Im Überblick: Natürliche Farben und Lacke für ein gesundes Zuhause
Leinöl, Mineralien und Kasein – das sind drei von vielen natürlichen Rohstoffen, auf deren Basis eine gesunde Wohnumgebung entstehen kann
Wohngesundheit wird heutzutage immer wichtiger genommen. Herkömmliche Dispersionsfarben und Lacke haben teils gesundheits- und umweltschädliche Bestandteile wie Lösungsmittel, sind weder atmungsaktiv noch wasserdampfdurchlässig. Wer sich dem nicht aussetzen will, kann Naturfarben und -lacke auf der Basis von Kalk, Lehm, Mineralien, Kasein, Harzen und Leinöl verwenden. Sie sind gesundheitlich unbedenklich und besonders für Allergiker und Haushalte mit Kindern zu empfehlen – aber auch für alle anderen! Ein kleiner Überblick über gebräuchliche Naturfarben und -lacke.
Kalkfarben
Kalkfarben bestehen aus verdünnter Kalklauge. Man bekommt Kalkfarben als Pulver, das mit Wasser angemischt wird. Einige Firmen bieten aber auch streichfertige Kalkfarben an, denen für die bessere Streichfähigkeit Leinöl und weitere mineralische Pigmente zugesetzt wurden. Die Farbpalette ist eher sanft; sehr kräftige Farben sind nicht möglich, da reine Kalkfarbe Pigmente nur bis maximal 5 Prozent bindet. Die Anstriche sind matt und ergeben eine feinkörnige Oberfläche. Man kann sie auf Untergründen wie Beton, Zementputzen, Kalk und Mauersteinen verwenden.
Kalkfarbe wirkt sich überaus positiv auf das Raumklima aus. Ihre schimmelabweisenden und desinfizierenden Eigenschaften machen sie zum Vorreiter unter den natürlichen Farben. Zudem ist sie feuchtigkeitsregulierend und antistatisch. Aufgrund der fungiziden Eigenschaften ist sie auch für Nassräume und Keller geeignet.
Natürlich, umweltbewusst und antibakteriell – die Kalkfarbe>>>
Kalkfarben bestehen aus verdünnter Kalklauge. Man bekommt Kalkfarben als Pulver, das mit Wasser angemischt wird. Einige Firmen bieten aber auch streichfertige Kalkfarben an, denen für die bessere Streichfähigkeit Leinöl und weitere mineralische Pigmente zugesetzt wurden. Die Farbpalette ist eher sanft; sehr kräftige Farben sind nicht möglich, da reine Kalkfarbe Pigmente nur bis maximal 5 Prozent bindet. Die Anstriche sind matt und ergeben eine feinkörnige Oberfläche. Man kann sie auf Untergründen wie Beton, Zementputzen, Kalk und Mauersteinen verwenden.
Kalkfarbe wirkt sich überaus positiv auf das Raumklima aus. Ihre schimmelabweisenden und desinfizierenden Eigenschaften machen sie zum Vorreiter unter den natürlichen Farben. Zudem ist sie feuchtigkeitsregulierend und antistatisch. Aufgrund der fungiziden Eigenschaften ist sie auch für Nassräume und Keller geeignet.
Natürlich, umweltbewusst und antibakteriell – die Kalkfarbe>>>
Kaseinfarben
Bei Kaseinfarbe wird das Milcheiweiß Kasein als Bindemittel eingesetzt. Man kann es entweder selbst herstellen, aus Quark, Soda und Kalksumpf, oder es als gemischtes Pulver kaufen. Vermischt mit Wasser erhält es eine streichfähige Konsistenz. Kaseinfarbe hat eine besonders hohe Deckkraft und eignet sich gut für Untergründe wie Raufaser und mineralische Putze.
Es gibt Kasein-Dispersionsfarben (Naturharz-Dispersion mit Bindemittel Milchkasein) sowie Kalkkaseinfarben (eine Art modifzierte Kalkfarbe).
Leimfarben
Leimfarbe enthält Leim als Bindemittel und Kreide, Marmormehl oder Porzellanerde für die Deckkraft. Sie ist als Pulver, welches mit Wasser vermengt wird, erhältlich. Leider ist Leimfarbe wasserlöslich, weswegen sie nicht in Feuchträumen oder in der Küche eingesetzt werden sollte. Dafür eignet sie sich gut für Deckenanstriche oder auch Stuck. Leimfarbe ist in der Regel vergleichsweise günstig, gilt aber heutzutage als veraltet.
Bei Kaseinfarbe wird das Milcheiweiß Kasein als Bindemittel eingesetzt. Man kann es entweder selbst herstellen, aus Quark, Soda und Kalksumpf, oder es als gemischtes Pulver kaufen. Vermischt mit Wasser erhält es eine streichfähige Konsistenz. Kaseinfarbe hat eine besonders hohe Deckkraft und eignet sich gut für Untergründe wie Raufaser und mineralische Putze.
Es gibt Kasein-Dispersionsfarben (Naturharz-Dispersion mit Bindemittel Milchkasein) sowie Kalkkaseinfarben (eine Art modifzierte Kalkfarbe).
Leimfarben
Leimfarbe enthält Leim als Bindemittel und Kreide, Marmormehl oder Porzellanerde für die Deckkraft. Sie ist als Pulver, welches mit Wasser vermengt wird, erhältlich. Leider ist Leimfarbe wasserlöslich, weswegen sie nicht in Feuchträumen oder in der Küche eingesetzt werden sollte. Dafür eignet sie sich gut für Deckenanstriche oder auch Stuck. Leimfarbe ist in der Regel vergleichsweise günstig, gilt aber heutzutage als veraltet.
Lehmstreichfarbe
Lehmstreichfarbe besteht aus fein gemahlenen Tonmehlen, Sand und Zellulosefasern sowie Pflanzenkasein in unterschiedlichen Anteilen. Die Zellulose wirkt als natürliches Bindemittel. Lehmstreichfarbe ist in Pulverform und auch streichfertig erhältlich. Lehm zeigt viele Eigenschaften, die zu einem gesunden Raumklima beitragen. Denn er ist atmungsaktiv, geruchs- und schadstoffabsorbierend und wärmedämmend.
Lehmstreichfarbe ist ungefärbt erdig, hellbeige. Sie ist aber auch in Naturweiß (mit Kreide vermengt) oder in dunkleren Erdtönen erhältlich. Somit zeigt Lehmfarbe eine etwas eingeschränktere Farbpalette als andere Farben auf natürlicher Basis.
Lehmputz und Lehmstreichfarbe – Garanten für gesundes Wohnen >>>
Lehmstreichfarbe besteht aus fein gemahlenen Tonmehlen, Sand und Zellulosefasern sowie Pflanzenkasein in unterschiedlichen Anteilen. Die Zellulose wirkt als natürliches Bindemittel. Lehmstreichfarbe ist in Pulverform und auch streichfertig erhältlich. Lehm zeigt viele Eigenschaften, die zu einem gesunden Raumklima beitragen. Denn er ist atmungsaktiv, geruchs- und schadstoffabsorbierend und wärmedämmend.
Lehmstreichfarbe ist ungefärbt erdig, hellbeige. Sie ist aber auch in Naturweiß (mit Kreide vermengt) oder in dunkleren Erdtönen erhältlich. Somit zeigt Lehmfarbe eine etwas eingeschränktere Farbpalette als andere Farben auf natürlicher Basis.
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KIMIDORI 45° SCHRÄNKCHEN. FARBE SILBERGRAU.
Umweltfreundliche Lacke
Umweltfreundliche Lacke zur Beschichtung von Holz, Kunstoff oder Metall sind etwas schwerer zu finden. Synthetische Lacke enthalten Lösungsmittel und Terpene, die die Gesundheit beeinträchtigen können. Terpene, sogenannte natürliche Lösungsmittel, die beispielsweise aus Tannen- oder Fichtenholz gewonnen werden, können ebenso wie chemisch hergestellte Lösungsmittel das Nervensystem angreifen. Doch Lacke dünsten über Jahre hinweg ihre flüchtige Stoffe aus und können wahre Schadstoffbomben sein.
Naturharz Klarlack/ Decklack
Als umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternative bieten sich Lacke auf Naturharzbasis an. Ihr Hauptbestandteil ist – wie der Name schon sagt – schnell oxidierendes Naturharz, welches an der Luft abhärtet. Um die Streichfähigkeit des Lacks zu gewährleisten, sind normalerweise Lösungsmittel erforderlich. Hierfür verwenden viele Hersteller umweltfreundliche, ätherische Öle – Citrus- oder Leinöl.
Bei Behandlung des Holzes mit Naturharz wird die Atmungsaktivität und die Elastizität des Holzes bewahrt. Außerdem lädt es sich nicht elektrostatisch auf, wie es nach dem Streichen mit herkömmlichen Lacken der Fall ist.
Naturharz-Lack gibt es als Klarlack und als Buntlack. Die Trocknungszeit ist allerdings wesentlich länger als die synthetischer Lacke.
Naturharz-Holzlasur
Naturharz-Holzlasuren bilden einen schwachen Film aus, bleiben aber trotzdem offenporig, so dass das Holz atmen kann. Die Lasur schützt das Holz vor Feuchtigkeit, Schmutz und UV-Strahlung. Achten Sie jedoch darauf, dass das Naturharz wasserverdünnbar und frei von Lösungsmitteln ist. Denn viele Hersteller bieten wegen der besseren Verarbeitbarkeit Lasuren an, die solche flüchtigen Stoffe enthalten.
Offenporige Oberflächenbehandlung: Leinöl
Eine Behandlung von Holz mit natürlichem Öl schützt vor Feuchtigkeit, lässt das Holz aber weiterhin atmen. Es bildet sich kein Film wie bei Lacken. Das Öl dringt tief in die Holzschichten ein. Geöltes Holz ist nur im Innenbereich und nicht in Feuchträumen einsetzbar. Leinöl ist das älteste für Holz verwendete Öl. Es wird aus Leinsamen hergestellt und trocknet unter Aufnahme von Sauerstoff. Das Holz bleibt elastisch und behält seinen natürlichen Look. Leinöl-Farben sind auch mit farbigen Pigmenten erhältlich.
Umweltfreundliche Lacke zur Beschichtung von Holz, Kunstoff oder Metall sind etwas schwerer zu finden. Synthetische Lacke enthalten Lösungsmittel und Terpene, die die Gesundheit beeinträchtigen können. Terpene, sogenannte natürliche Lösungsmittel, die beispielsweise aus Tannen- oder Fichtenholz gewonnen werden, können ebenso wie chemisch hergestellte Lösungsmittel das Nervensystem angreifen. Doch Lacke dünsten über Jahre hinweg ihre flüchtige Stoffe aus und können wahre Schadstoffbomben sein.
Naturharz Klarlack/ Decklack
Als umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternative bieten sich Lacke auf Naturharzbasis an. Ihr Hauptbestandteil ist – wie der Name schon sagt – schnell oxidierendes Naturharz, welches an der Luft abhärtet. Um die Streichfähigkeit des Lacks zu gewährleisten, sind normalerweise Lösungsmittel erforderlich. Hierfür verwenden viele Hersteller umweltfreundliche, ätherische Öle – Citrus- oder Leinöl.
Bei Behandlung des Holzes mit Naturharz wird die Atmungsaktivität und die Elastizität des Holzes bewahrt. Außerdem lädt es sich nicht elektrostatisch auf, wie es nach dem Streichen mit herkömmlichen Lacken der Fall ist.
Naturharz-Lack gibt es als Klarlack und als Buntlack. Die Trocknungszeit ist allerdings wesentlich länger als die synthetischer Lacke.
Naturharz-Holzlasur
Naturharz-Holzlasuren bilden einen schwachen Film aus, bleiben aber trotzdem offenporig, so dass das Holz atmen kann. Die Lasur schützt das Holz vor Feuchtigkeit, Schmutz und UV-Strahlung. Achten Sie jedoch darauf, dass das Naturharz wasserverdünnbar und frei von Lösungsmitteln ist. Denn viele Hersteller bieten wegen der besseren Verarbeitbarkeit Lasuren an, die solche flüchtigen Stoffe enthalten.
Offenporige Oberflächenbehandlung: Leinöl
Eine Behandlung von Holz mit natürlichem Öl schützt vor Feuchtigkeit, lässt das Holz aber weiterhin atmen. Es bildet sich kein Film wie bei Lacken. Das Öl dringt tief in die Holzschichten ein. Geöltes Holz ist nur im Innenbereich und nicht in Feuchträumen einsetzbar. Leinöl ist das älteste für Holz verwendete Öl. Es wird aus Leinsamen hergestellt und trocknet unter Aufnahme von Sauerstoff. Das Holz bleibt elastisch und behält seinen natürlichen Look. Leinöl-Farben sind auch mit farbigen Pigmenten erhältlich.
Hersteller & Bezugsquellen
Bekannte Hersteller von umweltfreundlichen Naturfarben sind etwa Auro, Leinos, Kreidezeit oder Volvox; Keimfarben ist für Silikatfarben bekannt (Gründer Adolf Wilhelm Keim hat die moderne Mineralfarbe entwickelt).
Bevor sie zum Portemonnaie greifen, lassen Sie sich am besten von einem Experten beraten – beispielsweise einem Maler, der sich auf Farben und Lacke mit natürlicher Basis spezialisiert hat oder einem Händler für Naturbaustoffe. Auch ein Baubiologe kann Sie in puncto „gesundes Wohnen“ beraten – nicht nur im Hinblick auf Farben und Lacke.
Was macht eigentlich… ein Baubiologe? >>>
Bekannte Hersteller von umweltfreundlichen Naturfarben sind etwa Auro, Leinos, Kreidezeit oder Volvox; Keimfarben ist für Silikatfarben bekannt (Gründer Adolf Wilhelm Keim hat die moderne Mineralfarbe entwickelt).
Bevor sie zum Portemonnaie greifen, lassen Sie sich am besten von einem Experten beraten – beispielsweise einem Maler, der sich auf Farben und Lacke mit natürlicher Basis spezialisiert hat oder einem Händler für Naturbaustoffe. Auch ein Baubiologe kann Sie in puncto „gesundes Wohnen“ beraten – nicht nur im Hinblick auf Farben und Lacke.
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Mineralfarben
Silikatfarben, die meist gemeint sind, wenn man von Mineralfarben spricht, sind stark alkalisch und benötigen daher keine Konservierungsstoffe. Sie bestehen aus Kaliwasserglas (Fixativ) und einem Farbpulver. Zum Färben können nur alkalibeständige Pigmente, wie etwa Eisenoxid, verwendet werden. Reine Silikatfarben sind in zwei Komponenten erhältlich, die erst kurz vor dem Gebrauch vermischt werden; die Verarbeitung braucht Erfahrung. Sie benötigen einen mineralischen Untergrund wie Putz oder Beton; auf Holz oder Metall halten sie nicht. Mineralfarben sind für den Außenbereich geeignet und extrem beständig.
Mineralanstriche bilden keinen Film wie etwa Dispersionsfarben, sondern „verkieseln“ auf dem Untergrund. Die Anstriche sind matt und haben eine hohe Deckkraft. Die Farbpalette ist breit, sehr „spitze“, leuchtende Farben sind jedoch nicht möglich (wie generell bei naturfarben). Mineralfarben sind wasserdampfdurchlässig, feuchtigkeitsregulierend und schimmelhemmend. Außerdem sind sie staubabweisend.
Es gibt inzwischen auch sogenannte „Dispersions-Silikatfarben“, die leichter zu verarbeiten sind, jedoch bis zu 5 Prozent Additive (z.B. Kunstharze) enthalten.