vorhanden ist. Auch große Einbauschränke gibt es nicht. Zwar bietet jede Suite genug Platz für die wichtigsten Dinge, und sowohl der Keller als auch die Garage bieten weiteren Stauraum – doch die Hausbesitzer wollten die Gelegenheit nutzen, ihre Besitztümer wirklich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dieses Haus wirft die Frage auf, wie viel Platz – und wie viele Gegenstände – man eigentlich benötigt, um bequem leben zu können.
An den unterschiedlichsten Stellen der Hauswände tauchen spielerisch Fenster in vielfältigen Formaten auf. Die Fenster, die hier zu sehen sind, sind auch sichtbar, wenn man vor dem Haus steht. Sie wurden so angeordnet, dass sie dem Mann und der Frau, die in diesem Zimmer wohnen, bequem Ausblicke ermöglichen. Das kleine Fenster direkt über dem Boden wurde mit einem Farbfilter versehen, der dem Tageslicht etwas Abwechslung verleiht.
An den unterschiedlichsten Stellen der Hauswände tauchen spielerisch Fenster in vielfältigen Formaten auf. Die Fenster, die hier zu sehen sind, sind auch sichtbar, wenn man vor dem Haus steht. Sie wurden so angeordnet, dass sie dem Mann und der Frau, die in diesem Zimmer wohnen, bequem Ausblicke ermöglichen. Das kleine Fenster direkt über dem Boden wurde mit einem Farbfilter versehen, der dem Tageslicht etwas Abwechslung verleiht.
Winkel, Nischen und Balkone wie der hier abgebildete nutzen jeden Quadratmeter der übrigen Fläche aus. Üblicherweise wären hier Wandschränke oder Abstellräume untergebracht. Amodio hat stattdessen lebenswerte Innen- und Außenräume geschaffen. Und in einem Haus, in dem acht Personen leben, freut man sich über einen Raum, in dem man mal allein sein kann – auch wenn dort nicht mehr als ein Hocker hineinpasst.
„Wie die Raumaufteilung für diese Anzahl an Menschen funktioniert“, sagt die Architektin, „darauf kommt es in meinen Augen an. Das ist sozusagen der Kuchen.“ Alles andere ist Glasur.
„Wie die Raumaufteilung für diese Anzahl an Menschen funktioniert“, sagt die Architektin, „darauf kommt es in meinen Augen an. Das ist sozusagen der Kuchen.“ Alles andere ist Glasur.
Im Untergeschoss ist Platz für eine eigene Suite. Der Eingang befindet sich im Erdgeschoss, wo auch alle Gemeinschaftsräume sowie eines der Schlafzimmer mit angegliedertem Bad liegen.
Das Obergeschoss ist in Split-Level-Bauweise errichtet worden, eine halbe Treppe trennt dort zwei Suiten. Auf dem Dach gibt es eine Terrasse, einen Dachgarten und noch einen privaten Ausguck.
Was halten Sie von diesem Entwurf für ein altersgerechtes Leben mit mehreren Generationen unter einem Dach? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.
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Machen Sie mit! In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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