Houzzbesuch
Houzztour: Generationenwechsel im Reihenmittelhaus
Nach der Renovierung: Mehr Licht durch größere Fenster und mehr Platz für geselliges Beisammensein auf gleicher Fläche
Ein klassisches Reihenmittelhaus wechselte in München die Besitzer:innen – und blieb doch in der Familie. Der Bauherr hatte es von seinen Eltern übernommen und konnte es nun an die Bedürfnisse seiner kleinen Familie anpassen. Dafür holte sich die Baufamilie kompetente Unterstützung durch die Innenarchitektin Bettina Wittenberg, die mit Umbauten ähnlicher Häuser in der Nachbarschaft auf sich aufmerksam gemacht hatte. Sie setzte den Wunsch nach mehr Licht und viel Platz für gesellige Zusammentreffen mit viel Einfühlungsvermögen um.
Vorher: typisch Reihenmittelhaus. Ein Grundstück, mehr lang als breit, darauf ein zweigeschossiges Haus mit Keller und ausbaufähigem Dachgeschoss. Das ist der Steckbrief dieses klassischen Reihenmittelhauses. Klassisch auch die Herausforderung: Möglichst viel Licht ins Innere des Hauses zu bringen und den Raum irgendwie zu erweitern.
Größere Fenster, mehr Licht. Mehr Licht kommt durch mehr oder größere Fenster ins Haus. So hat Bettina Wittenberg im Obergeschoss die Fenster vergrößert und gartenseitig die gesamte Erdgeschossfassade durch eine Glasfalttür ersetzt, die sich komplett öffnen lässt. Damit kommt mehr Licht ins Innere und der Wohnraum wird in der wärmeren Jahreszeit einfach auf die Terrasse ausgedehnt. „Bei kleinen Häusern wird die Terrasse häufig zum Wohnzimmer im Freien“, so Bettina Wittenberg.
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Gemeinsame Räume, getrennte Räume. Die Raumaufteilung sieht jetzt im Keller ein Homeoffice vor, in dem der Hausherr in Ruhe arbeiten kann. Das Erdgeschoss dagegen ist dem gemeinsamen geselligen Leben vorbehalten und dementsprechend ein großer, offener Raum. Hier wird gekocht, gegessen und beieinander gesessen.
Im Obergeschoss liegen Bad und Schlafzimmer. Die Kinder teilen sich ein Zimmer, da sie beide noch klein sind und Ella, das jüngste Familienmitglied, erst im neuen Haus geboren wurde. Allerdings ist der Dachausbau in der nahen Zukunft geplant.
Verbindung im Kern. Luftig und leicht verbindet die neue Treppe alle Etagen miteinander.
Schiebetüren schwächen die Zugluft und bringen zudem einen gewissen Schallschutz, wenn unten noch gefeiert wird, während die Kinder oben schon schlafen.
Skandinavisch hell. „Das Ehepaar hat in Skandinavien ein Auslandssemester verbracht. Da haben sie auch die Vorliebe für skandinavisches Ambiente mitgebracht“, verrät Bettina Wittenberg, die selbst in Norwegen geboren und aufgewachsen ist. Helle Douglasiendielen verweisen auf die Vorliebe des Baupaares.
Farbberatung nach Feng Shui. „Grün für die Mädels, rot für ihn“, drückt Bettina Wittenberg salopp aus, was das Farbhoroskop nach Feng Shui ergeben hat. Die Innenarchitektin hat es von einer Feng-Shui-Beraterin für alle Familienmitglieder erstellen lassen. Die Farben kommen primär in den Schlafräumen und im Gästebad vor. „Der Raum war dem Bauherrn wichtig, nicht nur wegen der Farbe. Auch die Steinscheibe sollte hier angebracht werden“, erzählt Bettina Wittenberg, die sich über Moodboards auf Houzz mit der Baufamilie ausgetauscht hat.
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Die Mischung machts. „Wir haben vor allem viele Kleinmöbel in unser Konzept eingebunden, die sich über die Jahre angesammelt hatten. Auch der Esstisch ist alt, Bett und Sofa hingegen kamen neu dazu“, erklärt die Innenarchitektin. Ebenso wie alt und neu hat sie auch hochwertige mit einfacheren Möbeln gemixt. So gibt es eine Schreinerküche, aber auch Unterschränke von Ikea. Beides mit der gleichen Holzplatte belegt, einmal zum Arbeiten, einmal um darauf zu sitzen.
Zuhören, machen. Gut zuzuhören und klar zu kommunizieren hält die Innenarchitektin für einen wichtigen Faktor für den Erfolg eines Projektes. Hier kam der Mut der Baufamilie hinzu, Neues auszuprobieren. In Bad und Flur etwa eine Spachteltechnik für die Wände, die so ganz ohne Fliesen auskommen. Und das Ergebnis? „Die Baufamilie ist glücklich und fühlt sich in dem Haus wohl“, freut sich Bettina Wittenberg.
Auf: 120 Quadratmetern
In: einem Reihenmittelhaus in München-Bogenhausen
Umbaukosten: 240.000 Euro
Expertin: Bettina Wittenberg Innenarchitektur Stylingroom
Fotos: Omid Mahdawi