Houzzbesuch: Schlafboxen auf Stelzen für ein Londoner Minihaus
Einst Künstleratelier, heute Familienheim auf 65 Quadratmetern: Ein Zwischengeschoss bietet genug Schlafplätze
Die Raumaufteilung alles andere als ideal, als Tom Scott dieses ungewöhnliche Haus in West-London kaufte. In den Achtzigerjahren hatte es einem Künstler als Atelier gedient, und der offene Wohnbereich wirkte eng und vollgestopft. Doch Scott spürte, dass das eigenwillige Gebäude Potenzial hatte, also beauftragte er einen Architekten und ein Bauunternehmen damit, es umzugestalten, aufzulockern und in ein gut durchdachtes Wohnhaus zu verwandeln.
VORHER: Das Haus wurde in der Zeit zwischen Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut und in den 1980ern in eine Einzimmerwohnung mit zwei offenen Zwischengeschossen verwandelt. (Eines davon, das als Schlafzimmer genutzt wurde, ist auf diesem Foto zu sehen.)
Als Tom Scott die Wohnung kaufte, wollte er die Räume besser nutzen und ein zweites Schlafzimmer schaffen. Bei der hohen Tageslicht-Ausbeute wollte er aber keine Abstriche machen.
Weil sie ihm mehrfach empfohlen wurden, beauftragte Scott das Architekturbüro Paper House Project und das Bauunternehmen Thomas West mit der Umgestaltung der Räume.
James Davies und John Weir von Paper House Project freuten sich über den Auftrag: „Wir geben Gebäuden gerne ein neues Leben. Es macht uns Spaß, einen interessanten Bau wieder nutzbar zu machen“, sagt Davies. „Außerdem haben wir uns darauf spezialisiert, aus kleinen Räumen das Beste herauszuholen.“
Als Tom Scott die Wohnung kaufte, wollte er die Räume besser nutzen und ein zweites Schlafzimmer schaffen. Bei der hohen Tageslicht-Ausbeute wollte er aber keine Abstriche machen.
Weil sie ihm mehrfach empfohlen wurden, beauftragte Scott das Architekturbüro Paper House Project und das Bauunternehmen Thomas West mit der Umgestaltung der Räume.
James Davies und John Weir von Paper House Project freuten sich über den Auftrag: „Wir geben Gebäuden gerne ein neues Leben. Es macht uns Spaß, einen interessanten Bau wieder nutzbar zu machen“, sagt Davies. „Außerdem haben wir uns darauf spezialisiert, aus kleinen Räumen das Beste herauszuholen.“
Scott wünschte sich von den Architekten zwei Schlafzimmer, die von Rest des Hauses getrennt sind. „Außerdem wollte ich so viel Licht wie möglich“, sagt er.
Im Mittelpunkt der Umgestaltung stand die Konstruktion von zwei „schwebenden Boxen“ mit großen Fenstern, die jeweils als Schlafzimmer genutzt werden. „Ein abgeschlossenes Zwischengeschoss wäre zu mächtig gewesen“, findet Davies, „aber viel kleiner als jetzt durften sie auch nicht sein, sonst hätte man sie nicht mehr nutzen können.“
Also mussten die Architekten versuchen, die richtige Balance zu finden. Es ging ihnen darum, dem Gebäude nicht zu viel abzuverlangen und aus seinen Eigenschaften das Beste zu machen. Herausgekommen ist ein praktischer, sicherer Ort für alle drei Bewohner.
Im Mittelpunkt der Umgestaltung stand die Konstruktion von zwei „schwebenden Boxen“ mit großen Fenstern, die jeweils als Schlafzimmer genutzt werden. „Ein abgeschlossenes Zwischengeschoss wäre zu mächtig gewesen“, findet Davies, „aber viel kleiner als jetzt durften sie auch nicht sein, sonst hätte man sie nicht mehr nutzen können.“
Also mussten die Architekten versuchen, die richtige Balance zu finden. Es ging ihnen darum, dem Gebäude nicht zu viel abzuverlangen und aus seinen Eigenschaften das Beste zu machen. Herausgekommen ist ein praktischer, sicherer Ort für alle drei Bewohner.
VORHER: So sah das Zwischengeschoss aus, bevor hier die Schlafboxen eingebaut wurden.
Die Schlafräume wurden mit Eichenholz verkleidet, um dem Haus Wärme und Struktur zu verleihen. Gleichzeitig ging es darum, die Zwischenetage vor Blicken zu schützen, was zuvor nicht der Fall gewesen war. „Die Eichenholz-Verkleidung ist das, was mir am Haus wahrscheinlich am besten gefällt“, sagt Scott.
Um sicherzustellen, dass jeder Raum großzügig mit Tageslicht erfüllt wird, sind beide Schlafboxen jeweils mit einer großen Glaswand ausgestattet. „Ich wollte nicht, dass die Schlafzimmer zu abgeschottet wirken“, sagt Scott.
Das große, nach Norden ausgerichtete Fenster hinter der Essecke erinnert noch daran, dass sich hier einst das Atelier eines Künstlers befand. Das Fenster war ursprünglich mit schweren Vorhängen bestückt (siehe voriges Foto). Sie wurden entfernt, damit so viel Tageslicht wie möglich die Wohnung erreichen kann.
Sofa: Laura Ashley; Esstisch und -stühle: Vintagemöbel vom Londoner Camden Market; Hängeleuchte: JamJar Lights
Um sicherzustellen, dass jeder Raum großzügig mit Tageslicht erfüllt wird, sind beide Schlafboxen jeweils mit einer großen Glaswand ausgestattet. „Ich wollte nicht, dass die Schlafzimmer zu abgeschottet wirken“, sagt Scott.
Das große, nach Norden ausgerichtete Fenster hinter der Essecke erinnert noch daran, dass sich hier einst das Atelier eines Künstlers befand. Das Fenster war ursprünglich mit schweren Vorhängen bestückt (siehe voriges Foto). Sie wurden entfernt, damit so viel Tageslicht wie möglich die Wohnung erreichen kann.
Sofa: Laura Ashley; Esstisch und -stühle: Vintagemöbel vom Londoner Camden Market; Hängeleuchte: JamJar Lights
Doch die Arbeiten an dem Projekt liefen nicht die ganze Zeit glatt. Bevor das Team sich überhaupt den Innenräumen widmen konnte, wurde deutlich, dass an den Gebäudestrukturen noch einiges zu tun war: Das Dach war undicht geworden, und in der Folge hatten die Wände begonnen, sich zu neigen.
Als Gegenmaßnahme verstärkten die Bauarbeiter von Thomas West Property Services die Wände, deckten das Dach neu und wechselten alle Fußböden im Haus aus. Außerdem setzten sie neue Fenster und Dachfenster ein und erweiterten das Gebäude an der hinteren Seite mit einem kleinen Anbau, um dort das Bad en suite des elterlichen Schlafzimmers unterzubringen.
Küche: Howdens
Als Gegenmaßnahme verstärkten die Bauarbeiter von Thomas West Property Services die Wände, deckten das Dach neu und wechselten alle Fußböden im Haus aus. Außerdem setzten sie neue Fenster und Dachfenster ein und erweiterten das Gebäude an der hinteren Seite mit einem kleinen Anbau, um dort das Bad en suite des elterlichen Schlafzimmers unterzubringen.
Küche: Howdens
Unter der Treppe bauten die Architekten maßgefertigte Schränke mit viel Stauraum ein. Auch eine Kühl-Gefrier-Kombination fand hier ihren Platz. Neben der Treppe, unter der zweiten Schlafkoje, erstreckt sich eine kleine Küche. „Es war ein bisschen knifflig, alles unterzubringen, aber schließlich haben wir sogar einen Kühlschrank mit Gefrierfächern gefunden, der unter die Treppe passte“, sagt Scott.
Aus Platzgründen musste die Treppe relativ steil sein, deshalb bot sich eine raumsparende Wechselstufentreppe an. „Daran gewöhnt man sich schnell“, sagt Scott. „Wir können mittlerweile schon hoch- und runterrennen!“
Aus Platzgründen musste die Treppe relativ steil sein, deshalb bot sich eine raumsparende Wechselstufentreppe an. „Daran gewöhnt man sich schnell“, sagt Scott. „Wir können mittlerweile schon hoch- und runterrennen!“
Die hochragende Zimmerdecke gehört zu den charakteristischen Merkmalen des Hauses, und Scott wollte sie unbedingt erhalten. „Die hohe Decke sollte bleiben – das war einer der wichtigsten Punkte in dem Vorhaben, für das ich die Architekten gewinnen wollte“, erläutert er. „Es ist ein kleines Haus, und es gibt nicht viele Möglichkeiten, die Fläche zu vergrößern, aber ich wollte sichergehen, dass es so hell und offen wirkt wie möglich. An sonnigen Tagen fühlt sich das Haus wie ein riesengroßer, sehr heller Ort an.“
Mit seiner Glaskabine und dem wandhängenden Waschbecken wirkt das Duschbad im Erdgeschoss schnittig und modern.
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Die Schlafzimmer im Zwischengeschoss sind einfach und hell gestaltet. Ein Einbauschrank neben dem Treppenabsatz nutzt den begrenzten Platz perfekt aus.
Große Glaswände verbinden die oberen Räume mit dem Wohnbereich im Erdgeschoss. „Das Haus ist so klein, dass es darauf ankam, Sichtlinien vom vorderen zum hinteren Teil zu schaffen“, erklärt Davies. „Wenn die Räume optisch in einem Zusammenhang stehen, vergrößert sich das Raumgefühl, und dazu sind vor allem diagonale Sichtlinien gut geeignet.“
„Weil ich mir einen Architekten mit ins Boot geholt habe, hat sich das Gebäude grundlegend verändert“, sagt Scott. „Viele Gestaltungselemente kommen einem jetzt, wo sie umgesetzt sind, so einfach vor – aber ohne die Hilfe eines Architekten wäre ich gar nicht darauf gekommen.“
Große Glaswände verbinden die oberen Räume mit dem Wohnbereich im Erdgeschoss. „Das Haus ist so klein, dass es darauf ankam, Sichtlinien vom vorderen zum hinteren Teil zu schaffen“, erklärt Davies. „Wenn die Räume optisch in einem Zusammenhang stehen, vergrößert sich das Raumgefühl, und dazu sind vor allem diagonale Sichtlinien gut geeignet.“
„Weil ich mir einen Architekten mit ins Boot geholt habe, hat sich das Gebäude grundlegend verändert“, sagt Scott. „Viele Gestaltungselemente kommen einem jetzt, wo sie umgesetzt sind, so einfach vor – aber ohne die Hilfe eines Architekten wäre ich gar nicht darauf gekommen.“
Die größte Überraschung bei diesem Projekt liegt vielleicht in dem Zeitraum, in dem es realisiert wurde: Gerade mal drei Monate dauerte die komplette Renovierung. Weil das Paar sein erstes Kind erwartete, brauchte es eine Behausung, in die es möglichst bald einziehen konnte!
„Während der Arbeiten wohnten wir in einem Miethaus gleich um die Ecke“, berichtet Scott, „deshalb konnte ich mich jeden Tag um das Projekt kümmern. Dabei waren einige Probleme zu lösen. Das Haus ist auf drei Seiten von Nachbarn umgeben, deshalb fiel es uns manchmal schwer, uns Zugang zum Gelände zu verschaffen.“
Doch trotz aller Hindernisse konnten die Arbeiten planmäßig beendet werden. Im Oktober 2015 zog das Paar ein – gerade noch rechtzeitig vor der Geburt der Tochter.
Wie gefällt Ihnen das Projekt? Sagen Sie es uns in den Kommentaren.
„Während der Arbeiten wohnten wir in einem Miethaus gleich um die Ecke“, berichtet Scott, „deshalb konnte ich mich jeden Tag um das Projekt kümmern. Dabei waren einige Probleme zu lösen. Das Haus ist auf drei Seiten von Nachbarn umgeben, deshalb fiel es uns manchmal schwer, uns Zugang zum Gelände zu verschaffen.“
Doch trotz aller Hindernisse konnten die Arbeiten planmäßig beendet werden. Im Oktober 2015 zog das Paar ein – gerade noch rechtzeitig vor der Geburt der Tochter.
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Hier wohnen: der Immobiliengutachter Tom Scott, seine Lebensgefährtin und ihre gemeinsame Tochter (die bald ihren ersten Geburtstag feiert)
In: Shepherd’s Bush, West-London, Großbritannien
Auf: etwa 65 Quadratmetern; zwei Schlafzimmer, zwei Bäder
Experte: Paper House Project
Kosten: ungefähr 130.000 Euro
Fotos: Ignas Jermosenka