Kleine große Herausforderung: Büro & Gästezimmer auf 5 m²
Mehr auf weniger geht nicht! Auf engstem Raum entsteht ein Homeoffice mit Schlafgelegenheit wo früher die Küche war
Nach dem Kauf der schönen Altbauwohnung mit hohen Decken im Herzen von München stand zunächst eine Modernisierung an. Das junge Paar mit kleinem Kind beauftragte Tandem Studio mit der Planung und Umsetzung maßgefertigter Einbaumöbel für das Schlafzimmer, den Eingangsbereich und die sehr kleine Küche, aus der ein Büro und Gästezimmer entstehen sollte. „Von dem Paar war es die Frau, die hauptsächlich in die Planung involviert war. Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht, da sie einerseits sehr konkrete Vorstellungen hatte und andererseits sehr offen gegenüber unseren Ideen für die Umsetzung war“, erzählt Möbeldesigner und Tandem-Mitgründer Jonathan Wright.
Alles in Einem. Gegenüber der Zimmertür führt eine weitere Tür zum Balkon und sorgt für Tageslicht. Ein Balkon ist natürlich immer ein Grund zur Freude. Doch in diesem Fall bedeutete es noch weniger freie Wand zur Verfügung. Der Auftrag lautete, einen Schreibtisch, ein Klappbett und zusätzlich möglichst viel Stauraum unterzubringen. „Wir entschieden uns, alle drei Elemente in einem System zu verbinden und mit einem Möbelstück das Gesamtkonzept umzusetzen“, so Wright.
Vorher: Vor der Umgestaltung war in dem Raum die Küche untergebracht
„Die Wohnung verfügt über ein großes Raumvolumen bei kleiner Bodenfläche. Das bedeutete für uns, hier schmale, aber hohe Möbel zu integrieren, um den Platz bestmöglich auszunutzen, ohne den Raum zusätzlich zu beengen“, erklärt der Experte.
Da Schlafzimmer und Eingangsbereich eine Designlinie sind, sollte ein roter Faden zu erkennen sein, der sich harmonisch durch die Wohnung zieht. So griffen Jonathan und seine Frau und Architektin Simone Wright Designaspekte der Möbel aus den anderen Räumen auf.
Da Schlafzimmer und Eingangsbereich eine Designlinie sind, sollte ein roter Faden zu erkennen sein, der sich harmonisch durch die Wohnung zieht. So griffen Jonathan und seine Frau und Architektin Simone Wright Designaspekte der Möbel aus den anderen Räumen auf.
Spanplatte mit einem Hardwachsöl von Osmo, Dunkelgrauton für die Fronten „No. 26, Down Pipe“ von Farrow & Ball
Zu den wiederkehrenden Elementen zählen die glatten Oberflächen, die sich geschmeidig zu dem rechteckigen Korpus zusammenfügen. Unter Verwendung von formstabilen MDF-Platten zusammen mit Echtholz-furnierten Spanplatten in Eiche gelingt hier ein harmonischer Kontrast zwischen dem warmen Holzton und einem strengen Grau.
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Zu den wiederkehrenden Elementen zählen die glatten Oberflächen, die sich geschmeidig zu dem rechteckigen Korpus zusammenfügen. Unter Verwendung von formstabilen MDF-Platten zusammen mit Echtholz-furnierten Spanplatten in Eiche gelingt hier ein harmonischer Kontrast zwischen dem warmen Holzton und einem strengen Grau.
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Kleine Herausforderung. „Die Größe des Raums hat uns wirklich Kopfschmerzen bereitet. Mit 5,25 Quadratmetern war dieser ausgesprochen klein und eine Herausforderung in der Planung“, so Jonathan Wright.
Mit Hingabe und Präzision entwarf der Designer einen integrierten Schreibtisch mit überraschend großer Arbeitsfläche. „Der Schreibtisch war auf jeden Fall unser Highlight. Er hat schon fast Taschenformat und lässt sich dann aber zweifach ausklappen, um so trotzdem eine großzügige Arbeitsfläche zu bieten“, erklärt er.
Mit Hingabe und Präzision entwarf der Designer einen integrierten Schreibtisch mit überraschend großer Arbeitsfläche. „Der Schreibtisch war auf jeden Fall unser Highlight. Er hat schon fast Taschenformat und lässt sich dann aber zweifach ausklappen, um so trotzdem eine großzügige Arbeitsfläche zu bieten“, erklärt er.
Die Oberfläche ist mit Desktop-Linoleum beschichtet und wird durch eigens entwickelte, faltbare Stahlauflagen getragen. Wenn für die Arbeit nur noch ein Laptop nötig ist, kann die äußere Erweiterung der Tischplatte eingeklappt werden, um den Zugang zum Balkon – vielleicht für eine wohlverdiente Pause – zu erleichtern.
Versteckt. Hinter der schmalen grauen Front verbirgt sich die Yogamatte und weiteres Sportzubehör der Besitzerin – leicht zugänglich durch eine Push-to-open-Funktion. „Eine weitere Herausforderung war, den Schornstein und die Rohre mit in die Planung aufzunehmen. Das Ziel war, sie unauffällig hinter den Schrankfronten verschwinden zu lassen, sodass sie von außen nicht vermutet werden“, so der Experte. Während Unansehnliches geschickt kaschiert wird, entsteht maximaler Stauraum, durch die bestmögliche Ausnutzung des Raums.
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Geschickt verpackt. Da der Raum die meiste Zeit als Homeoffice und nur gelegentlich als Gästezimmer dient, sollte die Matratze so dezent wie möglich untergebracht werden. „An dieser Stelle mussten wir kreativ werden, um uns nicht von den vorgegebenen Maßen des Betts das dazugehörige Design diktieren zu lassen“, so Jonathan. Passgenau plante er die beleuchtete Nische für das Ausklappgestell. Bei dem winzig kleinen schwarzen Punkt auf dem Holz neben den schwarzen Schienen des Betts (auf dem Foto rechts) handelt es sich um den Lichtschalter in bequemer Reichweite.
„Wenn das Bett ausgeklappt ist, bleiben buchstäblich nur noch zehn Zentimeter Platz am Fußende übrig“, erzählt der Designer. Die Schiebetür ist so konzipiert, dass sie auch bei ausgeklapptem Bett schließt und für einen geborgenen Rückzugsort sorgt. Nur die Zimmertür lässt sich dann leider nicht mehr vollständig öffnen. Nicht tragisch, aber ein Problem, das noch gelöst wird: Der Experte riet dem Paar, die Tür langfristig durch eine schmalere Alternative zu ersetzen. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, gestaltet sich die Suche kompliziert. In Sachen maßgefertigter Einbaumöbel ist der Raum jedoch schon jetzt perfekt.
Hier arbeitet und bringt Gäste unter: ein Paar mit einem kleinen Kind
In: München-Lehel
Auf: 5,25 m²
Budget: ca. 10.000 Euro (als ein Teil von einem größeren Auftrag mit weiteren Räumen)
Expertise von: Jonathan Wright von Tandem Studio
Fotos: Chrissie van Royen