Houzzbesuch: Zauberwürfel? Ein Mini-Loft mit multifunktionalem Einbau
In dieser 27-Quadratmeter-Wohnung ist alles untergebracht – dank eines eingebauten Kubus, der Bett, Küche und Kleiderschrank zugleich ist
Es ist Jeannes erste eigene Wohnung. Als sie das 27 Quadratmeter kleine Domizil im Zentrum des französischen Städtchens Montreuil fand, war es in einem desolaten Zustand – hatte aber Potential. „Ich wollte einen praktischen und zugleich coolen Wohnraum, mit mehreren Schlafmöglichkeiten, da ich als passionierte Couchsurferin oft Übernachtungsbesuch habe“, sagt Jeanne. Das alles auf kleinem Raum und mit kleinem Budget. Kein Problem für die Architektin Gwénaëlle Morice von Panam Architectes. Um jeden Quadratmeter optimal zu nutzen, hat sie bei der Planung einfach die Vertikale mit einbezogen. Mittelpunkt der Wohnung ist heute ein weißer Kubus. im Zentrum der Wohnung. Das multifunktionale Einbaumöbel vereint auf verschiedenen Seiten Stauraum, Kleiderschrank und Küchenarbeitsfläche. Und oben drauf – ist Jeannes Bett.
Der Eingangsbereich (hier vom Zimmer aus gesehen) überzeugt mit einem schlichten und cleanen Look. Hinten links ist die Eingangstür, rechts geht es ins Bad. Der Fußboden ist – wie auch in Küche und Bad – aus braunem Sichtestrich. „Da meine Kundin nicht viel Geld zur Verfügung hatte, schlug ich ihr vor, als Deckenleuchten einfache schwarze Lampenfassungen und nackte Glühbirnen zu verwenden“, so die Architektin. Die improvisierten Leuchten sind nicht nur budgetschonend – sie verleihen dem Flur einen coolen Industrial-Touch.
Schuhschrank: Trones, Ikea
Schuhschrank: Trones, Ikea
Hier der entgegengesetzte Blick, vom Eingang Richtung Zimmer.
„Da sich Jeanne insgesamt viel Weiß wünschte, habe ich lediglich mit verschiedenen Finishs – von hochglänzend bis matt – Abwechslung ins Spiel gebracht,“ sagt Morice. So auch bei den Kleiderschranktüren (links im Bild), deren glänzende Oberfläche in mattweißer Umrahmung einen sanften Kontrast erzeugt. Dieser Teil des in den Kubus integrierten Kleiderschranks ist mit Kleiderstangen ausgestattet – es gibt noch einen weiteren Schrankteil mit Regalfächern.
„Da sich Jeanne insgesamt viel Weiß wünschte, habe ich lediglich mit verschiedenen Finishs – von hochglänzend bis matt – Abwechslung ins Spiel gebracht,“ sagt Morice. So auch bei den Kleiderschranktüren (links im Bild), deren glänzende Oberfläche in mattweißer Umrahmung einen sanften Kontrast erzeugt. Dieser Teil des in den Kubus integrierten Kleiderschranks ist mit Kleiderstangen ausgestattet – es gibt noch einen weiteren Schrankteil mit Regalfächern.
Im 16 Quadratmeter großen Hauptwohnbereich setzte die Architektin auf zweckmäßigen Minimalismus. Das kombinierte Wohn- und Esszimmer dient dank des Schlafsofas auch als Gästezimmer. Gegessen wird am höhenverstellbaren Couchtisch
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Durch die zwei großen Fenster kommt jede Menge Tageslicht in den Raum, das von den weißen Wänden reflektiert wird. Roughen Industrial-Look bringt das Metallregal in den Raum.
Schlafsofa, Metallregal: Ikea
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Durch die zwei großen Fenster kommt jede Menge Tageslicht in den Raum, das von den weißen Wänden reflektiert wird. Roughen Industrial-Look bringt das Metallregal in den Raum.
Schlafsofa, Metallregal: Ikea
Das Highlight ist jedoch der Kubus. „Die Wohnung wirkt dadurch herrlich luftig und aufgeräumt. Alle meine persönlichen Sachen sind im Kubus versteckt. Das ist praktisch, da ich oft Gäste habe“, erzählt Jeanne.
Am Boden: das originale Eichenparkett: „Es war in einem furchtbaren Zustand!“, sagt Morice. „Um den Boden wieder auf Vordermann zu bringen, ließ ich ihn abschleifen, bleichen und anschließend mit einem natürlichen, matten Finish versiegeln. Der helle Holzton verleiht dem Raum jetzt eine wunderbar warme Atmosphäre.“
Am Boden: das originale Eichenparkett: „Es war in einem furchtbaren Zustand!“, sagt Morice. „Um den Boden wieder auf Vordermann zu bringen, ließ ich ihn abschleifen, bleichen und anschließend mit einem natürlichen, matten Finish versiegeln. Der helle Holzton verleiht dem Raum jetzt eine wunderbar warme Atmosphäre.“
Für das Innenleben des Einbauschranks nutzte Morice fertige Elemente von Ikea. „Auf diese Weise konnten wir viel Geld sparen, nachdem der Kubusaufbau selbst schon recht teuer war“, erzählt die Architektin. Die Leiter fand sie in einer Online-Kleinanzeige. Sie musste lediglich zugesägt und neu lackiert werden. „Die Leiter lässt sich entlang der Schiene nach links und rechts verschieben. So steht sie nicht im Weg herum, wenn Jeanne zum Beispiel an den Schrank will.“
Das Bett von Jeanne thront oben auf dem Kubus. Hier kann Jeanne ganz für sich sein, selbst wenn sie Gäste hat, denn von unten ist der Bereich nicht einsehbar. Glaswände schirmen das Bett sowohl vom Eingangsbereich als auch der Küche ab.
„Ich habe ausreichend Platz zur Decke gelassen, damit Jeanne sich im Bett auch mal hinsetzen kann und nicht das Gefühl hat, in einer Höhle zu schlafen. Gleichzeitig haben die Schrankelemente in Küche und Kleiderschrank gewisse Maße vorgegeben“, so Morice. Jeanne ist von ihrem neuen Bett begeistert: „Die Idee ist einfach super! So habe ich unten genug Platz, um Freunde, Familie und Couchsurfer zu empfangen.“
Die Küche befindet sich auf der Rückseite des Kubus’. Auch hier wurden Ikeamöbel genutzt. „Da Jeanne oft und gerne Gäste bewirtet, brauchte sie eine praktische Küche, in der es sich trotz der geringen Größe gut kochen lässt,“ sagt Morice. Aus Kostengründen haben wir günstige Schränke verwendet, die wir jedoch mit hochwertigeren Materialien kombiniert haben. Die Arbeitsplatte etwa ist aus anthrazitfarbenem Beton Ciré und der Spritzschutz aus Schiefer“, so Morice.
Hinter der Küche befinden sich das Badezimmer. Jeanne kann die Räume entweder offen lassen – dann kann man einmal ganz um den Kubus herumgehen – oder mit Schiebetüren von einander trennen.
Das Badezimmer wird von einem spannenden Kontrast zwischen weißen Wänden und der schwarzen Schiefer-Verkleidung der bodengleichen Dusche dominiert. Die Architektin erklärt: „So wirkt der Raum angenehm dezent, auch wenn alle Türen geöffnet sind.“
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Hier wohnt: Jeanne, die als Couchsurferin gerne Gäste aus aller Welt empfängt
In: Montreuil, Frankreich
Auf: 27 Quadratmetern
Architektin: Gwénaëlle Morice von Panam Architectes
Budget: 26 000 Euro
Fotos: Olia Eichenbaum
„Beim Einrichten hat mir Jeanne völlig freie Hand gelassen. Sie zeigte mir lediglich ein paar Bilder – viel Weiß und Industrial-Look darauf. Damit im Hinterkopf und mit einem relativ knappen Budget musste ich also etwas entwerfen, das zu ihr und der Wohnung passt. Das Ergebnis ist ein cooler Look à la Mini-Loft – ein Stück New York mitten in Montreuil!“