Ist Norwegen der neue Design-Hotspot?
Bei nordischem Design denken komischerweise wenige an Norwegen. Zu unrecht? Eine Spurensuche
Literatur aus Norwegen ist weltbekannt. Die Bücher von norwegischen Schriftstellern wie Karl Ove Knausgard, Maja Lunde, Jostein Gaarder, Jo Nesbo, Per Petterson oder Jon Fosse haben eine riesige Fangemeinde. Wohl auch deshalb ist Norwegen 2019 Gastland im größten Bücherladen der Welt, der Frankfurter Buchmesse. Doch so berühmt Norwegen für seine Schriftstellerei ist, unsere Bücher stellen wir am liebsten in die Regale eines schwedischen Möbelriesen. Gibt es überhaupt Möbel und Designprodukte aus Norwegen? Und wenn ja, wer sind die wichtigsten Macher? Houzz war auf der Designmesse in Oslo unterwegs und zeigt, was die Kreativszene in Norwegen in punkto Möbel- und Interior Design zu bieten hat.
Im Bild: Die Glasserie „Siri“, entworfen von Willy Johansson, wird von Hadeland Glassverk, Norwegens ältestem Handwerksbetrieb hergestellt. Gegründet wurde die Manufaktur 1762, „Siri“ wurde erstmals 1954 produziert
Was nicht heißt, dass es keine norwegischen Aussteller gab. So zeigte der Möbelhersteller Hovden Møbel, der seit mehr als 70 Jahren Möbel in Norwegen liefert, moderne Sofas mit einem charakteristischen nordischen minimalistischen Touch. Der Glashersteller Hadeland Glassverk stellte mehrere Serien von Geschirr und Wohnaccessoires aus, die in Zusammenarbeit mit norwegischen Designstars entworfen wurden.
Was nicht heißt, dass es keine norwegischen Aussteller gab. So zeigte der Möbelhersteller Hovden Møbel, der seit mehr als 70 Jahren Möbel in Norwegen liefert, moderne Sofas mit einem charakteristischen nordischen minimalistischen Touch. Der Glashersteller Hadeland Glassverk stellte mehrere Serien von Geschirr und Wohnaccessoires aus, die in Zusammenarbeit mit norwegischen Designstars entworfen wurden.
Im Bild: Stuhl aus der Serie 7, den die dänische Design- und Architekturlegende Arne Jacobsen für Fritz Hansen entwarf. Der Stuhl ist ein weltweiter Bestseller des dänischen Herstellers
Eigentlich ist es kaum überraschend, dass norwegische Designer so unbekannt sind. Wenn Sie an skandinavisches Möbeldesign denken, was fällt Ihnen zuerst ein? Vielleicht dänische Designklassiker von Arne Jacobsen oder die Stühle von Hans J. Wegner? Oder vielleicht ein Stuhl oder eine Vase des finnischen Designers Alvar Aalto? Ganz bestimmt Ikea! Nur norwegische Designs sind wahrscheinlich nicht darunter, oder?
Warum ist das so? Houzz hat norwegische Design- und Architekturexperten gebeten, über die Vergangenheit und Zukunft des norwegischen Designs nachzudenken.
Eigentlich ist es kaum überraschend, dass norwegische Designer so unbekannt sind. Wenn Sie an skandinavisches Möbeldesign denken, was fällt Ihnen zuerst ein? Vielleicht dänische Designklassiker von Arne Jacobsen oder die Stühle von Hans J. Wegner? Oder vielleicht ein Stuhl oder eine Vase des finnischen Designers Alvar Aalto? Ganz bestimmt Ikea! Nur norwegische Designs sind wahrscheinlich nicht darunter, oder?
Warum ist das so? Houzz hat norwegische Design- und Architekturexperten gebeten, über die Vergangenheit und Zukunft des norwegischen Designs nachzudenken.
Im Bild: Liegestuhl des norwegischen Gestalters Edvin Klasson
- Grund 1: Stellenwert
Die Tatsache, dass die norwegische Designkultur weniger bekannt ist als die ihrer Nachbarn, ist eine Frage der Prioritäten. Ein Grund, warum das norwegische Design nicht so sehr im Rampenlicht steht, ist der langjährige Fokus des Landes auf Rohstoffe und natürliche Ressourcen: zuerst auf die Agrar- und Fischereiwirtschaft, dann in den letzten Jahrzehnten auf Gas und vor allem auf Öl. „Norwegen ist ein Ölland. Alles ist auf die Ölindustrie ausgerichtet. Es ist das, was das Land extrem reich gemacht hat“, sagt Louise Byg Kongsholm, Trendforscherin und CEO der Trendberatung PEJ Group. Sie ergänzt: „Design hatte in Norwegen noch nie Priorität.“
Im Bild: Sofasystem „Connect“ des norwegischen Designduos Anderssen & Voll für das dänische Label Muuto
- Grund 2: Schlechtes Marketing
Laut Tor Inge Hjemdal, CEO der staatlich geförderten Organisation Design and Architecture Norway (DOGA), ist auch das Marketing entwicklungsfähig: „In Norwegen entwickeln wir zwar Produkte, die wirklich gut und von sehr hoher Qualität sind. Aber wenn es um Werbung, Vermarktung und den Verkauf geht, hinken wir hinterher.“ Seiner Meinung nach ist das einer der Hauptgründe, warum norwegisches Design nicht weltbekannt ist. Das zu ändern, ist eine kulturelle Herausforderung. Denn: „Norweger ticken da anders. Sie vertrauen einfach darauf, dass ein Produkt so lange es gut ist, automatisch von anderen entdeckt wird“, sagt Hjemdal.
Im Bild: Spiegel ebenfalls von Anderssen & Voll für Muuto
„Es ist die norwegische Art, nicht aufzufallen, anders oder laut zu sein, und das ist ein Problem. Wir brauchen die junge Generation von Designern, um das auszugleichen und mutiger zu sein”, sagt Marie Aune, eine norwegische Innenarchitektin und Houzz-Profi.
„Es ist die norwegische Art, nicht aufzufallen, anders oder laut zu sein, und das ist ein Problem. Wir brauchen die junge Generation von Designern, um das auszugleichen und mutiger zu sein”, sagt Marie Aune, eine norwegische Innenarchitektin und Houzz-Profi.
Im Bild: Besteckserie „Maya“, designt vom Norweger Tias Eckhoff. Ursprünglich 1962 produziert vom norwegischen Hersteller Norstaal. Mittlerweile trägt das Besteck das Logo der dänischen Marke Stelton
- Grund 3: Design follows function
Gleichzeitig fokussiert sich die norwegische Kultur darauf, Dinge nützlich zu machen, bemerkt Hjemdal. Während Ästhetik und Design in Dänemark und Schweden in der kulturellen Identität fest verankert sind, werden diese Aspekte in Norwegen eher unterschiedlich wahrgenommen. „Bei norwegischen Produkten steht die Funktionalität immer an erster Stelle. Die Ästhetik ist zweitrangig“, sagt Hjemdal. „Ästhetik wird von vielen norwegischen Konsumenten als etwas Elitäres wahrgenommen, das nur extra Geld kostet, nicht notwendig und daher überflüssig ist.“
Der norwegische Architekt und Houzz-Experte Einar Wahlstrøm stimmt zu: „Kreative Berufe (Film, Musik, Design und Architektur) werden in Norwegen skeptisch betrachtet. Im Gegensatz dazu haben sowohl schwedische als auch dänische Politiker die kreativen Berufe ihrer Länder gut gefördert.“
Designhistorie in Norwegen
Andererseits weist der Designexperte Mats Linder darauf hin, dass auch Norwegen eine lange Designgeschichte hat. Linder ist Schwede, lebt aber in Norwegen und erforscht seit mehr als 20 Jahren norwegisches Design. Dennoch kennt kaum jemand norwegische Designerklassiker. Am bekanntesten ist der von Peter Opsvik für Stokke entworfene Hochstuhl Tripp Trapp (Foto oben, Stuhl an der Stirnseite), der seit seiner Einführung 1972 mehr als 11,5 Millionen Mal verkauft wurde.
„Norwegen hat definitiv eine interessante Designgeschichte, vor allem aus den 1950er und 1960er Jahren, als auch die berühmtesten dänischen Designklassiker entstanden. Aber im Gegensatz zu seinen Nachbarn hat Norwegen seine Designgeschichte unglaublich schlecht kommuniziert und verbreitet“, sagt Linder, der sechs Bücher über norwegisches Design geschrieben hat.
Andererseits weist der Designexperte Mats Linder darauf hin, dass auch Norwegen eine lange Designgeschichte hat. Linder ist Schwede, lebt aber in Norwegen und erforscht seit mehr als 20 Jahren norwegisches Design. Dennoch kennt kaum jemand norwegische Designerklassiker. Am bekanntesten ist der von Peter Opsvik für Stokke entworfene Hochstuhl Tripp Trapp (Foto oben, Stuhl an der Stirnseite), der seit seiner Einführung 1972 mehr als 11,5 Millionen Mal verkauft wurde.
„Norwegen hat definitiv eine interessante Designgeschichte, vor allem aus den 1950er und 1960er Jahren, als auch die berühmtesten dänischen Designklassiker entstanden. Aber im Gegensatz zu seinen Nachbarn hat Norwegen seine Designgeschichte unglaublich schlecht kommuniziert und verbreitet“, sagt Linder, der sechs Bücher über norwegisches Design geschrieben hat.
Im Bild: Tafelwäsche vom norwegischen Designer Andreas Engesvik für die dänische Marke Georg Jensen Damask
Mats Linder betont, dass junge norwegische Designer führende Designfirmen geprägt haben – aber oft außerhalb Norwegens. „Wir haben eine große Anzahl junger norwegischer Talente. Leider ist die hießige Branche nicht bereit für Veränderungen. Deshalb arbeiten norwegische Designer sehr erfolgreich für ausländische Marken wie Knoll, Panasonic, Muuto, Hay oder Luceplan. Das bedeutet natürlich, dass die Wertschöpfung aus norwegischen Köpfen außerhalb des Landes stattfindet.“
Mats Linder betont, dass junge norwegische Designer führende Designfirmen geprägt haben – aber oft außerhalb Norwegens. „Wir haben eine große Anzahl junger norwegischer Talente. Leider ist die hießige Branche nicht bereit für Veränderungen. Deshalb arbeiten norwegische Designer sehr erfolgreich für ausländische Marken wie Knoll, Panasonic, Muuto, Hay oder Luceplan. Das bedeutet natürlich, dass die Wertschöpfung aus norwegischen Köpfen außerhalb des Landes stattfindet.“
Im Bild: Möbel des Norwegers Sverre Uhnger, einem der Gründungsmitglieder des Designkollektivs Klubben
Miteinander statt jeder allein
Andererseits haben einige dieser Schwierigkeiten die Designindustrie des Landes zusammengeschweißt. „Kooperatives Arbeiten ist typisch für norwegisches Design. Viele junge Designer haben erkannt, dass sie durch die Zusammenarbeit in Gruppen und Kollektiven mehr gewinnen als wenn sie sich alleine durschlagen“, sagt Røijen. Sie verweist auf das Klubben-Kollektiv, das aus mehr als 30 norwegischen Designern besteht und seine Arbeiten regelmäßig auf der Mailänder Möbelmesse zeigt. „Ich wurde von Kollegen in Schweden angesprochen, die es als erfrischend und visionär empfinden, dass norwegische Designer nicht untereinander konkurrieren, sondern stattdessen eine starke Gemeinschaft von Designern aufgebaut haben.“
Miteinander statt jeder allein
Andererseits haben einige dieser Schwierigkeiten die Designindustrie des Landes zusammengeschweißt. „Kooperatives Arbeiten ist typisch für norwegisches Design. Viele junge Designer haben erkannt, dass sie durch die Zusammenarbeit in Gruppen und Kollektiven mehr gewinnen als wenn sie sich alleine durschlagen“, sagt Røijen. Sie verweist auf das Klubben-Kollektiv, das aus mehr als 30 norwegischen Designern besteht und seine Arbeiten regelmäßig auf der Mailänder Möbelmesse zeigt. „Ich wurde von Kollegen in Schweden angesprochen, die es als erfrischend und visionär empfinden, dass norwegische Designer nicht untereinander konkurrieren, sondern stattdessen eine starke Gemeinschaft von Designern aufgebaut haben.“
Im Bild: Sofa „Tiki“ des norwegischen Designers Andreas Engesvik für die schwedische Marke Fogia
Ist Norwegen der neue Design-Hotspot?
Wird norwegisches Design also weiterhin ein Schattendasein fristen oder aus seinem Dornröschenschlaf aufwachen? Es gibt bereits erste gute Schritte.
Ida Aandal Røijen, die ebenfalls für DOGA arbeitet, weist darauf hin, dass seit 2003 unter dem Namen „100% Norway“ norwegisches Design auf der London Design Week präsentiert wird. Während der Miland Design Week gibt es die Norwegian Presence Exhibition. „Wir erleben jetzt das, was ich als Beginn eines neuen goldenen Zeitalters für norwegisches Design bezeichnen würde“, sagt Røijen. „Es begann als kleine Untergrundbewegung in den frühen 2000er-Jahren mit jungen Designkollektiven angeführt von Norway Says und den Designtalenten Andreas Engesvik, Torbjørn Anderssen und Espen Voll.“
Ist Norwegen der neue Design-Hotspot?
Wird norwegisches Design also weiterhin ein Schattendasein fristen oder aus seinem Dornröschenschlaf aufwachen? Es gibt bereits erste gute Schritte.
Ida Aandal Røijen, die ebenfalls für DOGA arbeitet, weist darauf hin, dass seit 2003 unter dem Namen „100% Norway“ norwegisches Design auf der London Design Week präsentiert wird. Während der Miland Design Week gibt es die Norwegian Presence Exhibition. „Wir erleben jetzt das, was ich als Beginn eines neuen goldenen Zeitalters für norwegisches Design bezeichnen würde“, sagt Røijen. „Es begann als kleine Untergrundbewegung in den frühen 2000er-Jahren mit jungen Designkollektiven angeführt von Norway Says und den Designtalenten Andreas Engesvik, Torbjørn Anderssen und Espen Voll.“
Im Bild: Vasen der Norwegerin Kristine Five Melvær
Auch aus der Sicht einer Innenarchitektin sieht die norwegische Designzukunft positiv aus: „Ich denke, dass das norwegische Design künftig mehr internationale Anerkennung bekommt“, sagt die Houzz-Expertin Alexia Lundgreen, die aus Belgien und Deutschland kommt, in den Niederlanden, den USA und Frankreich studiert und gearbeitet hat und seit 2015 in Norwegen lebt und arbeitet. „Ich lebe zwar erst wenige Jahre hier. Aber in der kurzen Zeit kann ich sehen, wie die Design- und Innenarchitekturszene in Oslo an Dynamik gewinnt“, sagt sie und ergänzt, „außerdem gibt es eine neue Generation von Designern, die vielversprechend sind.“ Dazu zählen zum Beispiel Daniel Rybakken, Martin Høgh Olsen, Vera & Kyte, Kristine Five Melvær sowie Edvin Klasson.
Auch aus der Sicht einer Innenarchitektin sieht die norwegische Designzukunft positiv aus: „Ich denke, dass das norwegische Design künftig mehr internationale Anerkennung bekommt“, sagt die Houzz-Expertin Alexia Lundgreen, die aus Belgien und Deutschland kommt, in den Niederlanden, den USA und Frankreich studiert und gearbeitet hat und seit 2015 in Norwegen lebt und arbeitet. „Ich lebe zwar erst wenige Jahre hier. Aber in der kurzen Zeit kann ich sehen, wie die Design- und Innenarchitekturszene in Oslo an Dynamik gewinnt“, sagt sie und ergänzt, „außerdem gibt es eine neue Generation von Designern, die vielversprechend sind.“ Dazu zählen zum Beispiel Daniel Rybakken, Martin Høgh Olsen, Vera & Kyte, Kristine Five Melvær sowie Edvin Klasson.
Im Bild: Stube in einem alten Bauernhaus in den norwegischen Wäldern, liebevoll renoviert und gestaltet mit landestypischen Dekoren und Farben
Trendforscherin Kongsholm prognostiziert, dass Norwegen in den kommenden Jahren gute Chancen auf einen internationalen Designdurchbruch hat. Betont aber, dass das Land den Wert seiner Designgeschichte verstehen und verkaufen muss. „Man muss in den Designarchiven nach den Goldstücken suchen. Denn es gibt sowohl alte, klassische Holzmöbel als auch einen klassischen Ansatz für Produkte aus Keramik, Glas und Wolle. Da lässt sich viel entdecken. Aber es muss so aufgemacht werden, dass Menschen im Ausland es kaufen wollen“, sagt sie.
Trendforscherin Kongsholm prognostiziert, dass Norwegen in den kommenden Jahren gute Chancen auf einen internationalen Designdurchbruch hat. Betont aber, dass das Land den Wert seiner Designgeschichte verstehen und verkaufen muss. „Man muss in den Designarchiven nach den Goldstücken suchen. Denn es gibt sowohl alte, klassische Holzmöbel als auch einen klassischen Ansatz für Produkte aus Keramik, Glas und Wolle. Da lässt sich viel entdecken. Aber es muss so aufgemacht werden, dass Menschen im Ausland es kaufen wollen“, sagt sie.
Im Bild: Die Marke Røros Tweed präsentierte sich erstmals 2019 auf der IMM in Köln. Die farbenfrohen Wolldecken und Kissen sind vom Schaf bis zur letzten Masche alle made in Norwegen
Norwegens große Chance
Norwegens vielleicht größter Trumpf wurde während der Oslo Designmesse auf der Trendausstellung „Rethink“ gezeigt: das Thema Nachhaltigkeit. Die modernen, kubistischen Ausstellungsmodule aus Holz, die unter anderem in Zusammenarbeit mit den Architekturstudios Vardehaugen und Aslak Haanshuus entstanden sind, werden nach der Messe nicht weggeworfen, sondern wiederverwendet. Sie werden nach Træna in Nordnorwegen verlegt, wo sie in neue Bauprojekte integriert werden.
Norwegens vielleicht größter Trumpf wurde während der Oslo Designmesse auf der Trendausstellung „Rethink“ gezeigt: das Thema Nachhaltigkeit. Die modernen, kubistischen Ausstellungsmodule aus Holz, die unter anderem in Zusammenarbeit mit den Architekturstudios Vardehaugen und Aslak Haanshuus entstanden sind, werden nach der Messe nicht weggeworfen, sondern wiederverwendet. Sie werden nach Træna in Nordnorwegen verlegt, wo sie in neue Bauprojekte integriert werden.
Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie Architekten und Designer über neue, nachhaltige Lösungen nachdenken. Dieses aktuell globale Thema könnte der Durchbruch für norwegisches Design sein, wie auch Røijen betont: „Nachhaltigkeit ist seit jeher ein norwegisches Grundbedürfnis, lange bevor es zum Lifestyle wurde. Wir sind mit der Idee aufgewachsen, dass Produkte von guter Qualität sein und lange halten müssen. In Norwegen haben wir nicht die gleiche Nutz- und Wegwerfkultur, die in vielen anderen Orten herrscht.“
Im Bild: Beim Bau dieses Sommerhauses kamen größere Mengen Kebony zum Einsatz, ein modifiziertes Holz aus Norwegen, das als nachhaltige Alternative zu Tropenhölzern zum Einsatz kommt. Mehr über Kebony-Holz erfahren Sie hier
Kongsholm sieht den Nachhaltigkeitsboom und die anti-plastische Kultur als eine einzigartige Chance für Norwegen. „Worin norwegische Gestalter wirklich gut sind, ist der Umgang mit Holz und natürlichen Materialien. Darauf sollten sie sich konzentrieren“, so die Trendexpertin. „Gleichzeitig fordern die modernen Verbraucher, dass alles mit Naturerlebnissen, Ruhe und Wandern verbunden ist. In dieser Hinsicht hat Norwegen etwas ganz anderes zu bieten als die anderen nordischen Länder“, sagt sie und fügt hinzu, dass die norwegischen Berge und die vielfältige Natur etwas besonders sind, zum Beispiel im Vergleich zur flache dänischen Landschaft.
Kongsholm sieht den Nachhaltigkeitsboom und die anti-plastische Kultur als eine einzigartige Chance für Norwegen. „Worin norwegische Gestalter wirklich gut sind, ist der Umgang mit Holz und natürlichen Materialien. Darauf sollten sie sich konzentrieren“, so die Trendexpertin. „Gleichzeitig fordern die modernen Verbraucher, dass alles mit Naturerlebnissen, Ruhe und Wandern verbunden ist. In dieser Hinsicht hat Norwegen etwas ganz anderes zu bieten als die anderen nordischen Länder“, sagt sie und fügt hinzu, dass die norwegischen Berge und die vielfältige Natur etwas besonders sind, zum Beispiel im Vergleich zur flache dänischen Landschaft.
Im Bild: Barwagen „Loud“ aus Eiche mit verspiegelten Türen vom norwegischen Brand mit dem passenden Namen Northern.no
Laut Linder kann gerade die Tatsache, dass norwegisches Design bisher relativ unbekannt sind ein Vorteil sein. „Norwegen als Designland ist unbekannt und für viele exotisch“, sagt er. „Wenn es gelingt, die Produkte mit ihrer guten Qualität und dem großartigen Design top zu vermarkten, dann denke ich, dass wir in den nächsten Jahren einen norwegischen Designboom erleben werden.“
Laut Linder kann gerade die Tatsache, dass norwegisches Design bisher relativ unbekannt sind ein Vorteil sein. „Norwegen als Designland ist unbekannt und für viele exotisch“, sagt er. „Wenn es gelingt, die Produkte mit ihrer guten Qualität und dem großartigen Design top zu vermarkten, dann denke ich, dass wir in den nächsten Jahren einen norwegischen Designboom erleben werden.“
Obwohl die „Oslo Design Fair“ Norwegens größtes Forum für Innenarchitektur ist und zweimal im Jahr Tausende von Fachleuten anzieht, dominieren dort Produkte von ausländischen Herstellern die Ausstellungsflächen. Vor allem natürlich die skandinavischen Nachbarn aus Dänemark, Schweden und Finnland sind sehr präsent.