Moderner Holzbungalow im Grünen bei Berlin
Zuhause bei zwei Feingeistern mit Hund: Dieses Haus rahmt die Landschaft und zeugt mit Fund- und Erbstücken von einem internationalen Leben
Zwischen stolzen alten Bäumen im schönen Stahnsdorf bei Berlin haben Patricia und Jan von Klewitz das richtige Grundstück gefunden, um ihren Traum vom eigenen Haus wahr zu machen. Nach sechs Monaten Bauphase konnte das Paar im November 2013 einziehen – und die 120 Quadratmeter Wohnfläche mit Leben, Eleganz und Flair füllen.
Der Entwurf für den Bungalow ist in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Architekten entstanden, wobei sich das Paar eine Anlehnung an die nordische Architektur wünschte, von deren Offenheit und Klarheit es begeistert ist. Eine Besonderheit ist das Dach, das in mehrere Richtungen leicht abgeschrägt ist und dem Haus eine gewisse Dynamik verleiht, die sich auch auf die Innenräume überträgt.
Der einstöckige Holzständerbau wurde in Einzelteilen angeliefert und vor Ort zusammengesetzt. Die Fassade besteht aus horizontal verlaufenden Holzlatten, die mit einer Schattenfuge angebracht wurden. Dem Holz selbst ließ man seine natürliche Optik, so dass es sich harmonisch in die umliegende Natur einfügt.
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Der einstöckige Holzständerbau wurde in Einzelteilen angeliefert und vor Ort zusammengesetzt. Die Fassade besteht aus horizontal verlaufenden Holzlatten, die mit einer Schattenfuge angebracht wurden. Dem Holz selbst ließ man seine natürliche Optik, so dass es sich harmonisch in die umliegende Natur einfügt.
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Der Eingangsbereich ist, wie der Rest der Wohnräume, mit Eichenparkett ausgelegt. „Wenn die Astlöcher und kleinen Unebenheiten nicht versiegelt werden, ist der Boden viel lebendiger – das hat uns gefallen,“ so von Klewitz.
Jan, der Jazz-Saxophonist ist, und Patricia, die lange Zeit als Model arbeitete, kamen beide beruflich wie auch privat viel herum und haben allerlei von ihren Reisen mitgebracht, zum Beispiel die Körbe, die links neben der Tür zur Küche hängen. Auch der Teppich hat seine Geschichte: Er gehört zu den vielen Erbstücken des Paars und stammt aus Afghanistan. Da Jans Vater als Diplomat tätig war, lebte die Familie in verschiedenen Ländern und reiste ebenfalls viel, so dass sie nicht nur viele kulturelle Eindrücke, sondern auch Objekte sammelte.
Jan, der Jazz-Saxophonist ist, und Patricia, die lange Zeit als Model arbeitete, kamen beide beruflich wie auch privat viel herum und haben allerlei von ihren Reisen mitgebracht, zum Beispiel die Körbe, die links neben der Tür zur Küche hängen. Auch der Teppich hat seine Geschichte: Er gehört zu den vielen Erbstücken des Paars und stammt aus Afghanistan. Da Jans Vater als Diplomat tätig war, lebte die Familie in verschiedenen Ländern und reiste ebenfalls viel, so dass sie nicht nur viele kulturelle Eindrücke, sondern auch Objekte sammelte.
Ans Reisen erinnern auch die alten Koffer, die unter dem Tisch neben der Haustür ihren Platz einnehmen. Das Gemälde zeigt den Ausblick auf Jans Geburtsstadt Zagreb. Vom Eingangsbereich gehen zur linken ein kleiner Hauswirtschaftsraum und ein Gäste-WC ab, durch die Tür rechts gelangt man ins Schlafzimmer und das große Bad.
Geradeaus betritt man den offenen Küchen-, Ess- und Wohnbereich, in den durch viele, teils bodentiefe Fenster viel Tageslicht fällt. Die graue Wandfarbe zieht sich durch Küche und Wohnzimmer und wird im Essbereich von einem warmen Grüngelb abgelöst. Das zweifarbige Konzept der Wandgestaltung wurde auch in der Küche umgesetzt, wo helles Blau auf Grau trifft. Passend zum Blauton ist der Spritzschutz in Zementfliesen-Optik (von Leo’s Fliesenhaus) über der Küchenzeile gewählt, der mit einer warmen Holzarbeitsfläche kombiniert wurden.
Die Arbeitsfläche unter dem Fenster geht in einen kleinen Tresen über, der sich entweder als zusätzliche Arbeitsfläche oder als Essplatz nutzen lässt. Die gerahmte Fotografie hat ein Freund des Paars vor der Küste Alaskas aufgenommen.
Im Wohnzimmer lädt ein gemütliches Arrangement aus einem Rattansofa und zwei Sesseln zum Verweilen ein.
Das große Fenster, das einen unverbauten Ausblick ins Grüne bietet, wirkt fast wie ein gerahmtes Landschaftsbild, in das sich ab und an sogar Rehe schleichen. Das Fenster wurde in seiner Breite der des Sofas angepasst, was vielleicht erst einmal ungewöhnlich klingt – aber Patricia und Jan von Klewitz kauften das Möbel bereits vor über 20 Jahren, und inzwischen gehört es so sehr zu ihrem Leben, dass die Architektur sich ihm anpassen musste. Es wurde lediglich mit einem neuen Bezug und passenden Kissen aufgefrischt.
Anton, der persische Windhund, mag den kuscheligen Teppich sehr. Sein ebenso geliebter Hundekorb steht ein paar Meter weiter, zentral im Wohn- und Essbereich, von wo aus er alles gut im Blick hat.
Die Asymmetrie des Hauses fällt besonders im Wohnzimmer auf, wo nicht nur die Deckenhöhe variiert, sondern auch ein Fenster in einer schrägen Wand sitzt, was den Raum auflockert. Ursprünglich befand sich unter diesem Fenster eine Heizung. Als das Paar jedoch merkte, dass sie diese eigentlich nicht benötigen, ersetzten sie die Heizung durch ein schlichtes Sideboard.
Patricia von Klewitz, die sich sehr für Einrichtung und Interior-Design interessiert, hat große Freude an der Gestaltung und Dekoration des Hauses und experimentiert gerne. So sind auch die Bezüge der beiden Sessel entstanden: die hat sie selber mit einer Mischung aus Grau und Braun eingefärbt. Das Ergebnis ist ein Zufallsprodukt, das mit leichter Batik-Optik begeistert. Der kleine Beistelltisch zwischen den Sesseln stammt aus Indien – in dem Holzrahmen lag ursprünglich ein großer Stein, mit dem Getreide gemahlen wurde.
Im Essbereich wurde der rustikale Holztisch aus Thailand, dessen Platte aus mehreren alten Bohlen besteht, mit einigen Exemplaren des Eames DAW-Chair und einem Perserteppich kombiniert, so dass ein gelungener und gemütlicher Stilmix aus Alt und Neu entstand. Ein Hingucker ist auch die große Esstischlampe, deren Lampenschirm von innen golden ist, so dass sie ein besonders warmes Licht gibt.
Lampe: Gloche Three, Norr11; Stühle: DAW-Chair, Vitra
Lampe: Gloche Three, Norr11; Stühle: DAW-Chair, Vitra
An der Bilderwand findet sich eine kleine, internationale Kunstsammlung zusammen, die Fotografien und Zeichnungen sind teils Mitbringsel von Reisen, teils stammen sie von Berliner Künstlern. Die Kupferscheibe – eine Anfertigung aus Marokko – hatte sich das Paar ursprünglich als Teetablett vorgestellt, da sie dafür aber zu schwer ist, ergänzte man das handgefertigte Stück kurzerhand mit einem schlichten metallenem Gestell.
Gestell: Bramigk und Breer
Gestell: Bramigk und Breer
Zurück im Eingangsbereich findet sich dieser hohe, weiße Einbauschrank, eine Anfertigung von Patricias Bruder René Welsch von Inlignum Möbel. Darin sind die Gastherme und die Hauselektronik verborgen. Hinter dem Vorhang auf der rechten Seite hingegen befinden sich eine Garderobe und weiterer Stauraum, der den fehlenden Keller ersetzt. Nicht nur Kostengründe führten zur Entscheidung gegen ein Untergeschoss, die beiden finden auch, dass Kellerräume häufig dazu einladen, sie mit allerlei Dingen zuzustellen, von denen man sich ebenso gut trennen könnte. Zum Bau des Schuhregals aus offenen Böden auf Holzwinkeln ließ sich Patricia übrigens bei Houzz inspirieren.
Im schmalen Gäste-WC, dessen Wände genau wie der Eingangsbereich mit zweiWandfarben gestaltet sind, findet sich unter der großzügigen Holzfläche mit Aufsatz-Waschbecken auch Platz für die Waschmaschine und weitere Haushaltsutensilien.
Gegenüber dem Gäste-WC geht es ins Schlafzimmer, das in einem frischen Blauton gestrichen ist. Die große Glasschiebetür führt auf eine Holzterrasse hinaus, die ebenso von der Küche und dem Wohnzimmer erreicht werden kann. „Besonders gemütlich ist es in der dunklen Jahreszeit, wenn man im Bett liegt und dem Geschehen in der beleuchteten Küche und dem Wohnbereich zusehen kann“, erzählt Patricia von Klewitz.
Stuhl: Lambert
Stuhl: Lambert
Vom Schlafzimmer aus gelangt man ins Badezimmer mit Wanne und Dusche. Unerwünschte Blicke durch das große Fenster werden durch das Rauchglas und eine enge Außenbepflanzung abgehalten. Wieder regiert ein Farbduo: eine neutrale graue Wandfarbe wird durch einen roten Farbakzent über dem Waschtisch kontrastiert.
Ein Highlight des Hauses ist die kleine Sauna, die dem Badezimmer angeschlossen ist und durch deren bodentiefes Fenster man beim Saunieren sogar in den Garten schauen kann.
In dem kleinen Raum rechts vom Essbereich hat das Paar ein Arbeitszimmer eingerichtet, in dem das Farbkonzept des Eingangsbereichs, mit dem Hellrosa und Grau der Wände, wieder aufgegriffen wurde. Auch aus diesem Raum hat man nicht nur einen schönen Blick in den Garten, sondern kann durch die große Schiebetür gleich hinaustreten.
Stuhl: Norr11, Schreibtischlampe:Bolia
Stuhl: Norr11, Schreibtischlampe:Bolia
Bei den Möbeln treffen auch hier alte Familienerbstücke, wie der große Schrankkoffer von Jans Vater, auf moderne Möbel, wie das Metall-Sideboard von Ikea.
Ein Musikzimmer sucht man im Haus vergeblich. Jan von Klewitz probt und komponiert zwar auch zuhause, musiziert als Mitglied verschiedener Bandprojekte und als Saxophonlehrer aber hauptsächlich außer Haus.
Ein Musikzimmer sucht man im Haus vergeblich. Jan von Klewitz probt und komponiert zwar auch zuhause, musiziert als Mitglied verschiedener Bandprojekte und als Saxophonlehrer aber hauptsächlich außer Haus.
Zurück im Wohn- und Essbereich erreicht man die große Terrasse und den hinteren Garten durch die breite Terrassentür. Bis auf die Pflasterarbeiten, sowie den Bau der Terrassen und einer Pergola für Rankpflanzen, hat Patricia von Klewitz den Garten, der sich über 850 Quadratmeter erstreckt, mit viel Leidenschaft vollkommen alleine angelegt. Nach einem Jahr und zwei LKW-Ladungen voller Pflanzen war er fertig – und Patricia um viele Erfahrungen reicher. Heute berät sie gerne Freunde und Bekannte in Sachen Garten- und Landschaftsgestaltung.
Um das ganze Haus verteilt gibt es kleine geschützte Sitzecken, so dass man zwischen sonnigen und schattigen Plätzen wählen kann.
Um das ganze Haus verteilt gibt es kleine geschützte Sitzecken, so dass man zwischen sonnigen und schattigen Plätzen wählen kann.
Und da das Dach des Hauses etwas über die Terrasse ragt, kann man selbst bei Regen noch geschützt draußen sitzen und den Garten genießen.
Hier wohnen: Patricia (60) und Jan von Klewitz (52) mit ihrem Hund Anton
In: Stahnsdorf bei Berlin
Auf: 120 Quadratmetern Wohnfläche, mit 850 Quadratmetern Garten
Fotos: Maike Wagner