Houzzbesuch: Moderner Pariser Chic – mitten in San Francisco!
In einem Bau der Belle Epoque mixten die Planer von Sutro Architects klassizistische Architektur mit modernen Einbauten und Mobiliar
Der Architekt Stephen Sutro von Sutro Architects wuchs in San Francisco auf – nur vier Blocks entfernt von diesem Haus und Tür an Tür mit dessen heutiger Besitzerin, die noch dazu eine Freundin aus Kindertagen ist. Gemeinsam mit ihrem Ehemann beauftragte sie Sutro nun mit dem Umbau ihrer Wohnung aus der Edwardianischen Epoche (1901–1914). Ihre lange Freundschaft erleichterte die Kommunikation, und die Ideen flogen nur so zwischen ihnen hin und her. Die Aufgabe? Ein dunkles Gewirr kleiner Zimmer sollte sich in eine lichtdurchflutete Familienwohnung verwandeln.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Ein Pärchen und seine zwei Kinder
In: San Francisco
Auf: 290 Quadratmetern; 3 Schlafzimmer, 3½ Badezimmer
Jahr der Renovierung: 2013
Fotos von Aaron Leitz
Auf einen Blick
Hier wohnt: Ein Pärchen und seine zwei Kinder
In: San Francisco
Auf: 290 Quadratmetern; 3 Schlafzimmer, 3½ Badezimmer
Jahr der Renovierung: 2013
Fotos von Aaron Leitz
Sutro entwickelte eine sehr feine gestalterische Komposition: „Mit dem Einsatz klassischer Elemente und dem Fischgrätparkett haben wir der Entstehungsepoche des Hauses gehuldigt.“ Auf der geradlinigen, fast modernistischen Sofalandschaft kann man entspannen – und dabei die Kaminecke, die avantgardistische Fotocollage, die Erkerfenster oder die moderne Küche bestaunen. „Das Sofa ist perfekt, weil es auf allen Seiten Sitzplätze hat“, so der Architekt. „Es hält das Zimmer zusammen.“
„Durch moderne Interventionen entsteht eine interessante Gegenüberstellung und eine angenehme Spannung zwischen Altem und Neuem“, erklärt Sutro. Die Gestaltung eines Kamins in Tom Fords New Yorker Flagship Store inspirierte den Architekten zu diesem Rahmen aus Holz und Kalkstein um den Kamin im Wohnzimmer.
„Die Leuchte von Lindsey Adelman dominiert den Essbereich und verleiht ihm eine gewisse Feierlichkeit“, sagt Sutro. Obwohl er nahezu alle Trennwände entfernt hat, ließ er zwischen Esstisch und Küche den Ansatz einer Wand übrig: „Das reicht völlig aus, um zwei unterschiedliche Orte zu schaffen“, sagt er. „Wenn man die Lichter in der Küche dimmt, zum Beispiel während eines Dinners, scheint sie fast zu verschwinden.“
Leuchte: Lindsey Adelman; Esstisch: Link by Jakob Wagner, B&B Italia; Stühle: Masters by Philippe Starck, Kartell
Leuchte: Lindsey Adelman; Esstisch: Link by Jakob Wagner, B&B Italia; Stühle: Masters by Philippe Starck, Kartell
Indem Sutro auf Hängeschränke verzichtete und die Küchenutensilien hinter glatten weißen Wandschränken verbarg, fällt der Arbeitsbereich kaum noch auf. „Da wir Essen und Kochen so nah beieinander haben, sollte die Küche nicht zu schwer wirken,“ erklärt er. „Wir wollten, dass ihre Möblierung unauffällig in den Hintergrund rückt.“
„Vor dem Umbau befand sich die Küche im hinteren, dunkleren Teil des Hauses“, sagt Sutro. Nachdem er sie in die Hausmitte rückte, konnte er an ihrer früheren Stelle ein Studierzimmer einrichten. Um dieses und das Treppenhaus etwas heller zu machen, ersetzte er die Wand zwischen beiden Bereichen durch Milchglas.
Durch das Glas wirkt der Raum viel offener und stärker im Einklang mit den angrenzenden Bereichen.
Auch das große Badezimmer verfügt über ein opakes Glasfenster, so dass die Wanne von außen nicht sichtbar ist, aber dennoch genügend Licht in den Raum kommt. Dank des breiten Wannenbodens finden zwei Leute bequem darin Platz. „Der Waschtisch ist nur 168 Zentimeter lang“, sagt Sutro. „Zwei Waschbecken hätten hier keinen Sinn gemacht, aber das große Becken lässt den Bereich wesentlich länger und praktischer erscheinen.“ Es ist eben alles eine Frage der Ausgewogenheit…
In der Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte von Experten vor, aber auch interessante Wohnungen von Privatleuten. Sie haben gerade ein beeindruckendes Einrichtungsprojekt abgeschlossen? Oder leben selbst in einer tollen Wohnung mit individuellen Details und interessanten Lösungen? Dann schreiben Sie uns! Wir sind neugierig >>>
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Sofa: Living Divani; Kunst: Matt Lipps