Houzzbesuch: Sonniges Wohnen in einer Leipziger Metallfabrik
Alter Backstein, Säulen und Sichtestrich: Dieses Loft vereint Altes und Neues zu einem offenen Wohntraum unterm Dach
Es war kein Zufall, dass sich die zehn Bauherrenparteien und zukünftigen Eigentümer der alten Fabrik in Leipzig-Plagwitz ausgerechnet für die Architekten von Quartier Vier entschieden. Hatten diese doch quasi um die Ecke die alte Baumwollspinnerei, ein Industriedenkmal und Zentrum für zeitgenössische Kunst, behutsam (und preisgekrönt) saniert und so ihr Können unter Beweis gestellt.
Der neue Auftrag umfasste nun ein Areal aus gründerzeitlichem Verwaltungsgebäude im Vorderhaus, ehemaliger metallverarbeitender Fabrik im Hinterhaus sowie zahlreichen Nebengelassen und Außenanlagen. Diese sollten saniert und in insgesamt 14 Wohneinheiten umgewandelt werden. Die Bewohner des Dachgeschosses der ehemaligen Fabrik sind nun vor allem eins: sonnenverwöhnt.
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine vierköpfige Familie
Im: obersten Stockwerk einer ehemaligen Fabrik in Leipzig-Plagwitz
Auf: circa 220 Quadratmetern
Experten: Quartier Vier
Fotos: Michael Moser
Der neue Auftrag umfasste nun ein Areal aus gründerzeitlichem Verwaltungsgebäude im Vorderhaus, ehemaliger metallverarbeitender Fabrik im Hinterhaus sowie zahlreichen Nebengelassen und Außenanlagen. Diese sollten saniert und in insgesamt 14 Wohneinheiten umgewandelt werden. Die Bewohner des Dachgeschosses der ehemaligen Fabrik sind nun vor allem eins: sonnenverwöhnt.
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine vierköpfige Familie
Im: obersten Stockwerk einer ehemaligen Fabrik in Leipzig-Plagwitz
Auf: circa 220 Quadratmetern
Experten: Quartier Vier
Fotos: Michael Moser
Weiße Wände, weiß lackierte Säulen und ein gegossener Estrichboden mit integrierter Fußbodenheizung – die Wohnung unter dem Dach der Fabrik wirkt minimalistisch, klar und hell. Die ohnehin beeindruckenden, über vier Meter hohen Decken werden durch Oberlichter betont und verleihen dem Eingangsbereich eine fast sakrale Atmosphäre.
Von hier aus gelangt man in den über 120 Quadratmeter großen offenen Wohn-, Ess-, und Kochbereich. Dieser wird von einem mit Seekieferplatten verkleideten Kubus begrenzt.
In dem minimalistischen Quader befinden sich ein Gästebad sowie seitlich, hinter einer Tapetentür versteckt, Stauraum. Über die Treppe an der rechten Seite gelangt man auf eine kleine Empore, die den Bewohnern als Rückzugsort dient.
Die graue Eminenz – Sichtestrich auf dem Siegeszug
Von hier aus gelangt man in den über 120 Quadratmeter großen offenen Wohn-, Ess-, und Kochbereich. Dieser wird von einem mit Seekieferplatten verkleideten Kubus begrenzt.
In dem minimalistischen Quader befinden sich ein Gästebad sowie seitlich, hinter einer Tapetentür versteckt, Stauraum. Über die Treppe an der rechten Seite gelangt man auf eine kleine Empore, die den Bewohnern als Rückzugsort dient.
Die graue Eminenz – Sichtestrich auf dem Siegeszug
Mit den Seekieferplatten knüpfen Quartier Vier an die raue Industrie-Ästhetik an, der Kubus hebt sich dagegen als neues Element deutlich davon ab. Ein Spiel mit Kontrasten, das die Architekten bis zur Perfektion beherrschen: In allen 14 Wohneinheiten des Projekts finden sich gut erhaltene Spuren der Vergangenheit, die liebevoll und behutsam durch neue Zutaten ergänzt wurden.
Mithilfe der Schiebewand aus Glas, hier links im Bild, können die Bewohner bei Bedarf einen abgetrennten Arbeitsbereich schaffen. Die dafür verwendeten historischen Glastrennwände mit Holzsprossen stammen aus den oberen Fabriketagen: „Die trennten dort früher den Kontorbereich von den übrigen Büroräumen ab“, so Wortelkamp.
Mithilfe der Schiebewand aus Glas, hier links im Bild, können die Bewohner bei Bedarf einen abgetrennten Arbeitsbereich schaffen. Die dafür verwendeten historischen Glastrennwände mit Holzsprossen stammen aus den oberen Fabriketagen: „Die trennten dort früher den Kontorbereich von den übrigen Büroräumen ab“, so Wortelkamp.
Hinter dem Kubus erstreckt sich der offene Wohnbereich über die gesamte Tiefe des Gebäudes. Natürlich sind in der ehemaligen Fabrik rohe Backsteinwände zu finden, die mit ihren individuellen Abnutzungsspuren an die Vergangenheit erinnern: „Wir lassen die Eigenheit des vorgefundenen Ortes erlebbar und schaffen im Zusammenspiel mit modernen Materialien ein schönes, der Geschichte des Hauses verpflichtetes Bild“, so Wortelkamp.
Dank riesiger Fenster und Oberlichter wird die Dachgeschosswohnung auch im Winter von der Sonne verwöhnt. Der Blick von der offenen Küche in Richtung Wohnbereich lässt die Weitläufigkeit der Räume erkennen.
Dank geschlossener Schranktüren und einem Regal an der Rückseite der Kochinsel wirkt der Kochbereich wohnlich und aufgeräumt.
In dieser Wohnung übernahm Quartier Vier auch die Planung der Küche. Ein Tischler fertigte den mattschwarzen Küchenblock samt Arbeitsfläche aus Linoleum nach ihren Vorgaben.
In dieser Wohnung übernahm Quartier Vier auch die Planung der Küche. Ein Tischler fertigte den mattschwarzen Küchenblock samt Arbeitsfläche aus Linoleum nach ihren Vorgaben.
Alte Fensterläden machen die Küche zum absoluten Hingucker. Ein Flohmarktfund der Bauherren, den sie während der Bauarbeiten machten und von den Architekten in die Planung ihrer Traumküche einbeziehen ließen. Hinter den alten Türen verbirgt sich viel Stauraum, eine weitere Arbeitsfläche sowie ein zweites, größeres Waschbecken.
Die symmetrische Aufteilung der grifflosen Schränke unterstützt den minimalistischen Look der Küche, in der das Kochen mit dem Blick über die Dachterrasse versüßt wird.
Mit einer eingerückten Glasfront schufen Quartier Vier einen witterungsgeschützten Patiobereich, der an den Wohn- und Essbereich anschließt.
„Die Wände erzählen eine Geschichte, deshalb lassen wir vieles sichtbar, was den Raum vorher bestimmt hat“, erklärt Wortelkamp den Ansatz, der auch für die Gestaltung des Badezimmers mit Industriecharme leitend war. „Kontrastierend mit den schlichten Wasserhähnen und Fliesen gibt das ein gutes Gesamtbild, das von seiner Gegensätzlichkeit lebt.“
Neben alten Holzdübeln in der Backsteinwand blieb deshalb auch der ehemalige Türdurchgang oberhalb der Fliesen sichtbar. In den alten Werkstattkästen befinden sich die Badutensilien der vierköpfigen Familie.
Neben alten Holzdübeln in der Backsteinwand blieb deshalb auch der ehemalige Türdurchgang oberhalb der Fliesen sichtbar. In den alten Werkstattkästen befinden sich die Badutensilien der vierköpfigen Familie.
Hier gelangt der Nachwuchs stilecht über eine Sprossenwand auf das schlichte Hochbett im Kinderzimmer. Ob Hochbett, Empore oder Stauraum unter der Zimmerdecke – die enorme Raumhöhe nutzte das Team von Quartier Vier in jeder Wohneinheit individuell.
Im Profil der Architekten finden Sie weitere Bilder der Wohnungen in der sanierten Fabrik in Leipzig
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
Im Profil der Architekten finden Sie weitere Bilder der Wohnungen in der sanierten Fabrik in Leipzig
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
Auch wenn die charakteristischen Stahlfenster weichen mussten, wurde die Gliederung der historischen Sprossenfenster größtenteils beibehalten. Nur ein kleines Detail der neuen Holzsprossenfenster lässt das grobe Gemäuer offener und modern wirken: „Wir haben den mittleren Öffnungsflügel der Fenster sprossenfrei gehalten. Das betont die vertikale Ausrichtung der Fassade und verleiht ihr einen offenen und fast feingliedrigen Charakter“, so Wortelkamp. Neu sind auch die Fassadenverblendungen aus Metall. „In Anlehnung an die ehemals metallverarbeitende Fabrik sind die hellen Verblechungen ein wiederkehrendes Motiv, das sich durch das gesamte Areal zieht.“
Die über drei Meter hohen Fensterfronten lassen zu jeder Jahreszeit viel Licht in die Lofts. Zur Verschattung der riesigen Glasfronten ließ Quartier Vier Rollläden einbauen.