Houzzbesuch: Upgrade! Moderne Räume für ein französisches Landhaus
Auf diesem Anwesen von 1904 vor den Toren von Paris herrscht außen Tradition und innen moderner Luxus mit natürlichen Materialien
Das Anwesen in Villennes-sur-Seine, etwa 30 Kilometer von Paris entfernt, besteht aus zwei Häusern (einem Altbau inklusive großzügigem Anbau und einem Neubau) mit großem Garten und Swimmingpool. Seit den siebziger Jahren hatte niemand mehr etwas an der Substanz gemacht. „Die Kunden leben seit acht Jahren hier, hatten aber kaum Zeit für Ausbesserungsarbeiten, weshalb das Gebäude in einem relativ schlechtem Zustand war. Trotzdem hatte es definitiv großes Potenzial“, erinnert sich Architekt und Interior-Designer Olivier Chabaud. Er war der perfekte Mann für ein Projekt dieser Größenordnung, das die Restaurierung des alten Gebäudes inklusive 350 Quadratmeter großem Anbau aus den Siebzigerjahren sowie einen Neubau mit Swimmingpool umfasste. Herausgekommen ist ein charmanter Mix aus traditionellen und modernen Elementen.
Auf einen Blick
Hier leben: Ein Paar mit seinen zwei jugendlichen Kindern und ein weiteres Paar, das sich um das Anwesen kümmert
In: Villennes-sur-Seine, in der Nähe von Paris, Frankreich
Auf: 500 Quadratmetern
Besonderheit: Das alte Gebäude wurde 1904 erbaut.
Auf einen Blick
Hier leben: Ein Paar mit seinen zwei jugendlichen Kindern und ein weiteres Paar, das sich um das Anwesen kümmert
In: Villennes-sur-Seine, in der Nähe von Paris, Frankreich
Auf: 500 Quadratmetern
Besonderheit: Das alte Gebäude wurde 1904 erbaut.
Auf diesem Bild erkennt man gut das Haus von 1904 (links) und den Anbau aus den siebziger Jahren. Zu den umfangreichen Bauarbeiten gehörten auch die Erneuerung der Fassade und die komplette Neugestaltung der Terrassen.
Den Eingangsbereich gestaltete Chabaud traditionell und zurückhaltend. „Wir haben sowohl die Gewölbedecke aus Backstein als auch die burgundischen Steinplatten erhalten“, erklärt er. Die Idee war, von außen nach innen immer moderner zu werden.
Vom Eingangsbereich aus gelangt man direkt in die Küche. Hier entschied sich Chabaud für einen Fußboden aus schwarzen indischen Steinfliesen – ein schöner Kontrast zum hellen Steinfußboden im Flur. „Es war uns wichtig, dass sich die Fußböden deutlich voneinander abheben“, sagt er.
Den Übergangsbereich zwischen Flur und Küche ließ Chabaud vergrößern, außerdem baute er eine Schiebetür ein. „Wir haben die Küche komplett neu entworfen, um mehr Platz und eine freundlichere Atmosphäre zu schaffen. Direkt über der Kücheninsel haben wir einen Lichtschacht einbauen lassen, weil wir wollten, dass das Sonnenlicht im Laufe des Tages durch den Raum wandert und so verschiedene Stimmungen erzeugt.“
Für die Schränke wählte Chabaud Massivholz und für die Arbeitsplatten schwarzen Granit aus Simbabwe.
Den Kamin im Wohnzimmer ließ Chabaud unverändert, er verpasste ihm nur einen neuen Anstrich. „Am Kamin selbst haben wir eigentlich nichts verändert; wir haben ihn nur weiß gestrichen, weil er vorher zu massiv wirkte. Außerdem haben wir rechts und links daneben jeweils ein großes Fenster einsetzen lassen. Das Geländer der Galerie tauschten wir gegen ein leichter wirkendes aus. Seine schwarze Lackierung harmoniert wunderbar mit dem schwarzen Fußboden“, so Chabaud. Ziel war auch hier, möglichst viel Tageslicht in den Raum zu bringen und eine helle, freundliche Atmosphäre zu erzeugen.
Den Couchtisch ließ das Bauherrenpaar von einem Tischler aus der Nähe nach eigenen Wünschen bauen. „In diesem Zimmer haben wir uns für einen Look aus natürlichen Materialien kombiniert mit schwarzen, weißen und hölzernen Accessoires entschieden“, sagt Chabaud.
Den Couchtisch ließ das Bauherrenpaar von einem Tischler aus der Nähe nach eigenen Wünschen bauen. „In diesem Zimmer haben wir uns für einen Look aus natürlichen Materialien kombiniert mit schwarzen, weißen und hölzernen Accessoires entschieden“, sagt Chabaud.
Im Obergeschoss stehen maßgefertigte Bücherregale aus weiß lackierten MDF-Platten und Eichenholz.
Den Billardtisch im Mezzanin direkt über dem Wohnzimmer entwarf Chabaud selbst und wählte auch dafür weiß lackierte MDF-Platten. „Sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss haben wir eine Backsteinwand errichtet, die einen schönen Kontrast zu den vielen weißen Elementen bildet“, sagt er.
Ebenfalls im Obergeschoss befindet sich das Badezimmer der Kinder. Die klassizistischen Möbel und Armaturen bilden einen tollen Kontrast zu dem knalligen, modernen Neongrün, das wiederum einen wunderbaren Bezug zu den umliegenden Wälder herstellt, die man vom Fenster aus sieht.
Dieses Badezimmer ganz oben, direkt unter dem Dach, wurde vorher als Abstellkammer benutzt. „Das Dachfenster war schon vorher da, aber die Glas-Schiebetür vor dem Durchbruch, der das Bad mit dem angrenzenden Gästezimmer verbindet, haben wir eingebaut.“
Trotz der Herausforderung der Dachschräge mangelt es dem Bad von der Wanne bis zum Stauraum unter den Doppelwaschbecken an nichts.
Mehr: Schön schräg – praktische Tipps fürs Wohnen & Einrichten im Dachgeschoss >>>
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Das Hauptschlafzimmer liegt im zweiten Obergeschoss, direkt über dem Kinderzimmer. „Auch hier haben wir alles komplett umgebaut. Da der Raum ziemlich groß ist, haben wir ihn in verschiedene funktionelle Bereiche gegliedert“, sagt Chabaud. So ist der Schlafbereich durch eine Glaswand vom Ankleidebereich getrennt, und das Bett ist etwas erhöht in ein Podium eingelassen, über dem ein dicker Teppich liegt. „Außerdem haben wir eine Gipskartonwand als Kopfteil eingebaut.“
Den Ankleidebereich hat Chabaud komplett selbst entworfen. „Möbeldesign ist meine heimliche Leidenschaft“, sagt er. „Immer, wenn sich die Gelegenheit bietet, bin ich mit großer Freude dabei.“
Im linken Flügel des Hauses von 1904 hat Chabaud ein kleines Atelier eingerichtet, das gleichzeitig als Arbeitszimmer genutzt werden kann. „Als Äquivalent dazu haben wir im neuen Haus auf der linken Seite einen Fitnessraum eingerichtet. Er ist mit dem gleichen Fußboden ausgestattet und strahlt eine ganz ähnliche Atmosphäre aus“, erzählt er.
Der Garten wurde von einem Landschaftsarchitekten gestaltet, doch um die technischen Dinge kümmerte sich Chabaud selbst. „Die Bewässerung zum Beispiel läuft voll automatisch“, erzählt er. „Außerdem haben wir dieses Haus komplett neu gebaut, mit allem, was das Herz begehrt: Swimmingpool (mit Becken aus Spritzbeton), Terrasse, Fitnessraum. Das Glasdach kann elektronisch ein- und ausgefahren werden, so dass der Pool auch im Winter benutzbar ist – dann wird der Fitnessraum quasi zur Schwimmhalle.“
Vom Fitnessraum aus hat man einen tollen Blick in den Garten.
Sowohl der Fußboden des Fitnessraums als auch Wand und Boden dieses dazugehörigen Badezimmers sind aus Beton. „Die Farbe des Betons gefiel uns einfach“, so Chabaud.
Im WC im Untergeschoss wurde ein Fenster mit unschönem Blick auf die Garage zugemauert. So entstand diese praktische Aufbewahrungsvariante für Toilettenpapier – solche Details machen das Haus besonders.
Und natürlich die herrliche Lage: Auf der neuen Terrasse sitzt man direkt an der Seine…
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!