Houzzbesuch: Zwei Häuser in einem – für vier Generationen
Dieses moderne und ultra-innovative Haus ist so raffiniert aufgeteilt, dass sich alle Bewohner darin wohlfühlen
Christine Gaspard
6. Mai 2018
Vier Generationen unter einem Dach – kann das gut gehen? In diesem Haus schon! Das von dem Architektenteam Marie Périn und Grégoire Barraud entworfene Gebäude erstreckt sich über zwei Etagen und ist in zwei getrennte Wohneinheiten aufgeteilt – eine für Kinder und Enkel, eine für Eltern und Großeltern. Verbunden sind die zwei Bereiche durch Gemeinschaftsräume.
Ursprünglich befand sich auf dem schmalen, etwa hundert Meter vom Meer entfernten Grundstück ein Fertighaus, das aber ungünstig aufgeteilt und dem Meer abgewandt war. „Erst hatten uns die Eigentümer gebeten, das Haus zu erhalten und es lediglich aufzustocken. Wir haben ihnen dann aber vorgeschlagen, das Haus abzureißen und stattdessen ein neues zu bauen, um das Grundstück optimal zu nutzen und das Haus zum Meer hin auszurichten“, erzählt Périn. Und so entschied sich die Familie für die zweite Lösung, die nicht nur stimmiger, sondern auch günstiger war als die erste.
Ursprünglich befand sich auf dem schmalen, etwa hundert Meter vom Meer entfernten Grundstück ein Fertighaus, das aber ungünstig aufgeteilt und dem Meer abgewandt war. „Erst hatten uns die Eigentümer gebeten, das Haus zu erhalten und es lediglich aufzustocken. Wir haben ihnen dann aber vorgeschlagen, das Haus abzureißen und stattdessen ein neues zu bauen, um das Grundstück optimal zu nutzen und das Haus zum Meer hin auszurichten“, erzählt Périn. Und so entschied sich die Familie für die zweite Lösung, die nicht nur stimmiger, sondern auch günstiger war als die erste.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar, das in regelmäßigen Abständen gleichzeitig Eltern, Kinder und Enkelkinder zu Besuch hat.
In: Vaux-sur-Mer in der Region Nouvelle-Aquitaine, Frankreich
Auf: 260 Quadratmetern
Architekten: Marie Périn und Grégoire Barraud von TICA
Budget : 435.000 Euro
„Das Haus erstreckt sich über die gesamte Länge des Grundstücks und über zwei Etagen. Alle Räume haben Südausrichtung und Meerblick“, erklärt Périn. Alle Bewohner haben sowohl in ihren Zimmern als auch auf den Terrassen viel Licht und einen schönen Ausblick. Die erste Wohneinheit besteht aus einem großen Wohnzimmer, einer Küche und zwei Schlafzimmern, von denen eines barrierefrei und im Erdgeschoss untergebracht ist, damit sich die Eltern der Eigentümer dort unbeschwert bewegen können.
Hier wohnt: ein Paar, das in regelmäßigen Abständen gleichzeitig Eltern, Kinder und Enkelkinder zu Besuch hat.
In: Vaux-sur-Mer in der Region Nouvelle-Aquitaine, Frankreich
Auf: 260 Quadratmetern
Architekten: Marie Périn und Grégoire Barraud von TICA
Budget : 435.000 Euro
„Das Haus erstreckt sich über die gesamte Länge des Grundstücks und über zwei Etagen. Alle Räume haben Südausrichtung und Meerblick“, erklärt Périn. Alle Bewohner haben sowohl in ihren Zimmern als auch auf den Terrassen viel Licht und einen schönen Ausblick. Die erste Wohneinheit besteht aus einem großen Wohnzimmer, einer Küche und zwei Schlafzimmern, von denen eines barrierefrei und im Erdgeschoss untergebracht ist, damit sich die Eltern der Eigentümer dort unbeschwert bewegen können.
Die beiden Wohneinheiten verfügen über separate Terrassen. „Wir wollten, dass Jung und Alt im Außenbereich jeweils ungestört sein können.“ Insgesamt gibt es drei Terrassen: zwei im Erdgeschoss und eine im Obergeschoss, die zudem das verbindende Element zwischen den beiden Wohneinheiten sind. „Für die Terrassen und weitere Teile des Außenbereichs haben wir Lärchenholz verwendet, ein Holz, das nicht behandelt werden muss und mit der Zeit durch die Witterung einen schönen, gleichmäßigen Grauton bekommt“, so die Architektin.
Für die Fassade kamen zwei unterschiedliche Verkleidungen zum Einsatz: weiße, vorgefertigte Faserzement-Panele sowie Zinkpanele. „Zink ist widerstandsfähig, pflegeleicht und setzt mit der Zeit eine schöne Patina an. Allerdings sollte man die Verlegung der Panele in professionelle Hände geben, damit sie sich nicht wellen. Wir haben Panele unterschiedlicher Größe verwendet und sehr darauf geachtet, keinen Verschnitt zu produzieren“, so Périn. Das Ergebnis ist eine moderne und schlichte Fassade, die sich perfekt in die Umgebung einfügt.
Die beiden Wohnbereiche im Erdgeschoss sind durch einen großen hellen Allzweckraum miteinander verbunden, der dank mehrerer Schiebetüren komplett nach außen hin geöffnet werden kann. Er wird unter anderem als Vorratsraum und zum Wäschetrocknen genutzt. „Für eine optimale Wärmedämmung sind alle Fenster- und Türrahmen innen aus Holz. Im Außenbereich sollten sie vor allem haltbar sein, deshalb sind sie dort aus Aluminium“, erzählt Périn. Für den Fußboden wählten die Architekten farbigen Estrich.
In der Wohneinheit Nummer zwei gibt es ein offenes Wohnzimmer mit amerikanischer Küche. In diesem Teil für die jüngeren Generationen ist die Aufteilung einfach gehalten und ganz auf die alltäglichen Bedürfnisse ausgerichtet – perfekt für die Ferien, in denen niemand zu viel Zeit mit Aufräumen oder Putzen verbringen will.
„Das Haus ist innen mit Massivholz-Panelen verkleidet und außen mit Materialien, die um einiges beständiger sind.“ Die acht bis zehn Zentimeter dicken Holzpanele wurden vorab fertig zugeschnitten und vor Ort an Wände und Decken montiert. Ein echter Hingucker sind die eingebauten Fächer und Kleiderhaken.
„Für genügend Tageslicht haben wir mithilfe von Lasertechnik kleine Öffnungen in die Fichtenpanele schneiden lassen.“ Das gibt dem Ganzen einen wunderbar dynamischen und modernen Look. Der Fußboden im Erdgeschoss der ersten Wohneinheit ist aus Beton Ciré, zu dessen kühler Ästhetik das viele Holz einen schönen Kontrast bildet. In diesem Raum haben die Architekten besonders viel Wert auf Gemütlichkeit gelegt, denn hier suchen die Bewohner vor allem Ruhe und Entspannung. In diesem Sinne wurde jeder Bereich ganz auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten. Darin dürfte auch der Schlüssel für ein gelungenes Miteinander liegen.
Mehr Fotos von Wohnzimmern mit Kaminen
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Die Einbaumöbel haben Marie Périn und Grégoire Barraud selbst geplant. Sie sind allesamt maßgefertigt, so auch die große Holzregalwand, die in der ersten Wohneinheit zwischen Küche und Wohnzimmer als Raumtrenner fungiert. Dank einer Schiebetür lässt sich die Küche komplett schließen. „Wir sind zwar Architekten und keine Interior Designer, aber wir haben den Eigentümern empfohlen, schlichte Möbel aus natürlichen Materialien auszusuchen“, erzählt Perin.
In jeder Wohneinheit gibt es eine Treppe, die ins Obergeschoss führt. Sämtliche Treppengeländer, sowohl innen als auch außen, sowie die Balkone und die Terrasse der ersten Wohneinheit haben denselben Look. „Sie bestehen aus einem weiß lackierten Metallrahmen und geflochtenen Voile-Seilen“, erklärt die Architektin.
Experten für Treppen und Geländer in Ihrer Nähe
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Die beiden Wohneinheiten sind im Erdgeschoss durch den bereits erwähnten großen hellen Allzweckraum miteinander verbunden, und im Obergeschoss bildet eine Terrasse mit Meerblick den Übergang. Für den Fußboden im gesamten Obergeschoss wählten die Architekten ein Massivholz-Parkett aus grau geölter Eiche, um einen Kontrast zum Holz an den Wänden zu setzen. „Die Familie wollte nicht, dass alles einheitlich ist. Deshalb gibt es auch einige weiße Rigipswände. Zum Großteil haben wir Fichtenholz verwendet, eine sehr verbreitete Holzsorte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.“
Inspirationen zu Wandpaneelen
Inspirationen zu Wandpaneelen
Das elterliche Schlafzimmer im Obergeschoss der ersten Wohneinheit ist mit einem En-Suite-Bad sowie einer eigenen Terrasse ausgestattet. Hierhin können sich die Eigentümer jederzeit zurückziehen, denn bei so vielen Gästen kann es schon mal turbulent zugehen. Nicht zu vergessen: der einzigartige Meerblick, den man von hier aus hat. Er macht das Zimmer zum perfekten Refugium, um nach einem langen Sommertag wieder Kraft zu tanken.
„Der Vorteil eines Hauses mit zwei getrennten Wohneinheiten ist, dass die Eigentümer nur ihren Teil des Gebäudes heizen müssen, wenn der Rest der Familie gerade nicht zu Besuch ist“, erklärt Périn. Die Raumaufteilung haben die Architekten für jede Wohneinheit separat erarbeitet. So gibt es in der ersten Wohnung mehrere größere Schlafzimmer und eine getrennte Küche, während die zweite mit dem großen offenen Wohnraum und kleineren Schlafzimmer eher wie eine moderne Ferienwohnung konzipiert ist.
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Mein Ferien-Familientraum...
Was die Treppe angeht @Miriam Räder:
Es sind doch links und rechts Wände... und Babys haben auf einer Treppe alleine so oder so nichts verloren, man könnte im Fall im EG, am Treppenansatz ein Türchen montieren.
Der Trend zeigt eher das Schaffen von Umgebungen, die ungefährliche Autonomie-Entwicklung zulassen.
Bei Design bekommt das Haus von mir volle Punktzahl, aber als 4-Generationhaus erwarte ich dies im Einklang mit den Bedürfnissen von sehr jungen und sehr alten Menschen. (Die bekommen schließlich die selben Probleme wie die Kleinen).